• Drucken

Autor Thema: [IC] Interlude 2 - Die Oase des Goldenen Pfauen  (Gelesen 14151 mal)

Beschreibung: Ein Abstecher in die Helle Wüste

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Nebin

  • Beiträge: 587
    • Profil anzeigen
[IC] Interlude 2 - Die Oase des Goldenen Pfauen
« Antwort #45 am: 25.06.2012, 21:21:27 »
Die Stahlcobra zischte wieder, schlängelte sich klirrend um den Käfig herum in Richtung der Hand und richtete sich auf, bereit auf alles nieder zu stoßen was da an den Käfig heran wollte. Und Leofe war sich sicher, eine Bewegung im Gras unter einer der Akazien gesehen zu haben.

Von Richtung des Sees kam inzwischen ein Plätschern wie von einem Paddel das sehr schnell aber flach eingetaucht wurde.

Die beiden Rotkappen mit Kurzschwertern rannten auf die Abenteurer zu, wobei sie wie es schien einen gebührenden Abstand von der stählernen Kobra hielten. Nebin riss fluchend über seine Ungeschicklichkeit seinen Schild hoch, während Leofe elegant hinter ihn glitt und unter einer Akazie verschwand. Was folgte war jedoch kein Angriff, sondern die beiden hässlichen Spriggans rammten ihre Schwerter in den Boden. Plötzlich spürte Nebin an seinen Füßen eine meterlange Dornenranke, die unkontrolliert zitternd und zuckend aber extrem flink an ihm emporkletterte. Leofe erging es nicht besser. Sie versuchte das Ding zu greifen aber es bewegte sich zu schnell und erratisch. Zu allem Übel piekste es gehörig, und schlug bei jeder Bewegung die sie machte zu den Seiten hin aus. Die kleinen Rotkappen lachten hämisch.

Leofe fuhr herum. "Jared, könnt ihr...". Sie stockte, denn der Mensch war nirgendwo zu sehen. Während die anderen die Lichten besahen hatte er sich bereits unauffällig hinter einer Akazie versteckt. Er erschrak jedoch seinerseits, als plötzlich vor seiner Nase etwas durchs Gras huschte, bei dem er meinte kurz ebenfalls eine rote Kappe aufblitzen zu sehen. Ein überraschter Schrei Lexis gefolgt von einem Schmerzenslaut Ramars folgte, dann ein dumpfer Aufschlag, ein gemeines Kichern und viel Rascheln und Scheppern, zuletzt ein Fluchen auf Zwergisch, von etwas weiter weg. "Was zur Hölle...?" dachte Jared bloß.

Leofe hob gerade ihren Bogen, da bemerkte sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung und sprang zur Seite. Ein gleißender Strahl kam aus dem Elefantengras vor ihr und verbrannte die verkohlten Pflanzenteile an der Stelle wo sie gerade gestanden hatte augenblicklich zu weißer Asche.

"Weg von mir!" fauchte Lexi und ließ den sichelbewehrten Spriggan vor ihr mit einer Donnerwoge rücklings ins Gras verschwinden.

Leofe sah den Kerl der ihr diese Ranken angetan hat deutlich zwischen den Halmen. Sie legte einen Pfeil auf und wartete. Dann hatte sie die Brust des Gegners im Visir und versenkte einen Pfeil darin. Sogleich begab sie sich wieder ins hohe Gras und suchte Deckung.

"Was?"
Verflucht! Ramar  fand sich auf allen vieren wieder.
Was war den das gewesen? Die Kreatur hatte ihn vollkommen überrascht. Und wo war es hin?

Mühsam rappelte sich Ramar wieder auf. Die Schenkel waren blutüberstömt und schmerzten wie die Hölle. Verdammt ich blute wie einSchwein!
 
Konzentrier Dich!
Da vorne standen die zwei Gnome!


Ramar visierte den rechte an und ein rötlicher Strahl löste sich aus seinem Hammer und traff den Gnom an der Schulter.

Und wieder war man geradewegs in einen Hinterhalt marschiert! Wie hatte es auch anders kommen können, wenn man den vom Feind ausgestreuten Brotkrumen nachlief! Der Flinkling hätte flüchten können, ohne Spuren zu hinterlassen, darauf gehe ich jede Wette ein! Es wunderte Jared nicht mehr, dass drei der ursprünglichen fünf Gefährten umgekommen waren. Wahrscheinlich waren dies auch Leute der Sorte gewesen, die stets "Voran!" brüllten, ohne Vorsicht und Verstand. Und die beiden, die noch lebten, schienen sich, wie auch diesmal, einfach zu fügen. Ja, sie folgten sogar -- ganz offensichtlich wider besseren Wissens -- dem Plan der Minderheit, weil sie die Konfrontation mit einem kindsgroßen Sturkopf mehr scheuten als die mit einem Dutzend Feinden (und der Göttin des Todes...)

Wo die Klugheit willensschwach ist, oh je, da soll man Fersengeld geben! Sobald wir wieder zuhause sind -- oder wenigstens raus aus dieser Wüste! -- werde ich abhauen, egal, ob ich meine Schulden zurückzahlen kann oder nicht. Die bringen uns noch allesamt ins Grab! Nicht mal ein Grab, nur Knochen in der Wüste, von Geiern abgenagt...

All dies dachte Jared im ersten Durcheinander, während er allerdings schon die Feinde betrachtete, soweit er sie sehen konnte -- wildes Geraschel im hohen Gras überall zeugte von etlichen mehr. Am gefährlichsten schien ihm der winzige Kerl mit dem viel zu großen Messer, der direkt neben ihm aufgetaucht war. Eine Handvoll Sand und ein schneller Stich mit dem Rapier, dann duckte Jared sich einen Schritt zur Seite und suchte selbst Schutz im hohen Gras.

Nebin

  • Beiträge: 587
    • Profil anzeigen
[IC] Interlude 2 - Die Oase des Goldenen Pfauen
« Antwort #46 am: 25.06.2012, 21:28:23 »
Der geblendete Powrie wimmerte, rieb sich die Augen und verschwand im dichten Gras. Unterdessen musste sich der stark blutende Ramar des Angriffs eines Dornenspriggans erwehren. Er hatte Glück und konnte das flinke Feenwesen abwehren, gerade als ein gleißender Strahl über ihn hinweg zischte und verkohlte Grasstengel zurück ließ.

Nebin hatte ebenfalls zu tun, denn die Eisenkobra entschloss sich plötzlich zu einem Überraschungsangriff, den er gerade noch mit dem Schild abwehren konnte. Blitzschnell verschwand das Konstrukt ebenfalls im Gras, während der zweite Dornenkrieger grinsend die Bresche nutzte und sein stacheliges Kurzschwert in des Halblings Seite trieb.

Lexi raschelte durch das Gras bis sie am Seeufer war. Dann hörten die anderen aus ihrer Richtung einen Fluch auf Elfisch, als ein Pfeil an ihr vorbei zischte, und sie rief. "Flinkling und Satyr fahren zur Insel, sie sind schon außer Reichweite für mich - Leofe, schnell euer Bogen!"

Leofe folgte dem Aufruf der Kameradin sofort und huschte durchs halbhohe Gras, immer darauf bedacht nicht ihre Deckung zu verliefen. Als sie an Lexi vorbei kam sah sie das Kanu und legte zwei Pfeile auf.
Erst wollte sie auf den Satyr schießen der mit einem Langbogen im Boot stand, doch dann legte sich ein Schadenfrohes Lächeln auf die Züge der Frau.
Die Pfeile sausten durch die Luft und trafen das Paddel genau an der Stelle an der der Stiel in das Ruderblatt überging. Das knackte beim Einschlag des ersten Pfeils und der zweite zerbrach das Holz schließlich.

Jareds auserwählter Gegner hatte allerdings die gleiche Idee wie er selbst: ein paar Grashalme wedelten, und weg war er. Der Kerl mochte einen Schritt oder ein Dutzend entfernt stehen, Jared wusste es nicht. Tatsächlich sah er zur Zeit einen einzigen Gegner, oder vielmehr hörte er ihn so deutlich, dass er ihn mit geschlossenen Augen hätte treffen können, was zur Hälfte an dem wild schimpfenden Halbling lag, der auf ihn einstach und dabei mehr Gras ins Rascheln und Wedeln brachte als eine Herde durchgegangener Pferde. "Du piekst gern? Das kann ich auch! Da, nimm das!")

Jared schlich zwei Schritte heran, dann sprang er plötzlich vor und piekste den Dornenheini in den Rücken, dass das Blut nur so spritzte.

Dummerweise stand er nun auf der Lichtung und komplett im Freien. Er schluckte.

Nebin

  • Beiträge: 587
    • Profil anzeigen
[IC] Interlude 2 - Die Oase des Goldenen Pfauen
« Antwort #47 am: 25.06.2012, 21:32:07 »
Kaum war Jared auf die Lichtung getreten da stürzte sich auch schon die Stahlkobra aus dem Gras heraus auf ihn und fügte ihm eine schmerzende Bisswunde am Arm zu. Entsetzt sah Jared wie sich darin gelbliches Gift in die Haut fraß. Er konnte gerade noch das Kurzschwert des Dornenspriggans abwehren, dann stieß er einen spitzen Schrei aus als ihm ein sengender Lichtstrahl den Hintern verbrannte.

Er biss die Zähne zusammen, dann hielt er plötzlich inne - da war noch ein Schrei! Aus dem Inneren des hermetisch abgeschlossenen Wurzelkäfigs drangen gedämpfte, verzweifelte Hilferufe...

Unterdessen hatte Leofe sich wieder etwas ins Gras zurück gezogen, aber der Satyr konnte anscheinende nicht nur mit der Panflöte gut umgehen. Wie aus dem Nichts war da auf einmal ein Pfeil und bohrte sich tief in ihre Seite.

Ramar erging es nicht viel besser, der Stachelgnom piekste ihn, und der fiese Powrie lachte und stieß sein kleines Schwert nochmal in Ramars blutende Wunde um sie weiter aufzureißen.

So konnte das nicht weiter gehen beschloss Lexi, und bremste mehrere Gegner mit ihrem Schlafzauber kurzzeitig aus.

Nebin sah sich nun sowohl der Cobra, als auch dem Spriggan direkt gegenüber. Er versuchte die riesige Schlange zu provozieren und von Jared abzulenken. Mit seinem Rapier fuchtelte er in der Luft herum, ohne irgendjemandem gefährlich zu werden.
Die Dornenranke um seinen Körper zog sich allerdings fester und die Dornen stachen an einigen Sellen in seine Haut.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht betrachtete Leofe den Pfeil der aus ihrer Seite ragte.
Das sollte ihr dieser Satyr büßen!
Schnell legte sie einen Pfeil auf und verzog erneut das Gesicht als das Spannen des Bogens neuen Schmerz in der Seite hervorrief.
Sie konzentrierte sich auf ihr Ziel und dann sauste der Pfeil los. Er schlug mit solcher Wucht in den Brustkorb des Satyr ein, dass dieser fast aus dem Boot fiel. Sofort war ein weiterer Pfeil auf Leofes Bogensehne und als dieser direkt neben dem Anderen einschlug brach der Satyr leblos zusammen.


Jared hörte die Hilferufe des alten Mannes und überlegte, da niemand sonst darauf reagierte, ob er sich auf die Lichtung hinauswagen sollte und nachschauen, was dem Alten fehlte. Da aber aber erblickte er den kleinen Kerl mit dem großen Messer -- eigentlich sah er nur, wie Ramar, dessen Kopf gerade so über das Gras hinausragte, vor Schmerz zusammenfuhr und hörte neben dem Zerg ein fieses Lachen.

Sofort hatte Jared einen Plan, über welchen er den alten Mann leider vergaß: wenn er den im Weg stehenden Dornenkerl nur geschickt genug ausmövrierte, könnte er an ihm vorbeigleiten, wäre dann auf Ramars Höhe und müsste den kleine Fiesling mit dem großen Messer eigentlich sehen können, und wenn er sich dann noch etwas nach vorne werfen würde... ja, das müsste gehen!

Gedacht, getan. Jared stach und glitt, doch anstatt vorbeizugleiten, stach er vorbei, dafür glitt er genau auf den Dornenheini zu, als dieser einen überraschenden Schritt zurseite machte.


Also gut, wenn nicht vorbei, dann wenigstens drauf! Jareds Rapier stieß vor, ehe der Gedanke beendet war. Ha, der saß!

Doch wohin nun? Der alte Mann schrie noch immer um Hilfe, doch in nächster Nähe wankte der Zwerg, als könne er sich nur noch mit letzter Kraft auf den Beinen halten.

Vor die Wahl gestellt, einem Unbekannten zu Hilfe zu eilen (einem alten Mann noch dazu, dessen einziger Nutzen in seiner Gelehrsamkeit bestand, wofür immer so etwas auch gut sein sollte) oder den einzigen Heiler weit und breit zu retten, entschloss Jared sich, aus gesundem Eigeninteresse, für letzteres.

"Haltet durch, Meister Blutregen, ich komme!" rief er, und huschte geduckt heran.

SCHMERZEN,Ramar verschwamm die Sicht und taumelnd versuchte er etwas Distanz zwischen sich und diesem fiesen Kurzschwert zu bringen. Mühsam biß er auf die Zähne und fischte im Zurückgehen ein Verband aus seiner Seitentasche. Muss-die-Blutung-stoppen. Verdammt. Das Blut lief ihm durch die Finger und keine Besserung war sichtbar. Verdammt! Lange halte ich das nicht mehr durch! Mühsam lauschte er durch das hohe Gras und hoffte das die zwei ihm nicht nachsetzten.

Suilan

  • Beiträge: 783
    • Profil anzeigen
[IC] Interlude 2 - Die Oase des Goldenen Pfauen
« Antwort #48 am: 03.07.2012, 11:54:54 »
Die Gegner kämpften nun sichtbar gegen die unendliche Müdigkeit an, die Lexis Zauber bei ihnen hervorgerufen hatte. Der Powrie und einer der Spriggans schlugen träge auf Ramar ein, der sich erfolgreich hinter seinem Hammer verschanzte. Den unbekannten Zauberer im Gebüsch hatte Lexi allerdings nicht erwischt, und ein weiterer Lichtstrahl erschien zwischen den Kämpfenden, um zahllose Grashalme und Ramars Hinterkopf zu versengen. Dann kippte der Powrie mit einem letzten Gähnen um und blieb reglos liegen.

Unterdessen schlug sich Nebin immer noch mit dem anderen Spriggan und der Kobra herum, die sich plötzlich viel abgehackter bewegte und in deren grün leuchtenden Augen er ein Flacken bemerkte. Es war ihm ein leichtes, den beiden auszuweichen. Das Flackern wurde stärker und plötzlich erloschen die Augen; die Kobra fiel zu Boden. Nur ihre Schwanzspitze zuckte immer noch hin und her.

Auf dem See hatte der Flinkling endlich das zweite Paddel bereit gemacht und fing an, panisch um sein Leben zu rudern.

Einen Moment lang starrte Jared den kleinen Kerl vor seinen Füßen an: war er tot? Nein, er schlief! Ein magischer Schlaf? Aber Jared hatte Lexi gerade gar nicht zaubern sehen. Vielleicht handelte es sich um eine jener seltsamen Schwächen, an denen Feenwesen in Geschichten immer litten: die einen mussten, wenn man eine Schale Getreidekörner vor ihnen ausleerte, jedes einzelne davon zählen; andere wurden geblendet, wenn man ihnen einen Spiegel vorhielt; wieder andere fielen tot um, wenn ein Mensch ihren wahren Namen aussprach: dieser hier schlief offenbar ein, wenn... wenn was? Ein bestimmtes Wort gesagt wurde, 'Blut' vielleicht?

In den Geschichten nutzten die "Helden" die Schwäche der Feen immer gnadenlos aus; schon als Junge hatte Jared das als feige und ungerecht empfunden, nicht als schlau und überlegen, wie die Geschichten einem glauben machen wollten.

"Werd' endlich erwachsen!" hörte er Daviks Stimme in seinem Kopf. "Im Leben muss man jeden Voreil ausnutzen, der sich einem bietet, sonst bleibt man auf der Strecke. Deine Skrupel bringen dich noch unter die Erde."

Nein, so hätte der Zwerg sich nicht ausgedrückt, eher so: "Bist du Mann oder Memme? Jetzt schneid' ihm endlich die Kehle durch!"

Jared tat sein Bestes: er zielte auf die Stelle, an der er das Herz des Powrie vermutete, und stach zu, doch entweder lag das Herz bei dem Kerl woanders, oder Jareds Hand hatte gezittert: das Blut spritzte zwar, aber nicht so, wie es gespritzt hätte, wenn man das Herz oder eine Hauptschlagader erwischte. Auch atmete der Powrie noch: tief und ruhig wie ein Schläfer.

Das viele Blut erinnerte Jared daran, dass er auch gerade zuviel davon verlor. Er taumelte einen Schritt zurück, wobei er mit der Dolchhand die Dornen vom Schwert des anderen Feenfuzzi aus seinem Fleisch riss und hinterher ein Taschentuch gegen die Wunde presste. Dabei versuchte er, sich ins Gras zu ducken, doch vor Schmerz kam er nicht tief genug. Jede Bewegung kostete ihn viel mehr Kraft und Konzentration, als es normalerweise sein dürfte: langsam und linkisch kam er sich vor. Schwach...

Wenn er nicht bald etwas gegen das Gift der Kobra unternahm, wäre es egal, ob der Heiler überlebte oder nicht!

"Ein zweites Paddel!" Leofe legte schnell zwei Pfeile auf, welche wie zuvor mit einem Krachen in das Holz des Ruders einschlugen und es zerbrachen. Nun hatte der Quickling wirklich keine Fluchtmöglichkeit mehr.

Nebin wurde klar, dass er sich erst den Dornen entledigen musste, bevor er sich auf die Kobra konzentrieren konnte. Mit einem gezielten Hieb streckte er den Spriggan vor sich nieder und ohne abzusetzen nutzte er den Schwung seines Hiebs aus, um auch der Kobra einen ersten Kratzer zu verpassen.

Wie in Trance hob Ramar sein rechtes Bein, um auf das zuschlagende Kurzschwert des Gnomen zu treten. Zwar gelang es Ramar, darauf zu stehen zu kommen, aber als der Gnome kräftig daran rüttelte, gab Ramars Fuß nach und er fiel nach hinten ins Gras. Mühsam rappelte er sich wieder auf und ließ dabei sein Verbandsmaterial fallen. Als er sich gerade wieder aufgerichtet hatte, erwischte ihn an der Schulter ein grüner Lichtstrahl, der ein rauchendes rundes Loch In seiner Rüstung (und auf der Haut darunter) einbrannte. Schmerz durchfuhr den Kordpriester.

So langsam verlor Ramar wirklich die Geduld; er musste sich zusammenreißen.

"Herr Kord, schau auf Deinen Diener herab. Diese Wichte können doch nicht das letzte sein! Hilf mir!"

Ein roter Nebel quoll aus den Wunden und tatsächlich: die meisten seiner Wunden waren verheilt. Doch die klaffende Schenkelwunde, die er nicht stoppen konnte, freute sich über das firsche Blut, und es rann in Strömen sein Bein hinunter.

"Haltet durch, Ramar!" rief Lexi und rannte durch das Gras in Richtung Priester. Neben diesem lag der schlafende Powrie, für den Lexi allerdings im Moment überhaupt kein Mitleid übrig hatte. Sie beugte sich über die reglose Gestalt und schrie sie mit Baphonets Machtworten an. Dann wandte sie sich schnell ab, bevor der Schlag kam, um nichts in die Augen zu bekommen. Als sie sich wieder umdrehte, lag der Spriggan in einer fast einen Fuß tiefen Mulde und sah nicht so aus, als würde er jemals wieder aufstehen.

Grimmig wandte sich die Eladrin noch dem deaktivierten Schlangenkonstrukt zu, um es mit einer Donnerwoge auf die Lichtung zu befördern.
« Letzte Änderung: 03.07.2012, 12:14:08 von Suilan »

Suilan

  • Beiträge: 783
    • Profil anzeigen
[IC] Interlude 2 - Die Oase des Goldenen Pfauen
« Antwort #49 am: 03.07.2012, 11:57:25 »
Dann musste sie sich schnell ducken, denn über ihren Kopf zischte der Lichtstrahl des Heckenzauberers hinweg. "Du bist als nächster dran!" rief sie auf Elfisch in seine Richtung.

War das klug? Lexi sah sich schnell um. Der noch lebende Dornenspriggan stach zwar noch auf Ramar ein, richtete aber mit seinem kleinen Schwert nur wenig Schaden an. Außerdem waren Jared und Nebin ui der Nähe. Die Kobra rührte sich nicht, ihr konstruierter Geist war wohl durch den Zauber so durcheinander gebracht worden, dass er sich erst wieder von Grund auf  neu zusammensetzen musste.

Lexi nickte befriedigt und machte sich daran, ihre Drohung umzusetzen. Schell aber leise wandte sich die Eladrin durch das Elefantengras, bis sie den Zauberer ein paar Schritt entfernt in Richtung Käfig vor sich hinmurmeln hörte. "Genug Versteck gespielt!" rief sie. Das Murmeln verstummte. Dann schrie der Spriggan übrrascht auf, als er zusammen mit einer Wolke vom Donnerschlag abgerissener Gräser auf die Lichtung kullerte.

Ein kleines, verhutzeltes Männlein in Eisenstiefeln, dessen rote Kappe eher eine Kapuze war und in einen zerfledderten Umhang überging. "Aha, ein Verwelker. Dachte ich mir", sagte Lexi, als wäre es das Normalste auf der Welt.

Inzwischen geriet der ohnehin nicht sehr mutige Flinkling, jetzt seines letzten Paddels beraubt und immer noch unter Beschuss, völlig in Panik und sprang ins Wasser, um die Insel schwimmend zu erreichen. Leofe sah mit ihren Elfenaugen, dass sich sofort einige etwa hundegroße Schatten aus dem tiefen Blau der unteren Wasserschichten lösten und auf das Feenwesen zuglitten. "Oh, oh - Baden verboten!" kommentierte sie trocken. Dann kam auch schon der zu erwartende Schrei und ein kurzes verzweifeltes Strampeln, bei dem rot gefärbtes Wasser hochspritzte.

Leofe konnte sich ein fieses Grinsen nicht verkneifen als der Flinkling unter Wasser gezogen wurde.
"Meine Arbeit hier ist getan", dachte sie bei sich als sie zum Käfig eilte.

Die Elfe hörte den Insassen ein elfisches Wort rufen, welches nur dumpf durch das Holz der umgebenden Wurzeln drang. Doch konnte es nur das elfische Wort für "Freilassen" sein, was sie da hörte.

Schnell rief sie "Freilassen!" in ihrer Sprache, worauf hin sich die Wurzeln etwas entspannten, doch seltsamerweise nicht genug um den Weg zum Gefangenen freizugeben. Leofe bezweifelte sogar, dass nun irgendwo Luft eindringen konnte.

Die Elfe untersuchte die Wurzeln. An einer Stelle standen die Wurzeln weiter auseinander, hier könnte man wohl am ehesten ansetzen.

Einen zweiten Versuch, dem bewusstlosen Feenkerl den Gnadenstoß zu versetzen, bekam Jared nicht: Lexi donnerte ihm, ohne auch nur einen Wimpernschlag lang zu zögern, einen Zauber hinein, der Jared an die Redensart "jemanden ungespitzt in den Boden rammen" erinnerte. Er wandte sich der Kobra zu, die ebenfalls reglos auf dem Boden lag. Nicht einmal ein lebendiges Tier, ein magisches Konstrukt nur, daran müsste sich doch die Durchführung eines Gnadenstreiches üben lassen!

Doch obwohl Jared sich energisch ans Werk machte, ging sein Plan -- Rapier in den Schädel rammen, dann auf den Hals treten, um den Schädel davon zu trennen -- nur zur Hälfte auf. Ein Schüttelfrost überfiel ihn so plötzlich, dass ihm fast die Waffen aus der Hand gefallen wären. Er taumelte zurück. Seine Glieder wurden immer steifer, jeder Muskel in seinem Körper schien zu verkrampfen, sogar sein Brustkorb ließ sich kaum noch heben.

"Luft... kriege keine... Luft..."

Wütend stach der Halbling weiter auf die noch immer wehrlose Metallschlange ein, bis er sie in so kleine Stücke zerhackt hatte, dass sie keine Magie der Welt wieder dazu bringen würde, sich zu bewegen.
« Letzte Änderung: 03.07.2012, 12:17:40 von Suilan »

Suilan

  • Beiträge: 783
    • Profil anzeigen
[IC] Interlude 2 - Die Oase des Goldenen Pfauen
« Antwort #50 am: 03.07.2012, 12:01:56 »
Der Verwelker rappelte sich auf und wollte gerade ich Richtung Lexi einen Zauber werfen, da sah er Leofe am Wurzelkäfig hantieren. "Neineineineinein, nicht der Käfig!" rief das kleine Männchen auf Elfisch und riss die Hände mit der sich gerade darin formenden Lichtkugel im letzten Moment herum, so dass diese eine überraschte Leofe mitten in die Brust traf. Die Elfe schrie schmerzerfüllt auf. Der Verwelker hüpfte kichernd von einem Fuß auf den anderen und flitzte dann schnell wieder ins Gras in Deckung.

Lexi erschauderte, als sie die Verbrennungen an Leofes Torso sah. Aber nachdem nun nur noch wenige Gegner übrig waren, konnte sie ihre mächtigsten Zauber nicht mehr sinnvoll einsetzen. Sie hastete auf die Lichtung heraus und zum Käfig hinüber.  

"Leofe, erledige ihn, ich übernehme den Käfig!" rief sie dabei und gestikulierte in die Richtung, in die der Kleine verschwunden war.

Leofe war schon dabei, zwei Pfeile aufzulegen, und nickte grimmig. Sie sah, wie Lexi den Käfig mit zusammengekniffenen Augen von oben bis unten musterte, und musste fast unwillkürlich den Kopf schütteln. Von einer Sekunde auf die nächste hatte die Magierin die Außenwelt komplett ausgeblendet und sich in eine nur für sie sichtbare Welt magischer Strömungen, Felder und Symbole begeben. "Aha", murmelte die Eladrin. "Was haben wir denn da?" Dann stieß sie ihren Kriegsmagierstab auf eine Stelle am Fuße des Wurzelgeflechts. Kleine Blitze wanderten von ihren Händen den Stab hinunter und als sie den Boden erreichten, schien der Wurzelkäfig zu erschaudern.

Leofe sah den Angriff des Verwelkers kommen und schoss ihm einen Pfeil entgegen. Der Pfeil richtete verheerenden Schaden an und dennoch setzte der Gegner seinen Angriff fort. Und nicht nur das, sein Angriff verletzte die Elfe auch noch empfindlich.

Wütend schickte die Leofe zwei weitere Pfeile hinterher, und endlich zeigte der Verwelker, dass die Verletzungen ihm zu schaffen machten.

Eigentlich wusste Jared genau, was bei einem Schlangenbiss zu tun war: Aufschneiden und aussaugen. "Wer da zögert, ist tot", hatte Davik ihm erklärt. "Jeder Herzschlag treibt das Gift weiter durch deinen Körper, bis es schließlich dein Herz erreicht." Und der Zwerg musste wissen, wovon er sprach, denn er hatte auf diese Art einst einen Schlangenbiss überlebt.

Und doch zögerte Jared. Die Vorstellung, sich selbst den Dolch... Wenn nur der Heiler nicht selbst zu kämpfen hätte! Wieviel leichter, wenn ein anderer es für ihn machte, nur stillhalten zu müssen, das war nicht schwer... "Bist du Mann", knurrte er laut, "oder Memme...?"

Doch kaum hatte Jared den Dolch über der Bisswunde an seinem linken Arm angesetzt, da rief Lexi aufgeregt: "Hier ist eine Schwachstelle!" Die Magierin stand beim Käfig und stocherte mit ihrem Stab energisch, aber doch eher willkürlich, ohne Sinn für Mechanik, herum.

So wenig Luft, wie Jared gerade bekam, der Mann im Käfig schien noch weniger zu bekommen: sein Röcheln war kaum noch zu hören. Also gut, die Selbstverstümmelung musste warten. In wenigen Schritten war Jared neben Lexi.

"Lasst mich mal", sagte er. "Wo genau ist die Schwachstelle?"

Er nahm ihren Stab und setzte ihn dort an, wo sie hinzeigte. Mit dem richtigen Hebel hatte er schnell eine Öffnung in dem Wurzelgeflecht geschaffen. Da konnte man doch gleich besser atmen.

Jared zumindest konnte wieder atmen, wie er zu seinem Erstaunen feststellte. Entsetzlich schwach fühlte er sich und zittern tat er am ganzen Leib, aber er bekam wieder Luft und die Krämpfe in seinen Händen und Beinen ließen auch nach.

Ha, Glück gehabt!
« Letzte Änderung: 03.07.2012, 12:19:21 von Suilan »

Suilan

  • Beiträge: 783
    • Profil anzeigen
[IC] Interlude 2 - Die Oase des Goldenen Pfauen
« Antwort #51 am: 03.07.2012, 12:07:52 »
Der stark blutende Verwelker schien aus seiner Verletzung auf perverse Weise noch Kraft zu ziehen. Jedenfalls steigerte er seine Anrufungen in einem schrillen Crescendo, mit dem sich eine mächtige Sandhose zwischen den Mitgliedern der Hand entwickelte, die alle außer Leofe herumwirbelte und zu Boden schleuderte. Von den Getroffenen stand am Ende nur Ramar noch stoisch da. Dann verschwand der Spriggan irre kichernd im Gras.

Leofe konnte den Angreifer im hohen Gras nicht mehr ausmachen. Sie verlagerte leise ihre Position, konnte ihn aber weiterhin nicht sehen. Ob ihrer Verletzungen zog sie einen Trank und leerte ihn in wenigen Zügen. DIe Schmerzen ließen augenblicklich nach.

Mit verdrehten Gliedmaßen lag Jared auf dem Boden und regte sich nicht. Tot! dachte Lexi, die nicht weit von ihm lag, doch dann sah sie, dass der Mensch darum kämpfte, die Augen zu öffnen und den Kopf zu heben. So schnell würde er nicht aufstehen, aber er würde aufstehen -- solange sie sich um den Verwelker kümmerte.

Lexi konnte kaum glauben, dass Jared sich so schwer verletzt ins Freie getraut hatte, um dem alten Mann zu helfen. Das hätte sie nicht von ihm erwartet. Manchmal ist es gut, wenn man sich irrt, dachte sie.

Sie war hin- und hergerissen zwischen Pflicht gegenüber dem alten Mann im Käfig und ihrem Kameraden, aber nur einen kurzen Augenblick. Leofe hatte den Wicht offenbar aus den Augen verloren, aber im Aufstehen glaubte Lexi an einer Stelle am Rand der Lichtung etwas Rotes zwischen den Grashalmen aufblitzen zu sehen. Sicherheitshalber warf sie ihren Eisregenzauber, der blitzschnell die umgebenden Grasbüschel in bizarr verwobene Eisstäbe verwandelte. Dann splitterte etwas und der steifgefrorene Leib des Spriggans fiel vornüber auf die Lichtung.

Gerade als Nebin aufstehen wollte, bemerkte er, wie sich das Gras langsam um seine Beine schlang. Da war auch der erste Grastentakel, der sich über seine Brust zu legen drohte! Mit aller Kraft strampelte sich der Halbling frei und sprang in einem Satz in den Stand. Wo war nun dieser Spriggan hin?

Nebin reckte den Kopf und konnte seinen Gegner nur zwei Meter von sich entfernt ausmachen. Wenige Augenblicke später stand er auch schon neben dem Gnom und blickte ihn grimmig an.

Rasch eilte Ramar an die Seite von Jared. Jared war übel zugerichtet. Mehrere Stiche und Schnitte zogen sich über den Körper.

"Euch flicken wir schon wieder zusammen!"

Ramar untersuchte die Verletzungen. Wie durch ein Wunder hatte Jared viele Verletzungen, aber keine fiel durch eine starke Blutung auf oder schien ein wichtiges Organ getroffen zu haben.

"Lady Avandra zeigt ihren grimmen Humor. An den Wunden werdet Ihr nicht sterben, aber noch lange dran leiden.

Ramar holte Verbandsmaterial aus seiner Tasche und begann, die stärksten Schnitte sauber zu legen.

Leofe

  • Beiträge: 1477
    • Profil anzeigen
[IC] Interlude 2 - Die Oase des Goldenen Pfauen
« Antwort #52 am: 09.07.2012, 13:36:32 »
Der Dornenwicht fackelte nicht lange und stach sofort auf Nebin ein, sobald dieser auftauchte. Es ging so schnell dass der Halbling kaum reagieren konnte. Nebin sah an sich herunter und sein Blick wurde noch grimmiger, als er die neue, übel blutende Wunde betrachtete.

Lexi widmete sich inzwischen wieder dem Käfig, und schaffte es eine weitere Schicht des Zaubers zu durchbrechen.

Leofe hörte den Halbling mit einem Gegner kämpfen und sah wo sich das Gras bewegte. Eilig schlich sie näher heran und legte zwei Pfeile auf. Sie ließ die Pfeile fliegen in die Richtung in der sich das Gras bewegte, doch ohne das Ziel genau zu sehen wusste sie nicht ob ihre Pfeile viel Wirkung zeigten.

Daliegen und sich vom Heiler behandeln lassen -- Jared wäre am liebsten ewig so liegengeblieben. Aber seine Stiefel sahen das anders: sie zuckten und zerrten. Der magische Impuls wanderte seine Beine hinauf, und schon stand Jared.

Auch gut. Schließlich war er vorhin bei etwas Wichtigem unterbrochen worden, das er dringend zu Ende bringen musste. "Nur getane Arbeit ist gute Arbeit!" Das hatten Vater und Bruder ihm seit seinem ersten Atemzug eingetrichtert.

Jared huschte -- man könnte auch sagen: stolperte -- zum Käfig zurück und versteckte sich dahinter. (Ihm entging dabei, dass Ramar ein Ende des Verbandes noch in der Hand hielt, während das andere um sein eigenes Bein gewickelt war.)

Jared sah auf einen Blick, dass Lexi irgendein komisches magisches Zeichen freigelegt hatte. Zwar hatte er keine Ahnung von Magie, aber von Schlössern sehr wohl! Wenn Magie Feuer und Eis erzeugen konnte, warum nicht auch Schlösser? Jedenfalls zweifelte er nicht daran: das Zeichen war ein magisches Schloss.

Er nahm seinen Dolch und hebelte es aus.

Ramar blickte den sichtlich entkräfteten Voor an. Der sieht gar nicht gut aus. Ramar holte seinen Wasserschlauch heraus und gab dem ausgetrockneten Voor etwas zu trinken. Nach einigen Schlucken merkte er das das das verschüttete Wasser auf die einzwängenden Stränge eine entlastende Wirkung hatte. Schnell verschüttete er mehr Wasser und Voor konnte freier atmen.
Danke, aber ich seh ganz gut von hier hinten.

Leofe

  • Beiträge: 1477
    • Profil anzeigen
[IC] Interlude 2 - Die Oase des Goldenen Pfauen
« Antwort #53 am: 09.07.2012, 15:12:31 »
Voor verschluckte sich und japste jämmerlich dann krächtste er "Danke!" bevor sich seine Augen nach oben drehten und er in erschöpften Schlaf sank.

Nachdem der Weise zunächst gut versorgt war widmete sich Lexi dem letzten verbliebenen Gegner. Das Licht des Feywind versengte einen großen Streifen Gras und den rotbekappten Wicht, der geblendet aufschrie.

"Kommt da raus Nebin!" rief die Elfe während erneut zwei Pfeil ins hohe Gras sausten. "Ich muss so vorsichtig schießen wenn Ihr mit dem Gegner zusammen vom hohen Gras verdeckt seid."

Nebin tat, was Leofe empfohl. Nachdem er dem Gnom nochmal einen kräftigen Hieb mit dem Schwert beigebracht hatte, der jedoch ohne sichtbare Auswirkungen blieb, machte er einen Schritt zurück. Als er bemerkte, dass die Rotkappe ihn nicht weiter bedrängte, setzte er seinen Weg fort und kam vor Leofe zum stehen.

Schwer angeschlagen wankte Jared quer über die Lichtung, wobei er -- immer noch ohne es zu merken -- den Verband wie eine meterlange Schlange hinter sich herzog. Erleichtert duckte er sich ins hohe Gras und glaubte sich bestens versteckt. Er zog sein Ersatz-Schnupftuch und erneuerte den Verband über der Bisswunde, der völlig durchweicht war. Diesmal nahm er sich sogar die Zeit, einen Druckverband anzulegen, wozu er das saubere Tuch zusammenballte und mit dem dreckigen so fest wie möglich umwickelte.
Danke, aber ich seh ganz gut von hier hinten.

Leofe

  • Beiträge: 1477
    • Profil anzeigen
[IC] Interlude 2 - Die Oase des Goldenen Pfauen
« Antwort #54 am: 09.07.2012, 15:13:18 »
Halb geblendet und voll im Blutrausch schlug der Dornenspriggan wild um sich, bis er merkte dass kein Gegner mehr neben ihm stand. Dann stürmte er wild kreischend in die Richtung aus der er den Zauberspruch gehört hatte. Kurz bevor er zwischen den Gräsern hindurch brach riss Lexi die Arme hoch und sprach ein Machtwort. Der Arm des Wichtes durchdrang mit Schwung noch die magische Barriere, die sie errichtet hatte, aber als der Körper desselben dagegen prallte stellte er sich als nicht lang genug heraus. Lexi zog instinktiv den ohnehin sehr schlanken Bauch ein und die dornige Klinge verharrte knapp einen Fingerbreit davor, bevor der Spriggan zurück taumelte.

Nebin griff von Ramar gestärkt, nun wieder aktiv in den Kampf ein und nahm den verbleibenden Gegner mit Lexi in die Zange. Das Rapier des Halblings hinterließ eine lange, blutende Wunde auf dem Körper des Gnoms, der eine derartige Behandlung nicht mehr lange durchstehen konnte.
"Lexi, Jared nun nehmt ihr ihn in in die Zange. Er wird nicht mehr lange durchhalten!"

Leofe machte einen schnellen Schritt zur Seite um ein freies Schussfeld zu haben. Dann sausten zwei Pfeile durch die Luft, gefolgt von einem Schmerzensschrei und dem dumpfen Aufschlag des Dornenwesens auf den Boden
Danke, aber ich seh ganz gut von hier hinten.

Leofe

  • Beiträge: 1477
    • Profil anzeigen
[IC] Interlude 2 - Die Oase des Goldenen Pfauen
« Antwort #55 am: 09.07.2012, 15:18:05 »
Leofe sank erschöpft zu Boden. "Ich denke wir sollten schauen was es hier noch zu finden gibt, unsere Spuren so gut es geht verwischen und uns dann mit Voor zurückziehen.

Wir haben erreicht dass Emret nicht gewarnt wird und Voor lebendig befreit, wie geplant - einen weiteren Kampf würde ich jetzt nicht überstehen!"
gab die Elfe zu bedenken.
Danke, aber ich seh ganz gut von hier hinten.

Nebin

  • Beiträge: 587
    • Profil anzeigen
[IC] Interlude 2 - Die Oase des Goldenen Pfauen
« Antwort #56 am: 09.07.2012, 19:58:31 »
Nebin blickte sich um. Seine Kameraden und er waren doch arg mitgenommen. Jared und Ramar waren dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen.
Sie hatten erreicht, was sie erreichen wollten - oder vielmehr, was er erreichen wollte. War es das Risiko wirklich wert? Er wusste es nicht, aber er spürte deutlich, was er nun wenigstens tun musste.

"Es tut mir Leid. Mir war ebenso klar, dass es sich um einen Hinterhalt handeln könnte und trotzdem habe ich eigensinnig für euch alle entschieden. Dafür hätten Jared und Ramar fast mit dem Leben bezahlt."

Der Halbling stapfte anschließend zum bewusstlosen Voor, strich ihm die wenigen Haare aus dem Gesicht und sagte mehr zu sich selbst, als zu den anderen: "Voor ist am Leben. Es ist noch nicht zu Ende."

Lexi

  • Beiträge: 2221
    • Profil anzeigen
[IC] Interlude 2 - Die Oase des Goldenen Pfauen
« Antwort #57 am: 09.07.2012, 22:01:43 »
Lexi winkte ob der Selbstbeschuldingen des Halblings ab. Sie selber war mit ein paar geprellten Rippen davon gekommen und fühlte sich noch vom Adrenalin des Kampfes belebt.

"Macht euch keine Vorwürfe - wenn ihr nicht so resolut aufgetreten wärt, hätte Emrett jetzt zwei Gefolgsleute und einige Informationen mehr auf ihrer Insel. Und ein richtiger Hinterhalt war das auch nicht; Außer man betrachtet das Angreifen aus der Deckung schon als Hinterhalt, dann hatten wir ganz viele davon aber auf beiden Seiten. Dass Ramar und Jared so schwer verletzt wurden war einfach Pech beziehungsweise zeigt, dass wir wahrscheinlich näher zusammen bleiben sollten - was aber hier zwischen Käfig und Kanus schwierig war."

Dann wandte sie sich Leofe zu. "Guter Einsatz bei den Booten, danke euch! Ich weiß nicht ob es hier viel Sinn macht etwas verwischen zu wollen." Sie deutete mit einer ausschweifenden Handbewegung das Schlachtfeld an. "Aber für den Rückzug scheint mir das wichtig zu sein. Und wir sollten schleunigst von der Lichtung runter, ich sehe dort drüben schon wieder eine Vogelpatrouille anfliegen!"

Jared Fitzroy

  • Beiträge: 226
    • Profil anzeigen
[IC] Interlude 2 - Die Oase des Goldenen Pfauen
« Antwort #58 am: 10.07.2012, 11:22:29 »
Jared bezweifelte, dass sie etwas gewonnen hatten. Einem Wachtposten auf der Insel konnte der Kampf nicht entgangen sein, schon gar nicht, wenn zwei der Gegner in einem Boot auf dem offenen Wasser unterwegs waren! Aber er hütete sich, seine Bedenken laut zu äußern. Der Halbling war imstande und würde gleich hinterherpreschen, und dann würden die anderen ihm wieder nach!

Also schwieg Jared und schleppte sich etwas weiter in Deckung.
« Letzte Änderung: 11.07.2012, 16:14:47 von Jared Fitzroy »

Hand of Fate

  • Moderator
  • Beiträge: 371
    • Profil anzeigen
[IC] Interlude 2 - Die Oase des Goldenen Pfauen
« Antwort #59 am: 11.07.2012, 08:44:40 »
Auf Leofes Vorschlag hin begab sich die Hand nach Norden, um die steile, über 100 Schritt hohe Sandsteinklippe zu umrunden und dahinter in der Wüste ein Lager aufzuschlagen. Sie waren froh um den Schutz des hohen Grases, denn Lexi bemerkte in der Klippe mehrere riesige Vogelnester, und ziemlich weit oben auch eine Art natürliche Höhle deren Eingang mehrere Schritt groß war.

Der befreite Gefangene war immer noch zu schwach zum Laufen und halb im Delirium, so dass Ramar und Nebin ihn trugen. Da er nur aus Haut und Knochen bestand hätte Nebin das auch leicht alleine vermocht, aber Ramar monierte dass die auf dem Boden schleifenden Füße ja noch tolerabel seien, der Kopf aber nicht dauernd Bodenkontakt haben sollte.

Hinter der Klippe war der Lärmpegel durch Vogelgeschrei denn auch deutlich geringer. Leofe hatte auf dem Weg in weiser Voraussicht ein paar Palmwedel abgeschnitten, aus denen sie einen notdürftigen Sonnenschutz für den Nachmittag bastelten. Lexi zauberte ein bisschen und ließ den Sand an den Blättern festkleben, so dass der Unterstand von oben besser getarnt war. Als alle im Schatten saßen und sich gestärkt sowie die Wunden verbunden hatten, erwachten auch die Lebensgester des Weisen wieder.

"Habt Dank, dass ihr mich aus dieser schlimmen Lage gerettet habt." krächzte der Alte. "Mein Name ist Voor, und wenn es nach dieser Emrett gegangen wäre hätte ich mein Leben demnächst als Materialkomponente für ein finsteres Ritual beendet. Wer seid ihr und welchem glücklichen Umstand verdanke ich meine Rettung?"

  • Drucken