Anya versorgt nach der erfolgreichen Einnahme des Geschützes die kleineren Wunden der anderen und geht dabei von Truppmitglied zu Truppmitglied um sicherzustellen, dass sie nicht irgendwelche gefährlichen, aber unscheinbar wirkenden, Verletzungen übersehen hat, die einem Soldaten womöglich in ein paar Stunden plötzlich das Leben kosten könnten. So vertieft in ihre Arbeit ist sie, dass Fendons anstehende Exekution sie vollkommen überrascht und trifft wie ein Hammerschlag. Als sie bemerkt was vor vor sich geht eilt sie an die Seite der Kommissarin, nicht um offen gegen die Hinrichtung zu protestieren, sondern aus dem Gedanken heraus vielleicht irgendwie verhandeln zu können und einen Kompromiss, eine mildere Strafe zu erwirken.
"Mam, er hat doch vers...", versucht die Sanitäterin noch einzulenken als sich der Schuss aus Xanthippes Boltpistole löst und Fendons Kopf wie eine überreife Melone in viele kleine Einzelpartien zerplatzt. Anya zuckt heftig und presst die Lippen fest zusammen. Was immer sie auch zu verhandeln erhofft hat, die Chance jetzt noch etwas zu erreichen ist definitiv vorbei.
"Beim Gott-Imperator", murmelt sie leise und wendet sich von der Szene ab um weiter der unrühmlichen aber notwendigen Aufgabe nachzugehen die Wunden der Soldaten zu versorgen und sich auch die Mitglieder der verbündeten Truppen einmal näher anzugucken, sollte kein eigener Sanitäter in der Nähe sein um dies zu übernehmen.
Insgeheim beschäftigt sie die Exekution noch immer. Normal würde sie die Entscheidung Juniorkommissarin nicht in Frage stellen, aber einen Mann hinzurichten, um desses Leben sie nur Minuten vorher gekämpft hat, dessen Leben sie erfolgreich gerettet hat, kommt ihr einfach wie eine unglaublich Verschwendung an Menschenleben vor und ist sehr niederschlagend für die Sanitäterin und ehemalige Ärztin. Sie kämpft darum sich weiter den Sinn ihrer Tätigkeit zu bewahren, denn diesen Sinn aus den Augen zu verlieren hieße zu verzweifeln und aufzugeben. Sich ihre Motivation zu bewahren ist für den Moment aber wahrlich keine leichte Aufgabe für Anya, denn im Gegensatz zu den anderen anwesenden Soldaten, die sich nach der exemplarischen Exekution des Sturmtrupplers plötzlich angespornt sehen ihren Aufgaben mit neuem Eifer nachzugehen, fällt es ihr sehr schwer sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren, muss sie doch befürchten das Xanthippe jeden ihrer "Patienten" erschießen wird, sollte er oder sie ein derartiges Fehlverhalten an den Tag legen.
Dabei muss sie sich eingestehen, dass es ihr um Fendon gar nicht besonders Leid tut. Immerhin hatte er durch sein fahrlässiges Handeln eine ganze Anzahl verbündeter Soldaten auf dem Gewissen, darunter auch ihren anhänglichen Ogryn. Nein, Fendon hatte sicherlich eine harte Strafe verdient, nur ihn zu erschießen direkt nachdem sie ihm das Leben gerettet hat ist etwas das sie ersteinmal verdauen muss.