Luis quittierte Hadwin augenrollend und seufzend, wobei er anschließend dem Barbaren ausführlich wiederholt, was der tote Wächter ihm verraten hatte, bevor Luis ihn in den Knochenacker von Pharasma geschickt hatte:
"Habt Ihr denn nicht zugehört, Hadwin, was der Wächter gesagt hatte?
Draußen im Hof sind keine Wachen.
Aber auf der Mauer und dem Dach des Torhauses patrollieren immer eine Gruppe von jeweils zwei Mann - die zusätzlich mit Bögen bewaffnet sind.
Und vielleicht haben sie inzwischen schon die Wachhunde aus dem Zwinger im Hof gelassen.
Außerdem hat wahrscheinlich der Gefängnisleiter - der Magier Mathias Richter - den Alarm auch gehört und ist ebenfalls nun alarmiert.
Und Hauptmann Blackerly muss auch mit ein paar Leuten im Torhaus sein.
Worauf wollen wir also noch warten?
Wollen wir hier uns weiter umschauen, bis jegliche Flucht unmöglich ist, damit alles umsonst war?
Wollt ihr alle mit vollen Taschen sterben oder wollt ihr hier raus?"
Dabei ließ Luis nach fast jedem Satz ein paar kurze Sekunden Pause, damit Hadwin in seinen Augen es schaffen würde, die Situation endlich zu begreifen.
"Ich für meinen Teil jedenfalls schaue, dass ich hier so schnell wie möglich wegkomme...wer ist mit dabei?
Denn die Zeit drängt und unsere Chancen verringern sich mit jedem Herzschlag!"
Zur Not würde Luis es sogar mit Grollhannes alleine probieren.
Hier weiter sich unnütz umschauen entspricht jedenfalls nicht in seinen Augen einer sinnvollen Flucht und Ausbruch.
Hatten seine Mitgefangenen die Gefahr zu sterben verdrängt und sich nun von ihrer Gier verleiten lassen?