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Autor Thema: Buch 1: Dornenknoten  (Gelesen 106686 mal)

Beschreibung: Inplay

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Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #210 am: 28.11.2012, 23:29:37 »
Luis Gesicht rötete sich vor Wut als Gandon erneut ihn provozierte.
Sehr gerne würde Luis dem vorlauten Mistkerl Widerworte geben und ihn erneut belehren, dass Heimlichkeit auch darin bestand diplomatisches Geschick zu besitzen und einen Gegner schnell auszuschalten.
Mehrfach denkt Luis dabei auch einfach darüber nach, durch einfache Berührungen Gandon einfach von dieser Welt zu tilgen, denn selbst sanfte Berührungen von Luis konnten sehr tödlich enden.

Doch just in diesem Moment meldete sich erst Tiadora und dann erneut der Kardinal zu Wort.
Mit Tiadora war Luis ab diesem Zeitpunkt genauso durch wie mit Gandon.
Er bereute, Grollhannes an diese Dirne verraten zu haben, denn Grollhannes war wenigstens nicht so falsch wie diese Schlange.

Es waren jedoch die Worte des Kardinals, welche Luis zu Besinnung brachten, bevor er sich vergass.
Und so entgegnete Luis knapp dem Hohepriester:
"Ich werde die Hierarchie bewahren und mich Euch beugen, mein Meister!", um anschließend auf die Entschuldigung von Gandon mit einem breiten nicht zu deutenden Grinsen in Richtung des Inqusitors zu warten.

Gandon

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #211 am: 30.11.2012, 11:05:29 »
Mit einem erneuten resigniertem Seufzer drehte sich Gandon wieder Luis zu.
"Respektlos kann man ja eigentlich nur jemandem gegenüber sein, den man respektiert, dachte ich.
Nichts desto trotz erfülle ich natürlich euren Wunsch, ehrenwerter Kardinal, und bitte um Entschuldigung."

Dann wendete er sich wieder Iomine zu.
"Selbst wenn ich sterben sollte, so doch in der Gewissheit, meinem Herrn wohl gedient zu haben und im Nachleben meine angemessene Belohnung zu erhalten."
« Letzte Änderung: 04.12.2012, 14:24:13 von Gandon »

Pestbeule

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #212 am: 01.12.2012, 13:24:08 »
Die Miene des Kardinals war schwer zu lesen nach der Antwort von Gandon. Er blickte nur zu Luis und fragte ihn dann: "Reicht euch das als Entschuldigung?"  

Dann wendete sich der Kardinal an seine Dienerin, ohne sie auch nur anzusehen. Lediglich seine Hand hob er leicht. "Tiadora bring die Verträge die ich aufgesetzt habe." Die weißhaarige Schönheit nickte und ging zu einem der Bücherregale aus dunklem Holz. Aus eine Schublade förderte sie zwei Verträge zutage, die auf einem unidentifizierbarem Lederpergament niedergeschrieben waren. Außerdem eine Schatulle die mit rotem Samt ausgelegt war. In dieser befand sich neben eine Schreibfeder ein silbernes Ritualmesser das äußerst scharf aussah. Die Verträge legte sie in die Hand von Kardinal Dorn, der sie sogleich penibel und behutsam auf dem Schreibtisch ausrollte. "Wenn ich bitten dürfte hier eure Unterschriften zu setzen. Es ist Tradition mit Blut zu unterschreiben! Ihr habt die Ehre euren Namen als erster auf den Vertrag zu setzen Nicolas, da ihr auch der erste wart, der mir Gefolgschaft schwörte!" Mit diesen Worten reichte Tiadora Nicolas die Schreibfeder und das Ritualmesser...
« Letzte Änderung: 02.12.2012, 07:13:49 von Pestbeule »
To Walk Apart From House And Queen Is To Walk Into The Grave

Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #213 am: 02.12.2012, 20:50:42 »
"Wenn in Euren Augen diese sehr sparsame Entschuldigung reicht, mein geehrter Kardinal, dann muss sie mir genügen...", schnaufte Luis antwortend sichtlich unzufrieden mit der dürftigen Entschuldigung von Gandon, und deutete damit nur an, dass ihm diese billige Entschuldigung niemals reichen würde.

Doch dann wurde auch schon der Vertrag ausgelegt beziehungsweise ausgehändigt, wobei Nicolas als Erster aufgefordert wird, sodass Luis die Debatte über eine richtige Entschuldigung nach hinten schiebt und beginnt zu warten, dass er lesen und unterschreiben kann.

Pestbeule

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #214 am: 03.12.2012, 12:43:35 »
Der Kardinal schloss kurz die Augen und sein Kopf sackte leicht hinab - nur einen Milimeter. Dann schüttelte er den Kopf. "Ich habe euch gefragt Sir Luis. Mir persönlich würde das als Entschuldigung nicht genügen. Langsam verstehe ich warum ihr den Kleinen nicht ausstehen könnt."

Dann an Gandon gerichtet. "Ich sagte ihr sollt ihn nicht weiter provozieren und somit euer Schicksal herausfordern. Und was tut ihr mit eurer halbherzigen Entschuldigung - die auch noch zum Teil an mich gerichtet ist? Solange ihr noch keinen Vertrag unterschrieben habt seid ihr nicht geschützt. Ich weiß nicht ob ich Sir Luis in seinem Zorn aufhalten könnte. Ich weiß aber wohl das ihr das besser könnt - also liegt es wohl am Wollen. Wollt ihr euch also wirklich Sir Luis zum Feind machen?"
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Iomine

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #215 am: 03.12.2012, 13:24:24 »
Das Tieflingmädchen lacht nur wieder leise und nimmt sich den Vertrag, ihn so haltend, als würde sie ihn dem Hasen zum Lesen vorhalten. "Wenn ihr euch tötet, bitte nicht auf dem guten Teppich." flötet sie etwas schräg und schneidet sich dann in den Finger, setzt eine Unterschrift darunter mit ihrem eigenen Blut, ein schmunzeln auf den Lippen als sie das Blatt an wer auch immer als nächster möchte weiterreicht. Wer ihre Unterschrift betrachtet, erkennt, dass sie von seltsam gestalteten, geschwungenen und mit Kreisen versehenen Schriftzeichen geprägt ist, die der Schriftkundige als Celestiel erkennt.

Luis Almansor

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« Antwort #216 am: 03.12.2012, 14:35:25 »
Luis blickte zurück zum Kardinal mit einem sichtlich dankbaren Blick und nickte anerkennend und bestätigend dem Kardinal immer wieder deutlich zu, jedoch ohne ein Lächeln.
Dabei fällt sein Blick immer wieder abwartend - auf dessen Reaktion - auf Gandon zurück.

Dieser kleine Wicht war für sein Alter wahrlich ein Intrigant und Provokateur. Und seine Worte waren für sein Alter viel zu weise gewählt.
Luis verfiel in Gedanken - neue Gedanken, welche es bisher noch nie hatte.

Und plötzlich fiel es ihm wie ein Schleier von den Augen.
Wie konnte er- als Adeliger aus Westkrone - so blind gewesen sein?
Wie konnte Gandon ihm mit seinen Lügen und Provokationen solche Scheuklappen ihm ausgesetzt haben, dass Luis nicht merkte, dass Gandon gar keinen Menschenjunge war.

Mit überschäumender Wut und Hass, aber dennoch sich zusammenreißend, bevor er sich endgültig vergaß, keifte Luis:

"Elendiger Lügner!
Von wegen rechtschaffend und ehrlich!
Ihr seid so ehrlich wie Eure falsche Entschuldigung!"
, mit diesen Worten schoss Luis auf Gandon zu.

"Und von wegen ein Menschenknabe!
Ein Halbling seid Ihr - ein Halbling aus Westkrone!
Kein Auserwählter von Asmodeus, sondern nichts weiter als ein Spion der Glockenblumen Pflüger!"
, sprach Luis bei Gandon fast angekommen weiter, wobei er die Worte von Iomine nur beiläufig aufnahm und stattdessen zum Kardinal fragend sprach:

"Ein Zeichen von Euch, verehrter Kardinal, und ich radiere diesen Verräter und Lügner von dieser Welt!"

Und um dies mit der heiligen Schrift seines Gottes zu begründen, wie es für einen schwarzen Paladin wie ihn sich gehörte, zischte Luis zitierend aus den Asmodean Monographien:
"Heil, Asmodeus!
Liefer uns dem Chaos aus, dass wir Dir dienen können, bis in alle Ewigkeit!"


Dabei ballten sich seine Fäuste bereits bedrohlich.

Nicolas Seek

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #217 am: 04.12.2012, 01:23:05 »
Der Alchemist folgte dem Gespräch weiterhin ganz genau und als Tiadora das Wort nach der Widerrede des Paladins ergriff, wusste Nicolas das sie ihre Drohungen wahr machen würde wenn der Kardinal sie nicht davon abgehalten hätte. Wenn sie die rechte Hand des Kardinals war, konnte man sicher sein das sie nicht nur ein paar Wachen den Kopf verdrehen konnte, sondern auch im Kampf einiges auf dem Kasten hatte. Diese Frau war zwar hübsch anzusehen und hatte ihnen zur Flucht verholfen aber wenn das was sie sagte wahr war, konnte Nicolas sie trotzdem nur hassen. Früher oder später würde sie schon merken wie sie sich geirrt hatte.
Als Nicolas allerdings die Antwort des Kardinals hörte, grinste er und dachte sich:

"Ein eigenes Labor in dem ich meine Forschungen fortführen kann! Und dann auch noch ein eigener Diener, ich glaube hier wird es mir gefallen. Hoffentlich bekommen wir nicht zu schnell unseren ersten Aufrag, ich brauche Zeit um zu forschen."

Den weiteren Gesprächsverlauf bekam er gar nicht mit, der Alchemist war schon wieder in Gedanken versunken und dachte über neue Formeln nach und wie diese sich umsetzen ließen. Nachdem ihm Tiadora allerdings schon einige Sekunden das Messer und die Schreibfeder regelrecht vor die Nase gehalten hatte, reagierte Nicolas endlich und wollte gerade nach den beiden Gegenständen greifen als die Tiefling Iomine ihm zuvor kam.
Augenblicklich spürte Nicolas Wut in sich aufsteigen, wie konnte ihm das Mädchen nur diese Ehre nehmen? Als sie damit fertig war den Vertrag zu unterschreiben und ihn einfach dem nächstbesten hinhielt, riss Nicolas ihr den Vertrag, das Messer und die Feder aus der Hand und flüsterte eiskalt:

"Wie könnt Ihr es wagen, TIEFLING?! Wenn Ihr nicht als Häufchen Asche enden wollt, solltet ihr so etwas nicht noch einmal tun!"

Seine Stimme war nur ein Flüstern aber die Wut, die in diesen beiden Sätzen steckte war so intensiv, das wohl jeder das flüstern gehört hatte. Das Wort Tiefling betonte der Mensch dabei mit ganz besonders viel Abscheu. Das Verhalten von Iomine war der Tropfen der das Fass zum überlaufen gebracht hatte und so entlud sich die ganze Wut, die Nicolas in den letzten Tagen angesammelt hatte, in diesem Augenblick. Nur die Anwesenheit des Kardinals hielt Nicolas davon ab die Tiefling zu verschonen. In den Ärmeln seiner schwarzen Robe verborgen, ballte Nicolas seine Hände so stark zu Fäusten, das seine Arme anfingen leicht zu zittern. Im letzten Moment aber konnte sich Nicolas doch noch beherrschen und anstatt Iomine seine Fäuste mitten ins Gesicht zu schlagen, las er den Vertrag durch. Ein Glück bemerkte der Alchemist dabei nicht, das die Unterschrift Iomines in Celestial geschrieben war. Denn dann hätte selbst die Anwesenheit seines neuen Meisters ihn nicht davon abhalten können, gewalttätig zu werden.
Langsam fing sich der Alchemist wieder, schaffte es nach und nach sich abzuregen und unterschrieb den Vertrag. Wenn man sich die Unterschrift genauer angucken würde, dann könnte man erkennen, das Nicolas in der Sprache des Teufels unterschrieben hatte. Ohne ein weiteres Wort reichte er den Vertrag an den nächsten weiter.
« Letzte Änderung: 04.12.2012, 01:43:36 von Nicolas Seek »
HP 71/71 | AC 19 Touch 14 FF 16 | Bombe +9 / 4d6+6 (9 Splash) | INI +3 | Fort +8, Ref +10, Will +5 | Wahrnehmung +12 | Verkleiden 26 (Take 10)

Brennt und schreit für mich!

Iomine

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #218 am: 04.12.2012, 11:24:00 »
Iomine lächelte harmlos zu Nicolas, wenn sein Zorn sie irgendwie einschüchterte, lies sie sich das nicht anmerken. Und immerhin, wovor sollte sie Angst haben, jetzt, wo dieser Mann auch unterschrieben hatte? Davon abgesehen, brannte sie schlecht und hatte genug vertrauen auf ihre eigenen Fähigkeiten, sich zu verteidigen. "Ich bin mir sicher, wir kommen ganz toll miteinander aus." meint sie gut gelaunt zu Nicolas und stützt dann wieder ihr Kinn auf den Hasenkopf, die beiden Streitenden, Gandon und Luis, scheinen sie mehr zu interessieren.

Gandon

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #219 am: 04.12.2012, 16:59:57 »
Bei den Worten von Luis verengten sich die Augen von Gandon zu boshaften Schlitzen.
"Elendiger Lügner nennt er mich!", zischte er Luis entgegen und deutete anklagend auf ihn, wobei seine Hand merklich vor unterdrückter Wut zitterte. Es war eindeutig zu merken, daß er alle ansprach und ansetzte, ein Art Plädoyer zu halten, wobei seine Stimme wieder eine normale Lautstärke erreichte.
"Ich hab nichts als die Wahrheit gesagt und er faßt es als Respektlosigkeit auf. Ich hab nie behauptet ein Mensch zu sein, aber wenn jemand das annimmt, warum sollte ich diesen Eindruck entgegentreten?
Wäre ich ein  einfacher Halbling und kein Auserwählter, so hätte mir der Eine, gelobt sei er, wohl kaum erlaubt, aus den Sklavengruben, in denen meine Ahnen und Verwandten noch immer hocken, zu entkommen. Ich wäre nicht der gewesen, der einige der Glockenblümler den rechtmäßigen Kräften in Westkrone meldete, damit sie ihre gerechte Strafe für ihre Taten gegen die Ordnung bekommen können.
Und da nennt er mich auch noch Verräter!
Mich, der ich der Königsfamilie von Talingrad ihre Geheimnisse entreissen sollte, zum Wohl unseres Herren, dem Herrscher der Hölle!
Ich hatte und habe nicht vor, mir Luis Almansor zum Feind zu machen. Aber bisher habe ich von ihm nur Mißachtung und Todesdrohungen gegen mich gehört. Alles damit begründet, daß er ein Höllenritter ist. Aber womit hat er sich diesen Posten verdient, frage ich euch und ihn. Bisher, wenn ich seinen Reden Glauben schenken darf, nur dadurch, daß seine Familie, die Almansors diesem Orden vorstehen. Ich habe noch nichts gesehen oder gehört, womit er sich meinen Respekt verdient hätte.
Und auch das habe ich voll Wahrheit gesagt. Wo steckt in der Wahrheit also die Respektlosikeit, der Verrat, die Lüge, das Chaos oder sonst eine Sache, deren mich dieser Mann beschuldigt hat, seit wir unterwegs sind.
Ich bin es, der sich entschuldigt hat! Und ich habe für all das, was mir dieser Mann an Beleidigungen und Falschheiten an den Kopf geworfen hat, nicht einmal rechenschaft gefordert.
Zeigt das nicht meine Bereitschaft, mit diesem Mann zusammen zu arbeiten. Selbst im Gefängnis habe ich angeboten, mich vor ihn zu stellen, falls er angegriffen wird, wenn er dies wünscht. Und dies obwohl er mich verspottet und herabgewürdigt hat.
Ich habe zu genüge bewiesen, daß mir an einer Zusammenarbeit liegt.
Aber wie, frage ich euch, die ihr dabei ward, wurde es mir gedankt? Wie?!"

Kurz holte er Atem und wendete sich dem Kardinal zu, wobei er den anklagenden Finger senkte.
"Und ihr, werter Kardinal, habt es selbst in den Vertrag geschrieben. Asmodeus selbst, geheiligt sei er und sein Ewiges Reich, verlangt von uns, daß wir nach Höherem streben. Nichts Anderes habe ich getan und war erfolgreich. Denn seht, wo ich stehe und was ich errecht habe, gerade trotz meiner in Cheliax so verabscheuungswürdigen Herkunft.
Habe nicht ich in den Augen des Einen, des Wahren Herrschers, mehr Respekt und Ansehen verdient, als jemand, der Aufgrund seiner Geburt zu seinem Posten gekommen ist? Ich, der ich in der Hierachrie der Kirche bereits meinen Wert bewiesen habe? Der mit einem besonderen Auftrag mitten ins Herz des Feindes geschickt wurde? Der einen Gunstbeweiß, des Einen, des Einzigen, des Wahren Herren bereits seit seiner Geburt besitzt und sich deshalb stets bemüht hat, über seine niedere Geburt herauszuwachsen? Aber seht selbst!"

Mit den letzten Worten entblößt er seine Brust und zeigt stolz das Geburtsmal, das direkt über seinem Herzen das heilige Symbol des Asmodeus in roten und schwarzen Schlieren zeigte.
Dann wendete er sich mit offenem Hemd wieder Luis zu.
"Nun denn, Sir Luis Almansor, Mitglied der Höllenritter, berichtet mir von euren ruhmreichen Taten im Namen Asmodeus und zum Wohle von Cheliax! Vielleicht bin ich dann geneigt euch den Respekt entgegenzubringen, den ihr fordert!"
Nach dieser Rede atmete Gandon einige Male tief ein und wieder aus, sichtlich bemüht, weiterhin einen noch drohenden hitzigen Ausbruch seiner Gefühle zu unterdrücken.
Abwartend, aber bereit jederzeit zu reagieren, schaute er in die Runde und wartete auf Erwiederungen und Reaktionen der anderen Anwesenden.
« Letzte Änderung: 04.12.2012, 17:22:49 von Gandon »

Luis Almansor

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Buch 1: Dornenknoten
« Antwort #220 am: 04.12.2012, 19:11:30 »
Schaum aus Speichel und Atemluft verschmierten die Lippen des aus Cheliax stammenden adeligen Fürsten der Finsternis, als Gandon weiter Lügen in seinen Augen verbreitete.
Und dieser Schaum wurde nicht weniger, als Luis mit geröteten Augen konterte und mit feuchter Aussprache weiter anklagte:
"Lügner! Lügner an allen Wiscrani! Verräter an allen Asmodeusanhängern!
Ihr selbst sagtet doch zu mir, dass Ihr ein Straßenjunge seid und bezeichnetet Euch als Junge Eures Alters, um damit Euch als Menschenjunge zu tarnen!
War dies so ehrenhaft und ehrlich?
Und wenn wir gerade bei unseren ersten gewechselten Worten sind, welche überhaupt zu diesem Zwist geführt haben, so fing doch alles damit an, dass Ihr Euch die Amtsanmaßung schuldig gemacht habt.
Oder war es nicht so, dass Ihr auch als Hohepriester von Asmodeus in Talingard betitelt habt?"
, wobei Luis diesen letzten Pfeil in seiner Hinterhand nun abfeuerte wie eine adlige Drow ihre giftgetränkte Handarmbrust und teuflisch dabei grinste, denn Luis wusste, dass er zu keinem Moment lügte bei seinen Anklagepunkten und Worten.

"Einem Titel, welchen man sich teuer und fromm erarbeiten muss - wie unser gelobter Kardinal!
So erklärt doch mal, wie Ihr solch ein chaotisches und einem Asmodeusanhänger unwürdiges und blasphemischen Verhalten begründet?
Ich habe mein Urteil wegen diesen Gebaren schon sehr früh über Euch gefällt, doch mich würde interessieren, was unser neuer Herr und Meister darüber denkt und urteilt?"

Dabei begann Luis provokant und schauspierlisch dramatisierend seinen Kopf schief zu halten, wobei er kurz zum Kardinal schaute, als würde er auf eine Reaktion von diesem auf Gandon's bodenlose Unverfrorenheiten warten und sich danach sehnen, dass der Kardinal seinen platinblonden Todesengel auf Gandon hetzte.

Doch Luis war noch lange nicht zu Ende mit seiner Brandrede:
"Und packt Euer Mal wieder weg.
Ich habe schon bessere Täuschungen und Male bei Calistriahuren gesehen, welchen einem die drei heiligen Dornen unter die Haut jagen wollten, nachdem Ihre Täuschung aufgeflogen war.
Genauso wenig glaube ich Euch Euer Amenmärchen, denn warum sollten ausgerechnet die von Euch so genannten Glockenblümler auf eure billigen Täuschungen reinfallen und Euch unterlegen sein?
Wer seid Ihr denn schon?
Zumal dieses Mal - selbst wenn es dem Zufall zuliebe echt wäre - bestimmt nicht unentdeckt blieb!
Euren Lügen taugen jedenfalls so wenig wie ein blinder Hund zur Jagd!
Insgesamt sehe ich in Euch keinen großen Nutzen, denn Ihr haltet Euch an keinen Plan, rennt kopflos nach vorne und haltet Euch dann feige im Hintergrund."


Damit kam Luis einen weiteren Schritt aus Gandon zu, sodass beide noch nicht mal ein Meter mehr trennte.
"Aber kommen wir auf mich zu sprechen.
Ich habe mehrfach gesagt, dass ich nur ein Anwärter der Höllenritter bin - kennt Ihr darin nicht den Unterschied?
Ich erkläre es Euch gerne:
Ein vollwertiger Höllenritter muss einen mächtigen Teufel bei einer Zeremonie vor den Augen hoher Ordensmitglieder erschlagen - dies fehlt mir noch, denn das Haus Thrune und der Kirche von Asmodeus hatten andere Pläne, womit ich meine Ausbildung vorerst abbrechen musste - noch bevor ich die heilige Rüstung der Höllenritter tragen darf.
Doch wenn wir gerade auf mich zu sprechen kommen: Ich bin ein frommer und tapferer schwarzer Paladin ober besser gesagt Fürst der Finsternis, um nicht Antipaladin zu sagen...also ein Vorkämpfer in der Gunst des Prinzen des Dunkelheit.
Dieser Pfad ist steinig und es gibt nicht wenige, die an diesem Weg scheitern und ihn mit ihrem Leben bezahlen, bevor sie sich so nennen dürfen.
Asmodeus selbst hat mich dazu gemacht.
Glaubt Ihr dies nicht, so lasst mich Euch berühren, damit Ihr spüren könnt, dass ich auch ohne Zauber und Gebete seine Macht in mir trage!"
, wobei Luis bei seiner letzten Frage noch mehr teuflisch anfängt zu grinsen.

"Also sagt mir, Gandon...wollt Ihr wirklich das Urteil von Asmodeus selbst anzweifeln?
Ihr tragt vielleicht ein Mal, wie so viele und wahrscheinlich ein Falsches, doch ich lebe seine Lehren, wie nur wenige!
Diesen Pfad würdet Ihr nicht einen Tag überleben, zumal Ihr weder die heilige Schrift noch die heilige Sprache versteht...noch rechtschaffend genug seid."


Luis schüttelte sichtlich angewidert den Kopf.
"Und was meine Position als Anwärter des Ordens der Folter betrifft: Glaubt Ihr wirklich, dass man nur doch seine Geburt als hochgeborener Adeliger dort aufgenommen wird und bestehen kann?
Soll ich Euch etwa die ganzen Narben an meinem Körper zeigen, welche eine deutliche Sprache sprechen: Die Lehre des Schmerzes?"


Doch dann brach Luis abrupt seine Rede ab und blickt stattdessen zum Kardinal:
"Doch nun liegt es an Euch, mein Kardinal Adrastus Dorn.
Ich vertraue Eurem Urteilsvermögen als Hohepriester von Asmodeus auf diesem Eiland namens Talingard und als mein neuer Meister.
Sprecht bitte ein Urteil im Namen von Asmodeus!
Gandon ist in meinen Augen jedenfalls so falsch wie seine falsche Entschuldigung, um welche Ihr ihn gebeten habt!"

Gandon

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« Antwort #221 am: 05.12.2012, 13:51:16 »
Noch bevor der Kardinal antworten konnte, machte Gandon einen drohenden Schritt auf Luis zu, auch um zu zeigen, daß er sich vor dem gewaltätigen Gebahren des Mannes nicht fürchtete. Allerding mußte er den Kopf jetzt weit in den Nacken legen, um Luis in die Augen zu schauen.
"Schon wieder bezichtigt er mich der Lüge! Und schon wieder als Verräter! Und behauptet, ich würde die heiligen Texte nicht kennen!
Steht nicht geschrieben: Betrachte genau und erkenne das Falsche, damit du nicht von Lug und Trug Schaden nehmest!
Und auch vorher habe ich schon die heiligen Texte zitiert, als ich sagte: Übereiltes Handeln sollte lieber Vorsicht weichen. Und Vorsicht nicht mit Angst verwechselt werden.
Und ich bin wohl aus den Straßen von Westkrone und in den Augen des Einen sind wir  doch nichts als Kinder. Wie kann man also behaupten, ich hätte gelogen?
Das mit dem Oberpriester war ein Test und wurde ja auch erkannt. Ich selbst habe nur gesagt, jeder könnte alles über sich behaupten. Und habe dann auch den Beweiß angetreten. Wie kann man mir so etwas vorwerfen?"

Dann fiel dem Halbing aber wieder etwas ein, was Luis gesagt hatte.
"Aber wie ist es mit dem angehenden Ritter? Hat er nicht selbst im Gefängnis gelogen? Fast alle von euch waren dabei, als er behauptete, seine Männlichkeit wäre noch mal benötigt worden. Dabei mußten wir erfahren, daß er mit der Dame Tiadora über unseren Ausbruch redete. Wie kann da seine Männlichkeit gefordert gewesen sein, frage ich euch?!"
Mit einem zufriedenen Lächeln ob des zuletzt Gesagtem wartet Gandon auf eine Reaktion der Anwesenden, hält sich aber weiterhin bereit selbst zu reagieren, sollte Luis seine Drohung wahrmachen und nach ihm zu greifen versuchen.

Luis Almansor

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« Antwort #222 am: 05.12.2012, 14:11:50 »
"DUMMER HALBLING! Hätte ich etwa vor den Wachen die wahren Gründe des Besuches von Dame Tiadora nennen sollen?", keifte Luis wütend zurück und ging dabei außerdem einen Schritt zurück, um wieder einen halben Meter nur noch von Gandon entfernt zu sein.

"Und was für Drecks-Phrasen zitiert Ihr hier gerade als Asmodean Monographien?
Nicht ein Wort davon steht so da drin!"
, setzte Luis hinterher, da er die heilige Schrift kannte.

"GANDON!
Ich habe mir lange Genug Eure Lügen, Provokationen und Behauptungen angehört.
In meinen Augen reicht schon Eure Amtsanmaßung, egal welche Gründe Ihr in Eurem irren chaotischen Kopf dafür hattet, für dies aus, aber bis jetzt war ich geduldig!
Doch nun reicht es!"
, sprach Luis weiter, ging einen weiteren Schritt zurück, zog seinen Dolch und warf diesen vor die Füße des Inquisitors.

"Ich, Sir Luis Almansor - Fürst der Finsternis von Asmodeus, fordere Euch, Gandon, hiermit zum Duell hinaus!
Soll Asmodeus diesen Zwist entscheiden!"
, wobei Luis das unheilige Symbol von Asmodeus in die Luft zeichnete und in Kampfhaltung ging.

"Los erhebt die Waffe! Ich gewähre es Euch, genauso wie den ersten Schlag!
Ich selbst werde ohne Waffen in der Hand Euch töten.
Möge Asmodeus auf meiner Seite sein!"

Theodric

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« Antwort #223 am: 05.12.2012, 15:18:21 »
Theodric blieb still. Er hörte den Anwesenden ganz genau zu. Der Asmodeus-Kleriker wiederholte in seinem Geist die Worte von Sir Luis. "Doch solltet Ihr mich noch ein weiteres Mal unerwünscht Duzen oder provozieren - wird es sofort in einem Duell enden, denn ich - ein Vorkämpfer des Prinzen des Dunkelheit und Königs der Höllen - lasse mir diese Beleidigung nicht weiter bieten!
Dies schwöre ich im Namen von Asmodeus! - Das sagte ja Sir Luis. Und man sollte nicht leichtfertig auf Asmodeus schwören. Hoffentlich wird er diesen Schwur auch einhalten, egal welche Konsequenzen das hat."
Für einige Momente hatte Theodric große Sorgen, dass Sir Luis diesen Schwur nicht einhalten würde. Doch dann wendete sich das Blatt. Es schien so, als ob ein Kampf zwischen Gandon und Luis unausweichlich wäre.

Aber dem Priester fiel noch etwas anderes auf: Die Tiefling unterschieb noch vor Nicolas den Vertrag. Was für eine Frechheit. Nicolas hatte mit seinen geflüsterten Worten an die Tiefling völlig recht. Der Asmodeus-Kleriker hätte wohl ähnlich reagiert. Theodric machte es auch nichts aus, dass eigentlich Nicolas noch vor ihm den Vertrag unterschreiben hätte dürfen. Disziplin war Theodric wichtig und er stellte die Entscheidungen des Meisters nicht in Frage.

Bevor es möglicherweise zu einem Kampf zwischen Gandon und Luis kommt, sagte der Diener des Herrschers der Neun Höllen: "Ich unterschreibe den Vertrag, wann immer Ihr es für angebracht haltet, Meister. Ihr wisst aber auch so schon, dass ich Euch und vor allem auch Asmodeus treu sein werde. Ich hoffe, dass Ihr nichts gegen meine offenen Worte habt Meister, aber ich habe nichts gegen einen Kampf zwischen Herrn Gandon und Sir Luis. Der Stärkste wird überleben und dieser wird wahrhaftig in der Gunst von Asmodeus stehen. Aber ich werde mich Eurer Haltung in dieser Angelegenheit beugen, Meister, wenn sie eine andere ist."

Gandon

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« Antwort #224 am: 05.12.2012, 15:27:46 »
Gandon warf nur einen kurzen Blick auf den Dolch, winkte ab und began zu lachen.
"Hahahahaha! Ich werde bestimmt nicht hier im Hause des Kardinals mit jemandem kämpfen. Jedenfalls nicht, ohne seine Erlaubnis.
Was ich aber viel interessanter finde ist, daß der angehende Ritter zugibt, daß es Gelegenheiten geben mag, wo eine Täuschung erlaubt ist. Und das nachdem er uns hier so vollmundig Predigten über seine Wahr- und Ehrhaftigkeit gehalten hat, die ihm doch über alles Andere geht.
Und wieder frage ich, wer zeigt hier ein Verhalten, daß nicht seinen Worten entspricht?
Und weiterhin frage ich, wer hier nicht an einer Zusammenarbeit interessiert ist?
Und wer droht und beleidigt ständig einen wahren Anhänger des Fürsten der Hölle?
Ja, will einen solchen sogar vernichten!
Ich lege die Entscheidung über ein Duell in die Hände des Kardinals. Er hat uns bei der Befreiung geholfen, damit wir ihn bei seiner Asmodeusgefälligen Aufgabe helfen. Und das gedenke ich, für meine Teil zu tun."

Lauernd stellte sich Gandon bereit, falls Luis ihn doch angreifen sollte und zischte ihm entgegen.
"Und ihr scheint weniger von den Schriften zu kenne, als ihr glaubt, wenn euch diese Passagen nicht bekannt sind."
Denn auch der Halbling hatte sich während seiner Ausbildung mit der heiligen Schrift auseinander gesetzt.

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