Wie Nicolas war Luis deutlich überrascht, dass sein neuer Herr und Meister einst ein Diener der Ritterdirne Iomedae gewesen war, obgleich der Höllenritter diesen Wandel verständlicher fand als den umgekehrten Weg oder gar vom Glauben an einen Dämonenfürsten zum ersten Gott zu wechseln.
Das hierbei der Kardinal aus seinem ganzen Leben und seiner Vergangenheit ein Geheimnis machte, konnte Luis außerdem voll und ganz verstehen, denn schließlich gehörte dies ebenfalls zum Glauben an Asmodeus: Das Bewahren von Geheimnissen.
Auch wenn anderseits der Chelaxianer sich gut vorstellen konnte, dass dies alles nur Gerüchte wären, welche absichtlich vom Kardinal gestreut wurden.
Bei Tiadora war er sich allerdings sicher, dass es wahr war: Sie spielte eine größere Rolle als die Mitglieder des Nessusknoten bisher Ihr zugetraut hatten.
Luis würde sie weiterhin mit Vorsicht genießen - vorallem nach seiner persönlichen Enttäuschung bezüglich der charismatischen Platinblonden, welche ihren ersten guten Eindruck bei Luis binnen weniger Handlungen vertrieben hatte.
Die Informationen bezüglich der anderen Knoten enttäuschten und verunsicherten den Adeligen jedoch mehr, als er nach außen sich anmerken ließ.
Als asmodeusgläubiger Wiscrani kannte er die Heiligkeit von neun Knoten, denn schließlich hielt sich auch das dreifach verdammte Haus Thrune - die regierende Macht in Cheliax - an diese Regel und nannten ihre mächtige Bindungsmagie - welche sie von den Runenherrschern übernommen hatten - meist nach einem der neun Knoten, doch die wenigen Informationen und die Tatsache, dass in der Kirche von Asmodeus es immer irgendwie darum geht an Macht zu gewinnen, sorgten Luis bezüglich der restlichen Knoten, zumal Luis sich fragte, ob einer der Knoten am Ende gar in Cheliax operierte.
Etwas, was Luis selbst bei seiner aktuellen zwiegespaltenen Haltung gegenüber seinem Heimatland, nicht gutheißen würde.
Jedoch beließ es Luis bei diesen Sorgen und Gedanken - ohne diese zu verbalisieren - und machte sich lieber gedankliche Notizen zu den jeweiligen Knoten, welcher erwähnt wurden.
Wie Birisera Stiarad fragte sich Luis, von welcher Waffe die Rede war.
Ein Schachbrett voller List und Ränkespiele bildete sich hierbei in seinem Kopf, auch wenn einige Figuren noch im Nebel standen.
Sire Jegor würde Luis deswegen zu einem anderen Zeitpunkt die selbe Frage stellen.
Nun jedoch bedankte er sich ersteinmal beim Feldherrn sonderbar grinsend:
"Vielen Dank für Eure Offenheit und die Freundlichkeit ein paar Informationen und Geheimnisse mit uns zu teilen - ich werde mich revanchieren, sollte ich hierzu die Gelegenheit bekommen!", wobei nicht einfach zu deuten war, ob dies ein Dank oder eine indirekte Kritik an dem Grottenschrat war, zumal Luis sich erneut mal wieder verneigte.
Aber nur, um ansonsten seiner Müdigkeit und seinem Alkoholpegel Ausdruck zu verleihen beziehungsweise offen Tribut zu zollen:
"Desweiteren würde ich mich gerne nun ablegen, denn auf uns alle warten bedeutende Tage und Wochen.
Ich für meinen Teil möchte ausgeruht ans Werk gehen, zumal mir der Wein schlimmer zu Kopf gestiegen ist als der Weiwasser von dem Glücksritter Cayden...", und würde ansonsten die weiteren Gespräche seinen Paktgefährten überlassen.