"Ich befürchte, dass Kardinal Adrastus Dorn nicht sehr angetan sein wird, wenn wir Dinge - vorallem wertvolle Dinge mitgehen lassen.
Sicherlich möchte es den Schlangen für die nächsten Prüflinge wieder reparieren?", erklärte Luis sichtlich nachdenklich und belehrend, nachdem er sich endlich wieder selbst kontrollierte - einem der höchsten Dogmen, welcher der König der Teufel von seinen Anhängern verlangte (neben der reinen Rechtschaffenheit und einem starken sowie verführerischen Charakter).
Der Hohepriester und Kardinal wusste wirklich, wie er dies testen konnte und wie er Luis aus der Reserve lockte.
Dennoch war der Adelige aus dem Hause Almansor verwirrt, denn wieso betrieb der Kardinal solch hohen Aufwand und Kosten, um seine Auserwählten zu prüfen?
Zumal man diese Prüfungen auch mit weniger Kosten durchführen konnte - siehe das Beispiel über die Rechtssprechung und sechs Prüfungen von Larazod oder wie es die Höllenritter machten mit ihren Schülern, auch wenn sie keine reinen Teufelsanhänger waren.
Dies konnte der Chelaxianer nur schlecht schlucken, wie ein abgestandenes Gesöff.
Es wiederstrebte ihm und erneut kamen ihm bei diesen Gedanken Zweifel.
Das alles wollte Luis nicht in den Kopf gehen, war jedoch dennoch ersteinmal egal.
Es war vielleicht sogar der schwerste Teil seiner eigenen Prüfung.
Dennoch war der Antipaladin dagegen, dass man sich an dem Hab und Gut des Auftraggebers bereicherte.
"Asmodeus lehrt uns: Nehmt es den Schwachen, denn sie sind es nicht wert, und gebt es den Reichen!", zitierte Luis, kurz zu Theodric blickend, denn dies sollte eigentlich die Aufgabe des Priesters sein, welcher durch seine Schwäche immer mehr Wert in seinen Augen verlor, und setzte hinterher:
"Wir sollten uns an dies und an unseren Auftrag halten, denn der sieht nicht vor, dass wir Beute machen dürfen!
Außerdem sind wir weiterhin nur Gäste in diesem Vaneo des Fürsten!", um kurz einen chelaxianischen Ausdruck zu benutzen.
Jedoch wusste Luis einzulenken, denn er wollte sich nicht wie ein Dottari, Durotas oder gar ein Duxotar aufführen, nicht jedoch ohne ein Aber zu bringen.
"Es obliegt jedoch nicht mir, Euch abzuhalten. Aber ich muss Euch dennoch dann die Frage stellen, wie fest Ihr in Eurem Glauben an Fürsten der Höllen seid?", und musterte den weiblichen Tiefling dabei ganz genau und mit stechenden Blick.
Als Mann aus Westkrone wusste Luis, wie viele Tieflinge zu den falschen Göttern gerne beteten.
Und auch zu Arkil blickte der Mann aus Westkrone, welcher sich bisher nach Luis Meinung wie ein Mitläufer oder teilnahmsloser Zuschauer verhielt, dabei kurz an.
Aber wirklich nur kurz und nicht aus dem Zusammenhang heraus, denn da dankte der reinblütige Chelaxianer bereits Grollhannes und Nicolas:
"Diesen Kampf haben wir wahrlich nur wegen Grollhannes und Nicolas gewonnen - habt dank für Euren Einsatz!
Asmodeus wird Euch gesehen haben!"
Ochnar dagegen beachtete der Fürst der Finsternis des Asmodeus ersteinmal kaum, denn er hatte ihn ja ebenfalls nicht angesprochen oder auf die Schulter geklopft.
In so etwas war Luis sehr streng, um nicht zu sagen kleinlich.
Doch Luis ließ es sich dennoch nicht nehmen, zumindest auf die Frage mit der Tür zu antworten:
"Ich glaube ansonsten ebenfalls nicht, dass die Tür durch Fallen gesichert ist, jedoch sollten wir nicht vergessen, dass wir im Raum zuvor eine Tür ungeöffnet gelassen haben.
Es wäre töricht, wenn wir dies so belassen, denn vielleicht finden wir da, was wir suchen.
Und außerdem bleibt sonst die Gefahr, dass wir einen weiteren Feind und Gegner im Rücken haben und wissen!"
Dem Priester, welcher wohl in Schwäche gebadet wurde, brachte er dabei für seinen Frevel zu Beginn des letzten Kampfes, keine Entschuldigung entgegen.
Luis wartete lieber auf Antworten und Reaktionen der Gruppe.
Der Wiscrani hatte sowieso schon genug ersteinmal gesagt.