Die Worte seines Gefährten und Glaubensbruder Nicolas, mit welchem der Chelaxianer in so kurzer Zeit schon viel erlebt hatte (angefangen in einer gemeinsamen Zelle auf ihre Hinrichtung wartend, über deren Ausbruch und ihrer Prüfung im Keller, bis hierher auf ihrer göttlichen Mission), stimmten den strengen und übellaunigen Antipaladin zwar nicht milder bezüglich von Ignad, aber zumindest was den Feuerteufel anging versöhnlich wie eh und je.
Und auch die Hilfe der Hexe, welche dem Alchemisten wohl gut zur Hand ging, ließ Sir Luis anerkennend nicht nur in die Richtung seines Freundes, sondern auch in Richtung der Paktgefährtin nicken - selbst wenn es weiterhin nicht sicher war, ob der Pakt die Tieflingdame und den Wiscrani noch einte.
Doch statt die Worte der Giftmischers zu kommentieren, ließ der chelische Asmodeusanhänger auch ebenfalls Iomine, aber auch Ignad (welchen er ja direkt dazu aufgefordert hatte) zu Wort kommen.
Und Luis gefiel, wenn man ihn kannte und seinen Gesichtsausdruck deuten konnte, das Gehörte ganz und gar nicht, was er vom Imp hörteberichtet bekam.
Zumal seinen vom Höllenfeuer kurz auflodernden Augen (dank seiner teuflischen und einschüchternden Aura) mehrfach vielsagend die Augen von Nicolas kreuzten, bevor er zähneknirschend knurrte:
"Unser Freund ist also gar nicht wirklich in Sicherheit...prima!", wobei er nach diesen leisen Worten die Arme verschränkte.
Der Gedanke, dass sein Gefährte, aber wahrscheinlich auch Arkil so wie es klang, in weiterer unmittelbarer Gefahr waren, schmeckte dem Mann aus Westkrone ganz und gar nicht.
Allerdings konnte er daran nicht viel ändern, wie auch Ignad hätte nicht viel daran ändern können seiner Meinung nach.
Dennoch wurde Luis das Gefühl nicht los, dass Ignad wie jeder niedere Imp ein Feigling war, und er vorsichtig sein sollte, was den Teufel betraf.
Denn Lügen erzählen war vollkommen in Ordnung für einen Anhänger des Prinzen der Lügen - angelogen zu werden dagegen für ihn, der einst ein Höllenritter des Ordens der Folter werden sollte, eine Todsünde von seinem Gegenüber.
Allerdings klang alles bisher nach der Wahrheit, auch wenn sie nicht gänzlich befriedigend klang.
So wand sich Luis zum Ende hin an Iomine mit seiner Antwort:
"Legt von mir aus gerne Karten oder nicht.
Es wird uns und vorallem beiden Freuden da draußen in dieser Situation wenig helfen, denn uns sind die Hände gebunden.
Wir dürfen unsere eigentliche Mission nicht gefährden - wir wussten doch alle, worauf wir uns einlassen...", wobei Luis selbst seufzen musste, denn wie Grollhannes war Ochnar als niederer Humanoider ihm irgendwie wirklich an sein Herz gewachsen und auch Arkil hätte seine Nutzen noch gehabt.
So hoffte er, dass die beiden Paktgefährten aus eigenen Stücken vor dem Bluthund und den Soldaten fliehen könnten und machte sich ansonsten an seine Aufgabe.
"...ich für meinen Teil weiß es jedenfalls.
Und es wird Zeit für mich zu gehen.
Wir sehen uns dann draußen wie besprochen.", wobei Luis Ignad kurz anschaute.
Schliesslich hatte er dem Teufel vor dem Klopfen von Nicolas ausführlich erklärt, wie sein Plan nach dem Abendessen aussah.
Luis würde dem Hauptmann, um es kurz erneut zu erwähnen (wobei auch Nicolas und Iomine seinen groben Plan kennen sollten) mit etwas Abstand aus der Stadt folgen und dort dann in neuer Gestalt mit dem Haftbefehl konfrontieren.
Dort würde Luis auf ihre Unterstützung aus einem gesicherten Versteck hoffen, sollte es Schwierigkeiten geben.
Entschlossen ging Luis zur Tür und machte sich auf den Weg.