Das Promethium beginnt auf der gesamten Oberfläche zu brennen und verschlingt nach und nach kontrolliert das Gas, welche sich direkt über der Oberfläche gebildet hat und erst danach das restliche Gast in der Luft. Es scheint als wenn es zum Glück der Ketzer keine Explosion gibt und die Heretek sich nicht geirrt hat. Dennoch wird es einige Zeit dauern, bis das Werk vollbracht ist. Der Rauch sammelt sich dabei im Lüftungsschacht und erfüllt nach und nach den Raum. Die Ketzer ziehen sich derweil zurück, um einen sichereren Ort zum Verschnaufen zu finden. Dabei hören sie in der Ferne das Feuer brennen, während sie ihren erschöpften, verwundeten und zerschlagenen Körpern etwas Ruhe gönnen. Zumindest der größte Teil der Gruppe. Dennoch haben die ersten wieder Anzeichen von Hunger und die Müdigkeit droht sie immer weiter einzulullen.
Die Zeit vergeht langsam und ungewiss, denn wer weiß, was die Inquisition bereits plant. Es bleibt dem Trupp allerdings nicht viel übrig und nach einer gefühlten Stunde ist es endlich soweit. Der Rauch schon abgezogen und das Feuer erloschen. Sie machen sich gemeinsam wieder auf den Weg und der Weg scheint frei. Die Wände vom Feuer geschwärzt aber alles Intakt. Sie gehen tiefer in das Schiff und betreten die ehemaligen Quartierbereiche. Überall finden sich Eingänge zu geplünderten Schlafsäälen, während sie die Gänge des Schiffes entlang schreiten. Die Zerstörung und der Verfall scheint hier weniger ausgeprägt. Wenn nicht das Chaos der Plünderung wäre und die relative Stille, würde man fast meinen es wäre kein kaputtes Schiff. Nach wenigen Metern werden sie jedoch schon von einer kleinen Gruppe der degenerierten Menschen empfangen. Insgesamt acht Stück bewaffnet mit Speeren, deren Spitzen wohl mal Monoklingen gehört haben, und gekleidet in zerfledderte Rüstungen aus Schrott. Fast wie eine Parodie einer Eliteeinheit.
„Sind gekommen. Kommt zu Königin. Königin reden und entscheiden. Wir verteidigen.“
Erklären sie knapp und führen die Gruppe wie vereinbart durch die Korridore der Quartiere, bis sie eine große Halle erreichen. Die große Halle hat eine höher gelegene Balustrade auf der sich dutzenden der Menschen befinden. Die Halle selbst ist ebenso geschäftig und in der Mitte erhebt sich ein großer Thron. Er besteht aus Schrott, Metall und alten Fundstücken des Schiffes, die zu einem Thron verschmolzen wurden. Rechts und links davon sind mehr der gerüsteten Krieger, scheinbar als Schutz für die Königin, die fast schon erhaben auf dem Thron sitzt. Die Frau wäre wohl in einer anderen Umgebung durchaus als hübsch zu bezeichnen gewesen, doch nicht hier. Ihr Gesicht ist gezeichnet von einigen Narben, hohlen Wangen und einem scharfen Blick ihrer haselnussbraunen Augen. Ihr Körper wirkt durchtrainiert, ihre Haltung gerader und ihre Haare sind kurz rasiert zu Stoppeln. Sie ist gekleidet in eine heruntergekommenen Sicherheitsplattenrüstung, die mit aufpoliertem Metall zum Glänzen gebracht wurde. Ein Mantel aus Stoff hängt von den Schultern und auf ihrem Kopf ruht eine Krone aus altem Elektroschrott.
„Männer und Frauen sind gekommen. Willkommen in Reich.“