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Autor Thema: Die Hohepriester des Nebels  (Gelesen 23889 mal)

Beschreibung: Kapitel 1 der zweiten Gruppe

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Sternenblut

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #135 am: 24.03.2013, 19:54:20 »
Der Zwerg sah sich nach Dindals Anmerkung auch noch einmal um, und nickte dann. "Dass ich das nicht bemerkt hab. Ihr habt recht. Mein Freund", wandte der sich dann an Baltin, "ihr solltet nicht alleine hier arbeiten. Wir sollten zusammenbleiben, um uns gegenseitig helfen zu können, für den Fall, dass ein Unglück passiert."

Auf der Suche nach Werkzeug wurden sie bald fündig - eine alte Lore stand in einem der benachbarten Gänge, und jemand hatte diverse Schaufeln und Spitzhacken darin liegen lassen. Gut ausgerüstet, kehrten sie so in den ursprünglichen Gang zurück, in dem noch immer das melancholische Lied zu hören war.

"Wir gehen so vor: Zwei von uns arbeiten gezielt in einem Bereich, und versuchen, einen Durchgang zu schaffen. Wir müssen ja nicht den ganzen Weg freiräumen, nur so viel, dass wir durchkommen. Der dritte bleibt ein paar Schritte entfernt und behält die Gesamtkonstruktion im Auge. Ich würde euch vorschlagen, Dindal, ihr scheint da ein gutes Auge für solche Dinge zu haben. Sobald wir einen Durchgang haben, der groß genug ist, um einen Blick weiter in den Gang hinein zu werfen, hören wir erstmal auf und schauen, ob wir schon etwas erkennen können. Wenn nicht, arbeiten wir weiter, bis wir einen richtigen Durchgang haben. Einverstanden?"
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Sternenblut

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #136 am: 24.03.2013, 20:08:26 »
Ab nickte abermals. "Wenn ihr am Fuß des Bergs angekommen seid, gibt es drei wichtige Stationen auf dem Weg zur Nebelschlucht. Ihr müsst keine einzige davon aufsuchen, aber ihr solltet sie kennen. Am östlichen Ende der Berge gibt es einen kleinen See, dort könnt ihr eure Trinkwasservorräte auffrischen. Als wir damals dort waren, gab es dort eine kleine Ansammlung von Hütten, kaum genug, um von einem Dorf zu sprechen. Menschen, die sich dort ein neues Zuhause geschaffen haben. Wenn es die Ansiedlung noch gibt, könnt ihr dort vielleicht auch andere Vorräte auffrischen. Und solltet ihr einem Mann namens Androvin begegnen, bestellt ihm meine besten Grüße."

Er lächelte kurz, schien für einen Moment in Erinnerungen zu schwelgen. Dann straffte er sich wieder. "Dann gibt es am nördlichen Ende der Nebelschlucht eine Festung. Man nennt sie das Kastell der Nebelwacht. Die Anlage ist einzig und allein als Rückzugsort für die Nebelwache gebaut worden. Ihr könnt dort also rasten, bevor ihr zur Nebelschlucht geht, oder auch, wenn es notwendig wird, sich gegen jemanden zu verteidigen. Aber bedenkt, dass die Festung nicht bewacht wird, es können sich also auch andere Leute oder auch Tiere dort aufhalten. Allerdings gibt es im Kastell einige... Besonderheiten, die Mitgliedern der Nebelwacht einige Vorteile bieten."

"Und dann... nun ja, ein gutes Stück südwestlich vom Kastell gibt es eine alte Burgruine. Niemand weiß, wer sie gebaut hat oder welchen Zweck sie einst erfüllt hat, noch wodurch sie zerstört wurde. Aber... es ist besser, ihr meidet diesen Ort. Es gibt dort... böse Mächte. Welcher Gefahr auch immer ihr euch stellen müsst, wenn es eben geht, stellt euch ihr, wenn die einzige Alternative ist, die Ruine zu betreten."
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Sanjan, von den Bahir

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #137 am: 26.03.2013, 22:05:34 »
Zu jeden der Worte nickte Silivros und wiederholte die Einzelheiten am Ende: „Ein See mit einer kleinen Ansiedlung am östlichen Bergende, ein Kastell der Nebelwache am nördlichen Ende der Schlucht und eine Ruine, welche gemieden werden sollte, südwestlich des Kastells. Gut. Ich werde es den Anderen die mit mir Wachen mitteilen oder auch sie an die warnenden Worte erinnern.“ Der Halbelf lehnte sich in den Stuhl zurück und versuchte sich so viele Dinge wie möglich einzuprägen. Dann blickte er zum Nebelpriester. „Wir sollten nach der Wahl kommen, nicht war? Dann würde ich mich wohl nun zum Wählen aufmachen und nachher wieder kommen.“ Mit einem leichten entschuldigenden Lächeln blickte er zu Kasha „Ich hoffe es ergibt sich alles zum Guten für euch. Wie ihr seht binden mich gerade andere Pflichten.“

Baltin

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #138 am: 27.03.2013, 04:57:26 »
Unwillig stellte Baltin seine Arbeit ein und folgte Zwerg und Gnom bei der Suche nach Werkzeug.
Dann half er tatkräftig mit, die Lore bis zu der verschütteten Stelle zu schieben. Dort lauschte er noch kurz der Melodie.

Auf den Vorschlag des Zwerges reagierte der Halbling nur mit einem Nicken und griff zu einer der Schaufeln.
Wieder began er die Hymne anzustimmen, um sich die Arbeit zu erleichtern.

Immer wieder schaufelte er etwas von dem Geröll in die Lore, dann wieder half er dem Zwerg einige der größeren Brocken reinzuhieven.
Stück für Stück ging die Arbeit voran.

Sternenblut

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #139 am: 01.04.2013, 13:20:12 »
Kasha nickte. "Ich danke euch. Wir sehen uns bestimmt wieder."

Auch der Nebelpriester nickte zustimmend. "Nach der Verkündung des Ergebnisses. Ich danke euch, dass ihr Kasha hierher gebracht habt. Vielleicht wissen wir schon mehr, wenn ihr wieder herkommt. Aber jetzt geht erst einmal eurer Bürgerpflicht nach und wählt den nächsten Bürgermeister."

Und so geleitete der Hohepriester Talia, Silivros und Ab wieder zum Eingang, wo er sich von ihnen verabschiedete.
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Sternenblut

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #140 am: 01.04.2013, 13:25:59 »
Gemeinsam schafften es die drei Männer, eine kleine Öffnung zu schaffen, groß genug, um hindurchzusehen. Doch auf der anderen Seite war nichts weiter zu sehen als ein dunkler Gang. Und so arbeiteten sie weiter. Einige Male sah es fast so aus, als wäre die Stabilität des Gangs gefährdet, doch letztlich schafften sie es, einen Durchgang zu schaffen, der gerade groß genug war, damit sie auf die andere Seite kriechen konnten.

Dort angekommen, sah sich Borgin erst einmal genauer um. Der Tunnel sah genauso aus wie jeder andere, nur dass die Luft etwas stickiger war. Nach gut einem Dutzend Metern machte der Gang eine Biegung nach links - und von dort schien auch der Gesang zu kommen.

Der Zwerg sah seine beiden Gefährten an. "Bereit?"
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Sanjan, von den Bahir

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #141 am: 03.04.2013, 16:53:42 »
Draußen vor dem Tempel atmete der Halbelf durch. Was für eine Aufregung? Er blickte seinen Lehrmeister an doch versuchte er seine Fragen nicht zu stellen. So konzentrierte er sich jetzt auf das nächste, die Wahl. „Na dann, auf zur Wahl. Ich komme dannach wieder zurück in den Tempel. Bis dann Ab.“ Verabschiedete er sich rasch. Denn wenn er dies nicht getan hätte, wären sicher weitere fragen aus ihm heraus gebrochen, da ein Teil des Schweigens eh bei ab gebrochen war. Doch wollte er seinen Lehrmeister nicht in Bedrängnis führen.
So ihn keiner der beiden aufhielt, machte er sich auf Richtung Wahlurne. Für wen er Wählen würde stand ja fest und er war auch etwas gespannt ob sein Favorit, der Halbelf, gewinnen würde.

Dindal

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #142 am: 04.04.2013, 21:56:22 »
Dindal nickte dem Zwerg zu und stellte sich einige Meter von dem Priester und dem Hauptmann entfernt um den Gang und die Balken im Auge zu behalten und so für Sicherheit zu sorgen. Während er wartete, stopfte er seine Pfeife erneut und zündete sie an, um die Zeit etwas angenehmer zu gestalten. Während er also genüsslich paffte und dabei die beiden Arbeiter und die Balken im Auge behielt, lauschte er gleichzeitig dem Gesang. Mit der Zeit wurde ihm immer mulmiger zumute. Ein Schaudern lief dem alten Gnom den Rücken herunter und er fühlte sich plötzlich unbehaglich. Doch seine Neugier treibte ihn an, er würde hier nicht eher verschwinden, bis er wusste von wem oder was der Gesang stammte. Seine Neugier war schon immer der Antrieb in seinem Leben gewesen und hatte ihm ermöglicht viele wunderbare Dinge zu erblicken.
Einen Moment verfiel Dindal in Gedanken an vergangene Zeiten und er verlor seine Aufgabe, die Stabilität zu überprüfen, aus den Augen. Doch der Hauptmann riss ihn aus seinen Gedanken. "Ich denke schon." antwortete Dindal und versuchte dabei sicher zu klingen, doch er wusste das er es nicht schaffte. Er atmete einmal tief durch, zog noch einmal an der Pfeife und machte die ersten Schritte in den Gang hinein.
« Letzte Änderung: 04.04.2013, 21:56:57 von Dindal »

Baltin

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« Antwort #143 am: 06.04.2013, 09:56:31 »
Baltin war in die Arbeit vertieft und eine gorße, innere Ruhe erfaßte ihn.
Das war es, wofür Ilmater ihn geschaffen hatte. Anderen die Last abzunehmen. Fast schön fröhlich klang der gesummte Choral, der so rythmisch war, daß er die Arbeit erleichterte. Dabei blendete Baltin dadurch auch den ätherischen Gesang aus, der die Kinder beeinflußt hatte.
Er verzichtete darauf, dem Zwerg mitzuteilen, daß der Durchgang für ihn schon groß genug war, denn bestimmt würde die Antwort lauten, daß es zu gefährlich wäre, wenn er allein dem Tunnel folgte.
Also arbeitete er weiter, bis der Durchgang groß genug für die beiden maßigeren Gestalten war.

Auf die Frage des Zwerges nickte er auch.
"Ich sollte vorgehen. Und ihr leuchtet mir, bitte..fliitsch."
Baltin machte sich daran, sich durch das geschaffene Loch zu bewegen.

Sternenblut

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #144 am: 06.04.2013, 21:23:13 »
Borgin hob überrascht eine Augenbraue hoch, zuckte dann aber mit den Schultern. "Wenn ihr meint."

Und so liefen sie gemeinsam den Gang entlang, Baltin voraus. Nach der Biegung wurde die überirdisch klingende Stimme lauter - sie näherten sich dem Ziel ihrer kleinen Expedition, wie es schien. Das seltsame Licht hier unten trug nicht gerade dazu bei, die angespannte Stimmung zu lockern, und so gingen die drei Männer vorsichtig, Schritt für Schritt, immer weiter, bis sie an einer weiteren Biegung ankamen. Dahinter erwartete sie eine Überraschung.

Mitten im Gang befand sich eine schimmernde Barriere, eine Art durchsichtige Wand, die den weiteren Durchgang zu versperren schien. Es erinnerte an die Oberfläche eines Sees, auf dessen Grund man blicken konnte, nur dass hier kein Wasser war. Hier musste wohl Magie am Werke sein!

Gute fünfzig Schritt hinter der Barriere endete der Gang, gute zwanzig Schritt hinter der Barriere befand sich eine Einbuchtung, die die Männer von ihrer jetzigen Position aus nicht einsehen konnten. Aber von dort schien die fremdartige Stimme zu kommen.

Doch zunächst verlangte etwas anderes ihre Aufmerksamkeit. Zu ihrer Linken verformte sich die Wand, bildete ein verzerrtes, bösartiges Gesicht, das alleine so groß war wie ein ganzer Halbling. Mit finster dröhnender Stimme drohte es ihnen: "Dies ist mein Reich, Sterbliche. Verlasst es, oder ihr und die gesamte Bevölkerung der unbedeutenden kleinen Stadt, aus der ihr kommt, werdet meine Strafe erfahren!"
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Sternenblut

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« Antwort #145 am: 06.04.2013, 21:28:25 »
Ab nickte, und verabschiedete sich von seinem Schüler. "Wir sehen uns dann später."

Talia verabschiedete sich zunächst ebenfalls von Silivros. "Ich sollte Xabert bescheid geben, das alles in Ordnung ist. Wir können uns ja später noch unterhalten, einverstanden?"

Und so gingen Silivros und die Menschenfrau zunächst noch einmal getrennte Wege, und der Halbelf begab sich zum Bürgermeisterhaus. Dort hatte sich schon eine große Menge versammelt. Acht Tische hatte man in einem Halbkreis vor dem Gebäude aufgebaut, um die ungeduldige Menge mit Stimmzetteln auszustatten. Jede Person, die einen Zettel erhielt, wurde von den Stadtangestellten mit Namen und Zeitpunkt notiert, und konnte dann im Gebäude selbst in einer der dort aufgestellten Wahlurnen seinen ausgefüllten Zettel abgeben.

Trotz der Unruhe schienen die meisten Leute gut gelaunt. Die Wahl war den meisten offenbar eine willkommene Abwechslung, die zu hitzigen, aber freundlichen Diskussionen animierte. Von dem Vorfall in Xaberts Wirtshaus schien hier niemand etwas zu wissen.
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Sanjan, von den Bahir

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #146 am: 10.04.2013, 10:44:19 »
Wie voll es hier doch war. Etwas zu voll für den Geschmack des Halbelfen. Doch musste er zu einen der Tische vordringen aber drängeln wollte er nicht. Alles hatte seine Zeit und jeder würde zur Wahl gehen können. Wann er ran kam war ihm recht egal. So stellte er sich einfach in eine der Schlangen. Die Zeit die er wartete, nutzte er um über das Geschehene nachzudenken. Es beunruhigte ihn, was er erfahren hatte und er fragte sich, was für solch ein Geschehen verantwortlich war.
Nach einer Weile, war er an einem der Tische angekommen. Nicht an dem wo er sich angestellt hatte aber dies war egal. Danach ging es für Silivros recht schnell. Er wollte ja mit niemanden über die Wahl diskutieren und seine Meinung stand schon fest. Am Ende hatte er für den Halbelfen gestimmt und für ihn hatte sich die Wahl erledigt.
Vor dem Ratshaus blickte er sich noch einmal um und schritt dann zurück in Richtung Tempel der Himmelsgeister.

Dindal

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #147 am: 12.04.2013, 21:33:55 »
Irritiert wechselte der Blick des Gnoms zwischen der Fratze in der Wand und der schimmernden Barriere um herauszufinden, worauf er seine Aufmerksamkeit zuerst lenken sollte. Er entschied sich für das Gesicht, welches im Moment zumindest gefährlicher als die magische Barriere aussah und ihnen drohte. Dindal ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, zog einmal an der Pfeife und ging einen Moment in sich um zu überlegen, ob ihm so etwas während seiner Reisen schon einmal begegnet war.

"Einerseits könnte dieses Gesicht durch Magie hervorgerufen worden sein, genauso wie die Barriere. Vielleicht versteckt sich jemand in der Einbuchtung und versucht uns zum gehen zu bewegen. Andererseits könnte es auch ein Erdgeist sein, in dessen Reich wir eingedrungen sind und der deshalb ziemlich schlechte Laune hat. Was auch immer es ist, es sollte das beste sein damit zu reden und es zu beruhigen."

Er überlegte noch einen Moment, was er sagen könnte, obwohl er wusste das er damit den Erdgeist - oder was immer das auch war - noch weiter verärgern würde und sagte dann, während er sich verbeugte:

"Es tut uns sehr leid, wenn wir ungefragt hier eingedrungen sind aber wir wussten nicht das dies Euer Reich ist. Wir sind nur diesem wundervollen Gesang gefolgt. Wenn ihr es wünscht werden wir sofort umkehren, würdet ihr uns allerdings erlauben vorher einen Blick hinter die Barriere zu werfen?"

Baltin

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #148 am: 13.04.2013, 02:55:58 »
Baltin war ein wenig hin- und hergerissen. Einerseits verlangte es der Anstand, daß sie die Gefangene befreiten. Anderseits durfte er aber auch die Stadt nicht in Gefahr bringen.
Was sollte er bloß tun.
Er war der schützende Schild und die hilfreiche Hand, aber nicht die Stimme.
Stumm ging er dem Gesicht zugewand in Kampfstellung und stand erst einmal da.
Und hoffte, daß einer seiner Begleiter ihm die Entscheidung abnahm.
Als dann der Gnom das Wort ergriff, fiel ihm ein kleiner Stein vom Herzen.
Gespannt wartete er auf die Antwort des Gesichts.

Sternenblut

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #149 am: 17.04.2013, 22:35:45 »
Pellius hatte an diesem Tag wirklich Pech. Dabei hatte zunächst alles so gut angefangen. Er hatte vor den Stadttoren gesessen, den direkten Einfall des Sonnenlichts genossen und den Blick auf die Natur. Eigentlich machte er so etwas nicht oft, aber irgendetwas hatte ihn heute nach draußen gezogen. Und dann war ihm dieser Fremde begegnet. Ein reisender Halbling, der sich als Tekata Arenu vorgestellt hatte. Er kam aus Grenzheim, hatte  einen Botenauftrag übernommen und sollte hier einige Briefe abliefern. Aber er war spät dran und musste noch "weiter zur Küste", wie er es ausdrückte. Und so bot er Pellius ein ordentliches Sümmchen dafür, dass er für Tekata die Briefe in der Stadt verteilte.

Es klang nach einer einfachen Aufgabe, und das war es anfangs auch. Eine alte Dame, deren Enkel in Grenzheim wohnte und ihr einen Brief geschrieben hatte, ein kleines Paket von einem Liebenden an seine Verlobte ("Er ist nur noch einen Monat dort, dann kommt er endlich zu mir zurück!"), und schließlich noch dieser Priester... und da begann sein Problem.

Silivros hieß der Mann, Pellius kannte ihn sogar vom Sehen - ein Halbelf und Anhänger der Himmelsgeister. Also sollte man annehmen, dass er im Tempel der Himmelsgeister zu finden war. Doch als Pellius dort ankam, war Silivros gerade in einer Taverne, und kaum war Pellius dort angekommen, erzählte ihm der Wirt etwas von einem seltsamen Vorfall, der den Halbelfen zum Nebeltempel geführt hatte. Aber auch hier hatte er Silivros wieder knapp verpasst: Der geschäftige Priester hatte sich bereits auf den Weg gemacht, um zur Wahl zu gehen.

Also entschloss sich Pellius, dass er dem Priester nicht mehr länger hinterher rennen wollte, und ging geradewegs wieder zum Tempel der Himmelsgeister, um dort vor den Toren auf Silivros zu warten.

Und tatsächlich, nach einer ganzen Weile des Wartens tauchte der Halbelf endlich auf, lief geradewegs auf den Tempeleingang zu und Pellius würde ihm endlich das kleine Paket übergeben können, dessen Übergabe Tekata ihm aufgetragen hatte. "Er muss es nicht nur in Empfang nehmen, sondern auch öffnen, das musst du sicherstellen", hatte der Halblingsbote ihn angewiesen. "Erst dann ist der Auftrag erledigt."
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