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Autor Thema: Die Hohepriester des Nebels  (Gelesen 23735 mal)

Beschreibung: Kapitel 1 der zweiten Gruppe

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Sternenblut

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #150 am: 17.04.2013, 22:38:59 »
"Verlasst mein Reich", drohte das fremdartige Gesicht in der Wand noch einmal, "und kehrt nie wieder zurück! Dies ist mein Reich!"

Das war alles, was der Erdgeist - oder was auch immer er war - zu sagen hatte. Auf Dindals Frage ging er nicht weiter ein - andererseits war seine Botschaft wohl auch mehr als deutlich.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Dindal

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #151 am: 18.04.2013, 14:35:23 »
Dindal war etwas enttäuscht darüber das es hier so enden sollte. Er wusste nicht was er tun sollte, denn zum einen wollte er unbedingt herausfinden woher dieser Gesang kam und nicht so kurz vor dem Ziel aufgeben aber zum anderen wollte er auch die Stadt nicht in Gefahr bringen. Natürlich war er sich nicht sicher ob das Gesicht dazu fähig war die Stadt zu zerstören, es konnte genauso gut ein Abwehrmechanismus des Wesens sein das den Gesang erzeugte und nur zum Abschrecken gedacht sein. Einen Moment dachte er noch darüber nach, klopfte seine Pfeife an der Wand aus und kam zu dem Schluss das dieses Gesicht sie vielleicht doch nur einschüchtern sollte. Diese Minenschächte gab es schon länger und damals wurde den Arbeitern nicht gedroht, denn wenn das so gewesen wäre, hätte die Nebelpriester sich darum gekümmert. Das heißt, der Erdgeist war erst seit kurzem hier - oder was für Dindal wahrscheinlicher war - es war gar kein Erdgeist. Hilfesuchend blickte er sich zu seinen beiden Gefährten um und warf ihnen einen fragenden Blick zu.
Doch anstatt auf eine Antwort zu warten, fasste er einen Entschluss. Er nahm den Dolch fest in die Hand und ging langsamen Schrittes auf die Barriere zu. Es war offensichtlich was er vorhatte: Er würde die Barriere versuchen mit dem Dolch zu durchstoßen, denn er rechnete damit das sie weder der Erdgeist - wenn er denn wirklich einer war - noch die Barrieren aufhalten würden. Er hätte die ganzen Abenteuer in seinem Leben nicht erlebt, wenn er nicht Risikofreudig gewesen wäre und außerdem sagte ihm seine Erfahrung das ihm und der Stadt nichts passieren würde.
« Letzte Änderung: 19.04.2013, 09:42:30 von Dindal »

Sternenblut

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #152 am: 19.04.2013, 21:56:49 »
Überrascht sah Borgin dem Gnom nach, doch als er dazu kam, "Halt, was macht ihr denn?" zu rufen, hatte Dindal schon seinen Dolch durch die Barriere gestoßen.

Und tatsächlich: Seine Waffe ging hindurch. Er spürte keinen Widerstand, kein magisches Kribbeln, nichts, das auf ein Hindernis oder eine Gefahr hindeuten würde.

Der "Erdgeist" sprach derweil weiter zu ihnen: "Dies ist eure letzte Chance, verlasst mein Reich, oder eure Stadt wird untergehen." Dass Dindal es sogar gewagt hatte, die "Barriere" zu durchstoßen, schien der Geist nicht einmal registriert zu haben.
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Baltin

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #153 am: 21.04.2013, 05:36:00 »
Das das Gesicht nicht wirklich auf den Gnom eingegangen war, ließ vermuten, daß es wohl nur eine Art automatische Warnanlage war, um furchtsame Leute zu verschrecken. Vor allem auch da es fast die gleichen Worte wieder und wieder benutzte.
Neugierig trat Baltin näher an das Gesicht, wobei er aber weiterhin kampfbereit blieb, und schaute nach, worauf die Augen gerichtet waren und ob sie seinen Bewegungen folgen würden.
"Was meint ihr, könnte dies sein, Meister Borgin? Habt ihr so etwas schon mal gesehen? Oder haben die Bergwerker schon mal von sowas erzählt?"
Wieder machte Baltin eine wischende Bewegung über sein Gesicht das weiterhin unter der Kapuze verborgen blieb.

Pellius Baradin

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #154 am: 22.04.2013, 00:18:06 »
Entschlossen schritt Pellius auf den Halbelfen zu. Endlich kam es zu einem Zusammentreffen mit ihm. Er sprach den Priester wie folgt an: "Seid gegrüßt! Ihr müsst Herr Silivros sein, nehme ich an. Ich soll Euch dieses kleine Paket hier überreichen. Ich bin nur ein Bote, aber Ihr müsst das Paket so schnell wie möglich öffnen, wurde mir gesagt. Am besten jetzt gleich. Tut Ihr mir diesen Gefallen, werter Herr?"

Pellius selbst trägt einfache Reisekleidung. Ein weißes Hemd und eine braune Hose. Unter dem Hemd ist ein Mithralkettenhemd verborgen. Besonders auffällig an dem Halbling ist heiliges, silbernes Symbol von Yondalla, welches er um seinen Hals trägt.

Sanjan, von den Bahir

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #155 am: 22.04.2013, 13:52:14 »
Natürlich viel dem, in einer rot-weißen Robe gekleideten, Halbelfen sofort das Symbol der großen Mutter auf, als ihn der Halbling angesprochen hatte. Vom sehen kannte auch er den Priester aber am Namen oder anderen Dingen scheiterte es.
Skeptisch blickte er den Priester an. Er fragte sich wer ihm wohl ein Paket senden würde. Hier aus der Stadt war schon seltsam. Warum sollte jemand ein Paket jemanden als Boten geben wenn er vorbei kommen könnte. Das es vielleicht aus dem Norden kam, daran dachte der Halbelf nicht einmal, schließlich würde dann der übliche Bote die Post bringen. „Seit ebenfalls gegrüßt. Mh so, gleich öffnen?“ sagte er immer noch skeptisch zum anderen Priester und nahm das Paket an. „Von wem kommt das Paket und warum bringt ihr es werter Herr? Ein Priester der großen Mutter bringt selten einem Priester einer anderen Konfession ein einfaches Paket.“ Während der Halbelf auf eine Antwort wartete, prüfte er das Gewicht des Paketes und schüttelte es vorsichtig. Momentan dachte er mehr daran, dass das Paket ein Streich war als ein wirkliches Paket.

Sternenblut

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #156 am: 22.04.2013, 22:25:16 »
Borgin zuckte regelrecht zusammen, als der Gnom den Dolch durch die Barriere steckte - und sah dann erstaunt zu dem Gesicht, als nichts geschah. "Sein kann erstmal alles", meinte er dann, näherte sich dem Gesicht aber mit kritisch dreinblickender Miene. "Aber wenn mich nicht alles täuscht, haben wir es hier eher mit einer Illusion zu tun... oder was meint ihr, Meister Dindal?"

Das Gesicht starrte sie währenddessen nur noch mit bösem Gesichtsausdruck an, ohne weitere Drohungen von sich zu geben.
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Sternenblut

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #157 am: 22.04.2013, 22:28:16 »
Während Silivros das Paket schüttelte, hörte er ein Rascheln und ein leichtes Klopfen - es schien, als wäre ein einzelner etwas schwererer Gegenstand in dem Paket, zusammen mit etwas leichterem, vielleicht einigen Papieren oder ähnlichem.
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Pellius Baradin

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #158 am: 23.04.2013, 19:46:02 »
Pellius ließ Silivros freilich gewähren und mit dem Paket experimentieren. Schließlich sollte es ja auch zukünftig ihm gehören. Würde er es tatsächlich öffnen? Pellius war sich da noch nicht so sicher. Er versuchte es jedenfalls mit der vollen Wahrheit und hoffte, dass ihm der Priester auch glaubte.

"Erst einmal muss ich dazu sagen, dass Euch ein Halbling namens Tekata Arenu, ein Halbling-Bote aus Grenzheim, eigentlich dieses Paket zustellen wollte. Er hatte es nur eilig und konnte es nicht mehr selbst überbringen. Eine stolze Summe hat er dafür geboten, damit ich Euch das Paket überbringe. Mein Name ist übrigens Pellius. Entschuldigt, dass ich mich Euch nicht gleich vorgestellt habe. Und noch etwas wichtiges über mich: Ich verehre Yondalla sehr, aber ich bin nicht zu einem Priester im hiesigen Tempel wie meine Eltern geworden. Trotzdem schenkt mir die große Mutter Kraft für meinen Glauben an sie. Ich habe ansonsten den Weg als Abenteurer eingeschlagen und bin ein Diener Yondallas mit gewissen Freiheiten, wenn man so sagen will. Ich weiß, es gibt spannendere Orte für Abenteuer, aber Zwillingswacht ist nicht so langweilig wie manch einer vielleicht denkt, aber ich schweife ja völlig, muss ich gestehen. Tut Ihr mir den Gefallen und öffnet das Paket? Tekata hat gesagt, ich soll sicher gehen, dass Ihr es auch öffnet."

Dindal

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #159 am: 23.04.2013, 21:49:24 »
Er hatte zwar irgendwie damit gerechnet, das die Barriere nur eine Illusion war aber war trotzdem mindestens genauso erstaunt wie Borgin, das sein Plan tatsächlich funktioniert hatte. Ein Grinsen huschte kurz über das Gesicht des alten Gnoms, dank seiner langjährigen Erfahrung und Neugierde hatte er in dieser Angelegenheit tatsächlich den richtigen Riecher gehabt. Das das Gesicht in der Wand sich nun nicht mehr meldete und drohte bestärkte ihn nur in der Annahme das beides Abwehrmechanismen und höchstwahrscheinlich Illusionen sind.
Er drehte sich zu Borgin und dem Priester um und antwortete: "Wollt ihr meine ehrliche Antwort? Ich weiß es nicht. Ich schätze das sowohl die Barriere als auch das Gesicht Illusionen sind und zur Abschreckung geschaffen wurden, damit sich niemand der Quelle des Gesanges nährt." Einen Moment blieb der Gnom vor der Barriere stehen und atmete einmal tief durch, bevor er durch sie hindurchtrat und den Gang weiterlief um endlich zu sehen, woher der Gesang kommt.

Sternenblut

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #160 am: 25.04.2013, 00:13:06 »
Tatsächlich konnte Dindal die angebliche Barriere ganz ohne Probleme durchschreiten. Kurz darauf folgten seine Gefährten ihm. "Hier will wohl jemand etwas verstecken", schloss Borgin, "hat aber nicht ganz so viel Macht, wie er gern hätte. Das ist doch ein gutes Zeichen."

Während sie den Gang weiter entlang schritten, wurde der Gesang lauter, bis sie schließlich an der Einbuchtung ankamen. Vorsichtig sahen sie um die Ecke. Ja, von hier kam der Gesang, ganz eindeutig. Wer auch immer die Melodie von sich gab, war nun vielleicht noch zwei Meter von ihnen entfernt. Dazwischen allerdings wartete noch ein dicker, schwarzer Umhang auf sie. An der Wand davor hatte jemand eine Maske an einen Nagel gehängt - eine grauenhafte Maske, die sehr deutlich an das Geistergesicht erinnerte, dem sie gerade begegnet waren...
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Sanjan, von den Bahir

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #161 am: 25.04.2013, 16:15:32 »
Die Wahrheit schien den Halbelfen fast mehr zu verwirren als die Situation zuvor. Wenigstens war die Skepsis aus seinem Gesicht verschwunden aber offensichtlich wusste er auf Anhieb niemanden, der ihm auch nur einen Brief aus Grenzheim oder einer der anderen zentralen Städte senden würde.
Er kratzte sich am Kinn und murmelte das was sein Gesicht schon verraten hatte: „Mir fällt niemand ein der mir vom Norden her ein Päckchen senden würde.“ Sein Blick fiel auf das Päckchen. „Und ich soll es vor den Augen des Boten öffnen?“ fragte er dabei mehr zu sich selbst. Dann wanderte sein Blick wieder zurück zum abenteuerlustigen Anhänger der großen Mutter. „Mh, nun gut.“  meinte Silivrios und begann das Paket auszupacken. Es interessierte ihn schon was darin war und von wem es kam. Hoffentlich war ein Brief dabei, welcher dies aufklären könnte.

Dindal

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #162 am: 25.04.2013, 22:49:52 »
Dindal war selbst erstaunt darüber, das die Barriere ihn nicht aufhielt. Er spürte nicht einmal ein kleines kribbeln, was bedeutete das die Vermutung mit der Illusion nun vollends bestätigt war. "Hoffen wir, das dieser jemand entweder nicht mehr hier ist oder er ansonsten nicht gefährlich ist. Die Drohungen waren eindeutig, das wir sie einfach so ignorieren könnte jemanden wirklich wütend machen." Trotzdem schritt der Gnom voran, denn nun waren sie schon zu weit gekommen um umzukehren. Sie waren so Nahe an der Lüftung des Geheimnisses, das er fast schon danach greifen konnte. Stattdessen griff er nach der Maske und betrachtete sie einen Moment völlig verwundert. Dann hing er sie wieder an ihren Platz und riss mit einem Mal den schwarzen Umhang zur Seite um das Geheimniss endlich zu enthüllen.

Baltin

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #163 am: 26.04.2013, 05:47:14 »
Baltin wurde von den Vorgängen etwas überrascht, denn noch hatte er sich mit dem Steingesicht beschäftigt.
Als nun aber der Gnom voranging, eilte ihm der Halbling hinterher. Denn es war schliesslich seine Aufgabe, seine Begleiter vor jeglichem Schaden zu bewahren.
Aber auch ihn trieb die Neugier voran, denn auch er wollte erfahren, wer hier unten solche Zaubergesänge vollbrachte.
Als er dann um die Ecke bog und den Vorhang mit der Maske sah, wollte er gerade zur Vorsicht mahnen, als Dindal die Maske auch schon an sich nahm. Auch Baltin beäugte sie aufmerksam, bevor der Gnom sie zurück hängte.
Als Dindal sich daran machte, den Vorhang aufzureissen, machte sich Baltin bereit, jeglicher Gefahr entgegen zu treten.

Sternenblut

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Die Hohepriester des Nebels
« Antwort #164 am: 28.04.2013, 12:39:49 »
Doch was sich hinter dem Vorhang verbarg, machte ganz und  gar nicht den Eindruck einer großen Gefahr: Eine kleine Gestalt saß dort, zusammengekauert auf einer Art Säule, die man vom Felsen übrig gelassen hatte, als - wer auch immer - diese Einbuchtung geschaffen hatte.

Sie erschrak, als der Vorhang fortgerissen wurde, stolperte zurück und wurde dann von einer Kette zurückgerissen, die man an einem ihrer Füße befestigt hatte. Die Gestalt war keine dreißig Zentimeter groß, trug ein leuchtendblaues Kleid, das aber inzwischen verdreckt und zerrissen war, und - das wohl prägnanteste Merkmal abgesehen von der Größe - hatte schimmernde, libellenähnliche Flügel auf dem Rücken.

Die winzige junge Frau - oder zumindest sah sie jung aus - gab einen leisen Schrei von sich, als die Männer vor ihr auftauchten. Dann fiel ihr Blick auf die Maske an der Wand, und sie schrie erneut - deutlich lauter und verzweifelter. Mit angsterfüllten Augen sah sie die drei Gefährten an, und schien das Schlimmste zu erwarten...
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