In der Taverne folgte Silivros ihrem Blick. Das sie nicht mehr auf ihn direkt zielte war schon mal ein Erfolg. Auf jeden Fall hatte sie noch so viel Verstand um mit ihr reden zu können. Ihre Fragen und Worte waren aber trotzdem immer noch unklar.
Ein kurzer Blicketausch mit Ab verriet dem Halbelfen auch seine Ratlosigkeit. Welches Schloss meinte sie? In den Zwillingswachten gab es ein paar sehr ansehnliche Behausungen aber diese konnten nicht wirklich als Schloss bezeichnet werden. Selbst wenn sie eines der Bürgermeisterhäuser meinte, einen König gab es hier auf keinen Fall. Das sogar auf etliche Meilen um die Wachten herum. Und dann die Frage wie sie hier her gekommen war. Schon wieder. Sie war eine Halblingsfrau und war, soweit er wusste, ab und an zu den Andachten im Nebeltempel. Das bedeutete sie lebte hier.
Nachdem sich Silivros das ganze durch den Kopf gehen gelassen hatte, blickte er sie wieder an. Hinter ihm tat sicher auch Ab gerade das selbe. Denn es galt zu ergründen warum sie im Wahn war und dafür würde es verschiedene Gründe geben.
[1]Ihre Hände zitterten und ihr Atem ging schneller als normal, aber sie konnte noch eine Armbrust sicher halten. Ihr Blick war unsteht aber ihre Augen, jedenfalls das Augenweiß war weder getrübt noch bluterfüllt. Auch schwitzte sie nicht sonderlich, ihr Schritt war fest und sie konnte noch gezielt ihre Kraft einsetzen. Damit vielen alle Pilze, Kräuter und Pülverchen weg, welche Halluzinationen oder auch Wahnvorstellungen hervorrufen konnten. Jedenfalls diese die Silivros kannte. Denn alle diese Mittel würden ihren Körper äußerliche Zeichen abfordern wie Schwanken, geweitete Pupillen, rote beziehungsweise gelbes Augenweiß oder auch extremes Schwitzen. Sie hatte also höchst wahrscheinlich keines dieser bekannten Mittel genommen. Eine Vergiftung konnte auch ausgeschlossen werden, denn auch das würde äußere Zeichen Fordern.
Somit blieb nur noch eine Krankheit des Geistes. Um hier eine Aussage zu treffen wusste Silivros zu wenig über sie. So konnte er sich zum Beispiel nicht einmal die Frage beantworten ob sie sich in den letzten Tagen anders verhalten hatte, Dinge vergessen hatte. Damit war also in dieser Richtung alles offen. Das bedeutete von einer schleichenden Krankheit, die eigentlich meist die Älteren der Gemeinschaft ergriffen bis hin zu einem bösen Zauber der Ihren Geist verwirrte. Wobei dem Halbelfen der Gedanken an diese Magie nicht im geringsten behagte.
„Em...“ sagte er schlussendlich recht zaghaft zu ihr.
„... von welchen König und welchen Schloss sprecht ihr? Wenn wir wissen von wo ihr kommt, kann vielleicht einer von uns sagen wie ihr hier her gekommen seit. Wie ist eigentlich euer Name? Meiner lautet Silivros. Ich bin einer der Heiler hier in der Zwillingswacht.“ Vertrauen aufbauen, freundlich seien, ergründen wie tief ihr Wahn ging. Das war erst einmal das einzige was Silivros tun konnte. Vielleicht schaffte er es sogar, dass sie die Armbrust weglegte.