Selbst wenn der fast blinde Mann mit den grauen langen Haaren dank seiner Dunkelsicht im Morgennebel dem herannahenden Gefährten noch nicht erkennen konnte durch den Nebel, so erkannte Halas Martain ihn an dessen Stimme.
Es war Nevos - dieser Sonderling von einem Shoanti - welcher sich so gut mit Dreifinger Dan verstanden hatte.
Dreifinger Dan.
Wie gerne hätte der Mystiker des Wissens nun ihn und die restliche Truppe hier.
Jetzt, wo alles aus dem Runder gelaufen war - um es mal sanft auszudrücken.
Halas hatte sich die letzte Zeit wahrlich zurückgezogen, nicht mehr als ein Helfer, Berater und Unterstützer und nicht weiter versucht wie ein typischer reicher Taldan den Anführer zu markieren.
Doch nun würde er um diese Position nicht drum herum kommen.
Sein Freund Gelik Ebberschwinge war völlig irre geworden, obwohl Halas ihn weiterhin jeden Tag mit heilender Magie und Schutzmagie gegen die Hitze versuchte bei Laune zu halten.
[1]Aber wer konnte dies ihm auch verübeln nachdem, was passiert war.
Kannibalen.
Aerys Mavato, Tascha Nevah und Valash waren diesen zum Opfer gefallen und würden wahrscheinlich gerade in einem großen Kochtopf vor sich hin köcheln.
Zumindest laut dem Lokalen Wissen von Halas zu den
Kuru, dem Volk von Ureinwohnern, welche in dieser Gegend heimisch waren und sich von Menschenfleisch ernährten.
Doch waren dies wirklich Kurus gewesen?
Nachdenklich ließ Halas alles nochmal schmerzlich von seinem geistigen Auge Revue passieren, um sich genauer Gedanken darüber zu machen.
[2]Doch der Mystiker des Wissens und Archäologe wollte nicht unhöflich sein, selbst wenn er Nevos die unschöne Kunde ersparen und lieber Ischiro die Antwort auf Nevos fragende Begrüßung überlassen würde.
Zumal der verschwitzte Tian es ihm eigentlich schuldig wäre, denn schließlich hatte das Orakel sich die letzten Tage mittels Magie um dessen schwere Verwundungen gekümmert.
Und so ist es Halas, welcher das Wort in Richtung des Shoanti ergriff, nachdem er eigentlich gerade erst mit seiner morgendlichen Meditation für Magie zu Ende war, den Schutz gegen die Hitze auf Gelik und sich wirkte und anschließend seine Rüstung frisch festzurrte:
"Nevos, bei allen guten Göttern: Ihr lebt! Doch wo ist der Rest von uns?", sprach und fragte Halas vorsichtig, ohne seine Stimme zu erheben, damit er nicht am Ende die Kannibalen auf sich aufmerksam machen würde, und mit etwas gespielter Freude.
Dabei ging Halas Nevos entgegen und erklärte weiter:
"Kannibalen haben uns gegriffen. Gelik und Ischiro sind da hinten..."Weitere Erklärungen waren unnötig, wenn der Shoanti nicht völlig blöd und unfähig war zwischen den Zeilen zu lesen, selbst bei gesagten Worten.
Doch Halas war noch nicht zu Ende mit seiner Rede.
So diplomatisch wie möglich versuchte er den Gnom, den Shoanti und den Tian von seiner Idee zu überzeugen
[3]:
"Wir sind hier im Lager nicht mehr sicher!
Jeden Moment können die verfluchten Menschenfresser zurück kommen und wir Werk vollenden!
Uns bleibt deswegen nur eine Möglichkeit:
Den Rest suchen und warnen, sofern sie noch nicht selbst schmerzhaften Kontakt mit diesen verfluchten Primitiven gehabt haben.", wobei Halas kurz Nevos fragend anschaute, denn schließlich war dieser mit dem Rest unterwegs gewesen.
Der Taldan hoffte, dass Nevos nun ihn nicht mit einer schlechten Kunde unterbrach und das der Rest noch am Leben war.
"So oder so brauchen wir ihre und sie unsere Hilfe!
Und vielleicht können wir Tascha und Aerys noch retten..."Wobei er kurz eine Pause in seiner Rede machte, um seine Worte wirken zu lassen.
"Lasst uns zusammenpacken, was nützlich ist und anschließend von hier verschwinden!"Anschließend klatschte er symbolisch in die Hände und wartete auf eine Reaktion der restlichen drei Gefährten.
Vorallem die Kunde von Nevos interessierte ihn dringend.