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Autor Thema: Kapitel III: Die graue Festung  (Gelesen 21160 mal)

Beschreibung: Angriff auf Xul'Xarak

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Taris

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #240 am: 13.10.2013, 22:34:31 »
Während die beiden Adeligen sichtlich eingeschüchtert zurückblieben, machten sich die fünf Abenteurer vorsichtig in Richtung des Zielgebäudes auf. Sie huschten über den Innenhof und blieben dabei geschickt im Schatten. Ihre Vorsicht war allerdings unnötig. In der Taverne ging es nach wie vor hoch her und niemand schien sich darum zu kümmern, was draußen im Regen vor sich ging. So gelang es ihnen, bis unmittelbar vor den Eingang zu kommen ohne von den Orks im Inneren bemerkt zu werden. Diese ahnten nicht, welche Gefahr sich in diesem Moment über ihnen zusammen gebraut hatte.

Taris

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #241 am: 23.10.2013, 17:03:40 »
Trotz ihrer Worte sich zurück zu halten, war es die Elfe die den Kampf eröffnet. Über die Köpfe der Gefährten flog ein Pfeil in die Menge der Orks, blieb aber in einem Stützbalken stecken. Auch Thokk zog die Sehne seines Bogens durch. Zwischen seinen Gefährten hindurch schoss er auf den Ork, den er noch am besten sehen konnte. Dass sie so dicht stehen würden, damit hatte er nicht gerechnet. Trotzdem traf er den Mann voll in den Kopf noch ehe Leonard die Gelegenheit hatte mit dem Schwert zuzustechen. Die Orks in der Taverne merkten noch gar nicht, was nun über sie hereinbrach. Leonhard zog sein Schwert, nachdem die Tür aufgestoßen wurde. Vorher hatte er sich nicht getraut um sie durch die leuchtende Klinge nicht zu verraten. Thokk hatte den Mann vor ihm bereits erledigt, sodass er nun einen Schritt vor machte und dem Ork, der sich gerade mit seinem Gefährten einen Faustkampf lieferte, direkt ins Gesicht blcikte. Wie um zu bestätigen, dass er richtig gehandelt hatte aufzubrechen um Argen zu retten, versank sein Schwert tief in der ungeschützten Schulter des Orks. Mit einer Mischung aus Erstaunen und Entsetzten im Blick brach der Mann tot zusammen. Die Klinge, die der Ritter nun führte, war zu seiner Überraschung so scharf, dass sie ohne Mühe wieder aus dem Körper hervorgezogen werden konnte. Lorim Eisenhammer freute sich über die vielen Orks, denen die Gruppe gegenüberstand. Blut würde fließen. Als der Ritter in den Raum eindrang, war der Schmied ihm dicht auf den Fersen. Der Türrahmen machte es für ihn schwer einen Feind zu treffen, was ihn natürlich nicht daran hinderte, loszuschlagen. Er stieß den Hammer dem Feind vor ihm direkt ins Gesicht. Krachend brach der Schädel des Mannes. Nachdem der Zwerg nachgerückt war, konnte auch Jurij näher zum Kampfgeschehen vordringen. Die Anzahl an Orks war nicht schlecht. Zum Glück hatten sie die Überraschung auf ihrer Seite. Dann entdeckte er einen Ork nahe der Tür. Lorim griff den Ork gerade an. Mit der Glefe versuchte Jurij den Zwerg zu unterstützen und stach zu. Ein Treffer gelang ihm aber nicht. Das konnte man von Lorim nicht behaupten. Orkblut hing am neuen Hammer des Zwergs und ein Grinsen umspielte den Mund des Schmiedes, bevor er diesen eröffnete und dem nächst gelegenen Ork ins Gesicht spuckte. Lorim Eisenhammer stieg auf den Leichnam des eben getöteten Feindes und brach dem Toten noch mehrere Rippen, bevor er mit dem Hammer ausholte und um sich schlug. Wie einer der legendären Berserker aus den Geschichten seiner Ahnen, metzelte er sich durch die Orks. Knochen splitterten unter seinen Schlägen und wo der Hammer auftraf, hinterließ er nur blutigen Matsch. Die Elfe lies sich von dem Durcheinander nicht abbringen und lies ihre nächsten Pfeile fliegen. Das Abschlachten hatte begonnen. Es war nicht leicht, in dem Getümmel einen guten Schuss anzubringen und ein Geschoss flog daher an ihrem Ziel vorbei. Der zweite Schuss traf den Ork jedoch mit voller Wucht in den Kopf, sodass er umgerissen wurde und nach hinten kippte. In seinem Fall riss er das halbe Gedeck eines nahestehenden Tisches weg, welches klirrend zu Boden fiel. Kurz nachdem die Pfeile an Jurij vorbei folgen, machte er einen Schritt in die Tür. Der Ritter und der Zwerg hatten gute Arbeit geleistet. Nun konnte er mit seiner Glefe auch in das Kampfgeschehen eingreifen. Er hatte sich ein Ork ausgesucht, welcher neben dem Ser und Lorim stand. Ohne eine große Geste, ließ er die Glefe von oben herab auf den Ork fahren. Er musste über Lorims Kopf hinwegschlagen, traf den Ork aber trotzdem und spaltete ihm zur Hälfte dem Schädel. Blut spritzte und besudelte Leonard und Lorim, die in erster Reihe standen. Thokk versuchte zwischen seinen Gefährten hindurch eine Lücke zu finden. Mit dem Pfeil auf der Sehne trat er einen Schritt zur Seite, dann wieder zurück. Als sich endlich eine Lücke auf tat ließ er die Sehne los, doch sein Pfeil flog einfach zwischen seinen Mitstreitern und Orks hinndurch, ohne das irgendeiner von ihnen Notiz von dem Pfeil genommen hätte.

Taris

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #242 am: 23.10.2013, 17:04:32 »
Die Abenteurer hatten die Orks eiskalt erwischt. Es war ein ungleicher Kampf. Nachdem die erste Reihe Orks ausgeschaltet worden war, konnten die vorderen Abenteurer hinten im Raum eine Frau entdecken, nach allem was sie wussten, konnte es nur die vermisste Adelige sein. Sie war bleich im Gesicht und nur notdürftig mit Fellen bedeckt, aber sie hatten im Moment noch andere Sorgen. Die verbliebenen Orks begannen sich zu wehren. Die meisten trugen keine Waffen und versuchten sich mit irgendwelchen Gegenständen zu verteidigen. Einer ergriff einen Stuhl, ein anderer einen Krug. Ein Ork griff sich sogar ein Geweih von der Wand. Nur ein Ork hatte eine Axt parat, mit der er sich auf den Zwerg stürzte, der binnen Sekunden drei Orks regelrecht niedergemetzelt hatte. Lorim war möglicherweise etwas zu schnell vorgeprescht, denn er fing sich einen schmerzhaften Hieb ein, der nur wegen seiner Rüstung nicht schlimmer ausfiel. Auch Leonards Gegner hatte entgegen aller Wahrscheinlichkeit mit seiner verzweifelten Attacke Erfolg. Sein als Waffe dienende Hirschgeweih konnte Leonard tatsächlich im Gesicht verletzten. Eine blutige Schramme zog sich über die Wange des Ritters, was diesen allerdings nur noch wütender machte. Das Blut der Feinde war ins Gesicht des Zwerges gespritzt und auf irgendeine seltsame Weise erfreute es Lorim Eisenhammer. Doch noch bevor er dem nächsten Ork ins Gesicht spucken konnte, spürte er den schmerzvollen Angriff eines Gegners. Hier stand er einem stärkeren Feind gegenüber. Zu viele Orks standen um ihn herum und so versuchte der Schmied einen Befreiungsschlag. Er traf den Ork vor die Brust und ließ ihn ein Stück rückwärts taumeln. Wütend setzte der Ork zu einem erneuten Angriff an. Dem zurücktaumelnden Ork setzte Jurij sofort nach. Mit seiner Glefe stach er nach diesem. Dann, ohne darauf zu achten ob er ihn erwischt hatte, ließ er seine Waffe zur Seite auf den Ork vor dem Ser fahren. Dabei musste der Söldner darauf achten, dass er den Ritter nicht mit der Stange erwischte. Im Getümmel gelang es ihm nicht, einen Treffer zu platzieren. "Tod!", brüllte Leonhard laut, während er nach links und rechts Schläge austeilte. Einen kräftigen Schlag teilte er gegen den Ork aus, den Lorim aus dem Gleichgewicht gebracht hatte. Er merkte wie sein Schwert die Haut am rechten Arm des Orks durchschlug. Motiviert von dem gut verlaufenden Kampf holte der Ritter weit aus um den Gegner direkt vor ihm zu Hel zu schicken, doch der Schlag war schlecht gezielt. "Narr," schimpfte er sich selbst. Wenn er in einem Kampf die Konzentration nicht aufrecht erhielt, war er nicht besser als die Welpen. Es galt den Gefährten weiterhin Freiraum zum navigieren und kämpfen zu geben, und so ließ die Elfe die nächsten Pfeile fliegen. Einfach war es nicht, aber die Elfe war auch nicht irgendeine Schützin. Zielsicher gelang es ihr, an Jurij und Ser Leonard vorbei einen weiteren Kopfschuss anzubringen, der ihr Opfer sofort tötete.

Taris

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #243 am: 23.10.2013, 17:07:37 »
Die Orks setzten wieder zum Gegenangriff an, doch ihre Attacken waren kaum mehr als ein letztes Aufbäumen. Da half es auch nicht, dass sich zwei der Orks nunmehr Schild und Speer gegriffen hatten. Selbst der Ork mit der Axt, der die Adelige bewacht hatte, war schwer von den gemeinsamen Angriffen Ser Leonards, Jurijs und Lorims getroffen und blutete aus zahlreichen Wunden. Mühelos gelang des Abenteurern die verzweifelten Schläge ihrer Widersacher zu parieren. Lorim Eisenhammer spürte das Adrenalin durch seinen Körper schießen. Augen mit dem Feind erinnerte sich der Schmied an das Kampftraining seiner Jugend. Einatmen beim Schwungholen und Ausatmen beim Zuschlagen. Wieder und wieder hatten die Ältesten es ihm und seinen Brüdern eingetrichtert. Blut spritze, Knochen splitterten und nun hatten sich die Feinde bewaffnet, doch der Zwerg versuchte all dies zu ignorieren und Kraft in den Angriff zu legen. Von oben herab ließ auch Jurij die Glefe auf den blutenden Ork hinabsausen. Er traf ihn auch, aber der Krieger war zäher als erwartet. Er schien seine Wunden gar nicht wahrzunehmen.  Thokk zog abermals einen Pfeil. Er konnte sehen, dass einer der Orks noch stand und versuchte eine Lücke zwischen den Mitstreitern. Er legte den Pfeil auf die Sehne und spannte selbige. Hin und her wiegte er den Bogen um im richtigen Moment die Sehne loszulassen. Der Pfeil flog zwischen Jurij, Lorim und Leonard hindurch und traf den Ork in den Oberkörper. Noch bevor Thokk sehen konnte, ob der Ork fiel, war seine Sicht wieder versperrt. Nachdem Thokk den letzten Gegner in ihrem Sichtfeld ausgeschaltet hatte, machte die Elfe einen Schritt nach vorne um ihr Sichtfeld zu vergrößern. Einen aus der Wand heraus gebrochenen Fels nutzend um über die Köpfe der Gefährten zu blicken, erblickte sie einen größeren Ork, der aus mehreren Wunden blutete. Ohne zu zögern pflanzte sie ihm, da sie ihn als als Grund für die Stagnation ausmachte, einen Pfeil ins Auge, was ihm wohl die Anerkennung seines einäugigen Gottes eingebracht hätte, wenn er nicht tödlich getroffen zu Boden gegangen wäre.
« Letzte Änderung: 23.10.2013, 17:08:36 von Taris »

Taris

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #244 am: 23.10.2013, 17:15:23 »
Nach und nach und mit unglaublicher Geschwindigkeit fielen die Orks. Sorgsam bewegte sich Ser Leonard in die Richtung, in der vor wenigen Sekunden noch ein Ork gestanden hatte. Als er festen Stand gefunden hatte, machte er eine Ausfallschritt nach vorne. Diesmal war es kein weit ausholender Schwinger, sondern ein direkter Stoß auf den Gegner vor ihm. Er hatte seinen Rekruten immer eingebläut, dass man nicht nur mit der Schneide töten kann, sondern auch mit der Spitze und dieses versuchte er nun zu beweisen. Es war nur eine leichte Berührung, aber sie reichte aus, da die scharfe Klinge seiner Waffe, die ihr Umfeld in ein schwaches, aber angenehmes hellblaues Licht tauchte, die Halsschlagader seines Gegners durchtrennte. Von den Feinden standen nun nur zwei. Einer davon schlug verzweifelt mit einem mittlerweile halbzerstörten Stuhl nach Lorim, der andere drehte sich panisch um und versuchte aus dem Raum zu fliehen. Er eilte zur Tür hinter ihm und rüttelte daran und man konnte die Verzweiflung in seinen Augen sehen als er feststellte, dass er sie in der Schnelle nicht aufbekommen würde. Ihr blutiges Tagewerk schien jetzt fast geschafft zu sein. Mit grimmiger Genugtuung sah Leonhard den Ork vor sich zusammenbrechen. Sobald er sein Schwert aus dem Zusammenbrechenden gezogen hatte, holte er erneut zu einem Hieb aus. Dieser Hieb war mächtig und wohlplatziert. Er traf den Ork, der gerade noch Lorim attackiert hatte, genau unterhalb des Kopfes und trennte diese fast vollständig vom Rumpf, während aus dem Halsansatz Blut schoß und die Decke rot färbte. Mit wehenden Haaren betrat nun auch die Elfe den Ort des Gemetzels. Schon fiel ihr Blick auf die junge Frau, doch dann hörte sie das panische Schreien eines Orks. "Gvyll tel, Bashkos"[1], sagte sie leise als sie auf ihn anlegte. Mit einer fließenden Bewegung schoß sie einen weiteren Pfeil ab. Gnade kannte sie keine und so war es wohl nur dem Zufall zu verdanken, dass der letzte verbleibende Ork im letzten Moment den Schild hochreißen und den Pfeil abwehren konnte. Nach der Elfe folgte Jurij. Er betrat den Raum und schwang sogleich die Glefe nach dem Ork vor Lorim. Es war nur noch einer und dieser würde nicht mehr lange leben. Doch verfehlte er ihn deutlich. Wieder hatte er keinen guten Stand und noch dazu hatte er einfach den Abstand zur Wand falsch eingeschätzt. Der Ork fasste durch diese unverhoffte Fügung seinen ganzen Mut zusammen und stürmte dann mit erhobener Waffe über Tische und Stühle auf die Abenteurer zu, um sich an ihnen den Weg ins Freie vorbeizubahnen. Er brüllte und schrie als er an Ser Leonard und Lorim vorbeisetzen wollte. Das Schlachtenglück war ihm aber offenbar nur für einen kurzen Moment hold gewesen. Sein Unterfangen scheiterte nur Sekunden später als der Ritter ihm mit dem Schild gegen den Oberkörper schlug, er ins Trudeln geriet und die Balance verlor. Lorim nutzte diese Gelegenheit, um den Mann mit seinem Hammer den Kopf zu zertrümmern. Damit war der letzte Ork in dem Raum Geschichte.
 1. Elfisch: Quitsche nur, Schweinsnase
« Letzte Änderung: 25.10.2013, 17:49:59 von Taris »

Lorim Eisenhammer

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #245 am: 27.10.2013, 22:09:52 »
Ein kurzer und brutaler Kampf endete damit ganz nach dem Geschmack des Schmiedes. Trotz seiner leichten Verletzung stand der Stolz in Mitten der Leichen der Orks. Für ihn waren dieses keine Feinde, denen er Ehre entgegenbrachte, sondern Missgestalten, die den Tod verdienten. Auch mit seinem eigenen Kampfeinsatz war Lorim Eisenhammer zufrieden. Der Hammer hatte sich als adäquate Waffe erwiesen, um Schädel und Knochen zu zertrümmern.

Nach einem Moment des Stolzes stapfte er zu der jungen Frau die etwas mitgenommen wirkte. Wenig gefühlvoll eher barsch sprach der Zwerg sie an: "Seid ihr Kara?" Bestimmt war sie auch so eine hochnäsige Adelige, vermutete der Schmied.

Taris

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #246 am: 31.10.2013, 18:15:20 »
Die Frau nickte stumm als Lorim sie ansprach. Sie sah mitgenommen aus, war aber ansonsten unverletzt. Statt richtiger Kleidung war sie in einen Fellumhang gehüllt. "Seid ihr gekommen, um uns zu retten? Wenn nicht, setzt meinem Leben lieber gleich ein Ende", sagte die Frau, die vielleicht Anfang 20 und recht hübsch war, schließlich mit monotoner Stimme. Erst jetzt blickten sie sich näher um. Der Raum wurde von einem wärmenden Feuer erhellt, das in einer dafür vorgesehenen Feuerstelle loderte. Daneben waren Holz und Zunder gestapelt. Im Süden des Raumes stand ein geöffnetes Fass Starkbier. Dort ging auch ein kleiner Raum Richtung Innenhof ab, in dem mehrere Fässer gelagert waren.
Der Blick des Halborks wanderte schnell über die gefallenen Orks. Sie waren schnell und effizient gewesen. Schnell blickte er sich nochmals draußen um. Er wollte sich versichern, dass sie nicht die Aufmerksamkeit von irgendeinem Wachposten erregt hatten. Dann trat auch er durch die Tür in den Raum. "Gut. Lass sie uns mitnehmen und verschwinden. So lang es noch regnet haben wir gute Chancen hier weg zu kommen und etwas Abstand zwischen uns und die Burg zu bringen. Der Regen verwischt unsere Spuren im Wald. Wir sollten ihn nutzen."
« Letzte Änderung: 31.10.2013, 18:24:17 von Taris »

Ser Leonhard von Noblat

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #247 am: 31.10.2013, 18:22:17 »
"Du hast recht, je schneller wir hier wegkommen desto besser." stimmte Leonhard dem Halbork zu, zu ohne die Frau überhaupt zu beachten.
Thokk sprach ihm direkt aus der Seele: "Thokk würdest du vorne weggehen, dann Lorim und Jurij, danach ihr." wobei er auf die beiden Jünglinge und die Frau zeigte: "Aiwe und ich übernehmen das Ende." Sollte sich diese Cara nicht bewegen können würde sie schon meckern, wenn nicht sollten sie sich so schnell es ging bewegen.
"Fragen?" fragte er kurz in die Runde, wobei seine Stimmlage andeuete, dass sie nicht unbedingt gewünscht wären.
"Furchtlosigkeit ist die Tugend der Narren. Sie entsteht nicht aus Mut, sondern aus mangelnder Vorstellungskraft. Der Weise fürchtet sich und lässt sich trotzdem nicht von seinem Weg abbringen. Er wird nur vorsichtig."

Jurij Klee

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #248 am: 01.11.2013, 11:07:58 »
Jurij nickte dem alten Ritter zu. Er würde den Anweisungen folgen und so freute er sich schon fast darauf, diese stickende Orkfestung verlassen zu können. Doch wusste er, dass sie noch lange nicht in Sicherheit waren. Erst wenn sie einige Meilen Abstand zu diesem Ort gefunden hatten, würde sich der Söldner wohl entspannen können.
Wenn du etwas machst, mache es mit jeder Faser deiner Selbst. -Status-

Aiwëtaurnís

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #249 am: 02.11.2013, 14:35:19 »
"Reiß dich zusammen. Für Schmerz und Theater ist später noch Zeit. Zwei deiner Mitstreiter haben überlebt, und ihnen ist es zu verdanken, dass wir nach dir gesucht haben. Sie warten draußen auf dich. Kannst du gehen? Und reiten?" Ihr Blick glitt an der jungen Frau herab, die nur einen Fellumhang trug. Die Frage die sich keiner zu stellen traute lag auch ihr auf der Zunge, doch sie schüttelte innerlich den Kopf. Stattdessen begann sie einen der kleineren Orks von seiner Kleidung zu befreien und schmiss sie dem Mädel hinüber. Im Anschluß warf sie ihr Seil Thock zu. "Bereite schon mal den Abstieg vor. Und sag den beiden Welpen, dass ihre Freundin lebt." Was auch immer dem Mädchen wiederfahren war, sie würde ihr helfen können. Zumindest den Leiden und Folgen ihres Körpers. Doch ihre Seele war es um die die Elfe sich Sorgen machte. Sie berührte das Mädchen an der Schulter. "Ich halte das Fell während du dich anziehst."

Taris

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #250 am: 03.11.2013, 11:25:11 »
"Nur, nur zwei?," stammelte die junge Frau während sie ansonsten stumm Aiwetaurnis Anweisungen folgte. "Wer? Wieso?" Die Elfe sah, dass sie ihr wenig weiterhelfen konnte und versuchte daher nur, sie etwas zu beruhigen. Das half allerdings nichts mehr als die beiden Adeligen in den Raum traten. Als die Frau ihre Gesichter sah, sank sie auf die Knie. Ihr Blick war nun endgültig zerbrochen. Sie vermochte nicht einmal zu weinen. "Elaint", sagte sie nur.
Kalman Leiyraghon und Oreal Nanther zögerten etwas, unschlüssig, was sie tun sollten. Es schien offensichtlich, dass sie mit der Situation überfordert waren. Gemeinsam mit Aiwetaurnis halfen sie der Frau schließlich aber doch auf. "Es...es tut mir leid", sagte Oreal während er ihr über die Wange strich. Er hatte selbst Tränen in den Augen. "Er und Argens haben es nicht geschafft. Es tut mir leid..."

Thokk Ruokhren

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #251 am: 03.11.2013, 20:57:45 »
Thokk nickte Ritter und Elfe zu. Die Adeligen waren schnell geholt und so machte er sich daran den Abstieg vorzubereiten. Er band das Seil an der gleichen Stelle wie bei ihrem Aufstieg fest. Er prüfte den Knoten mehrmals, dass er unter keinen umständen nachgeben würde und warf das andere Ende dann schließlich den Hang hinab. Er schaute sich nochmal um. Er war inzwischen der Meinung, dass sie gute Chancen hatten hier lebend raus zu kommen. Er ging zurück zu den anderen.
"Wir können dann los.", auch er wagte nicht anzusprechen, was wohlmöglich mit der Frau passiert war, oder wenn sie Glück gehabt hatte nur fast passiert wäre. Statt dessen schaute er nochmal kurz über die Leichen ob sie vielleicht etwas potentiell wertvolles dabei hatten.

Lorim Eisenhammer

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #252 am: 04.11.2013, 21:49:27 »
Lorim Eisenhammer schaute weg, als sich die junge Frau umzog. Er wusste nicht, was sie in den vergangenen Stunden und Tagen durchgemacht hat. Es wird wahrlich kein Vergnügen gewesen sein. Doch für längere Debatten darüber blieb keine Zeit, auch wenn dieser Kara nun erst so richtig bewusst wurde, dass zwei ihrer Freunde ihr Abenteuer mit dem Leben bezahlt hatten. Im Kampf würde es wenig bringen zu trauern und vor allem nicht in einer feindlichen Festung.

"Ihr habt recht, wir sollten so schnell wie möglich aufbrechen. Der Weg wird hart und wir brauchen Abstand zwischen uns und diesem Ort", stimmte der Schmied den andern zu. Doch der Halbork wollte wohl noch die Leichen durchsehen, stellte Lorim fest, als er den Raum verlassen wollte. "Durchsucht nur den dicken, was werden die einfachen Orks schon bei sich gehabt haben", sagte er an Thokk gewandt und stapfte selber zu dem geschlagenen Feind. Er stieß ihn mit seinen Lederstiefeln um und suchte lieber gleich selber.

Taris

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #253 am: 08.11.2013, 00:09:44 »
Der Zwerg schaute sich den Toten gründlich an, fand aber bis auf einige Silber- und Kupfermünzen nichts Brauchbares. Die anderen warteten ungeduldig, wollten der jungen Frau und den beiden Adeligen aber auch nicht zu nahe treten, die sich leise untereinander unterhielten. "Los...", sagte Kalman schließlich für alle hörbar und fuhr sich mit der Hand durch sein blondes Haar. "Ich denke, es bringt nichts, wenn wir uns hier weiter aufhalten. Ich würde diesen Ort zwar gerne niederbrennen, aber das wird der Regen nicht zulassen. Komm Kara, wir müssen jetzt..." Er legte seinen Arm um sie und schob sie Richtung Ausgang, was sie widerstandlos mitmachte. Oreal blieb noch einen Moment stehen. Er haderte sichtlich mit sich selbst. "Können wir...können wir Argens und Elaints Körper mitnehmen?", fragte er schließlich in die Runde. "Ich meine, wir können sie doch nicht einfach hier zurücklassen. Sie haben ein Begräbnis verdient."

Aiwëtaurnís

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #254 am: 08.11.2013, 06:58:36 »
Die Elfe schüttelte den Kopf. "Es sind nur leere Hüllen die uns belasten würden. Ihre Seelen haben Frieden gefunden." gab sie ihre Meinung zu dem Thema wieder, und sie hoffte, dass sie trotz des Blutmagie-Ritual Recht hatte. "Wir werden unsere Chance hier lebend heraus zu kommen nicht schmällern. Doch ich versichere euch, dass ich zurückkehren werde, sobald ihr in Sicherheit seid. Sollten ihre Körper noch hier sein, wenn dieser Landstrich von Orks gesäubert ist, werde ich sie der Mutter zurückgeben." Zu ihrer eigenen Überraschung merkte sie, dass ihre Worte ernst klangen, und sie sie auch so meinte. Dass sie nicht zulassen würde, dass diese Orkfeste weiter bestand, war ihr schon eine Weile klar. Doch wann ihr Pflichtgefühl sich vor ihren Hass geschoben hatte, konnte sie nicht sagen.

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