"Dieser verdammte Oger will nicht sterben," dachte Lorim Eisenhammer aler erneut die Axt gegen den riesenhaften Ork schwang. Wieder schnitt die scharfe Waffe durch das Fleisch des Feindes und der Zwerg lächelte, als der Oger zu Boden fiel. Es wurde Zeit, dass sie endliche die anwesenden Orks zur Strecke brachten, denn schließlich schien noch etwas ziemlich großes zu versuchen durch das Tor zu gelangen. Er machte einen Schritt zur Seite um sich etwas hinter dem Tor zu positionieren und schlug mit seinem Zweihänder nach dem Ork zwischen sich und dem Zwerg. Der Oger zerstörte nicht nur eine Waffe. Er zerstörte auch ein Andenken an jemanden den die Elfe nie gekannt hatte. Und so war die Elfe zutiefst betroffen, aber gleichzeitig war sie auch froh, als das Biest unter Lorims Axtschlägen zu Boden ging. Sie selbst sah sich nun in einer unangenehmen Lage. Ihr Bogen lag hinter den Feinden, und sie hatte nur noch ihr Stiefel Messer. So bewegte sie sich vorsichtig über das Geröll, zog dabei besagtes Messer. Doch ihr Ziel war kein Gegner. Sanft legte sie dem Ritter die Hand auf den Rücken, und murmelte ein leises Gebet. Erneut ging ein grünliches Licht von ihr aus, und die Wunden des Ritters schlossen sich ein wenig. Derweil holte Jurij ohne lange zu zögern aus und versuchte den Orkanführer in die Seite zu treffen. Die vom Orkanführer zugefügten Wunden brannten beim ausholen, doch das sollte gerade kein Thema sein. Denn noch war der Kampf nicht gewonnen und auch Jurij gefielen die Geräusche von der Tür nicht besonders. Sein Angriff drang aber zum wiederholten Male nicht durch. Leonhard stöhnte vor Schmerzen auf als er von einem der Orks getroffen wurde, da er versucht hatte sein Gleichgewicht zu halten und somit seine Deckung einen Moment vernachlässigt hatte. Er merkte, wie das Blut aus der Wunde von seinem Hemd aufgesogen wurde. Die Wunde war nicht tödlich aber ausserordentlich schmerzhaft. Plötzlich fühlte er ein Kribbeln, genau an der Stelle wo er einen Moment zuvor das feuchte Blut an seinem Körper gespürt hatte. Aiwës Zauber hatte die erste Blutung gestillt. Wie von neuem Mut beseelt verengten seine Augen sich zu Schlitzen und er schlug, diesmal deutlich konzentrierter, nach der Waffe des Orkanführers. Geschickt verkantete er seine Waffe mit dem einen Ende der Doppelaxt und zog sie dem Mann mit einem Ruck aus den Händen. Der Ork wirbelte herum und stieß einen finsteren Fluch aus, den selbst Thokk nicht verstand. Mit einer fließenden Bewegung zog er sich eine Handaxt und ein langes Messer aus dem Gürtel und griff damit den Ritter an. Ein Hieb mit der Axt durchschlug seine Rüstung an der Schulter. Sein Schwertarm wurde sofort kraftlos. Ser Leonard gelang es trotzdem noch, mit seiner gesamten Routine zwei weitere Angriffe abzuwehren. Dann schlug ihm jedoch der junge Krieger, dem er bislang kaum Beachtung geschenkt hatte, seine Keule aus schwerem Eichenholz von hinten über den Schädel. Dem Ritter wurde sofort schwarz vor Augen und er sank zu Boden. Angestachelt von diesem Erfolg drangen die anderen beiden Orks weiter auf Thokk ein. Sie waren jedoch weit weniger erfolgreich, denn sie wurde dadurch abgelenkt, dass die große Tür zum Innenhof ein weiteres Mal lautstark von dem Aufprall des Wesens, das sich dagegen war, erzitterte. Für einen Bruchteil einer Sekunde schien es, als würde sie endgültig aus den Angeln fliegen, doch sie hielt stand - noch. Jurij schluckte als der Ritter fiel. Jetzt mussten sie aber zulegen. Erneut schwang er sein Schwert und versuchte endlich einmal durch die verdammte Rüstung des Orkanführers zu kommen. Lorim sah wie der Ritter zu Boden fiel und auch das die Tür zum Hof fast nach gab bedeutete nichts gutes. Sie wurden weniger und es standen noch zu viele Orks. Der Zwerg wandte sich an die beiden Feinde direkt ein seiner Nähe, während er hoffte, dass der Söldner sich zu verteidigen wusste. Einen Ork durchschnitt seine Axt mit Leichtigkeit, doch der Schwung der Waffe reichte nicht und der zweite Ork konnte sich verteidigen. Aiwe tänzelte über die Trümmer. Sie hatte keine Lust sich mit ihrer kleinen Waffe wirklich auf einen Kampf einzulassen, erstrecht nicht mit was auch immer dort draussen Einlass begehrte. Doch der Anführer verwehrte ihr den Weg zu ihrem Bogen. Und so beschloß sie dem Ork Manieren beizubringen, der den alten Mann zu Boden geschickt hatte. Das Geröll verhinderte allerdings, dass sie sich ihm problemlos nähern konnte. Sie geriet ins Straucheln und stach an ihm vorbei. Zu allem Überfluss erwischte er sie mit seiner Keule an der Hüfte. Ein kurzer Schmerz durchfuhr die Elfe, aber ihre Rindenhaut dämpfte den Schlag soweit ab, dass er letztlich keinen bleibenden Schaden hinterließ. "Verdammte Scheiße", ging es Thokk durch den Kopf, als er sah wie der Ritter bewusstlos zusammensackte. Und auch die wacklige Tür zu seiner rechten machte ihn langesam nervös. Er entschied, dass es wohl klüger wäre, sich von der Tür zu entfernen. Sobald sie die Orks niedergestreckt hatten, sollten sie versuchen zurück in den Gang zu kommen, denn wenn das etwas, was dort zu ihnen rein wollte tatsächlich so groß war, wie er momentan vermutete, dann sollten es ihnen dorthin nur schwerlich folgen können. Er machte einen Schritt nach vorn, schwang seinen Zweihänder in weitem Bogen und schlug dem Ork zwischen sich und Jurij in einer flüssigen Bewegung Arm und einen Großteil der Schulter ab. Aus Thokks Gegner, der natürlich sofort tot war, ergoss sich eine regelrechte Blutfontäne in den Raum - so vernichtend war der Schlag gewesen. Der Ork gegenüber von Aiwetaurnis schlug derweil ein weiteres Mal nach ihr. Obwohl er sicherlich nicht der beste Kämpfer war, war der junge Orkmann so von seinen vorherigen Angriffen beflügelt, dass er in seinem Eifer einen harten Schlag gegen den Kopf der Elfe erzielen konnte. Der Waldläuferin brachen fast die Füße weg. Der Anführer führte seine Waffen währenddessen in einem wahren Schlaghagel gegen Jurij, Thokk und Lorim. Mit tödlicher Sicherheit fanden seine Klingen ins Ziel. Die Abenteurer mussten schnell handeln, wenn sie diesen Kampf überleben wollten. Von draußen hörten sie trotz des Kampfgetümmels wie sich schwere Schritte von der Tür entfernten.