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Autor Thema: Das Haus des Tezca  (Gelesen 34232 mal)

Beschreibung: IC-Thread Kapitel 2

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Necahual

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Das Haus des Tezca
« Antwort #150 am: 08.06.2013, 18:01:48 »
Tatsächlich kommt sich Necahual in diesem Moment wie eine kleine Schwester vor, auch wenn sie das Gefühl nicht kennt, da ihr leibliche Geschwister nie vergönnt  waren. Trotzdem findet sie keine Worte um zu ihrem Bruder zu sprechen und so nickt sie einfach stumm, streift den Sand und Staub von ihren Fingern und greift dann zu ihrem Umhängebeutel in dem sie die gesammelten Pflanzen zum Schutz gegen die Sonne aufbewahrt. "Gib das demjenigen der am meisten unter Tezcas Auge zu leiden hat. Das Mark auf der Haut aufgetragen, lässt sie seinen brennenden Blick leichter ertragen. " Damit reicht sie Tlacatl die mittlerweile leicht angedörrten Blätter und streckt erneut die Beine lang. "Wie viel Rast ist uns noch gegönnt bis es weitergeht, Bruder?" Dabei folgt auch ihr Blick dem Tlacatls und sie sieht wie Xiuhcoatl noch immer auf dem Felsen sitzt und in die Ferne starrt.

Kaska

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Das Haus des Tezca
« Antwort #151 am: 10.06.2013, 11:56:00 »
Als alle beschließen eine Rast über die Mittagsstunden zu machen lässt Kaska sich ziemlich schnell in den Schatten eines großen Steins fallen. Nicht mehr der Sonne Ausgesetzt zu sein tat so gut. auch wenn es die Hitze nicht viel erträglicher machte aber es linderte ein wenig ihre Qual. Im Schatten auf dem Rücken liegend schaut sie wieder Hoch in den Himmel er war so klar und schön. Bei so einem Himmel muss man doch die Sterne sehr gut sehen können, sie würde sich heute Abend noch mal so hinlegen und die funkelnden lichter betrachten. Die Tabaxi nahm einen kleinen Schluck aus ihrem Wasserschlauch, es war ekelig warm und hatte schon den Geschmack des Leders angenommen, doch es half nicht sie musste Trinken sonst könnte sie sich gleich die Kehle aufschlitzen. Noch ein paar schlucke später beschloss Kaska das es Reichte und legte sich wieder zurück und schloss die Augen mann könnte die Zeit nutzen um ein wenig zu dösen bevor sie wieder weiter müssen.

Eclipse

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Das Haus des Tezca
« Antwort #152 am: 12.06.2013, 00:00:59 »
Die ärgsten Stunden der mittäglichen Hitze verbringen die Gefährten dösend im Schatten des großen Felsens. Eine Praxis die in den warmen Gefilden der wahren Welt ohnehin nicht üblich wahr. Während der Mittagshitze ruhten selbst in den großen Ständten oft die Geschäfte, denn Tezcas Blick machte müde und träge. Erst in den Nachmittagsstunden erwachte das Leben wieder und oft ging es in den Städten der wahren Welt dann noch bis spät in die Nacht hinein geschäftig zu.

Doch als Tezcas Blick sich wieder senkte und zumindest halbwegs erträglich wurde, machten sich die Gefährten wieder auf den Weg. Trotz aller Warnungen hatte ihnen die Hitze im Haus des Tezca unerwartet zugesetzt, einzig Xiuhcoatl schien sich nichts anmerken zu lassen. Stunde um Stunde kämpften sie sich voran durch das karge und öde Land, stetig Tezcas unbarmherzigen Blick ausgeliefert.

Sie alle bemühten sich dabei weiter nach Nahrung und Wasser, sowie zu geeigneter Stunde einem neuen Rastplatz Ausschau zu halten. Xiuhcoatl der ein Stück voran ging schien dabei in der Ferne ein seltsames Glitzern wahrzunehmen, zuerst hielt er es für flimmernden Sand, doch führte er die Gruppe näher heran und tatsächlich entdeckten sie dort inmitten der Wüste eine große Wasserfläche. Tlacatl wusste von seiner Reise durch Tezcas Haus bereits, dass es solche Orte vereinzelt gab.

Während Tezcas Haupt sich senkte, tauchte er die Szenerie somit in ein wunderschönes, rotes Licht. Die kleine Oase war zudem umringt von Palmen und anderen Gewächsen, ein geradezu paradisischer Ort, nach den Stunden der Wanderung durch die Ödnis. Doch als die Gefährten sich annäherten, erkannten sie dass sie nicht die einzigen waren, welche von diesem Ort angezogen wurden, denn eine große, insektoide Kreatur stand dort mit vier Beinen ins Wasser getaucht am Rand der Oase ... und wüsste Necahual es nicht besser, sie würde schätzen dass die Kreatur ihre vier Arme zu einer Art Gebet oder Zauber erhob.

Tezcas Haus schien doch so manches Wunder und Überraschung bereit zu halten ...


Yaotlchone

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Das Haus des Tezca
« Antwort #153 am: 12.06.2013, 07:44:39 »
Halb schlurfend schleppt sich Yaotlchone durch den Sand voran und hinterlässt dabei anstelle klarer Fussabdrücke längere Striemen im Sand. Die Hitze und die Anstrengung des Marsches trieben ihm die Schwatzhaftigkeit aus, so dass er für ein mal ein stiller Reisegefährte ist. Doch seine gedrückte Stimmung ändert sich schlagartig, als er die Veränderung bei Xiuhcoatl wahrnimmt und seinem Blick zum Glitzern folgt. "Ha ha, du bist mir einer, Bruder," ruft er ihm entgegen während er sein Schritte zu dem ihm eigenen Tempo beschleunigt und rasch aufholt. "Deine Spürnase möchte ich haben. Suchst nach Wasserlöchern und entdeckst einen See, der so gross ist, dass selbst ich ihn nicht übersehen kann." Freudig klopft Yaotlchone Xiuhcoatl auf die Schulter. "Lass uns die kleine Halbfrau beobachten, wie sie das Wasser entdeckt. Sie ist so klein und sieht nicht so schnell über die Dünen hinweg wie wir, das wird sicher noch eine Zeit dauern." Gewohnt, dass Xiuhcoatl meistens mit Schweigen antwortet plappert Yaotlchone unbekümmert und ohne Pause fort. "Obwohl eigentlich sollten wir gleich der Geisterfrau die gute Nachricht verkünden. Sie freut sich bestimmt über Wasser. Darf ich es ihr sagen? ... Obwohl, nein, du hast den See gefunden, also darfst du ihr sagen, was gleich vor uns liegt."

So wie die Gruppe sich der Oase nähert dämpft sich Yaotlchones Vorfreude allmählich. Die Bewohner der Oase scheinen ihm zu fremdartig zu sein und stimmen ihn Vorsichtig. "Geisterfrau, was ist das?" fragt er mit gedämpfter Stimme nach und zeigt auf das grosse Insekt. "Es hat acht Beine wie eine Spinne und sie Scheint zu Tezca zu beten. Ist es eine Tezcapriesterin-Spinne? Ist sie gefährlich oder duldet sie uns an ihrer Wasserstelle?" Langsam bemustert er die gesamte Oase nach weiteren Kreaturen oder Skeletten, die ihm einen Hinweis auf die Gefährlichkeit des Ortes vor ihm geben könnte. Ob sie es wohl wagen können, die Chance auf gutes Wasser für einen Angriff des grossen Insekts zu riskieren?[1]
 1. Wahrnehmung 17, Survival 7 für eine Abschätzung der Wasserqualität aus der Ferne.

Mirrasshi

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Das Haus des Tezca
« Antwort #154 am: 12.06.2013, 15:21:51 »
Mirrasshi versucht, sich nicht an merken zu lassen wie schwer es ihr fällt, auf zu stehen und sich wieder auf den Weg zu machen. Sie weiß zwar dass es keinen Sinn hätte, zu bleiben, aber alles in ihr schreit danach, sich wieder in den Schatten zurück zu ziehen und dort zu verharren. "Das ist die Prüfung des Tezca.", sagt sie sich immer wieder, und dieser Gedanke hält sie aufrecht und gibt ihr die Kraft durch zu halten und weiter zu gehen bis sie schließlich bemerkt, dass der Sohn des Tezca und der Mann, den sie Yaotlchone nennen stehen geblieben sind und etwas in der Ferne betrachten.

Vorsichtig nähert sich die Hin den beiden und versucht, aus zu machen was es ist, das sie inne halten lässt. Zuerst kann sie noch nichts erkennen als einen Schimmer in der Ferne ähnlich denen, die dem Auge hier im Haus des Tezca häufiger vorgegaukelt werden. Erst als sie mit Xiuhcoatl auf geschlossen hat versteht sie was vor sich geht. Mit einer Mischung aus Furcht und Neugier betrachtet sie das seltsame insektoide Wesen. Die Aussicht auf Wasser ist allzu verlockend, aber die Erinnerung an den riesigen Skorpion, der sie angegriffen hatte ist noch zu wach. Unentschlossen schaut sie zu dem Sohn des Tezca auf. "Was sollen wir tun?"

Tlacatl

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Das Haus des Tezca
« Antwort #155 am: 14.06.2013, 00:54:37 »
Tlacatl hat Necahual nicht mehr geantwortet, sondern den Aufbruch, die Tat selbst, für sich sprechen lassen. Dank der Heilung durch seine Schwester fällt ihm der Marsch gefühlt deutlich leichter, auch wenn Tezcas Macht noch immer zu spüren, noch immer zu fühlen ist und sich in der flimmernden Luft hier und da zu manifestiert. Doch auch jetzt ist Tlacatl auf dem Marsch wieder ruhig und schweigsam und geht gemessenen Schrittes am Ende des Zuges, um seinen morgendlichen Marsch nicht ungewöhnlich wirken zu lassen. Sie brauchen nicht wissen, welchen Schmerz Tlacatl noch immer und ewigwährend erleidet.

Wasser. Ausdruck, dass Azul sich von kaum einem Fleck der Erde vertrieben lässt. Selbst in Tezcas Haus bestimmt Azul die Schönheit des Gartens. Und selbst Tezcas Sand, wenngleich Azul fern scheint, kann nicht anders als sich in Wellenmustern zu bewegen. Wasser ist eine Art Sehnsucht für den Krieger. Eine Art Eigenheit, denn er verbindet sehr viel mit der Ausdrucksstärke des Wassers, gleichwohl wissend, dass Wasser nicht alles Lebensgestaltende ist. Er sieht es immer dann, wenn Mirrasshi den Sohn Tezcas benennt. Tlacatl ist nicht so blind, dass er Schrecken und Unbill, aber auch Notwendigkeit und Freude der Sonne nicht sehen mag, gleichwohl ist er gefeit genug, nicht in das brennende Auge Tezcas zu schauen. Ob die Tezcas Jünger es auch sind? Tlacatl grübelt angestrengt nach. Er hat sich Azuls Strom ergeben, als das Silberei ihn ausbrannte, sicher würden Tezcas Jünger auch das Recht und die Sehnsucht haben, sich dem Feuer hinzugeben, doch ob dies so heilend und wegweisend sein könnte? Tlacatl hat Dörfer brennen sehen und gesehen, wie die Menschen in ihnen schrien unter der Marter von Tezcas Element. Tlacatl hat auch Männer ertrinken sehen in Azuls Fluten, und doch auch wenn sie in Erkenntnis ihres Sterbens panisch waren und schreiend um ihr Leben kämpften, erscheint Tlacatl Azuls Umarmung noch immer erbarmungsvoll. Und so grüßt sie dieser schöne Ort auch.

Tlacatl zieht sein Kupferbeil nicht. Stattdessen beobachtet er das spinnenartige Getier, wie es merkwürdige Gesten vollführt. Kurz fragt sich Tlacatl, ob sie religiösen Ursprungs sein mögen[1], aber seine Faszination überwiegt. Er beobachtet das Wesen, jedoch nicht feindselig, sondern aufgeschlossen; nicht verborgen neugierig, sondern offen. Wenn es sie entdecken will, so soll es dies tun. Wenn es aggressiv sein will, so wird Tlacatl sich vor seine Gefährten stellen, wie er versprochen hat. Es gibt an diesem Ort nichts zu fürchten. Es ist nur eine weitere Prüfung, um zu beweisen, dass man ein Tlacatl werden kann. Tlacatl verschränkt die Arme, um anzuzeigen, dass er zu keiner Waffe greifen wird, die deutlich sichtbar um seine Hüfte hängen und stellt sich exponiert hin, ohne aufdringlich zu sein oder das Wesen in seiner Tätigkeit zu stören. Sie werden an diesem Ort ruhen und die Wunder dieses Hauses in all ihrer Pracht genießen und wenn ein sich merkwürdig gebahrendes Wesen aus Chitin dazugehört, dann soll das so sein. Ein Tlacatl sein, das heißt auch Respekt vor den Wundern der Welt zu haben.
 1. Wissen (Religion) 13

Xiuhcoatl

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Das Haus des Tezca
« Antwort #156 am: 14.06.2013, 06:28:03 »
Xiuhcoatl ist froh, als es endlich weitergeht.
Diese Gegend ist ihm nicht vertraut, aber auch er weiß, daß man Tezcas Blick nicht zu lange ausgesetzt sein sollte. In seiner Heimat, den Bergen, konnte man den ganzen Tag wandern, jagen oder andere Dinge tun. Abe hier muß man rasten.
Das mag er nicht.

Auf dem weiteren Marsch betrachtet er die Umgebung genauer, macht sich mit ihr vertraut, studiert sie, wie er eine Beute studieren würde. Jeder Hinweis darauf, wie man diese Beute erlegen kann, ist ihm willkommen. Jede ihrer Verteidigungen will sorgsam in Augenschein genommen werden, damit sie ihn nicht verletzen kann. Und alles, was man aus dieser Beute an Nützlichem heraus holen kann, muß erkannt werden.
Aber er denkt auch weiter über seinen Plan nach.
Die schwache Herde scheint tatsächlich genau das zu sein. Schwach!
Wie sie sich hinschleppen unter Tezcas Blick. Xiuhcoatl ist ein wenig an die kurze Zeit unter den Sklavenjägern erinnert. An diejenigen, die sich ihrem Schicksal mit gebeugtem Rücken ergeben hatten. Hat sich die Herde nun Tezca ergeben und wartet auf sein Urteil, ohne zu kämpfen?
Zuzutrauen wäre es ihnen.
Ja, sie hier zurück zu lassen, wäre nur gerecht.
Sie sind keine Jäger!
Selbst jetzt verlassen sie sich auf ihn, geblendet von seiner List, ihnen vorzugaukeln er sei ihr Freund.

Doch dann spielen ihm die Geister einen Streich.
Sie haben einen Ort mit Pflanzen und viel Wasser hier in Tezcas Reich geschaffen. Sie machen sein Plan zunichte.
Erzürnt knirscht er mit den Zähnen und blickt sich zu den anderen um. Und schon kommt wieder der beleidigende Mann, lobt ihn und plappert sinnloses Zeug.
Als wäre es Xiuhcoatls Verdienst dieses Wasserloch gefunden zu haben, wo es doch die Geiser gemacht haben.
Aber haben sie seinen Plan durchschaut? Oder haben sie es nur gemacht, weil sie selbst Tezca nicht lange standhalten können.
Aber wie kann Tezca es zulassen, daß so niedere Geister sein Haus mit Azuls Macht füllen?
Xiuhcoatl ist zunehmend verwirrt.
Als sie weiter auf Azuls Zimmer in Tezcas Haus zugehen, nimmt er die merkwürdige Gestalt wahr.
"Ein weiterer böser Geist! Sie haben schon wieder Verstärkung herbeigerufen.", schießt es ihm durch den Kopf.
Und schon spricht ihn die Kindfrau an, was zu tun sein.
Da fällt ihm selbst wenig ein und doch antwortet er.
"Es ist einer eurer Gefährten. Warum geht ihr nicht und begrüßt ihn?"

Necahual

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Das Haus des Tezca
« Antwort #157 am: 14.06.2013, 10:27:30 »
Necahual kann ihren Augen kaum trauen, als sie Azuls lebensspendende Tränen in dieser Vielzahl und Schönheit in Mitten Tezcas Haus sieht. Sie ruft die Kraft der Mutter an um ihr zu offenbaren ob es sich hier wirklich um eine Oase handelt oder ob ihr Verstand sich durch die Strapazen vor dem Zugriff böser Geister nicht mehr schützen konnte und diese ihr nun einen furchtbaren Streich spielen.[1] Ganz offensichtlich ergeht es aber ihren Gefährten ähnlich und so schiebt sie die Zweifel bei Seite und gibt sich dem Erstaunen hin. "Wo Tezcas Feuer mit Azuls Wasser in Verbindung tritt gebärt die Mutter neues Leben!" murmelt sie vor sich hin und ihr Blick schweift über die Pflanzen und Tiere die sich diesen wundersamen Ort teilen. Als sie das betende Insekt schliesst Necahual die Augen um Mutters Kräfte in ihr zu wecken um zu erkennen welchen Zauber dieses Wesen da wirken mag. Dann blickt sie zu Tlacatl.. er scheint es instinktiv richtig zu machen. "Wir sollten diesen heiligen Ort um Gastfreundschaft bitten und seine Harmonie nicht zerstören! Dies ist ein wahrer Tempel und nicht von sterblicher Hand unter Qualen erbaut." ein wenig kann man Necahual anmerken wie nahe ihr diese Begegnung geht, glaubt sie doch, dass dies ein Zeichen und ein großer Segen der Mutter ist.
 1. 
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« Letzte Änderung: 14.06.2013, 11:31:04 von Necahual »

Mirrasshi

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Das Haus des Tezca
« Antwort #158 am: 14.06.2013, 23:36:31 »
"Mein... Gefährte?" Mirrasshi muss schwer schlucken, als sie Xiuhcoatls Aufforderung hört. Zuerst versteht sie wieder nicht was er meint, aber bald schon geht es ihr auf. Dies ist alles noch Teil der Prüfung. Es war wohl kaum an zu nehmen, dass Tezcas Prüfung so schnell vorbei sein würde. Während des langen Marsches zuvor wurde nur ihre Entschlossenheit und ihr Durchhaltevermögen geprüft. Nun aber würde ihr Mut und ihre Bereitschaft Unbekanntem entgegen zu treten geprüft werden. Sie würde alles daran setzen, auch diese Prüfung zu bestehen.

"Wie ihr wünscht, Herr.", antwortet sie also schnell, bevor sie sich auch schon auf den Weg macht. Sie darf nicht zögern, das weiß sie, denn Zögern ist ein Zeichen von Angst und egal ob dieses Unbekannte Wesen ihnen nun freundlich oder feindlich gesonnen ist, wäre es nicht gut, ihm gegenüber Angst zu zeigen. So geht sie mit langsamen aber festen Schritten direkt auf die große insektenartige Kreatur zu, während sie sie genauestens beobachtet, um jedes Zeichen von Feindseligkeit frühzeitig erkennen zu können, bis sie schließlich in einem angemessenen Abstand vor ihr stehen bleibt und sich höflich verbeugt.

"Seid gegrüßt, mein Gefährte. Ich bin Mirrasshi." spricht sie das Wesen mit fester Stimme an. Nur mit Mühe unterdrückt sie anschließend den Impuls, zurück zum Sohn Tezcas zu schauen, um zu sehen ob dieser mit ihrer Leistung zufrieden ist. Zuerst möchte sie die Reaktion der fremdartigen Kreatur ab warten. "Ansonsten wäre es keine richtige Begrüßung."

Eclipse

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Das Haus des Tezca
« Antwort #159 am: 17.06.2013, 23:50:30 »
Als Necahual das scheinbar betende Wesen betrachtet, kann sie dank den Kräften der Mutter erkennen, dass diese seltsame insektoide Kreatur wohl auf magische Weise Wasser erschaft. Wenngleich nur ein minderer Zauber, ist er doch an Ort wie diesem unvergleichlich wertvoll und womöglich der Grund, dass dieser Ort noch nicht versiegt ist. Somit scheint auch klar zu sein, dass es keine monströse Kreatur ist, wie der Wüstenskorpion, sondern wahrscheinlich der Hüter dieses Ortes.

Die junge Hexe erinnert sich an Geschichten über ein insektoides Volk, dass zur goldenen Zeit von Payit in mächtigen Städten in der Wüste lebte ... doch ebenso wie vom mächtigen Payit zeugen heute nur noch Ruinen und vom Wüstensand vergrabene Mauern davon. Wie auch bei den Echsenmenschen oder dem Katzenvolk, hielt sie derlei Gerde aber nur für Legenden.

Die Kreatur scheint indes die Neuankömmlinge zu bemerken, irritiert wendet sie den Kopf und blickt Mirrasshi mit seinen Facettenaugen an. Am ehensten wohl gleicht die Kreatur einer Gottesanbeterin, wenngleich sie Hände anstatt Scheren besitzt. Mit diesen scheint das Wesen auch durchaus einladend über die Oase zu deuten. "Grrruß Mirrasshi" sagt es mit einer Stimme die wie das laute Zirpen einer Grille klingt und gleichzeitig deutlich macht, dass es selten Nexalan spricht, seine Stimme dafür aber auch nicht gemacht scheint.

Tlacatl

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Das Haus des Tezca
« Antwort #160 am: 18.06.2013, 10:35:21 »
Tlacatl folgt Mirrasshi, weiterhin mit entspannter Haltung, welche sich jede Geste der Drohung oder Mimik der Abscheu enthält. Dennoch ist des älteren Mannes Aufmerksamkeit geschärft. Obzwar keine Gefahr von dem Insektenwesen auszugehen scheint, bleibt abzuwarten, ob die Situation nicht in die eine oder andere Richtung kippt. Tlacatl vermeidet Blickkontakt zu Xiuhcoatl, doch traut er diesem wieder zu, das Insektenwesen wider alle Vernunft in die Flucht schlagen zu wollen, indem er es entgeistert und furchteinflößend anstarrt. Möglich ist aus Tlacatls Sicht jedoch auch, dass das Wesen die Gestik und Mimik und die spracherweiternden[1] Äußerungen eines Menschen gar nicht versteht, obwohl es, sehr zur Verwunderung Tlacatls, eine der menschlichen Sprache zu sprechen scheint. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass Tlacatl und seine Gefährten die subtilen Andeutungen abseits der reinen Worten seitens des Insektenwesens nicht verstehen werden und es so schnell zu Missverständnissen kommen kann, welche in der Domäne eines anderen Volkes oder anderen Wesens schnell gefährlich werden können. Es ist also an ihnen, dem Insektenwesen den notwendigen Respekt entgegenzubringen. Dennoch, denn Tlacatl hat sein Wort dazu gegeben, stellt der Hüne sich neben die Wildhalblingin und hebt die Hand zum Gruß. Neben Mirrasshi wird er schnell eingreifen können und so sein Wort halten, dass er sich jederzeit, so möglich, zwischen seine Gefährten und die Gefahr stellen wird.

Auch wenn der große Mann aus Lopango sich wenig anmerken lässt und sich schweigend neben die kleine Frau stellt, fühlt er sich aufgrund seiner Überlegungen unsicher und weiß gar nicht, wie er reagieren soll oder was er gar sagen soll. "Ich habe noch nie mit einem Insekt gesprochen. Wie spricht man mit einem?", fragt er sich in Gedanken selbst und beschließt, der Wildhalblingin das Gespräch, welches sie begonnen hat, zu überlassen. Wenn Necahual fürchtet, dass Mirrasshi auch Menschen frisst, wäre es dann so undenkbar, dass sie schon mit Käfern und Gottesanbeterin gesprochen hat? Gleichwohl sagt Necahual auch, dass sie mit Mutter Maztica kommuniziert, vieleicht hat Mutter Maztica diesmal beschlossen, alle an dem Gespräch teilnehmen zu lassen und Tlacatls Schwester im Geiste wird das Gespräch übernehmen können?
Der große Krieger fühlt sich etwas hilflos, da ihm in diesen Momenten auffällt, dass er sein ganzes Leben gelernt hat, wie man sich mit allem, was man zur Hand hat, körperlich wehrt und den Dingen Schmerzen bereitet oder sie beschützt, aber wie man mit Fremden redet, das hat er nie gelernt. Unangenehm liegt ihm der Geschmack auf der Zunge, als er sich daran zurückerinnert, wie unbeholfen er gestern auszudrücken versuchte, dass er seine Gefährten schützen will und warum er dies tun will, und nun mit einem Insekt sprechen?
Tlacatl beschließt die Gegend im Auge zu behalten[2] und die Worte anderen zu überlassen.
 1. Siehe Parasprache
 2. Wahrnehmung 10
« Letzte Änderung: 18.06.2013, 10:48:21 von Tlacatl »

Mirrasshi

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« Antwort #161 am: 18.06.2013, 14:59:09 »
Erst als sie geräuschvoll aus atmet merkt Mirrasshi, dass sie in Erwartung der Antwort die Luft an gehalten hatte. Das Wesen scheint ihnen tatsächlich freundlich gesonnen zu sein. Der Vorschlag, es höflich zu begrüßen war also wohl die richtige Entscheidung. Doch was soll sie nun tun? Die kleine Hin spürt in sich das wachsende Bedürfnis, wieder zurück zu laufen und um Rat zu fragen. Doch ihre Ratlosigkeit würde sicherlich zu Recht als Schwäche aus gelegt werden. Fieberhaft überlegt sie, wie sie fort fahren soll.

"Ich... ehm... wir... ehm...", beginnt sie stammelnd, "Wir sind alle wegen Tezcas Prüfung hier und der Sohn des Tezca höchst selbst", dabei deutet sie mit dem Arm in Xiuhcoatls Richtung und versucht gleichzeitig einen Blick auf seinen Gesichtsausdruck zu erhaschen, "hat uns zu eurer Oase geführt. Nun möchte ich euch um die Erlaubnis bitten, hier für eine Weile Rast zu machen, und uns vielleicht an eurem Wasser zu erfrischen." Anstatt sich erneut nach Xiuhcoatl um zu sehen blickte sie fragend zu dem neben ihr stehenden Tlacatl auf. Sie war sich nicht sicher, ob sie alles richtig gemacht hatte, doch sein Schweigen deutete sie noch als Bestätigung.

Yaotlchone

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Das Haus des Tezca
« Antwort #162 am: 19.06.2013, 07:31:59 »
In Yaotlchone ringt die Neugier mit der Furcht vor dem Fremden. Langsam folgt er der kleinen Mirrasshi, die er umso mehr für ihren Mut bewundert. Für sie musste das Insektenwesen noch gigantischer vorkommen als für ihn selbst. Tlacatl imitierend hebt er ebenfalls die Hand zum Gruss, doch auf halber Höhe stellt er die zögerliche Geste ein. Seine Verwunderung um das Wesen bewirkt in ihm eine Trägheit und den Wunsch sich hinter anderen zu verstecken. Erst versucht er sich hinter Mirrashi zu stellen, da sie durch ihr Auftreten die meiste stärke zeigt. Doch da sie seine Hüfte nicht überragt, ist sie denkbar schlecht geeignet. So verschiebt er sich hinter Tlacatl um hinter dem grossen Krieger vorsichtig hervorzuspähen.

Necahual

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Das Haus des Tezca
« Antwort #163 am: 20.06.2013, 10:00:54 »
"Es erbittet Wasser von Azul für dieses Wunder." spricht Necahual bedächtig denn sie möchte das große Insekt auf keinen Fall stören. Die Wildling scheint, dass anders zu sehen und stammelt vor sich hin. Necahual hingegen hebt einfach beide Hände leicht in die Luft und beugt ihren Kopf zum Dank für die Einladung und Gastfreundschaft und schreitet dann langsam mit den Füßen ins klare Wasser. Sie schliesst die Augen und spürt wie das kühle Nass, der sanftesten Feder gleich über ihre Knöchel streift. Sie formt mit den Händen eine Schale und kostet das in der Sonne glitzernde Wasser. Langsam kullern die Tropfen, süßer Tränen gleich ihr Kinn herab auf die Brust. Necahual wirft einen Blick über die Schulter zu ihren Gefährten und beginnt dann ihren Körper mit Wasser zu benetzen bis sie schliesslich ganz ins Wasser eintaucht. Alles um sich herum vergessend, erstrahlt ihr Gesicht von einem kindlichen Lächeln und endloser Zufriedenheit.
« Letzte Änderung: 20.06.2013, 20:41:59 von Necahual »

Xiuhcoatl

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Das Haus des Tezca
« Antwort #164 am: 22.06.2013, 12:02:39 »
Xiuhcoatl betracht die Vorgänge mit kritischem und mißmutigem Blick.
Ihm gefällt die ganze Sache noch immer nicht.
Die Geister scheinen sich gut zu verständigen, also nur ein Grund mehr vorsichtig zu sein.

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