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Autor Thema: Das Haus des Tezca  (Gelesen 34579 mal)

Beschreibung: IC-Thread Kapitel 2

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Tlacatl

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Das Haus des Tezca
« Antwort #180 am: 23.07.2013, 23:08:29 »
Diese Hitze, sie ist kaum auszuhalten. Zu keinem Zeitpunkt offenbart sie etwas Angenehmes oder Lebensförderndes. Dieser Brodem, diese Essenz Tezcas, sie ist furchterregend. Furchterregend und hinterhältig. Tlacatl spürt die unsichtbaren, fernen Flammen, welche auch hier, vielleicht fern von diesem gelbroten Ball aus Glut und Feuer, atemnehmend und ausdörrend um sich greifen. Und so ist die Erinnerung an die Oase längst keine Verheißung mehr, kein Labsal, sondern ein Gefühl von Bitterkeit. Das Wissen um die Bequemlichkeit und Erholung, die diese Oase geboten hat, lässt jeden Schritt nur schwerer werden. "Warum habe ich diesen Ort verlassen, wenn ich dort hätte länger ausharren können?" Der Fluss der Ereignisse trägt Tlacatl nicht nur fort, er hat das Weiterreisen gefordert und er weiß es. Er weiß, dass man die sichere Höhle verlassen muss, um Taten zu vollbringen. Tlacatl weiß auch, dass der Mensch Angst vor der Unendlichkeit bekommt, wenn er zu viel in den Sternenhimmel schaut. Manchmal muss man einfach in das Ungewisse gehen und kann trotzdem wissen, dass es das ist, was man tun muss. Ob dies bedeutet, ob es richtig oder falsch ist? Man muss es tun. Deswegen heißt es trotz der Hitze, einen Fuß vor den anderen zu setzen, einen Schritt nach dem anderen zu machen, soweit die Füße tragen. Und trotz der Hitze, trotz der Anstrengung; es werden noch viele Schritte sein, ehe Tlacatls Kraft versiegt.

Die kupferne Haut schweißnass, hält der alternde Hüne, keinen Mucks von sich gebend, keine Miene verziehend, mit seiner Leistung zufrieden, im Schatten des riesigen Kopfes inne und gönnt sich einen tiefen Schluck des warmen Oasenwassers. Erst dann setzt er sich nieder, um sich auch mit etwas Nahrung zu stärken. Tlacatl blickt in die Weite der unendlichen Dünen und weiß in diesem Moment der Hitze erstmals etwas Gutes abzugewinnen. Er schwitzt so stark und das eben Getrunkene, so scheint es ihm, will gleich wieder aus seinen Poren in die Hitze Tezcas schwinden, um dort kläglich zu verdampfen oder zusammen mit dem ewigen Sand unangenehme Scheuerungen an seinem Körper verursachen. Aber es bringt den Vorteil, dass er hier, wo es keine Möglichkeit der Schamverbergung gibt, nicht in dieser unendlichen Weite austreten muss. Das erste Mal seit Tlacatl mit dieser Gruppe unterwegs bildet sich an seinem Mund etwas, welches fast als Schmunzeln durchzugehen droht, welches jedoch in jenem Moment erstirbt, in dem er die große Steinstatue sieht. Unschlüssig legt er sein Gepäck in den schattenbeworfenen Sand, lediglich sein Beil bei sich behaltend und den Wasserschlauch, aus dem er noch einen Schluck zu trinken gedenkt.

Er ist sich nicht mehr sicher, ob er diese Statue auch auf seiner ersten Reise durch Tezcas Haus bemerkt hat. Wahrscheinlich nicht, andererseits ist er damals sehr müde gewesen und ist auf allen Vieren, mit salzverkrusteter Lippen, durch das Meer aus Sand gekrochen und hat gerade so überlebt. Er hat kein Auge für solche Erscheinungen gehabt, was er auch immer gesehen haben mag. Die Oase ändert einiges, er hat seine Gedanken beieinander und so umrundet er die Statue vorsichtig, sie abklopfend, befühlend, beriechend und untersuchend[1]. Vorsichtig befühlt er die Ritzen und Markierungen des Steins. Dafür, dass die Wüste ihn halb verschlungen hat, sind seine Details noch gut erhalten, der Sand hat nicht viel an ihm geschliffen. Vielleicht war er vor nicht allzu langer Zeit noch von einer Düne verschluckt gewesen? Tlacatl überlegt fieberhaft, kennt er diesen Baustil? Kennt er den Nutzen dieses Kopfes oder ist sein einziger Nutzen der Schmuck? An irgendwas erinnert ihn dieser riesige Kopf. Er hält zurück im Schatten inne, um darüber nachzudenken[2], für einen Moment seine Gefährten kaum beachtend. An Baukunst scheint Tlacatl übermäßig interessiert und schnell ist er ins Nachdenken vertieft.
 1. Wahrnehmung 8
 2. Wissen (Architektur- und Baukunst) 24

Necahual

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Das Haus des Tezca
« Antwort #181 am: 24.07.2013, 18:30:42 »
Das Aufstehen weit vor Sonnenaufgang und ohne die vertrauten Geräusche des Waldes, dem Gesang der Vögel oder dem Plätschern des Regens auf das Blätterdach ist für Necahual ungewohnt. Lange braucht sie um sich zu sammeln und auch nachdem man schon eine ganze Weile gelaufen ist, wirkt sie immer noch unansprechbar.

Als schliesslich die Sonne aufgeht, beginnt der Sand, welcher die Füße der Wandernden umschliesst, mit jedem Schritt heißer zu werden. Obwohl die Geister ihr in der Nacht die vollen Körperkräfte zurück geschenkt haben, fühlt sie sich als ob sie von innen vertrocknen würde. Es ist kein körperliches Leid aber ein Leid des Geistes. Um sich nicht fallen zu lassen und dem Wunsch nach der Aufgabe nach zu geben, beginnt Necahual die Klänge des Dschungels leise vor sich her zu wispernd. Immer wenn sie die Augen verschliesst, liegt sie wieder auf einem Ast am Yana Strom und lässt die Füße ins Wasser baumeln. Sie erinnert sich daran wie sie Kind an genau dieser Stelle saß und ihre Wünsche und Sorgen dem Strom sang. Sie erinnert sich an den alten Arapaima Fisch, der unter dem Schatten ihres Astes im Wasser ruhte und ihr zu zuhören schien.

Zitat
Schlucke die Tränen, oh großer Bruder Fisch.
Trage sie fort, fort zum endlosen Wasser.
Lass dich nicht fangen, oh großer Bruder Fisch.
Denn jede Träne ist ein Geist aus flüßig Kristall.
Mit ihm gefangen sind all Leiden und Freud.
Trage ihn weit, immer weiter, großer Bruder Fisch.
Und bringst du ihn zum Wasser zum endlosen Wasser.
So du lehrst ihm Frieden und schenkst ihm die Freiheit.
Oh Bruder Fisch, trag ihn, bitte trag ihn weit bis ans Meer.

Necahual hat es nicht bemerkt aber während sie sich um jeden Schritt quält, schien eine innere Stimme aus ihr heraus das Lied aus ihrer Kindheit zu singen und ihr dadurch neue Kraft zu geben. So erreicht sie, beinahe unbekümmert von den Sorgen des Jetzt, die steinerne Statue im Sand. Entrissen aus ihren Tagträumen bleibt sie im Schatten des Kopfes stehen und berührt vorsichtig die Oberfläche. "Woher dieser feste Stein wohl sein mag? Ein stummer Zeuge des großen Payits?" Necahual kennt nur ungenau die Grenzen des alten Reichs und hat nicht vielen Geschichten darüber gelauscht. Dennoch hat sie die Hoffnung, dass sie sich zumindest an irgend ein Detail erinnern kann.[1][2]
 1. Vgl Wissenswürfe im Würfelthread.
 2. Magie entdecken
« Letzte Änderung: 25.07.2013, 16:37:31 von Necahual »

Yaotlchone

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« Antwort #182 am: 25.07.2013, 07:55:05 »
Gleich nach dem Aufbruch drehte sich Yaotlchone zurück zur Oase um und winkte dem riesigen Insekt zum Abschied. Diese Oase war etwas wunderbares. Nicht nur eine wertvolle Geschichte über das fremde Wesen konnte er mitnehmen. Sie hatten auch genügend Wasser für den Reisetag dabei. Als Besondere Erinnerung steckte Yaotlchone noch seine Kokosnusshälfte ein. Diese verschnürte er an einem der Wurfspeere. Nachdem der strenge Marsch durch die Wüste seine Gefährten und auch ihn viel zu oft verstummen liess, konnte er sich nun am Klappern der Kokosnussschale auf den Speerschaft freuen.

"Was ist das?" fragt Yaotlchone seine ehemaligen Mitgefangenen und jetztigen Bruder und Schwester. Auch er starrt verwundert den Steinkopf an, doch noch mehr wundert ihn, was Tlacatl und Necahual darüber wissen würden. Sie scheinen sehr interessiert zu sein und Yaotlchone will ihnen nicht ihre Geschichte wegnehmen, indem er ein ihm Bekanntes Märchen mit der Statue in Verbindung bringt. Als kurz nach seiner Frage noch keine Antwort kommt, da die anderen beiden noch in ihr eigenes Nachdenken vertieft sind, beginnt sich Yaotlchone mit seiner eigenen Untersuchung die Zeit zu vertreiben. Mit dem Schaft des Kurzspeers mit der Kokosnussschale fährt er den Furchen des Steinernen Gesichts entlang um die Härte zu prüfen. Da der Mund hol scheint stochert er hinein und schaut nach, was sich darin befindet.[1] Dabei ruft er mit einer so tief wie möglichen Stimme in den Mund "Hallooo Winzlinge. Grabt mich aus und ich trag euch nach haus."
 1. Wahrnehmung 21
« Letzte Änderung: 25.07.2013, 07:57:02 von Yaotlchone »

Mirrasshi

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« Antwort #183 am: 25.07.2013, 19:21:14 »
Je höher Tezcas Haupt am Himmel stieg, desto unerträglicher wurde sein Blick. Viel heller als je zuvor schien sein Antlitz zu sein, viel versengender als jeher seine Berührung. Je länger der Marsch andauerte umso quälender wurde jeder Schritt schon deshalb, weil der glühend heiße Wüstensand ihre Füße nicht mehr frei geben zu wollen schien. Immer häufiger geriet die kleine Hin ins stolpern, und während ihre Füße bis hinauf zu den Knien vom Sand wund gescheuert wurden, verbrannte die Sonne ihr die Haut auf ihrem restlichen Körper der Tezcas unbarmherzigen Blick schutzlos ausgeliefert war. Das alles erinnerte Mirrasshi qualvoll an die grausamen Spielchen, die die weißen Teufel mit ihr und dem kläglichen Rest ihres Stammes getrieben hatten, als sie noch deren Gefangene gewesen war. War Tezca nun so grausam zu ihnen aus Zorn darüber, dass sie ihren Marsch begonnen hatten ohne auf sein Erscheinen zu warten? Wollte er sie deshalb nun zu einem langsamen und qualvollen Tod verdammen?

"Nein! Er muss grausam zu uns sein. So zeigt er uns seine Macht. Würde er es für uns einfach machen, wäre seine Prüfung nichts wert. Es wäre gar keine Prüfung.", rief sich die Hin in Erinnerung und schämte sich sogleich dafür, den Vergleich mit den Untaten der weißen Teufel auch nur gesehen zu haben. So anstrengend es auch war, versuchte sie all ihre Konzentration auf zu bringen, um ihre Erschöpfung vor den anderen nicht zu zeigen.[1] Und schließlich wurden ihre Anstrengungen auch belohnt und ihre Vermutung bestätigt dass ihr Schutzgott gnädig zu ihnen sein würde, als er ihnen einen großen, Schatten spendenden Felsen schenkte, an dem sie eine Weile würden rasten können. Dass dieser Felsen tatsächlich die Form eines großen Kopfes hatte, fiel Mirrasshi erst auf, als sie sich in seinem Schatten fallen ließ, doch war sie längst zu erschöpft um sich Gedanken darum zu machen, warum dies so war.
 1. Bluff: 20

Xiuhcoatl

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« Antwort #184 am: 26.07.2013, 04:51:48 »
Bei Xiuhcoatl stellt sich kein richtiger Schlaf ein. Immer wieder schreckt er mal hoch und blickt sich um, ob die Geister noch an ihren Plätzen verweilen, nur um dann wieder in einen unruhigen Schlummer zu verfallen.
Und so steht er vor allen anderen auf, um sich im Schein der Sterne und Kilzli in der Nähe ihres Lagerplatzes nach weiteren Pflanzen umzusehen, die ihn und vielleicht auch die Geistfrau vor Tezcas brennendem Blick schützen können.
Aber kann er einfach diesen Pflanzen trauen? Schließlich sind sie an einem Ort gewachsen, der von den Tiergeistern geschaffen wurde. Und doch hat der Insektengeist sie bisher in Ruhe gelassen und auch kein Opfer gefordert.
Als dann die anderen langsam erwachen und sich zum Weitermarsch bereit machen, sieht er ihnen vom Rand des Lagerplatzes aus zu.
Er läßt seinen Blick über die kleine Gruppe schweifen. Und wieder fragt er sich, warum er sie eigentlich begleitet. Xiuhcoatl nimmt sich vor bei passender Gelegenheit noch mal die Geistfrau zu fragen, ob sie nicht doch die Gruppe mit ihm verlassen wird.
Dann machen sie sich auf den Weg.

Xiuhcoatl ist überrascht, daß es der Kindfrau und dem Beilmann so schlecht in Tezcas Haus ergeht.
Der Beilmann sieht eigentlich nicht so aus, als würde er leicht zu besiegen sein. Auch nicht von ein bisschen Hitze und Trockenheit.
Und eigentlich hat er erwartet, daß der Insektengeist dem Tiergeist und der Kindfrau ebenfalls Schutzmittel vor Tezcas Blick mitgibt.
Nun, es soll ihn nicht weiter kümmern. Wen sie nicht stark genug sind, wird Tezca sie sich holen.
"Eben doch nur Beute!"
Er selbst schreitet unbekümmert voran. Seine Pflanzenextrakte zeigen die gewünschte Wirkung. Außerdem behält er ständig einen Schluck Wasser im Mund, damit er kein trockenes Gefühl bekommt. Denn dadurch könnte er dazu verführt werden, mehr als nötig zu trinken. Ein Trick, der ihn schon während ihrer Zeit als Sklaven geholfen hat.
So marschiert ihre kleine Gruppe weiter und weiter in Tezcas Haus. Xiuhcoatl erblickt auch die merkwürdige Form in der Ferne, die so auffällig aus der Eintönigkeit hervorsticht und steuert darauf zu.
Das sich die Form als Steinkopf entpuppt, ist ihm herzlich egal. Das Einzige, das für ihn zählt, ist, daß er sich von dort aus wieder einen Überblick über die Umgebung verschaffen kann.
Und so klettert er wie schon bei dem letzten Felsen auf die Spitze desselben und schaut sich um, ob ihm irgend etwas ihn der Umgebung auffällt oder ob er ein weiteres besonderes Geländemerkmal erkennen kann.
Das Gebaren seiner Begleiter läßt ihn nur den Kopf schütteln. Ein Steinkopf in der Wüste ist eben nur ein Steinkopf in der Wüste.

 

Eclipse

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Das Haus des Tezca
« Antwort #185 am: 04.08.2013, 22:36:23 »
Als die Gefährten den wundersamen Riesenkopf betrachten, erwächst in Necahual immer mehr die Gewissheit, dass es ein Monument des großen, alten Payitreiches sein muss, so wie sie zuweilen auch in den Dschungeln von Fern Payit zu finden waren, jedoch nicht von Sand begraben, sondern von unzähligen Pflanzen überwuchert. Eine Annahme die bald von Tlacatl bestätigt wird, der in der Kunst der Steinarbeit bewandert ist und erkennt dass dieses gleichermaßen kunstfertige wie riesige Machwerk nur von den alten Meistern der Payit stammen kann, vielleicht ist es ein alter, noch schwach bestehender Zauber, welcher das Monument vor der Witterung schützt, zumindest glaubt Necahual den schwachen Nachhall einer solchen Aura zu spüren.

Und während Mirrasshi davon kaum Notiz nimmt und lieber gemeinsam mit Kaska den Schatten sucht, mustert Yaoltchone den Schädel umso interessierter, fast wie ein neugieriges Kind. Im hohlen Mund der Statue findet er nichts weiter vor außer Sand, doch kaum dass er seine Worte dort hinein gesprochen hat, glaubt er ein wehklagendes Heulen als Antwort zu hören. Das Heulen nimmt an Lautstärke zu, doch schließlich werden die Gefährten wahr, dass es ein aufkommender Wind ist, der immer mehr an Stärke zunimmt.

Der warme Wüstenwind bringt keine Abkühlung sondern fühlt sich heiß auf der Haut an, zumal er bald Sand mit sich trägt. Sand der bald unsanft über die Körper der Gefährten schmirgelt und in Augen und Nase zu dringen droht. Während der heiße, sandige Wind die Gefährten umspielt, können sie sehen wie sich in der Ferne ein regelrechter Sturm zusammen zu ziehen droht, der bald gewaltige Sandmassen von den Dünen aufpeitscht. Für die unbedarften Wanderer könnte dies eine ernste Gefahr darstellen, gerade Mirrasshi könnte leicht unter dem sich auftürmenden Sand begraben werden.

Die erhoffte Mittagsruhe schien sich zu einer weiteren von Tezcas Prüfungen zu wandeln ...[1]
 1. An dieser Stelle wollte ich euch noch Zeit für Posts lassen, bevor ich erste Würfe verlange.

Necahual

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Das Haus des Tezca
« Antwort #186 am: 05.08.2013, 15:34:10 »
Mit dem Finger reibt sich Necahual die Schweißtropfen von Stirn und Schläfen. "Altes Payit, so groß, so weit und am Ende doch unter dem Sand begraben." Sie stützt sich einen Moment gegen die Statue und schliesst die Augen. Als sie das Heulen der Winde vernimmt lässt sie ihren Blick über den Horizont schweifen. Sie studiert die Wolken und den Himmel und versucht daraus zu lesen in welche Richtung die Sandbeladenen Winde wohl ziehen mögen und ob es vielleicht nicht besser ist sich einfach in den Mund der Statue zu verkriechen und dort aus zu harren bis der ganze Trubel vorbei ist.[1]
 1. Survival: 21

Xiuhcoatl

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Das Haus des Tezca
« Antwort #187 am: 06.08.2013, 13:08:18 »
Unwillkürlich muß Xiuhcoatl lächeln.
Steinkopf!
Hatten ihn der Echsen- und der beleidgende Mann nicht auch einst Steinkopf genannt......
Nein, es war Steinhirn gewesen.
Aber so groß ist der Unterschied nicht.
Und jetzt beschäftigte sich der beleidigende Mann auch mit einem Steinhirn in einem Steinkopf.
Xiuhcoatl schüttelt kaum merklich sein Haupt.
Interessiert beobachtet er den heraufziehenden Sturm. Das könnte interessant werden. Bisher hatte er nur von solchen Stürmen gehört, die anstatt Regen Sand brachten. Wie sollte er sich davor schützen? Wahrscheinlich ähnlich wie vor normalen; indem man sich eine Ort sucht, wo man vor dem Sturm und dem was er bringt, geschützt ist.
Jetzt schaut er sich den Felsenkopf, auf dem er hockt, doch noch mal genauer an.
Läßt er sich umkippen, um so eine größere Schutzfläche zu bieten?
Und haben sie vielleicht genug Stoff mit, um sich provisorische Wände zu machen?
Während er noch überlegt, klettert er schon wieder hinab, denn nach dem Sturm würde eh alles anders aussehen.

Yaotlchone

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Das Haus des Tezca
« Antwort #188 am: 06.08.2013, 18:10:04 »
Erschrocken und mit offenem Mund starrt Yaotlchone in die Richtung des aufkommenden Windes. Als ihm bereits der Sand Tränen aus den Augen drückt, blinzelt er erschrocken zu Kaska und Necahual. "Ich wollte nicht..." beginnt er zu stammeln, "Ich dachte es sei nicht...." leicht geduckt schielt er zum Steinkopf. "Es war nur ein Scherz. Ist das jetzt Eha, die den Steinriese das Leben bringt? Wenn ich gewusst hätte, dass sie dem Steingeist den Atem einhauchen will. Ich konnte doch nicht wissen, dass so viel Wind nötig ist, hätte ich nicht um eine Reisebegleitung gefragt. Ich wollte keinen Sturm." Verzweifelt schaut Yaotlchone zwischen Kaska, die von sich behauptet den Wegen von Eha zu folgen, und Necahual, die alles über Geister und Götter zu wissen scheint, hin und her, hoffend, dass sie ihm versichern, dass er nicht Schuld am aufkommenden Sturm ist.

Tlacatl

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Das Haus des Tezca
« Antwort #189 am: 06.08.2013, 19:41:14 »
Das Prasseln des vom Winde aufgepeitschten Sandes lässt Tlacatl sein Sinnieren über diesen Steinkopf einstellen. Ihm fällt nicht unmittelbar ein, wie man diesen Steinkopf mit den ihm offenliegenden Methoden insofern manipulieren kann, dass er ihnen ein besonderer Schutz ist[1]. Alleine seine Größe wird ihnen ausreichender Schutz sein können. Tlacatl greift in seine Tragetasche und zieht die Schlafdecke hervor und blickt kritisch in den Himmel, um die Zugrichtung des Sturmes zu bestimmen. Sich über Groß-Payit Gedanken machen, das kann der alte Kämpe auch später. Sein Körper stellt von ganz alleine auf Instinkthandlungen um und verdrängt alle Gedanken außerhalb des aufkommenden Sturmes.

Und jetzt geht es darum, sich innerhalb weniger Sekunden auf einen aufkommenden Sandsturm vorzubereiten. Tlacatl hatte bei seinem ersten Durchqueren keinen Sandsturm erlebt, glaubt er sich zu erinnern. Aber wie in einem Gebirge auch plötzlich und schnell ein Sturm aufziehen kann, gerade ein kräftiges Gewitter, so mag es auch für einen Sandsturm mitten in der Wüste gelten, der sofort meterhohe Staub- und Sandwände vor sich hintreibt. Tlacatl stellt sich an die windgeschützteste Stelle, die der Steinkopf zur Verfügung stellt und bellt gegen den Wind an. "Kommt alle hier zusammen und deckt euch in eure Decken ein. Wickelt euch ordentlich damit ein, damit der Wind euch nicht die Haut zerschneidet und euch nicht die Decke wegreißt! Und legt euch nahe beinander, sodass wir uns helfen können. Los!"
Dann legt Tlacatl seinen Rucksack unter sich, wickelt sich mit der Decke so ein, dass sie ihm möglichst viel Schutz vor dem schneidenden Sandwind bietet. "Die Kleinsten legen sich in die Mitte, die Größeren drum herum! Los jetzt! Los!" Und so versucht Tlacatl seinen Gefährten zu helfen, sich mit den Decken einzuwickeln und eine recht sichere Position einzunehmen. Sie würden sich trotz des Sturmes immer regelmäßig, wenn auch wenig bewegen müssen, um den Sand von sich zu bekommen[2]. "Los!", bellt Tlacatl ein letztes Mal die Aufforderung, vor allem in Richtung von Xiuhcoatl, der sich wahrscheinlich wieder einen eigenen Weg gehen will, und dann blickt er auch zu Yaotlchone, ihn ebenso auffordernd anblickend. Sie müssen sich jetzt vor Ort schützen. Um den Ort zu wechseln oder sich sorgsam einen Unterschlupf zu bauen, dazu ist es zu spät.
 1. Wissen (Architektur&Baukunst) 6 und Handwerk (Steinbearbeitung) 9
 2. Für das Gesamtunternehmen sich an Ort und Stelle vor dem Sturm bestmöglich zu schützen: Survival 23

Kaska

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« Antwort #190 am: 07.08.2013, 07:26:25 »
Kaska sieht sich verwundert die Wand aus Sand an. Natürlich hatte sie schon Stürme miterlebt aber der Dschungel hatte sie meistens vor allem beschützt was so nieder kam.  Doch die ersten Sandkörner, die schon jetzt bei ihr ankamen, kitzelten ihre Nase und verursachten einen trockenen Mund. Als Tlacatl  sie aufforderte sich auch so zu schützen, folgte sie schnell doch hatte sie ein paar Einwände. "Nicht hinlegen wir müssen uns setzen sonst werden wir eingeweht. Und feuchtet euch ein Stück Stoff an, dass ihr vor das Gesicht packt, denn der Wind lässt die Luft doppelt so warm werden."

 Damit setzt sie sich mit dem Gesicht zum Riesenkopf an den Ort den Tiacatl vorgeschlagen hat und nimmt noch ein Stoff von einem der kaputten Hemden. Schnell kippte sie ein bisschen von dem Oasen Wasser das sie mitgenommen hatte darüber. Wenn ich das überlebe hoffe ich das ich nicht verdurste wegen diesem bisschen Wasser. Noch die Tasche auf den Schoß so, dass sie ein wenig Platz hatte zu atmen falls sie doch ein geweht würde. "Oh Eha bitte erbarme dich uns und schütze uns Sterbliche vor deiner Macht."
Damit harrte sie der Dinge die da kommen mögen ...
« Letzte Änderung: 07.08.2013, 22:03:52 von Eclipse »

Mirrasshi

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« Antwort #191 am: 08.08.2013, 13:47:46 »
Mirrasshi rührt sich erst wieder als sie den vom Wind getriebenen Sand über ihren Körper peitschen fühlt. Sie war vor Erschöpfung in einen Dämmerzustand gefallen, aus dem sie nun abrupt geweckt wird. "Es tut mir Leid, bitte verzeiht.", ruft sie instinktiv in der kehligen Sprache der weißen Teufel aus, bevor sie wieder gewahr wird, wo sie ist, und dass es nicht deren Peitschenhiebe waren, die sie aufgeschreckt hatten.

Verwirrt beobachtet sie einige Momente die Reaktionen der anderen auf den aufziehenden Sturm, bevor die ernsten Worte Tlacatls sie aus ihrer Starre reißen. Gerade setzt sie an, beinahe ebenso instinktiv seinen Worten Folge zu leisten, als Kaska aber schon dessen Irrtümer auf zeigt. "Sie hat Recht.", wird ihr klar. Wenn der Wind wirklich so viel Sand mit sich treibt, wird wohl die größte Gefahr sein, darunter begraben zu werden und zu ersticken.

Hastig schaut sich die Hin um, in der verzweifelten Hoffnung, einen Schutz gegen die heran nahenden Sandmassen zu finden, als ihr plötzlich der rettende Einfall kommt. "Vielleicht ist es dieses mal sogar von Vorteil, dass ich die Kleinste bin.", denkt sie bei sich während sie mit letzter Kraft in den offenen Mund des gewaltigen Steinkopfes klettert. Im Inneren kauert sie sich dann zusammen und zieht die Decke aus ihrer Tasche um sich mit dieser ein zu wickeln. Zuvor feuchtet aber auch sie das Ende davon an, was sie um ihre untere Gesichtshälfte schlingt, um den Sand daran zu hindern, ihr in Mund und Nase ein zu dringen.

Necahual

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« Antwort #192 am: 08.08.2013, 16:45:06 »
Als Necahual die Worte der weißen Teufel aus Mirrasshis Mund hört, blickt sie die Wildling mit Verwunderung aber auch voller Abscheu an. Zwar kennt Necahual die Sprache der Weißen nicht aber sie klingt so anders als alles was sie je gehört hat, dass ihr ein kalter Schauer über den Rücken läuft.
Sie bleibt darum auf Abstand zur Wildling und folgt aber den Anweisungen Tlacatls. Da auch Necahual die Winde beobachtet hat und auf sich allein gestellt schon andere schwierige Situationen überstanden hat, weiss sie wie sie ihrem Bruder helfen kann.[1] Als sie sich im Kreis mit den anderen begibt, bittet sie die Mutter darum ihr im rechten Moment die Kraft zu schenken um ihre Brüder vor drohendem Unheil zu bewahren.[2]
 1. Aid another: Survival Take 10 = 17
 2. "Ready Action": Falls der Sturm uns droht weg zu pusten wird Necahual Enlarge Person auf Tlacatl wirken, Auf das der Mensch und schützen mag.

Xiuhcoatl

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« Antwort #193 am: 09.08.2013, 04:34:55 »
Mißmutig nimmt Xiuhcoatl zur Kenntnis, daß der Beilmann mit seiner Einschätzung Recht hat.
Aber das würde bedeuten, sich wie eine Herde zusammen zu drängen. Und er ist kein Herdentier.
Deshalb wird er sich ganz bestimmt nicht in die Mitte der Gruppe begeben, wo er zudem noch von allen angegriffen werden kann.
Mit noch immer mürrischem Gesichtsausdruck begibt er sich neben den Beilmann im Windschatten des Steinkopfes in die Hocke.
Als die Kindfrau über ihm in den Mund klettert, hält er sie beinahe fest. Denn ein Feind über ihm ist gar nicht nach seinem Geschmack.
Aber er hält sich zurück.
Der Sturm kommt.
Die Wasserverschwendung der Katzenfrau nimmt er mit heimlicher Freude zur Kenntnis. Wenn sie so weitermacht, wird sie bald verdursten.
Er selbst wickelt sich ebenfalls in seine Decke, wobei er vorher noch der Geistfrau zuwinkt, sich vor ihn zu knien.
Im Liegen wäre es schwer, den Sand von sich abzuschütteln, deshalb zieht er eine hockende Position vor, die Arme um die Beine geschlungen und den Kopf zwischen den Knien gesenkt, so daß er selbst einen Hohlraum vor sich erzeugt, in dem Luft zum Atmen bleibt. Außerdem kann er in diese Art Höhle auch Sand fließen lassen, um Druck von sich zu nehmen.
Jetzt ist es schon zu spät, sich noch mal umzuschauen, was die anderen machen.
Er ist geduldig.
Er wird durchhalten.
Er wartet.

Eclipse

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Das Haus des Tezca
« Antwort #194 am: 11.08.2013, 21:07:00 »
Der Sandsturm ist schneller da als alle es für möglich gehalten haben. Es bleibt gerade noch genug Zeit um Tlacatls Anweisungen zu folgen, wobei Kaska noch einige Ratschläge gibt ... sitzend, nicht liegend würden sie sich den Sandmassen stellen. Doch Mirrasshi und Xiuhcoatl gehen einen eigenen Weg. Während sich die kleine Wildlingsfrau in den Mund der Statue flüchtet, versucht Xiuhcoatl lieber allein den Sandmassen zu trotzen. Die Entscheidung Mirrasshis sich gegen Tlacatls Aufforderung zu stellen, scheint sich dabei als durchaus klug zu erweisen, denn sie passt problemlos in den Mund der Riesenstatue und ist dort vor dem schneidenen Wind geschützt, der sie womöglich einfach weggeweht oder unter Sandmassen begraben hätte. Immer wieder dringt zwar Sand in den Mund ein, doch dank ihrer Decke ist sie gut geschützt und kann den Sand mitunter einfach hinaustreten.

Für Xiuhcoatl würde die Prüfung jedoch härter werden. Als der Sandsturm die Gefährten mit aller Macht erwischt, reißt es Xiuhcoatl erst von den Füßen, mühsam rappelt er sich auf, während es Tlacatl, Necahual, Kaska und Yaotlchone mühsam schaffen dem heißen Wind zu trotzen. Als der Wind weiter an Kraft aufnimmt, vergrößert Necahual ihren Bruder aus Lopango mit der Hilfe der Kraft der Geister. Mit seinen gewaltigen Armen kann Tlacatl seine Gefährten festhalten und auch wenn der Zauber nur einige Minuten anhält, so gelingt es den Gefährten dadurch die schwierigsten ersten Minuten zu überstehen.

Die Decken schützen sie zwar vor dem peitschenden Sand, doch dieser scheint dennoch überall einzudringen ... in Augen, Nase, Ohren und Mund. Kaskas wertvolle Empfehlung ein feuchtes Tuch zu nutzen, macht das Atem so gerade noch möglich, dennoch ist das Ganze unglaublich kräfteraubend.[1] Der Wind scheint dabei auf grausame Weise zu heulen, ganz so als könne man Tezcas höhnische Stimme hören, während er die Reisenden in seinem Haus prüft.
 1. Von jedem bitte einen Zähigkeitswurf

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