Und so beschließen die Gefährten trotz der Zermürbung, welcher sie durch den Sturm ausgesetzt waren ihre Reise fortzusetzen. Mühsam quälen sie sich voran, Hauptsache fort von den aufgepeitschten Sandmassen, welche sich immer weit fort bewegen. Durch ihr umsichtiges Handeln waren sie noch glimpflich davon gekommen, womöglich hätten sie nun auch alle erstickt unter Massen von Sand liegen können. Der verbleibende Tag wird noch so gut es geht für das Vorankommen genutzt, wenngleich als abendlicher Rastplatz diesmal keine prächtige Oase herhalten kann. Inmitten einiger öder Felsen schlagen die Gefährten ihr Lager auf und entzünden trockenes Holz, um schließlich ohne viele Worte in einen erschöpften Schlaf zu fallen.
Und auch der nächste Reisetag führt die kleine Gemeinschaft immer tiefer in Tezcas Haus, ohne dass irgendwelche Spuren von Zivilisation sichtbar wären ... nicht einmal mehr irgendwelche vom Sand vergrabenen Relikte früherer Zeiten, Tezcas Haus ist ganz einfach völlig öd und leer. Doch durch das Bestehen der letzten Prüfung sind die Wanderer motiviert und dank Kaskas scharfen Augen entdecken sie unterwegs auch ein kleines Wasserloch. Endlich können sie ihren Mund ausspülen, denn zwischen den Zähnen knirscht noch immer Sand des gestrigen Sturmes. Im Schatten wartet man so wie es Tlacatl es empfohlen hat die schlimmsten Stunden der Gluthitze ab, ehe man die Reise gen Abend fortsetzt.
Zwei weitere ereignislose Tage vergehen auf ganz ähnliche Weise. Langsam beginnt dies an den Nerven zu zerren, denn es gibt kaum etwas zu sehen, außer Masse von Sand und bald schon gibt es kaum noch etwas worüber man sprechen könnte. Stumm quälen sich die Gefährten voran, doch mit der Hitze in Tezcas Haus kommen sie immer besser zurecht, es scheint als wäre die kleine Gemeinschaft gestärkt aus der letzten Prüfung hervor gegangen.
Am folgenden Tag ist es Xiuhcoatl der ein Wasserloch entdeckt, zwischen ihm und Kaska scheint ein regelrechter Wettstreit um die Fähigkeiten des besseren Jägers zu entbrennen. Erneut können sie hier ihre Schläuche auffüllen, ehe die Reise weiter voran geht. Wie lange noch? Dass vermag selbst Tlacatl kaum zu sagen, der Tezcas Haus das letzte Mal wie im Wahn durchquerte.
Mittlerweile sind alle Reisenden tief gebräunt, besonders Mirrasshi deren nackter Leib Tezca völlig ausgeliefert ist. Ihre kupferfarbene Haut ist mitterweile dunkel und bronzefarben, doch erträgt sie dies mit der stoischen Entschlossenheit einer Tezcagläubigen.
Als sich ein weiterer Reisetag dem Ende entgegen neigt, zeigt sich inmitten der immer gleichförmigen Sandmassen jedoch plötzlich etwas Unerwartetes. Türme und steinerne Bauten scheinen sich da in der Ferne aus dem Wüstensand zu erheben. Mag es zuerst wie eine Illusion oder Luftspiegelung erscheinen, bleibt das Bild auch bei Annäherung bestehen und gewinnt an Deutlichkeit. Ob dieser Ort jedoch bewohnt oder wie die Statue Zeugnis einer vergangenen Kultur ist, das lässt sich noch nicht sagen.
Eine Siedlung würde bedeuten endlich Vorräte auffüllen zu können, womöglich sogar ein Bett. Selbst eine Ruine mochte zumindest Obdach und Schutz bieten. Aber wer konnte schon sagen wer oder was dort lebte inmitten eines so lebensfeindlichen Ortes? Und falls es eine Ruine war, konnten dort alle Arten von Gefahren lauern.
Das erste Mal seit langer Zeit, galt es für die kleine Gemeinschaft eine Entscheidung zu treffen ...