Diesmal blieb Leofe stehen und nahm ihr Ziel in aller Ruhe ins Visier. Der erste Pfeil flog los und schlug hart in die Seite des Untoten.
Doch der zweite Pfeil der nun folgte traf ins schwarze und diesmal sackte der Untote kurz zusammen.
Nebin nahm dem verlangsamten Ghoul die Mühe ab, näher heranzukommen und stellte sich selbst vor den Feind. Mit einem Beherzten Stich seines Rapiers bohrte der kleine Halbling seine Klinge in den Oberschenkel des Ghouls.
Verdammt, das reicht nicht, das reicht noch nicht. Erneut ging Ramar näher an den Feind rand. Endlich konnte er ein Gebet an Kord aussprechen und ein roter Strahl löste sich aus dem Heiligen Symbol und verbrannten ein Großteil der Brust des haarlosen Ghuls.
"HAH! Das schmeckt Dir wohl gar nicht! Komm nur näher und bring Deine Freunde mit! Dann gibts noch mehr Saures!" rief Ramar den tumben Untoten zu.
Einer der untoten Ghoule hatte endlich den eisigen Untergrund verlassen und sprang sogleich Nebin an. Das Manöver war jedoch allzu vorhersehbar und Nebin machte einfach einen Ausfallschritt nach rechts und die Klauen des Ghouls gingen ins leere. Auch der zweite Ghoul war nicht sonderlich Klever in seinem Vorgehen: Mit weit aufgerissenem Maul näherte er sich viel zu langsam Nebins Schulter. Durch den bereits zuvor getätigten Schritt zur Seite, hatte der Halbing genügend Zeit nicht mit seinem Schild reagieren zu müssen, sondern stattdessen direkt zum Gegenangriff überzugehen: Sein Rapier bohrte sich in den Rachen des Aasfressers, doch verspürte der Untote offenbar keine Schmerzen und setzte seinen Angriff fort.
Geradezu genüsslich grub er seine messerscharfen Zähne in Nebins Arm.
Leofes Pfeile schwirrten an Lexi vorbei, und einer von ihnen bohrte sich in den von Ghoul, mit dem Nebin verbissen kämpfte. Er fauchte und taumelte, und bevor er sich richtig gefangen hatte prasselte Eisregen auf ihn hernieder. Auf dem plötzlich glatten Boden fanden seine verkrümmten Klauen keinen Halt mehr und er stürzte krachend.
Ohne Unterbrechung prasselten die Angriffe auf den Ghoul ein. Mit einem beherzten Stoß in den Hals beendete Nebin das Unleben des am Boden liegenden Ghouls. Voller Tatendrang hielt Nebin jedoch nicht inne, sondern verpasste seinem zweiten Gegenüber noch einen kleine Schnittwunde. Es war nicht viel mehr als ein Kratzer, aber der erste Schritt war gemacht.
Befriedigt sah Ramar wie der Ghoul zu Boden ging. Doch bereits der nächste Ghul war an Nebin herangetreten und hatte ihn mit seinen Klauen verletzt. "Beim Blute Kords und dem heiligen Licht! Verbenne!" Erneut beschwor Ramar das rote Licht Kords und ein Strahl gebündelten Lichtes traf den Ghul an der Schulter, der darauf leicht taumelte. "Gebt ihm den Rest, Kameraden! Auf das diese Brut erlöst wird!"
Während einer der Ghoule noch immer in Lexis Eissturm festhing, gelang es dem zweiten endgültig aus dem glatten, eiskalten Bereich zu entkommen. Sobald er nicht gefrorenen Boden unter den Füßen hatte, staunten die Helden nicht schlecht, wie schnell sich so ein untoter bewegen konnte.
Gemeinsam mit seinem Artgenossen nahm er Nebin in die Zange, doch konnte dieser den Angriffen problemlos ausweichen. Zu allem Überfluss flog sofort noch ein Pfeil Leofes zwischen den Kämpfenden hindurch und blieb tief in der linken Schulter des Aasfressers stecken.