Als Dana erwachte, fühlte sie sich zwar ausgeschlafen, aber die Nacht hätte durchaus erholsamer sein können. Sie hatte es sich selbst ausgesucht, auf dem Boden zu schlafen und sicherlich gab es Unbequemeres als den Teppich in Kendra Lorrimors Zimmer, doch nachdem Dana mitten in der Nacht von dem schlagenden Fensterladen geweckt worden war, war sie in einen eher unruhigen Schlummer gefallen. Die Gedanken an die Geschehnisse zerrten an den Nerven der sonst so selbstbewussten Schurkin. Petros Lorrimors Tod, die Reise nach Ravengro, ihr Empfang hier, die Beerdigung, die Testamentverlesung, die neuen Informationen um die Umstände des Todes des Professors, aber auch - fast schon gleichwertig mit allem anderen - ihr Wiedersehen mit Ichabod...
Dana erhob sich bedacht leise, als sie erkannte, dass Kendra noch schlief, wusch sich gründlich und zog sich an. Kurz überlegte sie, Kendra zu wecken, doch sie gönnte der Tochter des Professors lieber noch ein wenig Ruhe. Die selbsternannte und Ordentlichkeit liebende Ärztin prüfte noch einmal, ob ihre Kleidung und ihr Haar so saßen wie es zu sein hatte, bevor sie in den Flur schlüpfte und sanft die Tür hinter sich schloss.
Sie wünschte Viktor, der die letzte Schicht als Wächter vor der Tür übernommen gehabt hatte und sehr müde aussah, lächelnd einen guten Morgen und machte sich dann auf den Weg in die Küche, um sich mit einem Frühstück zu versorgen. Dabei kam ihr jedoch, zu ihrer Verwunderung, Ichabod entgegen und Branns Stimme rief ihrem Exmann die Worte "Viel Erfolg!" hinterher.
"Wobei? Was hast du vor?", wollte Dana interessiert wissen, als sie stehen blieb, doch sie musterte den zu dieser Uhrzeit schon äußerst ungewöhnlich fitten Ichabod nicht ohne Sorge.
"Guten Morgen", fügte sie dann noch hinzu, denn das hatte sie wohl aus Verwunderung und Neugier vergessen.