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Autor Thema: [IG] Part 1: Der letzte Wille  (Gelesen 91832 mal)

Beschreibung: Das Testament des Petros Lorrimor

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Samuel Pierce

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #390 am: 28.10.2013, 11:18:02 »
Dass sein kleiner Scherz bei Brann angekommen zu sein schien, freute Samuel. Offenbar war Crane nicht der beliebteste der Gruppe und Hopfen und Malz für ihn selbst noch nicht verloren.  Zwar ließ sich der Söldner nur zu einem minimalen Schmunzeln hinreißen, aber zu sehen war es trotzdem gewesen.

Er tat wie Morton im deutete und ging vor ihm her, unauffällig die Umgebung einprägend, und auf die wenigen Anweisungen des Mannes reagierend, bis sie schließlich vor einer Tür zum Stehen kamen. Gedämpfte Stimmen waren durch das Holz der Tür zu hören, die zweier Frauen, es mussten Kendra und Dana sein und sehr zu Pierce Unmut auch eine Männliche. Ichabod.
Hier übernahm wieder Morton das Kommando und erklärte ihre Anwesenheit.
Die Tür wurde geöffnet und wie Samuel richtig vermutet hatte, stand neben Dana auch Crane im Raum, doch diesmal ließ er sich nicht zu einem Kommentar hinreißen, sondern grüßte lediglich mit einem leichten Nicken.

Da sowohl Brann, als auch Dana das Testament ansprachen, ging Kendra nun auf den Vorschlag ein und führte die Mannschaft in einen weiteren Raum. Sie schien sich einigermaßen gefangen zu haben, nur noch ihre roten Augen ein nasser Fleck an Ärmel ihres Kleides, deuteten von der Weinattacke der Frau. Welche Pierce noch immer für eine Überreaktion hielt, er hatte mit weinenden Frauen noch nie etwas anfangen können, doch diese Erkenntnis, würde er mit ins Grab nehmen. Das Licht das bisher auf ihn gefallen war, ließ ihn nicht gut dastehen und reichte ihm fürs Erste.
Bewundernd ließ Samuel seinen Blick über die schier unzähligen Bücherrücken schweifen, die sich in Regalen säumten. Zugleich wurde ihm bei diesem Anblick aber auch übel und er rechnete fast damit in einer Ecke einen abgewetzten Ohrensessel inklusive seinem  Vater vorzufinden, vermutlich mit einem verwischten Tintenfleck an der Nase – doch dem war natürlich nicht so.
Doch schien Samuel den abgestanden Rauch von Pfeifenrauch zu vernehmen, kaum spürbar doch in tausenden Buchseiten eingefangen. Ein leises Seufzen entfuhr ihm, bei dem Gedanken an einen guten Tabak in einer Pfeife. Er überlegte Kendra bei Gelegenheit zu fragen, ob nicht zufällig eine selbige in dem Fundus des toten Professors zu finden sei. Denn wenn man die Dinge logisch betrachtete, Rauchen würde dieser sicherlich nicht mehr.
Kendra hatte das Testament herausgesucht und fuhr mit ihren Fingern über die sorgsam geschriebenen Worte, bis sie stoppte. Zwar standen die Worte für ihn auf dem Kopf, aber diese konnte er ohne große Mühe entziffern. Er sah sich die Namen mit Bedacht an, bis er sich fast an seinem eigenen Speichel verschluckte, als er Dana fand. Denn statt Gray stand dort ein verstörender Name CRANE.
“Dana CRANE! Bei allen Göttern, deren Namen mir bei diesem Schreck entfallen sind, bitte lass es Geschwister sein!“ dachte er missmutig.
Die Möglichkeit, dass es sich bei Dana und Ichabod um Geschwister handeln sollte, war zwar vorhanden, aber wenig wahrscheinlich. Dana sah zu gut aus, um die Schwester dieses Wichts zu sein, auch die Geste als die Beiden Hand in Hand in die Küche gekommen waren sprach aus Samuels Sicht dagegen. Welche Geschwister liefen in diesem Alter schon händchenhaltend durch die Gegend?
Zwar gab es Brüder die sich nicht sehr ähnlich sahen, Pierce konnte nicht umhin sich einzugestehen, dass er um einiges besser aussah als sein Bruder, doch hier erschien ihm der Unterschied zu gravierend.
Daher blieb ihm nur der Schlag ins Gesicht übrig, der ihn dazu brachte zu realisieren um was es sich handeln musste: Ein Ehepaar.
Was wiederrum seine Chancen bei Dana zu landen schmälerte, es aber auch gleichzeitig zu einer Herausforderung heranwuchs. Diese Nuss wäre schwer zu knacken, aber das machte einen gewissen Reiz aus.
Erst jetzt nahm Samuel wahr, dass Kendra das Papier an das Paar gegeben hatte. Doch ein weiterer Gedanke kam ihm, warum hatte Dana sich mit Gray vorgestellt, wenn sie doch Crane hieß? Das galt es herauszufinden.

Obwohl Samuel seine Entschuldigung eher ungern aussprechen wollte, solange Ichabod zugegen war, blieb ihm Angesichts der Geschichte die Kendra nun von einer Statue erzählte, keine Zeit zu verlieren, die Sache wurde immer interessanter.
Er war bereits so gefesselt von der Geschichte, dass ihm nicht einmal auffiel, dass er nicht wusste ob und wenn ja, er etwas erben würde.
So verbeugte er sich leicht vor Kendra. “Ich möchte mich noch einmal aufrichtig bei Euch entschuldigen. Die Reise war anstrengend für mich, der Grund für meine Verspätung unerfreulich und der Tod Eures Vaters schmerzt mich so sehr, dass ich kaum in der Lage bin die passenden Worte für diesen Verlust zu finden, mir ist bewusst, dass diese keine Entschuldigung für mein ungehobeltes Auftreten ist, aber ich hoffe dennoch Ihr könnt mir verzeihen. Ich hatte meine Sinne nicht beisammen, als ich in der Küche sprach. Ich habe mich auch bereits bei Crane und den anderen Entschuldigt, wohlmöglich mag Euch das milde stimmen.“
Wieder einmal handelte es sich nur um eine Halbwahrheit, immerhin hatte er das was er zu Crane gesagt hatte doch so gemeint, immerhin hatte er das Feuer geschürt, indem er nichts zu der Entschuldigung Pierce zu sagen hatte. Auch wenn diesem bewusst war, dass er an dem Streit nicht unschuldig war, so hatte Crane ebenso um sich geschlagen, wie er selbst. Doch der überhebliche Wicht, hatte an ihn keine Entschuldigung gerichtet. Also tat Samuel, der stets als schwarzes Schaf in diesen Fällen hervorging, was er in solchen Vorfällen stets zu tun pflegte: Den Ball flachhalten. Er war sich sicher, dass die Auseinandersetzung mit dem Stockschwinger zwar die Erste, aber sicher nicht die Letzte gewesen sein würde – er würde auf seine Kosten kommen. Solange Kendra nicht in der Nähe sein würden.
Doch offenbar schien es seinem Widersacher beim Anblick des Testamentes nicht besonders von Freude erfüllt zu sein, sein Gesicht, welches sich am Morgen noch bleich gezeigt hatte, war errötet.
Dieser ergriff das Wort, als Samuel gerade eine Frage bezüglich des Buchstabens stellen wollte und überschüttete Kendra mit einer Ansammlung von Nachfragen. Leider musste er sich eingestehen, dass diese Fragen gar nicht mal so dumm waren. Vielleicht war Crane doch klüger als angenommen. “War ja klar. Eigentlich hätte ich auf die Intelligenz eines Bergtrolles getippt, aber nein – mein Leben muss es mir ja immer schwer machen.“
Er legte den Kopf schief und dachte darüber was gesagt worden war. Die Statue zu untersuchen machte Sinn, vielleicht handelte es sich nicht einmal um ein V, sondern stattdessen ein Pfeil – es gab viele Möglichkeiten.
“Crane hat Recht, wir sollten uns die Sache mal ansehen.“ Zwar bekam Samuel eine Gänsehaut, als er Ichabod Recht gab, aber leider war es nuneinmal so. Andererseits machte er mit dem wir deutlich, dass er nicht einmal in Traum daran dachte wieder abzureißen.

« Letzte Änderung: 28.10.2013, 13:05:36 von Samuel Pierce »

Ichabod Crane

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #391 am: 28.10.2013, 23:06:54 »
Die in seinen Augen verlogene Entschuldigung, selbst wenn Samuel vielleicht für den Rest die Wahrheit sprechen würde, nahm Ichabod nur wie ein Rauschen wahr, welches nicht mehr war als das Geräusch von Laub im Wind eines milden Spätsommertages.
Und auch kein Blick, kein Nicken oder sonst irgendeine Geste beantworte oder entgegnete der Schurke gegenüber seinem neuen Hassbild.
Genauso verspürte er keine Genugtuung, dass Pierce nun sehen würde, dass Dana zumindest auf dem Testament seinen Namen trug, denn man konnte Ichabod viel nachsagen, aber so ein Mensch war der chaotische Adelige aus Aashügel nicht.

Das jedoch Samuel sich die Frechheit heraus nahm, ungefragt seine Meinung zu äußern, statt darauf zu warten, dass Kendra etwas antworten konnte, schlug abermals dem Fass fast den Boden aus.
Dabei half es auch nichts, dass Samuel ihm Recht gab, was ihm in diesem Fall wiederum eine gewisse Befriedigung normalerweise geben würde.

Am Liebsten würde Ichabod schnippig die Worte das Großkotz mit einem "Wir?" fragend und abweisend quittieren, aber Ichabod hielt sich Kendra, aber vorallem auch Dana zu Liebe vorerst zurück und wartete, was die beiden Frauen zu sagen hätte.
Wobei Ichabod zumindest seine Arme verschränkte und mit hochgezogener Augenbraue Samuel kurz anschaute, aber nur um sich leicht augenrollend binnen der nächsten Wimpernschlages wieder abzuwenden.
Auf die Antwort des Söldners konnte er ansonsten liebend gerne verzichten, denn dieser hatte es ja nicht einmal für nötig gehalten diese wichtige Kunde schon früher mitzuteilen.

Warum nur webte und strickte Pharasma solch hartes Schicksal für ihn zusammen, denn bis auf Dana und vielleicht Viktor war der Detektiv seiner Meinung nach merklich nur von Tölpeln umgeben, obgleich er Kendra ganz aus der Wertung nahm -aus Respekt gegenüber ihrem Vater, welcher wahrlich ein Pfundskerl und ein Mann des Geistes gewesen war.
« Letzte Änderung: 28.10.2013, 23:07:28 von Ichabod Crane »

Bram Stoker

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #392 am: 29.10.2013, 19:56:53 »
Kendra hörte sich ruhig die Bombage mit Fragen von Ichabod an. Ihre Hand stützte ihr Kinn, während sie zum Fenster schritt und hinaus starrte: "Hawkran, in den Geschichten wird er immer nur Wächter Hawkran genannt." beginnt sie ohne sich um zu drehen zu reden.
"Irgendwie liegt es mir auf der Zunge doch ich komme nicht drauf." Sie rieb sich das Kinn: "Vielleicht habt ihr recht mit euren Vermutungen, doch ich kann es euch leider beim besten Willen nicht sagen."

Langsam drehte sie sich wieder zu euch: "Vielleicht gibt es einen Register bei der Stadt oder in der Pharasmakirche? Es kann sein, dass sie dort auch Informationen zu den Verbrechern haben."
Jedem im Raum war klar, dass es nur bedingt einfach sein wurde an die Informationen heran zu kommen, wenn Vater Grimburrow sich quer stellen würde. Doch war er so nachtragend?

Es schien Kendra zu ärgern, dass sie nicht weiter helfen konnte. Ihr Blick war starr auf die Wand gerichtet und sie schien sich zu konzentrieren: "Der Name vom Wächter liegt mir auf der Zunge..."

Viktor Mortis

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #393 am: 29.10.2013, 20:43:18 »
Fassungslos starrte Viktor in das Gesicht des Alchemisten:
"Habt ihr aus meinen Worten von gestern nichts gelernt?" waren die Worte des Pharasmiten, dessen Tonfall der dem eines leisen Knurrens am ähnlichsten war.
"Ich habe diese Worte bereits schoneinmal gesprochen und werde mich nicht ein drittes Mal wiederholen, mein Glaube und der Dienst an meiner Göttin ist nicht etwas, das ich aus Bequemlichkeit ablegen kann wenn mir danach ist. Ich weiß nicht was ihr für Prinzipien in eurem Leben folgt, aber ich hoffe, dass ihr diese nicht einfach aus dem Fenster wert wenn ihr auf Widerstand stoßt."

Auf dem Gesicht des jungen Priesters war deutlich der Zorn zu erkennen:

"Davon mal abgesehen, dass dieser 'Plan' von euch ernste Schwachpunkte hat.
Erstens, hättet ihr mir persönlich davon garnicht erzählen dürfen. Ihr hättet an meine Loyalität appellieren müssen um mich so zu überzeugen mit Vater Grimburrow zu reden.
Zweitens, wenn euch auch nur eine Person in der Gestalt des Vaters sieht, was ja eigentlich dazu gedacht ist misstrauische Beobachter zu täuschen, dann fliegt eure Täuschung in dem Moment auf wenn jemand den Vater darauf anspricht was er auf dem Friedhof an diesem Tag gemacht hat.
Und drittens, geht ihr davon aus, dass Crane, ich und die Anderen euren Plan einfach ohne weiteres mitmachen werden, was ich stark bezweifle, denn meine Zustimmung für einen solchen Plan werdet ihr niemals bekommen.
Ich weiß nicht ob ihr nach wie vor anzweifelt, ob ich es ernst meine, werde ich wohl nichts anderes tun können als euch an die örtlichen Autoritäten zu melden. Ich bin es leid nicht ernst genommen zu werden und dass mein Glaube mit Füßen getreten wird."


Viktor wandte sich um und schloß die Tür zu seinem Zimmer, seine letzten Worte an den Alchemisten waren:
"Verzeiht, ich werde jetzt letzte Vorkehrungen treffen um mein Hab und Gut zum Gasthaus zu transportieren und Kendra darüber informieren wo sie mich finden kann."

Brann Morton

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #394 am: 29.10.2013, 21:41:57 »
Ungeduldig ließ Brann Morton seinen ernsten Blick über das alte Testament gleiten und nahm dabei erstaunt – und ehrlich erfreut, denn so musste er sich nicht um einen Störenfried kümmern – wahr, das der Name Samuel Pierce tatsächlich auch darauf stand. Ein Problem hatte sich damit schon von selbst gelöst und nicht nur das, denn mit dem Mann hatten sie einen weiteren Verbündeten gefunden, der ihnen bei ihrer Aufgabe helfen konnte. Dumm war er ja nicht und intelligente Köpfe konnten sie gut gebrauchen, denn im Moment war die grobe Muskelkraft des Leibwächters nicht wirklich gefragt. Im Moment war es wichtiger, einige Dinge herauszufinden und dazu gehörte auch das mit Blut geschriebene V auf der Statue.
Brann ließ den Sturm aus Fragen über sich ergehen – genauso wie die unauspesprochene Schuldzuweisung – und ließ mit keiner Regung erkennen, wie das ganze ihn nervte. Dieser Detektiv lernte einfach nicht dazu, jeder Versuch ihn zu bessern war schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Doch bevor er ihm auf seine Frage antwortete, gab es etwas anderes zu erledigen. Brann nickte Pierce einmal kurz zu und entschuldigte sich bei ihm. Jetzt, da sie alle ihm vertrauen konnten, war es angebracht dem Mann sein Vertrauen entgegenzubringen.

"Es tut mir Leid, das ich Euch nicht vertraut habe. Reine Sicherheitsmaßnahme. Es ist schwer dieses Thema anzusprechen aber wenn Ihr die Hintergründe kennt, werdet Ihr meine Beweggründe verstehen."

Dann wandte er sich ichabod Crane zu. Brann konnte ihn nicht ausstehen und die Schuldzuweisung machte es nicht besser. Doch so gut er konnte, ignorierte Brann den seltsamen kleinen Mann. Sollte er ihn nur unterschätzen und für einen dummen, geldgierigen Söldner halten, Brann war es langsam egal. Er hatte die Schnauze voll von dem Detektiv und wenn er ihn nicht ernst nahm, war es sein Problem. Er würde schon sehen, was er davon hatte. Früher oder später würde er erkennen, warum der Professor Brann vertraut und in ihm einen guten Freund gefunden hatte. Trotzdem ließ ihn die Frage nicht los und so beantwortete er sie ohne seine Wut auf Ichabod auszudrücken. Er staute sie einfach an und fraß sie ihn sich herein – Kendra zuliebe. Sie hatte einen weiteren Streit nicht verdient, deshalb strengte Brann sich an in einem ganz normalen Tonfall zu antworten.

"Ich habe schon sehr viel Blut gesehen, das V auf der Statue war höchstens einen halben Tag alt. Außerdem war ich in der Zwischenzeit nicht untätig und habe das Tagebuch des Professors nach Informationen darüber durchsucht – allerdings nichts gefunden. Und um Eure Frage zu beantworten: Ihr erfahrt erst jetzt davon, weil Mister Mortis mich gestern gerufen hat, nachdem Ihr beide auf dem Friedhof angegriffen wurdet. Zusammen mit Mister Mortis habe ich Grimburrow benachrichtigt. Was dann geschehen ist, wisst Ihr genauso gut wie ich. Nach dem gestrigen Tag bezweifle ich stark, das diese Information uns weitergeholfen hätte. Nach dem Streit mit dem Vater hatte keiner von uns mehr die Kraft dieser Nachricht gerecht zu werden oder sie gewissenhaft aufzunehmen."

Brann Morton hatte eigentlich keinen Grund sich vor diesem Mann zu rechtfertigen, er hatte aus reinem Herzen gehandelt und war sich sicher das Richtige getan zu haben. Trotzdem versuchte er etwas einzulenken und so die Wogen vielleicht etwas zu glätten, bevor daraus wieder irgendwelche Probleme in dem kleinen Spatzenhirn des Detektivs entstanden. Schließlich wandte er sich an Kendra, um ihren Vorschlag zu kommentieren. Er fand, das es eine gute Idee war den Register zu durchschauen. Nur würde Ichabod das ganze wieder vereiteln, indem er den Stadtrat oder Grimburrow ein weiteres mal vergraulte. Brann ließ für einen Moment die Schultern hängen, bevor er sich wieder aufraffte und Kendra ansprach.

"Das ist eine gute Idee, allerdings wird es schwer an die Informationen heranzukommen, nach dem, was in den letzten Tagen passiert ist... vielleicht ist das V auch nicht als Buchstabe gemeint, sondern als Zahl. Vielleicht handelt es sich um eine Fünf, die einen bestimmten Zeitraum mitteilt. Vielleicht ist es eine Nachricht, das in Fünf Tagen etwas passiert. Auch wenn uns das vielleicht jetzt nicht weiterbringt, sollten wir diese Möglichkeit in Betracht ziehen."

Er hatte schon so lange über dieses V nachgedacht, das er mit seinem Latein am Ende war. Dieses mal überließ er die Sache Ichabod Crane, dem selbsternannten Meisterdetektiv. Jetzt konnte er zeigen, das er noch mehr konnte als Leute zu vergraulen und wütend zu machen. Hoffentlich war er nicht so aufgeblasen wie er immer tat und konnte in dieser Sache tatsächlich weiterhelfen, auch wenn das Brann nicht glaubte.

Ichabod Crane

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #395 am: 29.10.2013, 23:47:36 »
"Symbole ersetzen in vielen Sprachen Wörter oder Ziffern, doch ich kenne leider keine Sprache, in welcher ein V eine Fünf ist.
Aber Sprachen sind nicht meine Paradediziplin und wir sollten auch dem nachgehen..."
, lenkte auch Ichabod ein und war zumindest ehrlich, wobei er Kendra bei ihrem Versuch sich zu erinnern nicht unterbrechen wollte.
Samuel dagegen ignorierte der Schurke weiter gewissentlich, weil er keine ehrliche Entschuldigung diesem geben konnte, auch wenn seine nächsten Worte auch an ihn gerichtet waren.
"Den Priester sollte vielleicht Herr Mortis übernehmen. Das Stadtarchiv ebenfalls jemand anderes, denn ich werde dort keine Türen auftreten können.
Ich untersuche lieber die Statue ein weiteres Mal..."
, und blickte sichtlich verstimmt zum Söldner:
"Für die Zukunft ansonsten: Egal wie spät und in was für einem Status Quoe wir uns befinden: Über solche Dinge möchte ich künftig umgehend informiert werden!", und wirkte dabei ernster aks zuvor.
"Gibt es sonst noch etwas zu wissen?
Vielleicht bezüglich weiterer gestriger Gespräche, bei welchen ich nicht dabei und unpässlich war?"
, und spielte damit nichts vergessend an die Andeutungen von Jadar am Vorabend an.

Anschließend wanderte sein Blick fast indirekt zu Dana.
Dem Ermittler missfiel das stetige Schweigen seiner Exfrau, denn dies war nicht ihre Art und passte nicht zu ihr.

Samuel Pierce

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #396 am: 30.10.2013, 14:17:05 »
Während Crane und auch Morton ihre Gedanken und Ideen offen aussprachen, dachte Samuel eher still darüber nach, was ein solcher Buchstabe auf einer Statue zu suchen hatte.
Als Ichabod aber schließlich sagte, dass er sich mit Sprachen nicht auskenne, antwortete er eher beiläufig, während sein Blick ins Leere zu gehen schien.
“Morton hat Recht. Ein V kann für die Ziffer fünf stehen. Eine äußert kluge Überlegung. Nur ist fraglich, was damit ausgedrückt werden soll, selbst wenn es für die fünf stehen soll. Fünf Personen. Fünf Tage. Fünf Nächte. Fünf Jahre. Fünf Morde?“
Er kam aus seiner Starre wieder zu sich und warf einen Blick in die Runde. Ein zündender Gedanke kam ihm, egal wie sehr er sich auch bemüht, jedoch nicht.
Er nahm auch den Gedanken Cranes auf und überlegte in jede Richtung, ob es sich um den Anfangsbuchstaben von einer Warnung, einem Hinweis oder etwas anderem handeln könnte.
“Denkt Ihr, Ihr findet etwas außer das Zeichen?“
Zeichen…ein Wiedererkennen…eine Zuordnung. Eine Tätowierung – ein Adelshaus.
“Vielleicht steht es weder für eine Ziffer noch stellt es einen Buchstaben im herkömmlichen Sinne her. Was ist wenn es eine Markierung ist? Oder eine Zuordnung? Ein Gargolye macht sich auf den Weg zum Boden und erschlägt dabei den Professor. Dann findet sich plötzlich ein Zeichen, was auch immer es nun darstellen soll, auf einer Statue wieder. Vielleicht sollten wir uns die Sache gemeinsam ansehen, eine Gruppe ist ein weitaus weniger verlockendes Ziel, als eine Einzelperson.“
“Wäre wirklich zu schade, wenn Ichabod etwas zustoßen würden…“ dachte er sarkastisch.
“Wer auch immer die Staute damit verunglimpft hat, es ist möglich, dass er sein Werk beobachtet oder auf etwas wartet…“
Samuel sprach bei seiner Ausführung ruhig und unaufgeregt. Trotz dem Interesse, das er hegte, wurde ihm auch bewusst, dass eine gewisse Gefahr mitspielte. Er hing an seinem Leben, aber einem Abenteuer war er nicht abgeneigt, er konnte einigermaßen mit seinem Dolch umgehen, den er bisher gut zu verstecken gewusst hatte. Noch leicht in Gedanken versunken, richtete er seine Stimme dann doch wieder an Kendra.
“Auch wenn Morton nichts in den Tagebuch gefunden hat, habt Ihr vielleicht das Zeichen schon einmal gesehen? Wohlmöglich unbewusst? Als Siegel auf einem Brief, in Notizen?“ neugierig blickte er die Tochter von Lorrimor an.
Eine solche Kleinigkeit konnte einem leicht entgehen.
« Letzte Änderung: 30.10.2013, 14:17:44 von Samuel Pierce »

Jadar L. Nefalen

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« Antwort #397 am: 30.10.2013, 19:52:35 »
Der Alchemist hörte dem jungen Priester zu und schüttelte fast bei jedem seiner Worte den Kopf, er sah nicht wütenden aus, denn er war es nicht. Es gab jedoch etwas anders was er fühlte und diesem Gefühl verlieh er durch Worte Ausdruck.
"Enttäuschend..."

"Versteht mich bitte nicht falsch, ich meine damit nicht den Sachverhalt das ihr meinen Vorschlag abgelehnt habt, sondern wie ihr es getan habt, anstatt mit Argumenten und Gegenargumenten zu Antworten, beschränkt ihr euch darauf zu heulen und zu drohen."
Aber anstatt seine Stimme in Zorn zu erheben wie der Pharasmasite es getan hatte und wie ein Tier zu knurren, fuhr der Jadar mit ruhiger Stimme fort.
"Desweitern finde ich die Verbindung, welche ihr zwischen der Befolgung der Gesetze Pharasma und der moralischen Integrität einer Person zieht, infantil. Ich bin kein Anhänger Pharasmas und deshalb folge ich nicht ihren Prinzipien, das wäre so als würde ich die Intelligenz einer Person mit ihrem Kenntnisstand in Alchemie gleichsetzen. Solch ein verhalten wäre unlogisch, unterschiedliche Personen haben unterschiedliche Wissens Schwerpunkte, sie sind deswegen nicht klüger oder dümmer als andere."

"Und der Erste Schwachpunkt den ihr anführt hätte eigentlich kein Schwachpunkt sein sollen.
Ich ging davon aus das ihr unser Verbündeter seid und ein Freund des Professors, aber dessen bin ich mir nicht mehr sicher.
Hat der Professor selbst nicht ein Gerät in der Krypta versteckt und das ohne Vater Grimburrow etwas davon zu berichten und hat er selbst uns nicht sein Tagebuch vermacht in denen genau diese Informationen zu finden sind. Wärt ihr zu gegeben Zeitpunkt anwesend gewesen, was hättet ihr getan, hättet ihr gesagt "Wartet hier Professor während ihr das Gerät versteckt welches das Dorf retten kann, werde ich die Stadtwache hohlen, so dass sie euch in den Kerker wirft."? Ich glaube oder ich hoffe jedenfalls, dass dem nicht so ist."


"Für den Zweiten Punkt den ihr anführt würde ich alleine wahrscheinlich versagen, da habt ihr recht gerade deswegen wäre an solch einem Punkt Cranes Talent unerlässlich. Was euren dritten Punkt betrifft so stimme ich euch zu, ich denke auch, dass ich die Zustimmung zu diesem Plan nicht einfach so erreichen werde. Es wird Ablehnung geben, Argumente, Gegenargument neue Ideen werden entstehen und unter all diesen Vorschlägen wird sich vieleicht eine Lösung unseres Problems finden."

"Und nein, ich Zweifele nicht daran, dass ihr sobald es Komplikationen gibt, oder etwas das nicht in euer Weltbild passt die Autoritäten informieren werdet, so dass diese uns sofort in den Kerker werfen, wenn wir Glück haben. Das einzige woran ich zweifele ist, ob ihr tatsächlich ein Freund des Professors wart."

"Wie ihr wünscht ich werde Miss Lorrimor über eure Entscheidung informieren, ebenso werde ich ihr und den anderen den Plan unterbrieten, ich bin gespannt was sich daraus entwickelt."

Mit diesen Worten wandte sich der Alchemist vom Priester ob, dessen irrationales und kindisches verhalten hatten ihn wahrlich überrascht. Andererseits war sein Verhalten nicht unähnlich dem von Vater Grimburrow, der Personen die tatsächlich helfen wollen beschuldigt und behindert wo es nur geht. Wahrscheinlich würde Victor immer noch von seinen Gesetzen und seiner Moral reden, während die Untoten des Flüsternden Pfades das Dorf dem Erdboden gleich machten.

Was wenn Vater Grimburrow wie erwartet ein Mitglied des Flüsternden Pfades war, würde das nicht implizieren das Victor auch ein Mitglied dieser Organisation sein könnte. Hatten sie bereit einen Verräter in ihrer Mitte, Jadar wusste nicht wie tief die Verschwörung des Flüsternden Pfades reichte oder wie Tief sie ihre Klauen in die Kirche von Pharasma geschlagen hatte, doch noch war er nicht bereit seinen Verdacht offen auszusprechen, dazu fehlten ihm die nötigen beweise. Obwohl es im Fall von Vater Grimburrow, schon praktisch einen Tatsache war das er zum Pfad gehörte. Mit diesen Gedanken im Hinterkopf, begab sich der Alchemist auf die Suche nach den Andere, wobei er erst die Küche, dann Kendras Zimmer, die Bibliothek und schlussendlich das Arbeitszimmer aufsuchte.
« Letzte Änderung: 30.10.2013, 21:15:00 von Jadar L. Nefalen »

Dana Gray

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #398 am: 30.10.2013, 20:47:40 »
„Vergesst nicht, dass es möglicherweise beabsichtigt ist, dass wir wenig mit dem Schriftzeichen oder Symbol anfangen können“, gab Dana zu bedenken und meldete sich damit zum ersten Mal in diesem neuen Gespräch zu Wort. Sie war tatsächlich ziemlich schweigsam gewesen, doch sie hatte dafür ihre Gründe.
„Selbst wenn wir mögliche Bedeutungen ausfindig machen, bleibt uns dennoch nichts anderes übrig als zu spekulieren. Ich würde jedoch ungesehen davon ausgehen, dass es sich tatsächlich eine Botschaft statt eine Markierung ist. Was würde jemand veranlassen, etwas mit Blut schreiben?“, fragte auch sie sich.
„Es mag tatsächlich Warnung sein, ein ausgemachtes Zeichen für bestimmte Bewohner des Ortes, oder vielleicht ist es eine Drohung an uns“, stimmte sie Ichabod mit einem Nicken zu und blickte ihm einen Moment lang in die Augen. Er war angespannt, so wie sie es ebenfalls war, jedoch schenkte sie ihm nun kurz ein ehrliches Lächeln, das nur für ihn bestimmt war, denn das Thema, über das sie sprach, war ernst. Es brachte ihr wohl nichts, weiterhin wegen einer Kleinigkeit zu schmollen, denn damit verdarb sie sich nur selbst die Laune, und sie erkannte nur allzu leicht, dass Ichabod sich nach ein wenig Beistand ihrerseits sehnte.

„Wir wissen, dass es dem Pfad nicht gefällt, dass wir uns in seine Angelegenheiten einmischen. Vielleicht ist es aber auch ein Schwur“, äußerte sie einen anderen Gedanken, denn auch so einer mochte mit Blut besiegelt werden.
„Im letzten Fall könnten wir sogar das Glück haben, den Täter anhand einer selbst zugefügten Verletzung ausfindig zu machen. Wobei es uns wahrscheinlich wenig bringen würde, uns umzuhören“, fügte sie etwas resigniert hinzu. Die Bewohner Ravengros waren wohl eine harte Nuss, denn bis auf Kendra und den Wirt Zokar Elkarid hatten sich bisher alle hier (zumindest alle, mit denen Dana Kontakt gehabt hatte) misstrauisch bis abweisend oder sogar feindselig benommen.
„Doch wenn wir Glück haben, ist der Wirt vom ‚Lachenden Dämon‘ dafür zu haben, ein wenig Klatsch mit uns zu teilen… Was auch immer zutreffen mag“, kam Dana zum Thema zurück, „die Platzierung an dem Mahnmal ist sicher kein Zufall. Möglicherweise gab es in der Vergangenheit bereits solche Schmierereien hier im Ort. Sicher könnte uns der Sheriff Auskunft geben – es gibt hier doch einen, oder nicht, Kendra? Die alte Amme erwähnte einen Stadtwächter, gesehen hat ihn aber noch keiner von uns, soweit ich weiß“, wandte sich die junge Varisianerin mit fragendem Blick an die Tochter des Professors, bevor sie wieder an die versammelte Runde gerichtet weiterredete. Dafür, dass sie zuvor sehr schweigsam gewesen war, hatte sie nun viel zu sagen.
„Sollte das Zeichen noch da sein, sollten wir ernsthaft in Erwägung ziehen, diesen Vandalismus zu melden und gleichzeitig Informationen zu beschaffen, sonst fällt er am Ende auf uns zurück. Wobei sich das mit dem nächsten Regen wohl selbst erledigen dürfte… Oder es sich vielleicht schon hat, sollte es bereits über Nacht geregnet oder jemand sich um das Zeichen gekümmert haben.“

Dana seufzte. „Es wäre wirklich besser gewesen, wenn Ihr Euch sofort nach dem Entdecken genauer damit befasst hättet. Doch macht Euch keine Vorwürfe, Brann“, bat sie den Söldner, denn auf geschehenen Dingen herumzureiten, machte die jetzige Situation auch nicht besser. Dana wechselte noch einmal einen Blick mit Ichabod, bevor sie ebenfalls auf Gespräche einging, die ihr Mann und sie nicht mitbekommen hatten. Dana verstand Ichabods Andeutung bezüglich Jadars Geheimniskrämerei, jedoch würde das bei Brann vermutlich nicht der Fall sein, weswegen sie präzisierte, was gemeint war:
„Nur wäre es auch mir ein persönlichen Anliegen, Euch darum zu bitten, uns zu berichten, was genau Ihr gestern insbesondere mit Jominda Fallenbridge besprochen habt.“ Schließlich hatte sie das möglicherweise fast das Leben gekostet.
„Jadar zeigte sich bedauerlicherweise sehr verschlossen in dieser Hinsicht. Habt Ihr ihr von der Krypta erzählt? Es wäre sinnvoll, wenn wir genauer abstecken könnten, wer davon wusste, dass wir Interesse dafür gezeigt haben, denn die Untoten haben uns nicht ohne Grund auf dem Friedhof erwartet.“

Bei der Erwähnung der Untoten kam Dana etwas in den Sinn. Nun sprach sie Samuel Pierce an:
„Da fällt mir ein: Man hat Euch noch nicht eingeweiht, nehme ich stark an.“ Sicher war das Gespräch für den Nachzügler etwas verwirrend. Dana beschloss, Klarheit zu schaffen, denn auch wenn Ichabod dies vermutlich nicht gefallen würde, besaß Samuel Pierce als Vertrauter und Erbe des Professors das gleiche Recht wie die anderen Anwesenden, von den Geschehnissen zu erfahren. Unter dem Testament war der Name des Mannes verzeichnet gewesen - wie auch ihr eigener und der Ichabods. Der Professor hatte von ihrer Trennung gewusst, so hatte er in seiner schwungvollen Schrift angegeben, dass ihr Ehemann wohl in Aashügel zu finden und nach ihr selbst wohl in Caliphas bei ihrem Vater zu suchen wäre. Bei diesem hatte sie in der vergangenen Zeit zwar nicht wirklich gelebt, aber der gealterte Händler hatte dem Boten den Weg zu ihr weisen können.

Dana begann zu berichten:
„Wir wissen aus den Aufzeichnungen des Professors, dass er dem Flüsternden Weg, einer Gruppe von Nekromanten, auf der Spur war, die irgendein Interesse am Schreckenfels-Gefängnis hegen. Das ist ihm zum Verhängnis geworden, denn warum sonst fand man ihn kurz nach dem letzten Tagebucheintrag, erschlagen von einem Gargoyle auf? Er wusste, dass er in großer Gefahr war, was aus diesem Eintrag auch ersichtlich ist, weswegen er vorsorglich schon einmal alles dafür vorbereitet hat, dass wir seine Arbeit fortsetzen können. Zumindest ist das meine logische Schlussfolgerung aus den Gegebenheiten, vor die er uns gestellt hat. Offenbar sind wir aber selbst nun bereits ins Visier der Totenbeschwörer geraten.“ Dana behagte dieser Gedanke sichtlich nicht. Auch wenn Viktor ihre Wunden geheilt hatte, überfuhr sie ein Schaudern, als sie an die gestrigen Geschehnisse dachte. Dies war nicht das erste Mal, dass sie mit Wiedergängern zu tun bekommen hatte, jedoch war die Begegnung auf dem Friedhof eindeutig von zu viel Nähe zu diesen Abscheulichkeiten geprägt gewesen – und von zu viel Angst und Schmerz. Sie suchte Ichabods Hand mit der ihren, um Trost und die Geborgenheit seiner Nähe zu finden.

„Lest das Testament, Herr Pierce“, fuhr sie dann fort, bevor ihre Sprechpause zu lang wurde, „das könnt Ihr unmöglich in so schneller Zeit geschafft haben.[1] Da Ihr Euch entschlossen habt, zu bleiben, sollt Ihr auch alles wissen. Ich fürchte, wir können jede Hilfe gut brauchen.“ Der Ausblick auf die Zukunft sah keinesfalls gut aus. Wenn Jadar Recht hatte und der Pfad plante, den Flüsternden Tyrannen zu erwecken… Sie mochte sich nicht ausmalen, was ein Erfolg dieser mordenden Nekromanten bedeuten würde.

„Ich werde es übernehmen, erneut mit Stadtrat Hearthmount zu sprechen“, bot sie bereitwillig an und war plötzlich wieder in einen gewohnt besonnenen Ton verfallen, nachdem sie zum Ende ihrer letzten Worte hin etwas verbittert geklungen hatte. Aber zumindest ihren auffunkelnden Augen, als sie dessen Namen aussprach, war wohl abzulesen, dass sie eigentlich Groll gegenüber dem Stadtrat verspürte. Sie hatte es nicht positiv aufgenommen, durch dessen Gebrüll verscheucht und der Rathalle verwiesen worden zu sein.
„Es ist gut möglich, dass sein Zorn ein wenig abgekühlt ist, und ich will versuchen zu retten, was ich retten kann. Um Vater Grimburrow sollte sich am besten Viktor allein kümmern“, dachte sie laut, „– oder vielleicht wollt Ihr ihn begleiten, Kendra? Ihr kennt Euren Priester sicherlich und vermögt, die entstandenen Wogen etwas zu glätten. Doch was die Statue betrifft: Wie gehen wir nun vor? Wollen wir uns erst einmal alle gemeinsam ein Bild machen? Herr Pierce könnte Recht haben, möglicherweise ist es eine Falle, wenn in diesem Fall auch seltsam wäre, warum man nicht bereits gestern Kendra und Brann angegriffen hat.“
Dennoch konnten sie es nicht ausschließen, vermutete Dana. Vielleicht hielt sich der Pfad zurück, solange Kendra bei ihnen war. Wer wusste das schon? Bestimmt wäre es einfacher, den Trauergästen die Schuld in die Schuhe zu schieben, wenn sie ohne Begleitung der Professorentochter in Schwierigkeiten gerieten.
 1. Link zum Post mit dem Testament

Ichabod Crane

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« Antwort #399 am: 30.10.2013, 23:15:43 »
Ichabod war der Erste, welcher auf die ganzen Worte von seiner Exfrau reagierte.
Zwar froh, dass sie ihm wenigstens ein kurzes Lächeln wieder schenkte und ihm auch teilweise beipflichtete, musste er zuerst allerdings Bedenken vorsichtig äußern:
"Die Idee mit dem Stadtrat finde ich gut, allerdings sollte Dich, Dana, Herr Morton begleiten, denn niemand von uns sollte allein in der Stadt unterwegs sein.
Vorallem da ich glaube, dass wir uns durch unsere Aktivitäten gestern für den Pfad auffällig gemacht haben..."
, wobei er für Samuel das Herr vor dem Herr Morton deutlich betonte, da dieser dies nicht gemacht hatte, und streichelte mit seiner Hand die Hand Dana, welche sie ihm suchend gereicht hatte und welche er nicht mehr los ließ.
"...und auch mit den Fragen beim Fallenbridge Laden eher Staub aufgewirbelt haben.
Aber wer ein Wespennest ausräuchert muss sich über Wespenstiche nicht wundern..."
, erklärte der Schurke lächelnd weiter, um etwas die Spitze in seinen Worten abzuschwächen, zumal er nicht wusste, was genau verraten wurde, und er selbst auch gestern nicht ganz unschuldig geblieben war.
"...auch wenn der Anschlag beziehungsweise der Vorfall mit den Untoten uns eine Warnung sein sollte."
Doch Ichabod war noch lange nicht außer Atem:
"Das Kendra ansonsten Herr Mortis begleitet, ist eine vortreffliche Idee.
Der Rest von uns kann dann die Statue untersuchen oder hier das Haus hüten.
Denn tagsüber fürchte ich keine Fall, denn selbst der Pfad, welcher sich das Ende der Welt wünscht, geht überlegt vor!"
, womit merklich abermals Pierce indirekt angesprochen gemeint war und nicht Jadar. "Wir können uns ja alle anschließend im Gasthaus treffen und uns weiter besprechen, in Ordnung?
Bedenkt allerdings, dass man auch bei der Beschmierung uns alle wie Brunnenvergifter verdächtigen wird."
, und machte sich dabei schon etwas zum Aufbruch bereit, selbst wenn es noch Antworten zu hören gäbe und das Gespräch noch lange wohl noch nicht zu Ende wäre.
Allerdings ohne Dana's Hand losgelassen, denn stattdessen blickte der adelige Detektiv lächelnd seine einzig wahre Liebe an und ging weiter in sich.
Denn sie war für ihn wie eine Muse für einen Barden und ließ ihn eine weitere Theorie spinnen:
"Wir sollten dennoch unser eigentliches Ziel nicht ganz aus den Augen verlieren, denn auch wenn es wirklich Menschenblut ist und der Pfad dahinter steckt, statt einem Bauern, der uns mit etwas Hühnerblut nur etwas Angst einjagen und vertreiben möchte:
Es könnte alles auch nur ein Ablenkungsversuch sein, um uns von der Krypta und dem Gefängnis fern zu halten! "
, ermahnte der Ermittler und gab damit seine neueste Theorie auch gleich für alle mit zu bedenken.

Sein geplanter Brief würde der Mann aus Aashügel damit warten müssen, denn die Zeit drängte noch mehr als die Tage zuvor.

Jadar L. Nefalen

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« Antwort #400 am: 31.10.2013, 19:15:57 »
Jadar brauchte länger als er angenommen hatte, bevor er den Rest seiner Begleiter fand, welche sich komischer weise weder in der Küche noch in Danas Zimmer befanden, sonder im Arbeitszimmer des Professors.
Nicht minder überraschte ihn die Anwesenheit von Samuel Pierce in diesem Zimmer, gleichzeitig war es jedoch auch ein Hinweis auf seinen neuen Status, von unbekannten Fremden, zu Freund des Professors, so schien es zumindest, doch wollte er sich das erst noch bestätigen lassen bevor er seinen Plan vortrug.
"Entschuldigt die Störung," sagte Jadar als er das Zimmer betrat und eine kurze Verbeugung andeutete, "kann ich davon ausgehen, dass Samuel Pierce Anwesenheit im Arbeitszimmer in Begleitung nahezu aller beteiligten, ein Zeichen dafür ist, dass seine Aussage was die Freundschaft zum Professor angeht, faktisch zutrifft?"
Hierbei wartete der Alchemist auf ein bestätigendes nicken oder ein ablehnendes Kopfschütteln, von Kendra, Brann, Dana oder Crane.

"Ich verstehe, dann gehe ich recht in der Annahme, das Mr.Pierce auf dem aktuellen Stand der Dinge ist?"

"Falls dem nicht so ist werde ich ihn später unterweisen, sofern sich niemand anderes dazu anbietet. Wie dem auch sei,  gegenwärtig bin ich aus einem anderen Grund hier. Ich habe mir eine Lösung, für das Problem überlegt, wie wir an das Gerät in der Krypta kommen, welches der Professor uns hinterlassen hat."

"Bevor ich meinen Plan preisgebe, möchte ich euch daran erinnern das dies derzeit nur ein Vorschlag ist:
Derzeitig sind wir in einer Situation in der wir nicht mit der Hilfe von Vater Grimburrow rechnen können, gleichzeitig sind jedoch die Geräte welche sich in der Krypta befinden für die Rettung des Dorfes essenziell.  Bedauerlicherweise ist die Aussicht das Gerät mit Offizieller Zustimmung zu entnehmen äußerst gering, soweit ich weiß haben wir es bereits zwei Mal versucht, ohne Erfolg. Und selbst ich, als Alchemist weiß, dass es töricht ist, immer wieder dasselbe Experiment durchzuführen und auf ein anderes Ergebnis zu hoffen.
Desweiteren denke ich, das Gerät mit Gewalt zu entwenden keine vernünftige Alternative ist, welche nur im äußerstem Notfall in Betracht gezogen werden sollte und selbst dann nur unter größten vorbehalten."


Jadar hatte diesen Vortrag bereit einmal gehalten, er hoffte dieses Mal mehr Erfolg zu haben.
"Damit wäre Heimlichkeit die einzig angemessen Option, welche Erfolg versprechend ist."

"Zu aller erst würden Kendra, Miss Gray und Samuel Pierce zu Vater Grimburrow gehen und ihn in ein Gespräch verwickeln, ihr könnt Beispielsweise versuchen weiteren Informationen über den Professor ans Licht zu bringen, vieleicht auch über das Dorf und dessen Bewohner und deren Verhältnis zum Professor. wobei ich nicht darauf hinweisen muss, das ihr darauf achten solltet das Gespräch am Laufen zu halten."

"Als nächstes würden Crane, Brann Morton und ich uns auf den Friedhof begeben und nach dem Gerät suchen."
Wobei der Alchemist zum zweiten Mal an diesem Tag zwei Fläschchen hoch hob.
"Der Inhalt dieser Fläschchen erlaubt es einem das Aussehen und die Stimmer jeder beliebigen Person anzunehmen. Ich werde mich als Vater Grimburrow verkleiden und Brann Morton und Crane durch den Friedhof zur Krypta führen. Leider habe ich nicht allzu viele Informationen über Vater Grimburrows Habitus, an diesem Punkt kommt Crane ins Spiel, da er besonders begabt darin zu sein scheint, Aufmerksamkeit aus sich zu ziehen im Guten wie im schlechten. Außerdem wären seine Fähigkeiten als Detektive in der Krypta besonders nützlich. Brann Morton ist da falls uns in der Krypta mehr erwartet als nur ein einfaches Gerät, was mit größter Wahrscheinlichkeit der Fall sein wird."

"Das ist mein Plan und wie ich anfangs erwähnt habe, ist dies nur ein Vorschlag?"
Dabei sah er die Anwesenden einen nach dem anderen an, wobei er sowohl Kendra als auch Samuel Pierce für einen etwas längeren Zeitraum fixierte. Die Gründe dafür, könnten nicht unterschiedlicher sein, bei Kendra war es so, dass er ihre Zustimmung brauchte. Ohne diese würde er denn Plan selbst dann nicht durchführen, wenn die Mehrheit der Anwesenden zustimmen würde. In Samuel Pierce Fall, war diese Unternehmung, der einzige Beweis den der Alchemist akzeptieren würde bevor er überhaupt in Erwägung zog dem Neuankömmling zu vertrauen, der Ausgang diese Plan würde darüber entscheiden.

"Euch ist sicherlich aufgefallen, dass ich Viktor Mortis mit keinem Wort in meinem Plan erwähnt habe. Der Grund dafür ist, das ich ihm die erste Version meines Planes vorgelegt habe, er hat diese vorgehen jedoch auf besonders extrem Art abgelehnt. Dies bringt mich zum zweiten Grund, weswegen ich hier bin. Viktor Mortis bat mich darum euch zu informieren, dass er nicht länger in diesem Anwesen verweilen möchte. Als Gründe hat er angeführt, dass er meinen Mangel an Moral und mein konstantes Misstrauen gegenüber der hiesigen Pharasma Kirche nicht länger ertragen kann und das Gleiche gilt für die Konstanten Auseinandersetzungen Innerhalb der Gruppe."

Ichabod Crane

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« Antwort #401 am: 01.11.2013, 11:21:17 »
Zweifelsfrei, Ichabod Crane war kein Freund des Alchemisten, denn dieser hatte durch die ein oder andere Aussage beziehungsweise eben gerade die fehlenden ehrlichen Antworten die Meinung des Schurken über sich negativ geprägt.
Und dies hatte sich auch nicht gerade positiv geändert durch sein Hineinplatzen in das aktuelle Gespräch, genauso wie die Tatsache, dass der Ermittler Brann und vorallem Samuel noch weniger leiden konnte.

Dennoch begrüßte er seine Pläne, auch wenn dieses Vorhaben zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden müsste, was Ichabod auch mit Begründungen hierfür entgegnete:
"Um die Krypta müssen wir uns leider später kümmern, denn wir haben vorerst eine andere Sache, welcher wir dringend nachgehen müssen.
Etwas, was uns Kendra und Herr Morton erst jetzt und mitgeteilt haben und welches für weitere Erkenntnisse primär am wichtigsten ist.
Mehr diesbezüglich, um das ganze Thema nun nicht nochmal zu wiederholen, werde ich auf unserem Weg dorthin erklären, denn Ihr, Herr Nefalen, werdet mich zum Tatort begleiten."
, wobei Ichabod tunlichst weiterhin Samuel so behandelte als wäre er Luft.

"Was Herr Mortis betrifft, so müsst Ihr ihn als Priester von Pharasma verstehen, denn er kann fast gar nicht anders handeln, zumindest sieht er selbst wohl nicht die Optionen anders zu handeln, obgleich ich hoffe, dass er wenigstens für unsere weiteren Pläne noch zur Verfügung steht...", und blickte dabei auffordernd zu Dana, welche Viktor vielleicht wenigstens dazu bringen könnte dem aktuellen Plänen Folge zu leisten, denn schließlich hatte seine Exfrau wohl mit den besten Draht zu Kleriker.

"Auch wenn ich ihn aus Eurem Plan ansonsten so weit es geht raushalten möchte und auch sonst Euren Vorschlag abschmettern muss.
Nicht wegen der Aktion selbst, sondern die Vorgehensweise.
Denn ich bin der Meinung, dass wir uns einfach die kommende Nacht heimlich in die Krypta bewegen sollten.
Alles andere ist noch auffälliger und zu risikoreich, dass es rauskommt!"


Womit der Detektiv Brann, Kendra, Dana und Jadar die Möglichkeit gab zu antworten.

Brann Morton

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« Antwort #402 am: 01.11.2013, 18:36:55 »
Ohne den Detektiv eines weiteren Blickes zu würdigen und sich auch nicht zu einer zynischen Antwort hinreißen zu lassen, ging Brann Morton ungeduldig durch das Arbeitszimmer. Für wen hielt sich Ichabod Crane eigentlich, das er versuchte ihn einfach so herumzukommandieren? Wieder einmal trug er dick auf und hielt sich für die wichtigste Person im Raum, fast so als glaube er wirklich daran, das er das einzig nützliche Mitglied in dieser Gruppe war. Dabei war es der Meisterdetektiv, der nicht nur einmal ihre Pläne durch sein Wesen und seine stürmische Art vereitelt hatte. So ließ Brann den Detektiv reden und blieb für den Moment ruhig und gelassen stehen um sich schließlich anzuhören was die anderen zu sagen hatten.
Als Dana nochmals auf das Thema mit dem V zu sprechen kam, konnte er kaum glauben, was er da hörte. So wie es Dana aussprach hörte sich das ganze an, als hätte er das V angesehen und als unwichtig befunden. Brann hatte sich mit dem V befasst, mit Kendra darüber geredet und überprüft ob der Professor etwas darüber gewusst hatte. Dann hatte ihn Viktor unterbrochen. Es hatte also keine weitere Möglichkeit gegeben sich mit dem V noch genauer zu beschäftigen. Auch wenn sie versuchte den Seitenhieb ihm gegenüber abzuschwächen, ließ er es sich nicht nehmen zumindest kurz darauf zu antworten.

"Ich habe mich nach dem Entdecken so lange mit dem V befasst, bis ich von Viktor unterbrochen wurde. Es gab nicht einmal die Möglichkeit mich noch umfassender damit zu beschäftigen."

Brann hasste es wenn man behauptete er wäre tatenlos geblieben. Wenn er eines noch mehr hasste als diese Behauptung, dann war es tatsächlich tatenlos zu sein. Er war kein Mann der einfach abwartete und darauf wartete, das sich Probleme von selbst lösten. So nahm er auch kein Blatt vor den Mund als das Gespräch auf Jominda Fallenbridge gelenkt wurde. Er hatte nichts zu verbergen und würde die anderen nicht anlügen, zumal er nicht sicher war, das Miss Fallenbridge tatsächlich der Grund für die Untoten war. Natürlich hatte er wichtige Informationen mit einer fremden Frau besprochen aber sie war die beste Freundin des Professors gewesen und sie brauchten Hilfe und Verbündete.

"Wir haben uns bei Kendra erkundigt, mit wem der Professor im Dorf ein besonders gutes Verhältnis hatte. Jominda Fallenbridge war eine gute Freundin des Professors und wie ihr wisst, war sie eine der wenigen, die auch bei der Beerdigung anwesend war. Sie ist wohl das, was einer Gelehrten in diesem Dorf am nächsten kommt und mit ihr hat Petros immer gerne gefachsimpelt. Ich glaubte, das der Professor sich seine Freunde gut ausgesucht hat - genauso wie uns - aber da bin ich mir jetzt nicht mehr so sicher, nach dem, was gestern passiert ist."

Er seufzte und zögerte das unvermeidliche nur ein, zwei Sekunden heraus. Er wusste, das er mit den folgenden Sätzen als Idiot dastehen würde, der womöglich dafür verantwortlich war, das Ichabod und Dana fast gestorben waren. Er glaubte nicht, das Miss Fallenbridge etwas damit zu tun hatte aber das änderte nichts an der Tatsache, das sie alles wusste und noch immer ein unbeschriebenes Blatt war. Sie war eine Fremde, die über die Gruppe Bescheid wusste und zumindest in einem hatten die anderen Recht. Sie konnten nicht ausschließen, das sie ein Mitglied des Pfads ist.

"Ich gebe zu, das mir ein Fehler unterlaufen ist aber ich möchte betonen, das ich nicht glaube, das Miss Fallenbridge etwas mit den Untoten zu tun hatte. Außerdem trägt Mister Nefalen keine Schuld, er hat vermutlich nichts gesagt, damit ich die Chance habe mich zu rechtfertigen. Ich habe Miss Fallenbride von der Krypta erzählt. Mir war nicht klar, das es ein Fehler hätte sein können. Zumindest zu der Zeit hatte ich noch ein kleines bisschen Hoffnung in die Menschen dieses Dorfes gelegt. Nach dem gestrigen Tag weiß ich, das wir wirklich niemandem vertrauen können. So ein Fehler wird mir nicht noch einmal unterlaufen. Vielleicht wäre es schlau, ihr noch einmal einen Besuch abzustatten."

Obwohl er diesen Fehler jetzt ausgesprochen hatte, blickte er nicht betreten zu Boden. Der Söldner stand zu seinen Fehlern und zu seinen Fehleinschätzungen. Er blieb aufrecht stehen und stellte sich den enttäuschten, zornigen oder sogar missbiligenden Blicken. Er hatte schon schlimmeres erlebt und er würde auch diesen Moment überstehen. Nachdem er das alles über sich ergehen lassen hatte, nahm er den Gesprächsfaden allerdings wieder auf und beteiligte sich weiter an der Disskusion.

"Ich kann Miss Gray zum Stadtrat begleiten, das ist eine gute Idee. Vielleicht können wir etwas herausfinden. Allerdings sollten wir vorsichtig sein, etwas von dem Zeichen zu erzählen. Ganz zufällig sind wir wieder die ersten, die so etwas entdecken und das wird sofort ein schlechtes Licht auf uns werfen. Als wir von den Untoten erzählt hatten, verdächtigte man uns und das wird dieses mal nicht anders sein."

Schließlich ließ sich Brann den Plan Jadars durch den Kopf gehen und dachte darüber nach. Generell war die Idee nicht wirklich schlecht aber dieses mal musste Brann dem Detektiv zustimmen. Sie sollten nicht tagsüber zu dem Friedhof gehen. Heimlichkeit war jetzt ihr Freund, da sie in keinster Weise auf Unterstützung aus dem Dorf hoffen konnten. 

"Wir müssen so wenig Aufmerksamkeit auf uns ziehen wie möglich. Es sind sowieso schon alle Augen auf uns gerichtet. Dieses mal muss ich Herrn Crane zustimmen. Wir sollten uns erst in der Nacht zur Krypta begeben. Wir haben wirklich alles versucht um auf legale Weise an die Ausrüstung heranzukommen und uns bleibt nur noch dieser Weg."

Samuel Pierce

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« Antwort #403 am: 02.11.2013, 13:29:10 »
Das sein Name im Testament stand, schien auf erstaunliche Art und Weise für die Gruppe einiges zu ändern.
Außer vielleicht für Ichabod, der ihn bei seinen Plänen ausließ – doch das konnte Pierce ihm nicht mal verübeln. Er war Crane ein Dorn im Auge und er war gerade noch nicht sicher, ob er diesen Dorn nicht noch tiefer setzten wollte. Doch gerade war dafür nicht die Zeit.
Da Dana so nett war ihm das Testament weiterzureichen, überflog er die Worte des Professors. Er nickte bedächtig und nahm nur halb war das Jadar wieder im Raum war.
Er hörte sich beide Vorschläge mit Ruhe und Bedacht an und erkannte seine Chance.
Sowohl der Plan Ichabods, als auch der Jadars spielte ihm in die Karten. Denn es würde sich die Möglichkeit ergeben Dana zu begleiten, wenn auch in einer der Versionen mit Morton im Rücken – aber immerhin ohne den kleinen Wuschelkopf. Samuel spürte das unbändige Verlangen ihm durch die Haare zu wuscheln und ihn zu loben, wie man es bei einem Hund auf der Jagd tat, wenn dieser mit einer Ente im Maul aus dem Dickicht zurück zur Jagdgesellschaft gelangte.
Auch wenn nun die Frage nach seiner berechtigen Anwesenheit geklärt war, ging er davon aus, dass seine Stimme bei der Entscheidungsfindung kein großes Gewicht haben würde.
Er reichte Kendra das Pergament mit einem Lächeln und dankendem Nicken zurück.
Der scheinbare Butler faselte etwas von Gestalt annehmen – oder hatte er das nun falsch verstanden? Obwohl er nun auf dem neusten Stand der Dinge war – und dank der Erwähnung eines Nekromanten mit einer ordentlichen Gänsehaut ausgestattet – war er sich nicht sicher, ob Nefalen das ernst meinte.
Er hörte sich auch an was Brann zu sagen hatte und gab dem Söldner Recht, wenn auch mit dem Einschub dass Samuel fand, dass man sich generell nicht auf Friedhöfen herumtreiben sollte, schon gar nicht wenn ein Nekromant unterwegs war und in seiner Vorstellung Leichen wie Marionetten vor ihm tanzen ließ.
Er wiegte seinen Kopf von rechts nach links, scheinbar von einer inneren Entscheidungsfindung zerrissen, bevor er sprach. “Wenn ich mich dazu äußern dürfte?“
Dann nickte er in die Richtung von Brann. “Ich würde euch ebenfalls gerne begleiten. Ich lernte in meiner Jugend mit Herren in solchen Positionen zu sprechen. Ich kann mich beileibe gewählter ausdrücken, als ich es heute Morgen zeigte. Gerne kann ich mich auch im Hintergrund halten.“
Tatsächlich entsprach das der Wahrheit, immerhin hatte er sich als Kind und Jugendlicher tagelang mit Umgangsformen herumschlagen müsse, welche er beherrschte, aber nur selten nutze. Er hielt das alles für pure Zeitverschwendung. Nur wenn es aus seiner Sicht heraus Sinn machte, bediente er sich der Kenntnisse. Er war gespannt was Crane daran herumzumäkeln haben würde. Doch solange Gray und Morton nichts gegen den Plan auszusetzen haben würden, gab es auch keinen Grund für Samuel von seinem Vorhaben abzulassen.

Er hatte auch einen Augenblick überlegt sich den vermeintlichen Buchstaben anzusehen, aber er war sich sicher, dass Crane ihn nicht dabei haben wollen würde und auf seine Worte sowieso nicht hören würde – wozu also die Mühe machen?

“Euer Plan Nebalen was die Krypta betrifft, scheint im wahrsten Sinne des Wortes, doch besser geeignet für eine Nacht und Nebelaktion.“ Das der den Namen falsch aussprach fiel Samuel nicht mal auf.
Nicht dass Pierce erpicht darauf war, nachts in eine Krypta einzubrechen, aber das Wort Ausrüstung hatte ihn aufhorchen lassen.

Der Aufenthalt in einer Bibliothek mochte bei anderen Personen das Gefühl von Ruhe und Ausgeglichenheit hervorrufen, bei ihm jedoch erzeugte es lediglich Beklemmung und Unmut. Er fühlte sich von all den Büchern eingeengt und daran erinnert, dass er ein verarmter Streuner war, wo er doch eigentlich Herrscher sein sollte.
Aber es war wichtiger gewesen Karten von Familienzugehörigkeiten zu zeichnen, als sich um die Geldbelange des einstigen Adelshauses zu kümmern.
Es hätte nicht viel gefehlt und er hätte ein Hrmpf ausgestoßen, bei den dunklen Gedanken die ihn begleiteten.
Er war missmutig und spürte zu allem Überfluss noch Kopfschmerzen, vermutlich von seinem verspannten Nacken, heraufziehen. Er wollte sich in dieser, für ihn, nach Staub und Tod riechenden Atmosphäre nicht länger aufhalten.
Er führte die Hände mit einem leichten Klatschen zueinander. “Neue Erkenntnisse werden wir durch herumstehen und diskutieren wohl kaum erlangen.“

Ichabod Crane

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« Antwort #404 am: 02.11.2013, 14:17:47 »
Ichabod ersparte sich Brann zu verbessern, denn der Söldner musste nicht nur ein Mal ihm Recht zustimmen - er pflichte ihm auch bei seinem anderen Plan bei, indem er sagte, dass es eine gute Idee wäre Dana zum Stadtrat zu begleiten.
Es genügte ihm sich als moralischer Sieger zu fühlen, wobei er hochmütig sogar sich einen Zacken aus seiner Krone brach und dem unsympathischer Söldner nur etwas nettes zu sagen hatte:
"Macht Euch keinen Kopf, Herr Morton, denn wir haben alle schon Fehler gemacht, doch dies unterscheidet uns eben von den Göttern: Wir sind nicht unfehlbar!", und schenkte ihm dabei sogar ein mildes Lächeln, um ihn etwas zu beruhigen, falls dies nötig wäre.

Aber nur um laut aufzulachen, als ausgerechnet Samuel fast zugleich andeutete ein geborener Diplomat zu sein, was ihn jedoch kurz sich entschuldigend daraufhin auch schon wieder räuspern ließ und beschämt zu Kendra und Dana blickend.
Das restliche Blabla des neuen Widersachers ließ Ichabod merklich desinteressiert über sich ergehen, aber nur um auf dessen Klatschen und dessen letzten Satz ohne diesen direkt zu bestätigen oder zu quittieren zu antworten:
"So weit so gut...Dana und Herr Morton übernehmen den Stadtrat, Herr Nefalen und ich übernehmen die Statue und der Rest übernimmt mit Kendra und Bruder Viktor unseren allseitsbeliebten Vater - mal schauen, ob man sich dort nicht erneut die Zähne ausbeisst!", wobei er kurz diebisch grinsend zu Samuel blickte, welcher sich eine Menge Ärger einhandeln würde, sollte er dem Kauz wie ihm gegenüber treten oder weiterhin keine ordentliche Anrede beherrschen beziehungsweise genannte Namen falsch aussprechen.
Den Plan Dana und Brann zum Stadtrat zu folgen, fand der Detektiv ansonsten absurd, denn Samuel sollte lieber Viktor unterschützen und sich beweisen, sofern er nicht doch nur ein aufgeblasener Dummschwätzer und Angeber wäre.
Ein Aufschneider und Bauernfänger erster Güte.
"Ihr solltet nur Herr Mortis auch informieren über unseren aktuellen Plan.", was jedoch das Einzige, was er direkt zu Herrn Pierce sagte, wobei er zugleich auch sich wieder an den Rest wand:
"Wir treffen uns dann zur Mittagsstunde im Dämon, um unsere Auswertung zu machen.
Dann sollte noch genügend Zeit sein sich zu erholen, um in der Nacht die Krypta anzugehen!
Auf ein gutes Gelingen!"
, womit der Ermittler seine Hand von der Hand seiner Exfrau löste, um seine Hände um ihre Wangen vorsichtig zu legen und ihr einen liebevollen, aber einen für die Öffentlichkeit nicht zu innigen Kuss zu geben.
"Pass auf Dich auf, meine Liebste! An Herrn Morton's Seite solltest Du in Sicherheit sein, bis wir uns wiedersehen!", aber nur, um daraufhin zum Alchemisten zu blicken:
"Aufauf, Herr Nefalen - mir nach!", und dabei auch schon auf der Tür zu stolzieren, sollte ihn niemand aufhalten.

Draußen vor dem Anwesen angekommen und auf den Alchemisten wartend, fragte er diesen zugleich, um etwas Smalltalk zu beginnen, selbst wenn der Jadar nicht unbedingt schätzte und mochte.
"Wenn Ihr über Magie verfügt, könnt Ihr auch etwas bei dem Wetter gegen nasse Kleidung und Füße machen?"
Der Gedanke, dass Pierce vielleicht heimlich sich gestern ins Testament selbst fälschlicherweise eingetragen hatte, als niemand sonst im Hause zugegen war, keimte dabei nur kurz auf, denn der Varsianer hoffte, dass Desna, aber auch seine Göttin Pharasma, den Erben nicht so übel mitspielen würde.

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