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Autor Thema: Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...  (Gelesen 79667 mal)

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Brandy

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Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #30 am: 16.05.2013, 12:28:47 »
Über die Dame am Terminal konnte Brandy innerlich nur Lachen: "Na, 'nen Moodie[1] gefressen?" Den Erfolg ihres Auftritts konnte sie gut an der leichten Überforderung des Sicherheitsbeamten ablesen und freute sich über ihr Improvisationstalent. Doch dann kam der Dämpfer.

Ihre tatsächlich auftretende Sorge ließ sie in jahrelang trainierter Art und Weise gelenkt an die Oberfläche treten. Mehr verwirrt als ängstlich starrte sie erst den Beamten an: "Wie? Was? Kein Problem...ähm...ich weiß nicht, eigentlich nicht. Obwohl....beim Taxi?", dann beugte sie sich fast überdeutlich Richtung Bildschirm und striff ihn "versehentlich", um alle seine Sinne gefangen zu nehmen: "Was meinen sie denn? Mmh, warten sie mal...Könnte das nicht dieses Ding gewesen sein, auf das mein Bruder diesen komischen Kanister geschraubt hat und dann so ein stinkendes Zeug zwischen die Fugen meiner Kacheln gespritzt hat? Wenn ich dafür eine Zulassung gebraucht hätte, hätte er mir das aber sagen müssen!" Von unsicher über empört wechselte sie ihren Ausdruck in etwas hilflos, indem sie, ohne ihre Haltung zu ändern, den Kopf verdrehte, bis ihre weit geöffneten Augen sehr nah an seinen waren und leicht von unten heraufschauten: "Habe ich etwas falsch gemacht, Officer? Hätte ich so eine...wie nannte er sie noch?...ähm...Spritzpistole anmelden müssen?" Sie achtete wohlweißlich darauf, dass sie nicht zu leise sprach. Sollten doch möglichst viele mitbekommen, dass die arme nervöse Frau von dem Beamten wegen einer SPRITZPISTOLE aufgehalten wurde, wenn er jetzt noch auf weitere Untersuchungen bestand.
 1. Bezeichnung für Programm(chips), die dem Konsumenten für die Dauer der Aktivierung eine bestimmte Laune verschaffen.

Daishy

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Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #31 am: 16.05.2013, 21:32:46 »
Brandy
"Aeh, also...", hilfesuchend huschte ein kurzer Blick zu seiner Kollegin, die aber hinter Brandy's Ruecken auch nur mit den Schultern zuckte, "Nein, alles ok Ma'am. Lassen sie ihre Koffer einfach das naechste Mal mit unserem Frueh-Checkin Erste-Klasse-Service etwas frueher einchecken, dann koennen wir ihnen diese Unannehmlichkeiten ersparen und sie koennen unseren Flug ohne Stress geniessen. Entschuldigen sie das Prozedere nochmal vielmals, bitte.". Der Sicherheitsmann ging wieder einen Schritt zurueck zu seinem Terminal und die Frau uebernahm wieder. "Wuerden sie mir bitte folgen? Das normale Bording ist bereits abgeschlossen, sie koennen also ohne Stoerungen an Bord gehen." Ihre Begleitung fuehrt sie durch eine weitere Tuer auf die Gangway und wenig spaeter befindet Brandy sich in dem geraeumigen Erste-Klasse-Abteil.




Langsam aber sicher trudelten auch die letzten Passagiere in der Abflughalle ein und ob der Aktivitaet der Stewardessen konnte man merken, dass auch die Grundstimmung in dem Raum etwas aktiver wurde. Raschelnd verschwanden ueberall kleine Gegenstaende in dem Handgepaeck, die letzten Rest der Snacks wurden verspeist, die letzten Checks vorgenommen, Eltern sortierten ihre Kinder auseinander, die sich in einem abgetrennten Bereich gesammelt hatten um ein Klettergeruest - jedenfalls hatten die Kinder es dazu auserkoren - zu erklimmen, und langsam aber sicher bildete sich eine lose Menschentraube vor dem Eingang. Auch die Schattenlaeufer waren in dem Getuemmel anzutreffen, warteten dadrauf, dass das boarding begann. Neben der Grundanspannung, die selbst ein oder zwei Auftraege in diesem Metier dauerhaft hinterlassen hatten, waren alle Recht entspannt. Einzig Eve's Augen schweift in der Menge umher, stetig auf der Suche nach Mr. Kruger, den sie bisher noch nicht ausfindig machen konnte. Als sie ihn endlich ausmachen konnte, hielt die Freude aber nicht lang. Einer der Stewardessen begruesste ihn freundlich und fuehrte ihn und seinen, vermutlich Arbeitskollegen, Begleiter durch eine Tuer, die scheinbar in die Erste-Klasse-Lounge fuehrte. Ungluecklicher Umstand, aber nichts, was Eve waehrend des Fluges oder nach dem Flug nicht ausgleichen konnte, dachte sie sich.
Dann schien Bewegung in die vordersten Reihen zu kommen. Die Tueren zu dem Gateway wurden geoeffnet und sogleich gingen die ersten Passagiere dem Flugzeug entgegen.

...Mit Optimismus und Zuversicht in die Apokalypse!

Brandy

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Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #32 am: 17.05.2013, 13:14:53 »
Ruhiger, aber offensichtlich immer noch etwas verspannt, stellte sich Miss Rivera wieder aufrecht hin und lauscht den Worten des Beamten. "Hu...das ist gut. Ich fing mir schon an, Sorgen zu machen. Aber nein, Sie müssen doch ihre Arbeit tun.", wiegelte sie seine Entschuldigung verständnisvoll ab, auch wenn sie so durch den Wind wirkte, dass sie ihm wohl auch abgenommen hätte, wenn er von blauen Elefanten und rosa Wolken gesprochen hätte. Sie wusste zwar, dass sie gewonnen hatte, aber ihre Rolle hatte sie zu sehr im Griff, als das sie wieder herunterkam.

Sie griff nach dem Mantel und folgte still der Angestellten. Das sie nun von fast all ihrer Ausrüstung getrennt war, störte sie nicht, da sie die wirklich wichtigen Dinge in ihrem Körper hatte. Auf dem Weg zum Flugzeug entspannte sie sich wieder und antwortete dem Gruß des Flugbegleiters mit dem gleichen Lächeln, dass sie anfangs noch am Schalter gezeigt hatte. Sie ließ sich von ihm an den Platz bringen. Alle Sitze waren verstellbar, mit Tisch und Trideo ausgestattet. Da die Kabine der Ersten Klasse die oberste des Flugzeugs war, waren alle wenigen Plätze Fenstersitze. Sie dankte, setzte sich und blickte zur Wartehalle hinüber. Sie hatte sich weitesgehend gelehrt, da der Start unmittelbar bevorstand. Brandy schnallte sich an und betrachtete mit unverhohlener Neugier die anderen Passagiere.

Ms. Mowz

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Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #33 am: 19.05.2013, 08:54:55 »
Magdalena rutscht von ihrem Stuhl und nickt ihrem großen Begleiter kurz zu, wohl andeutend, dass auch sie sich am besten in die Schlange der Einsteigenden einreihen. Genau das tut sie jetzt auch, wobei sie irgendwelche neugierigen Blicke möglichst ignoriert. Sie war es gewohnt, dass die Leute sie anstarrten und sich an sie erinnerten, zumindest an so zivilisierten Orten wie dem Flughafen, und es war ja nun wirklich nicht so schlimm, in der Hinsicht aufzufallen. Man wurde heutzutage ja auch nur noch selten als Freak beschimpft als Changeling, und eine hatte es viel übler erwischt. Und vielleicht lenkte ihr großer Begleiter ja mehr Blicke auf sich, oder entmutigte irgendwelche Gaffer?

Faol

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Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #34 am: 19.05.2013, 23:22:01 »
Als es ans Betreten des Flugzeugs geht, hält sich Faol in der Nähe eines auffälligen Paars, aus einem massigen Mann und einer neben ihm schon beinahe winzig wirkenden Zwergin, die ihm schon im Wartebereich ins Auge gefallen sind. Er erhofft sich von den beiden eine Art psychologischen Sichtschutz, da jeder hauptsächlich auf diese achten wird, und er in ihrem Schatten der Belanglosigkeit verschwinden kann. Zwar rechnet er weder mit Ärger noch mit Beobachtern, nutzt aber gerade darum die Reise als eine Art Auffrischungsübung in Sachen aktivem Untertauchen. Nur für den Fall dass wiedererwarten doch mehr an der Nachricht, die er erhalten hat, dran ist als vermutet.

Eve

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Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #35 am: 20.05.2013, 14:44:17 »
Amateure... denkt sich Eve. Können nichtmals ausfindig machen, was für einen Flug der Mann gebucht hat.

Sich nichts anmerken lassend geht die Blondine gemütlich im Strom der Passagiere mit, um sich einen Platz im Flugzeug zu sichern, der möglichst nah an die erste Klasse heranreicht. Ersteinmal musste sie sich ein Bild von der Lage machen, und ob es überhaupt eine Gelegenheit gab, während des Fluges etwas zu unternehmen. Wahrscheinlich würde sich die Sache aber auf den Zeitraum nach der Landung verschieben, so zumindest war Eves aktuelle Einschätzung.

Samira

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Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #36 am: 20.05.2013, 14:51:39 »
Endlich in der Abflughalle angekommen kann Samira einen erleichtertes Aufseufzen kaum unterdrücken. Der nächste Job, der sie zwang Seattle zu verlassen müsste schon äußerst gut bezahlt sein oder eine alternative Transportmöglichkeit mit sich bringen. Kommerzielle Flugreisen würden ihr noch einmal den letzten Nerv rauben. Irgendwie fehlte ihr dazu einfach die nötige Gelassenheit. Im Stillen verfluchte sie das - wie üblich auch hier - geltende Rauchverbot und steckte ihr bereits unterbewußt hervorgeholtes Zippo zurück in die Tasche. Spielereien mit einem Feuerzeug würden bestimmt nicht zur erwünschten Unauffälligkeit beitragen, und wären sie auch noch so beruhigend. Stattdessen machte sie sich daran möglichst unauffällig die anderen Reisenden zu begutachten in der Halle zu begutachten.

Wer würde wohl mit in ihr Flugzeug steigen? "Hoffentlich keine schreienden Kinder..." Auf dem Hinflug hatte vor Ihr eine sichtlich überforderte Orkfrau mit mindestens 6 Kindern gesessen - da diese nicht für 3 Sekunden still hatten sitzen können, war das Zählen gar nicht so leicht gefallen. "Vielleicht sollte ich mir von dem gerade verdienten Geld endlich einen selektiven Geräuschfilter einbauen lassen, Reisen könnten so viel angenehmer sein." Der Gedanke brachte sie leicht zum lächeln, sie nahm sich vor, in den nächsten Tagen mal ein Angebot bei Kinda einzuholen. So tief in Gedanken versunken wäre sie fast in eine Gruppe Personen gelaufen, gerade rechtzeitig blieb sie stehen um den Zusammenstoß zu vermeiden. Mit einem gemurmelten "Sorry." wandte sie sich ab und Ihre Aufmerksamkeit wieder der Umgebung zu. Gerade rechtzeitig um zu sehen, dass das Boarding begonnen hatte. Leicht verärgert über sich selbst reihte Samira sich in die Schlange der Wartenden ein.
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Daishy

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Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #37 am: 22.05.2013, 11:59:29 »
Immer mehr der Passagiere im Eingangsbereich verschwinden in der engen Gangway in Richtung Flugzeug und nach 15 Minuten ist auch der letzte Passagier in dem Flugzeug angekommen. Die Stewardessen haben alle Haende damit zu tun, alle auf den richtigen Platz zu bekommen, doch schlussendlich schliessen sich die Tueren des Flugzeugs und der Flieger setzt sich langsam in Bewegung.
Brandy ist in ihrem erste-Klasse-Abteil recht alleine, neben ihr scheinen nur noch drei andere Gaeste in den luxorioesen Sesseln Platz genommen zu haben. Eine schlanke Elfe im Kostuem ist gerade dabei eine Einweisung fuer den bevorstehenden Start zu geben, der zumindest von den zwei Geschaeftsleuten schnell abgewunken wird.
In dem Hauptteil der Maschine geht es nicht so komfortabel zu. Das Flugzeug ist zu gut 3/4 besetzt, was, obwohl es eine kleine Maschine ist, immerhin an die 50 Leute sein duerften. Viele der Gaeste scheinen Geschaeftsreisende zu sein, doch hier und da findet man auch einige Urlauber. Ein paar Kinder heben den Geraeuschpegel etwas, sehr zum Missfallen der Stewardess, die gerade versucht die Gaeste zum anschnallen fuer den bevorstehenden Start zu bringen.
Langsam rollte das Flugzeug auf die Startbahn und kurze Zeit spaeter konnten die Runner die Beschleunigungskraefte der massiven Triebwerke spuehren, die sie in die Sitze presste. "Guten Abend sehr geehrte Passagiere und willkommen an Bord der FlightAir 231 nach Seattle. Die Flugzeit wird ungefaehr zwei-ein-halb Stunden betragen", ertoent eine Lautsprecher-Durchsage, die sich stark nach einer Computer-generierten Stimme anhoert. "Erfrischungen sind in der mittleren Sektion fuer ein geringes Endgelt zu erwerben. Dort finden sie ebenfalls die Sanitaeren anlagen. Verbinden sie sich einfach mit unserem In-Flight-Host und zahlen sie die dort faellige Gebuehr bequem automatisch." Als die Ansage beendet war, bleiben die Lautsprecher stumm, waehrend das Flugzeug immer hoeher steigt und irgendwann die Lichter Denvers unter der dichten Wolkendecke verschwinden.

Die Zeit waehrend des Fluges rinnt stetig vorran, die angebrachten Trideo-Schirme zeigen Wiederholungen von irgendwelchen alten Trideo-Serien, stellenweise droehnt Musik aus schlechten Kopfhoerern und ab und an hoert man das Piepen von elektronischen Geraeten. In der Mitte des Flugzeugs findet sich tatsaechlich ein kleiner Verkaufsstand fuer Sojkaf, Snacks und anderen Kleinkram, doch von moderaten Preisen ist das meisste weit entfernt. Viel ungluecklicher war es da, dass der Zugang zu der ersten Klasse eine Zugriffskarte erforderte, wie Eve feststellte, als sie sich unauffaellig in dem Mittelteil umguckt. Brandy hat derweil mit alledem nicht zu kaempfen. Die verfuegbare Stewardess war derweil das zweite Mal bei ihr, um sich zu erkundingen ob etwas fehlt.
Nach etwas ueber zwei Stunden ging ein leichtes Knacken durch den Lautsprecher und es ertoente wieder eine Stimme, diesmal schien es jedoch keine Computergenerierte Stimme zu sein, sondern ein echter Mensch, der in ein Mikro sprach. "Meine Damen und Herren, ich bedaure ihnen mitteilen zu muessen, dass sich unsere Flugzeit verlaengern wird. Der Seattler Flughafen meldet technische Schwierigkeiten, so dass wir unseren Anflug verzoegern muessen, bis diese behoben sind und wir sicher landen koennen. FlightAir entschuldigt sich fuer diese Unannehmlichkeit. Selbstverstaendlich erhalten sie fuer einen ihrer naechsten Fluege mit FlightAir eine Ermaessigung. Vielen Dank fuer ihr Verstaendniss!"
Wieder geht eine halbe Stunde ins Land, dann eine weitere, ohne das das Flugzeug endlich seinen Landeanflug antritt. Man konnte merken, wie die Stimmung langsam angespannter wurde. Besonders aus den Reihen der Geschaeftsleute wurden unzufriedene Stimmen laut. Ein ermaessigter Flug wuerde immer noch nicht die Kosten von einem nicht rechtzeitig eingehaltenem Meeting decken. Viele hatten `Draht nach oben` und der Flughafen in Seattle koennte sich auf eine Beschwerde gefasst machen. Sowetwas duerfe heutzutage nicht mehr passieren. Ein Blick aus dem Fenster verriet nicht viel. Das Flugzeug schien etwas an Hoehe verloren zu haben, denn links und rechts draengte sich eine Wolkendecke an das Flugzeug, die jede Sicht nach 3 Metern beendete. Doch das Flugzeug schien weiter zu sinken, wie Faol als erster feststellt. Der Druck auf seine Ohren wird etwas groesser. Doch nicht nur er schien das gemerkt zu haben. Ein staemmiger Ork in einem grauen Anzug, die Haare locker nach oben fixiert, eine Brille auf der Nasse, die Hauer sorgsam gepflegt rempelt ihn mit der Kante eines Koffers an, den er mit beiden Armen vor der Brust fixiert. "Tschuldigung...", kommt es hektisch aus dem Mund des Orks und Faol kann einen besseren Blick auf den Ork werfen. Diesem steht der Schweiss auf der Stirn, sein Blick zuckt durch die Reihen und seine Fingerknoechel treten weiss hervor, so sehr krallt er sich an seinen Koffer. Er bleibt nicht lange stehen, sondern wendet sich gleich wieder ab, um seinen hektischen Gang durch die Reihen in Richtung Mittelkabine fortzusetzen. Entweder der Chummer hatte zuviele Drogen vor dem Flug eingeworfen und war jetzt auf einem elenden Trip, oder irgendwas passte hier nicht. Er war gerade am ueberlegen, ob er dem Ork folgen sollte, um zu gucken was dieser vorhatte, als sein Sitznachbar, ein Suedstaatler, der ebenso illegale Sachen in dem Gepaeck hatte wie er, ein "What tha ...?!" vernehmen liess, das temporaer Faols Aufmerksamkeit erregte. Er folgte seinem Blick und nach einigen Sekunden konnte er den Grund auch erkennen. Das Flugzeug war durch die Wolkendecke gebrochen, doch statt der Lichter zumindest der Vororte von Seattle sah man...nichts. Dunkelheit. Das konnte nicht gut sein. Auch einige anderen schienen einen Blick aus dem Fenster geworfen zu haben, doch es bedurfte scheinbar der Paranoia eines Runners, um aus der Situation wirklich eine Bedrohnung zu machen. Faol warf Dirty South noch einen fragenden Blick zu, als zwei Reihen hinter ihnen die Stimme des Riesen, den sie in der Eingangshalle schon gesehen hatten, ertoente: "Magdalena, sagmal, was ist denn das da unten fuer ein Licht? Ist das auch sowas aehnliches wie das, wo wir gerade drinsitzen?" Ms. Mowz, Faol, Dirty South und noch etliche andere Passagiere verrenkten sich den Hals um aus dem Fenster zu blicken, doch nur die Passagiere auf der richtigen Fensterseite konnten einen Blick erhaschen. Und tatsaechlich, schraeg unter ihnen brannte sich ein Licht durch den pechschwarzen Himmel. Nein, kein Licht, ein Feuer, das Feuer des Triebwerks einer Drohne wie Ms. Mowz verdutzt feststellte. Ein Feuer das schnell, sehr schnell, naeher kam. Auch Faol bemerkte das Feuer und haette er sich alleine ueber eine Drohne am Nachthimmel nicht gewundert, so gab es doch in Kombination mit dem Ork und den 'Problemen' am Seattler Flughafen einen Knoten in seinem Bauch. Irgendwas war ganz und gar nicht in Ordnung und alles was er noch rausbekam, war ein "VERFLUCHTER SCHEISSDREK!", bevor sich die Umrisse der Drohne am Nachthimmel abzeichneteten, erleuchtet durch ratternde Muendungsfeuer. Wie in Zeitlupe bruellte Faol "ACHTUNG!" als auch schon die Hoelle losbrach. Wo eben noch das aufgeregte Gequatsche von vielen Menschen durch die Kabine huschte, herschte nun ein tosendes Bruellen und peitschender Wind fegte durch die Kabine. Blut spritzte an die Decke, kleine Loecher wurden durch den Druck zu faustgrossen Rissen, Handgepaeck flog durch die Gegend und ueberall stiegen Schreie ueber den ohnehin ohrenbetaeubenden Laerm. Alles versuchte sich festzukrallen, an irgendwem, irgendwas. Chaos machte sich breit, als ein heller Lichtblitz die Innenkabine erreichte, gefolgt von dem Grollen einer kleinen Explosion. Immer noch nicht ganz begreifend, was gerade passiert, sehen Eve und Samira, wie das Triebwerk auf ihrer Seite in Flammen aufgeht und feuerspuckend sich in Einzelteile aufloest. Das Flugzeug gibt zur Seite und etliche Passagiere werden aus ihren Sitzen geschmissen. Eine Stewardess, die bisher sich an einem Durchgang festgeklammert hat wird losgerissen und durch die Maschine geschleudert, die mittlerweile schief in der Luft haengt und rapide an Hoehe verliert, immer weiter, unaufhaltsam der Dunkelheit entgegen.
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Dirty South

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Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #38 am: 22.05.2013, 16:30:00 »
Die Familie hatte den ganzen bürokratischen Kram schnell erledigt und so war DS einfach mit einem Flughafenwagen bis vor das Abflugsterminal gebracht worden, während sein Gepäck auf anderen Wegen ins Flugzeug gebracht wurde. Umgeben von zwei hektischen Airport-Assistents war der Runner in die Halle spaziert als gehöre ihm der Laden und hatte dann aufgrund der dringend vorgetragenen Aufforderungen er möge doch bitte "das Rauchen einstellen", seine Kippe widerwillig fallen gelassen und auf dem roten Teppich mit seinem Cowboystiefel ausgetreten.

Als letzter die Maschine betretend, hatte er sich ohne jede Eile zu seinem Platz begeben und war in seinen Stuhl kolabiert, während das Flugzeug bereits langsam los gerollt war. Sämtliche Sicherheitsschulungen, Hinweise auf Angebote und Angaben zu Ziel, Strecke und Zeit waren an dem Mann spurlos vorüber gegangen, da er die Lehne nach hinten gestellt - die bemühte Stewardess ignoriert - und sofort tief eingeschlafen war, ehe der Flieger die Startbahn verlassen hatte.

Irgendwann später aufwachend, grunzt der Norm seinen - die Geister seien gepriesen - unauffälligen und vor allem ruhigen Sitznachbarn grüßend an als er wieder zu sich kommt. Vorsichtshalber einen Whiskey bestellend, blickt er aus dem Fenster und will gerade seinen ersten Schluck nehmen, da erkennt er... "What tha fuck?!!"?

Das Glas vergessen in der Hand haltend, beobachtet der Runner die nächsten Sekunden mehr in Erstaunen als Schrecken, ehe er den Drink kippt und das leere Glas über seine Schulter wirft um den bisher nutzlos herab hängenden Sicherheitsgurt eilig anzulegen. So gegen den Sog gesichert, versucht mit zusammengekniffenen Augen zu erkennen, ob irgendwo Fallschirme zu sehen sind. Warum noch mal hatte er da zu Beginn nicht aufgepasst?! Ach ja. Genau. Sicherheitsscheiss hatte noch nie jemanden gerettet bei nem Flugzeugabsturz. ..
« Letzte Änderung: 23.05.2013, 08:21:43 von Dirty South »

Faol

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Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #39 am: 23.05.2013, 17:39:38 »

Als die Drohne auftaucht und das Feuer eröffnet, fühlt sich Faol plötzlich seltsam zweigeteilt. Einerseits rasen seine Gedanken und ihm entschlüpft erst, völlig untypisch, ein lauter Fluch dem er direkt eine noch lautere Warnung folgen lässt, während seine Hände hektisch nach dem Sicherheitsgurt tasten. Andererseits hält er seinen Blick, mit aktiviertem Augenrekorder starr auf die Drohne und versucht mit allem was die Elektronik seiner Augen her gibt möglichst viele Einzelheiten zu erkennen. Doch genauso schnell wie die Drohne verschwindet auch dieses Gefühl und Faol konzentriert sich wieder komplett auf die Situation im Flugzeug. Leider wird ihm dadurch nur noch stärker bewusst, dass er im Moment überhaupt nichts zu der Verbesserung tun kann und so beschränkt er sich vorerst auf den Versuch, seine verkrampften Muskeln zu entspannen um, wie er mal gelesen hat, im Fall eines glimpflichen Aufpralls unnötige Verletzungen zu vermeiden.

Samira

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Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #40 am: 24.05.2013, 09:25:08 »
Fasziniert betrachtet Samira das explodierende Triebwerk. Die im Nachthimmel tanzenden Funken wirken so lebendig. Der Ruck des zur Seite kippenden Flugzeuges reißt die Runnerin zurück in die Realität. Eilig schließt sie den Sicherheitsgurt, beugt sich dann so gut es geht nach vorne, den Kopf zwischen den Knien, die Hände darüber. Zum ersten Mal in ihrem Leben sorgt das Wissen um die explosiven Materialien in Ihrer Näche nicht für ein Gefühl der Beruhigung. Ein gemurmeltes "Hoffentlich ist der Koffer so stabil, wie die Werbung versprochen hat..." kann sie nicht unterdrücken, bevor ihr einfällt, dass sie wohl lieber den Mund halten sollte, wenn ihr ihre Zunge lieb ist.
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Ms. Mowz

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Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #41 am: 24.05.2013, 17:56:28 »
Es gab im Leben mancher Metamenschen Augenblicke, in denen sein Leben von einer sekundenschnellen Reaktion abhing. Die Meisten erstarrten in jener Situation geschockt, wie es ihnen ihre Urinstinkte rieten, was meistens in einem Ableben endete. Zu Magdalenas Glück, oder auch Pech, hatte sie derlei Situationen schon oft genug erlebt, um nicht in eine Schockstarre zu verfallen. "Anschnallen!" rief sie ihrem großen Begleiter zu, wohl wissend, dass er als Gestaltwandler vermutlich jede Verletzung, welche sie umbringen würde, einfach regenerieren konnte. Sie klemmte ihren Gurt fest, glücklicherweise saß sie auf einer Art Kindersitz, welcher für Zwerge und ähnliche Wesen konzipiert war, und war dort recht geschützt. Das Flugzeug kippte schon ab, als sie sich konzentrierte und die Augen zukniff, nicht aus Panik, sondern indem sie sich auf einen Zauber konzentrierte, welcher sie vor dem Aufprall schützen sollte. Einen Moment später erschien um sie herum eine leuchtende, schützende Barriere großer Intensität, welche hoffentlich ausreichen würde, um sie zu retten. Kurz überlegte Magdalena, ob es klug wäre, diesen Zauber noch auf andere auszudehnen, aber der mächtige Zauber bereitete ihr bereits Kopfschmerzen, und sie war vermutlich eine von wenigen Personen an Bord, die Ahnung von Triage und erster Hilfe hatten, und konnte so mehr ausrichten. Vorausgesetzt natürlich, sie überlebte die nächste Minute, aber sie war schon immer eine Optimistin gewesen.

Bruin

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Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #42 am: 24.05.2013, 22:26:39 »
Geschockt und mit weit aufgerissenen Augen krallt sich Bruin in seinen Sitz.
Dabei ist es bei ihm gar nicht mal die Angst vor dem, was nun kommt, dass er sich verletzen könnte, sondern er hatte sich einfach unglaublich erschrocken.
Geräuschvoll schnaubt die kräftig gebaute Gestalt. Zu mehr ist er einfach gerade nicht in der Lage.
Bruin wird in einer ihm ohnehin schon vollkommen ungewohnten und suspekten Umgebung auch noch mit einer Extremsituation konfrontiert.
Zum Glück hatte er sich gar nicht erst angeschnallt, so dass ihm zumindest vorerst bei der sich abzeichnenden Schräglage ein Sturz erspart bleiben würde.
Erst die Schwerkraft holt ihn wieder in die Gegenwart und er presst Magdalena unsanft in ihren Sitz, damit sie ja nicht davon fliegt.

Brandy

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Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #43 am: 24.05.2013, 23:00:56 »
Den Sicherheitsbelehrungen ihrer adrett gekleideten Volksgenossin folgte Miss Rivera aufmerksam. Zumindest äußerlich, denn Brandy ließ einfach ihre Rekorder mitlaufen und grübelte erneut, wie sie chamaeleon bloß helfen können würde. Sie rief erneut die Nachricht auf, aber es schien nichts darin versteckt zu sein. Da sie den Feind nicht kannte, verschob sie es schließlich auf später und begann, den Flug zu genießen. Qualitäts-Trideo, natürliche Kost und Cocktails vertrieben ihr den kurzen Flug genauso wie das Studium der drei Passagiere und des Flugpersonals. Manchmal war es doch erschreckend, wie sehr die klischeehaften Rollen ihrer Filmchen sich in den realen Ebenbildern widerspiegelten.

Die Verzögerungen und die Erklärung lassen sie aufhorchen. Was wurde hier gespielt? Ihr fehlen Informationen, daher beklagt sich Miss Rivera ein wenig und lässt sich erst nach einer Weile von der Stewardess (unter anderem mit einem echten Eiskaffee) besänftigen, während Brandy ein wenig mit ihrem Comlink stöbern geht. Noch ist ihre Sorge, dadurch Aufmerksamkeit auf sich zu lenken aber größer als die, was es mit der Flugverlängerung auf sich hat, so geht sie kein Risiko ein und lässt es schnell wieder sein.

Einige Zeit später kommt sie gerade von den sanitären Anlagen, als der durch die Kabinentür gedämpfte Lärm der zweiten Klasse zu einem Chaos an gedämpftem Geschrei, dumpfen Einschlägen und Pfeifen anschwillt. Irritiert zögert Brandy, nutzt ihre verstärkten Sinne und fragt sich, ob sie dem nachgehen sollte. Dann beginnt das Flugzeug zu trudeln und sie stürzt. Ihr Training ausnutzend bremst sie ihre Schlittertour bei ihrem Sitzplatz, ohne sich wirklich etwas zu tun. "Dreck. Warum muss auf meinem Flug sowas passieren? Versuchte jemand, unsere Maschine zu entführen und nun wehren sich welche da unten?", denkt sie und zieht sich in ihren komfortablen Sitz. Sie ruft ihre Aufnahme von der Sicherheitsbelehrung ab und folgt mit halber Aufmerksamkeit, während sie die Anweisungen umsetzt und ihre Optionen durchgeht: "Waffen und Panzerung sind im Laderaum, ich habe kein Pilotenprogramm zur Hand, also keine Chance, im Cockpit oder hinten aufzuräumen. Wenn eine verirrte Kugel hierher- oder dieser Stahlsarg unkontrolliet am Boden ankommt, habe ich keinen Einfluss auf meine Überlebenschancen." Auf einmal wird ihr klar, dass sie ziemlich, eher gesagt zu, ruhig auf die Situation reagiert: "Miss Rivera müsste eigentlich eine Panikattacke bekommen. Aber muss ich wirklich meine möglicherweise letzten Minuten meines Lebens eine Rolle spielen?" Sie entscheidet sich dagegen, schraubt stattdessen alle Sinne auf Maximum, sieht sich um und nimmt weiter auf: "Vielleicht kann man ja nachher noch meine letzten Aufnahmen aus meiner Cyberware bergen und verscheuern. Gibt genug kranke Typen, die auf sowas stehen."

Eve

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Akt 1 - Ein wohlverdienter Urlaub ...
« Antwort #44 am: 25.05.2013, 15:31:01 »
Verflixt! Ich wusste, ich hätte einen Levitationszauber erlernen sollen... sind die ersten Gedanken, die Eve durch den Kopf jagen.

Wie die anderen Fluggäste auch, war die junge Frau zunächst geschockt und überrascht von dem plötzlichen Chaos. Das Flugzeug wurde angegriffen? Aber warum? Und was hatten die Angreifer zum Ziel? Und viel wichtiger, was konnte getan werden, um den drohenden Absturz der Maschine zu verhindern?

Ihre Gedanken rasen, allzuviel konnte sie allerdings leider nicht beitragen im Moment. Ihre Geister wären vielleicht in der Lage, etwas zu tun. Aber zunächst blieb ihr nur, sich in ihrem Sitz festzuklammern und abzuwarten.

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