Auch Faol konnte die Drohne aus seinem Fenster verschwinden sehen, doch im Gegensatz zu Bruin hatte er mehr Erfahrung mit solchen Dinger. Die Drohne war nicht weit genug entfernt, um hinter dem Horizont verschwunden zu sein, sie schien viel mehr zu sinken und dann hatte irgendwas die Sicht blockiert.
Ms. Mowz, die sich mittlerweile auch aus ihrem Sicherheitsgurt befreit hat, klettert auf die Rueckenlehne eines der Sitze um eine bessere Uebersicht zu bekommen. Unter dem flackernden Licht ist es nicht leicht das zu finden,was sie sucht, aber in dem hinteren Teil des Flugzeugs meint sie an der Wand in einer kleinen Einbuchtung das Symbol eines Rettungskastens zu finden. Wenn sie ein MedKit finden wuerde, dann vermutlich dort. Die Passagiere in den hinteren Reihen schienen glimpflicher davongekommen zu sein, dann es kletterten schon ein paar an ihr vorbei, doch sie konnte auch in Richtung des vermeintlichen MedKits Metamenschen sehen, die es nicht aus eigener Kraft schafften sich zu befreien und benommen an ihren Sicherheitsgurten rissen.
Langsam kommt wieder etwas mehr Leben in das Flugzeug. Neben den Runnern befreien sich auch einige andere Passagiere aus ihren Sitzen, andere sitzen immer noch verstoert neben ihren Sitznachbarn, die sich nicht mehr bewegen. Besonders apathisch wirkt eine junge Frau, deren Gesicht und weisse Bluse rot trieft. Sie schien in der Naehe der Einschussstellen gesessen zu haben und die Kugeln haben neben Inneneinrichtung auch mindestens 6 Passagiere erwischt und uebel zugerichtet.
Je weiter man zu der Stelle kommt, an der die Maschine auseinandergerissen ist, desto staerker ist die Verwuestung. Sitze wurden ganz oder teilweise aus ihrer Verankerung gerissen und die meissten Passagiere wollen gar nicht wissen, was mit denjenigen auf diesen Plaetzen passiert ist.
Draussen bietet sich dem Rest der Runner der gleiche Ausblick wie Bruin, doch dank des Notfallfluters, den eine ueberlebende Stewardess angeschaltet hat, sehen die Runner etwas mehr. Beide Wrackteile liegen nicht auf einer Sandbank, sondern scheinbar auf einem steinigen Strand, der sich langsam in leichtes Gestruepp und dann in einen dicht bewachsenen Wald weiterentwickelt. Soweit der Lichtstrahl nach Links und Rechts den Strand herunter reicht erstreckt sich eine Waldfront.
Gluecklicherweise scheint es so, als wenn das Wrack bis auf ein paar wenige, sehr kleine Feuer, nicht am brennen ist. Ueberall im Wasser treiben Elektronikteile und unter der Wasseroberflaeche schimmert Schrott hervor, doch kein Koffer treibt im Wasser. Schnell stellen die Runner fest, dass der Frachtraum in der Tat noch ganz ist, doch durch die leichte Schraeglage des Flugzeugteils ist die Ladeluke zum Grossteil unter der Wasseroberflaeche versteckt. Irgendwer wuerde sie unter Wasser aufbrechen muessen oder sich einen Weg durch die Wartungsebenen des Flugzeugs bis hin zu dem Frachtraum bahnen muessen.
Eve stellt derweil fest, dass die erste Klasse sich in dem vorderen Wrackteil befindet, von dem mittlerweile auch die ersten Silhuetten sichtbar werden. Das Wrack schien etwas mehr in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein. Wenn sie ihre Zielperson jetzt in dem Chaos finden wuerde wollen, dann muesste sie die knapp 15 Meter durch das huefthohe Wasser zuruecklegen, aber es wuerde ihr garantiert niemand mehr den Zutritt verwehren. Hinter ihr antworten ihr einige Stimmen mit einem zitternden "Mir geht es gut, aber mein Mann ist verletzt..." oder auch "I..Ich...Ich hab keine Ahnung...ploetzlich stand das Triebwerk in Flammen!".
Brandy und Samira, die dabei sind ihr Commlink zu checken, stellen fest, dass ihr Empfang mehr als duerftig ist. Nonexistent quasi. Sie finden beide mehrere Nodes, doch diese sind allesamt aus naechster Umgebung, vermutlich die Commlinks ihrer Mitpassagiere, die gerade versuchen eine Verbindung zu der globalen Matrix herzustellen, doch ohne Erfolg. Auch Brandy kann keine Spuren von der Drohne auf ihrem Commlink finden.