Eve braucht nicht lange, um das vordere Wrackteil zu erreichen, auch wenn das kalte Wasser und die Dunkelheit nicht von Vorteil sind. Wenigstens helfen ihr die Gaben, die die launische Mutter Natur ihr gegeben haben, das wenige vorhandene Licht besser auszunutzen.
Angekommen stellt sie fest, dass der Weg in das Wrack gefaehrlich ist, als der Weg hinaus. Ueberall ragen verbogene Streben hervor, die zusammen mit dem verbogenen Boden eine gefaehrliche Kombination aus wackeligem Untergrund und scharfen Kanten abgeben. Vorsichtig klettert sie weiter in das Innere, vorbei an der kleinen Flugkueche, die kaum mehr als solche zu erkennen ist, vorbei an zwei aus den Angeln gerissenen Tueren, die letzendlich in die erste Klasse fuehren. Eine einzelne, einsame Leuchpanele flackert an der Decke und irgendetwas scheint vor sich hin zu kokeln, den ein sanfter Rauchschleier hat sich ueber die Kabine gelegt. Irgendwo vor ihr erklingt ein roechelndes Husten, das sich zu einem regelrechten Anfall erhoeht, bis es einem Stoehnen platz macht.
Der Anzugtraeger zuckt vor Bruin zurueck und ohne vermutlich ganz darueber nachzudenken macht, wie ihm befohlen. Mittlerweile haben sich fast ein dutzend Passagiere vorne gesammelt und die meissten davon wirken ziemlich verloren und immer noch in Schock. Die erste, sieht man von den, mit solchen Situationen eher vertrauten, Runnern ab, die sich bei diesem Anblick wieder fasst, ist eine der Stewardessen, deren schwarzes Haar wild ueber ihre Schultern haengt, die weisse Bluse von Blut und Dreck verschmutzt und an mehreren Stellen aufgerissen. "Aeh..Sehr geehr...Alle mal herhoeren! Bitte fallen sie nicht in Panik! Verlassen sie das Flugzeug ruhig und in Reihe und begeben sie sich dort hinten an Land! Ein Rettungsteam ist bereits auf dem Weg zu uns! Helfen sie wenn moeglich ihren Mitpassagieren! Bleiben sie zusammen!", spuhlt sie ihren eingepraegten Notfall-Plan herunter. "Das sollten sie auch tun. Ihre Koffer werden selbstverstaendlich von FlightAir ersetzt, solange sie nicht mehr zu bergen sind.", wendet sie sich zuletzt an die Runner, die diskutieren wie sie an ihr Gepaeck kommen.
Auch Brandy, die gerade an dem hinteren Wrack angekommen ist, kriegt die Ansage mit. Sie stellt aber auch fest, dass es schwieriger als Gedacht werden wuerde an Bord der Maschine zu kommen. Das Wasser wird tiefer unter ihr, so dass sie bis zum Brustkorb im Wasser steht und unter der dunklen Wasseroberflaeche waren die scharfkantigen Raender des Wracks nur schwer zu sehen. Entweder sie wuerde vorsichtig klettern muessen, oder sich eine helfende Hand besorgen.