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Autor Thema: Part II: Wettlauf ins Verderben  (Gelesen 67926 mal)

Beschreibung: InGame

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Ksynthral

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #150 am: 23.12.2013, 15:44:40 »
Trovag beschloss die Prüfung für die Gefährten und stimmte zu! Nkechi nickte nur stumm und sah den davonziehenden Abenteurern zu:

"Sturm und Salz - möge Gozreh mit euch sein!...",

murmelte der alte Mann, als die Gruppe sein Refugium verlassen hatte. Zurück durch den Tunnel, hinaus aus dem Fahlzahn, vorbei an den Schakalen. Draußen hatte die Dämmerung eingesetzt - Trovag Tilor hatte sich eindeutig verschätzt. Vor Einbruch der Nacht würden sie sicherlich keinen halben Tagesmarsch mehr schaffen!

Sie banden sie Tiere los und machten sich auf den Weg, den der kauzige Kleriker ihnen gewiesen hatte. Sie orientieren sich an den bald aufziehenden Sternen, die ihnen den Weg gen Norden wiesen. Und schon bald tat sich in der Ferne die Shilouette von Gozrehs Scheitel auf: Noch wenige Stunden Fußmarsch, dann würden sie vor ihrer nächsten Aufgabe stehen - der Prüfung des Windes![1]
 1. Winterpause.

Krakqualntopp

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #151 am: 23.12.2013, 17:17:12 »
Krakqualntopp schaute Tiyeri an, nachdem sie ihm in der Sprache der Feen antwortete.
"Du mißverstehst, Tiyeri. Tod begleitet uns überall hin, ob wir wollen oder nicht. Selbst dein Atem oder meiner kann Leben nehmen.
Aber gleichzeitig ist auch immer das Leben um uns.
Dies ist eine einfache Wahrheit, die jeder kennen sollte.
Ich glaube nicht, daß ich Simue damit wirklich beunruhige. Sonst werde ich es ihr erklären."

Dann gab es erst einmal nicht viel mehr zu sagen.
Sollte die Anführerin schon Pläne schmieden, er mußte Trovag zustimmen. Sie sollten erst einmal die Lage erkunden, bevor sie etwas entschieden.
Fröhlich pfeifend folgte er den anderen in die zunehmende Dunkelheit des Abends.

Trovag Tilor

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #152 am: 27.12.2013, 12:11:04 »
Das Laufen in der Dunkelheit erfreute den Zwergen. In den ersten beiden Stunden pfiff er immer wieder ein Lied und die Augen des Barbaren schauten in die Nacht hinein. Das Sternenbild gab klar die Richtung vor. Für einen Bewohner des Dschungels, war der Himmel nicht immer zu sehen, weil Bäume oder dichtes Gestrüpp die Sicht versperrte. Doch diesmal waren ihnen die Ahnen wohl besonnen.
"Lasst uns einige Stunden wandern in der klaren Nacht. Dann können wir ein Nachlager in der Nähe unseres Ziels errichten und in der Morgendämmerung einen Blick auf den Vogel werfen. Vielleicht haben wir etwas Glück und er macht sich in den ersten Stunden des Tages auf, um Nahrung zu besorgen", sagte Trovag in Richtung Simues, aber auch der anderen. Sollte der Vogel allerdings sein Nest nicht verlassen, hatte Trovag wenig Skrupel ihm den Schädel einzuschlagen. Er grinste in sich hinein und pfiff ein weiteres Lied.
Sollten die nachtaktiven Tiere dieses Gebietes nur hören, dass er unterwegs war. Etwas Abwechslung würde der ganzen Gruppe gut tun.

Ksynthral

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #153 am: 06.01.2014, 22:33:21 »
Einige Stunden später dann erreichten die Gefährten wie erwartet Gozrehs Scheitel. Am Fuße der felsigen Klippe machten sie Rast und konnten weit über ihnen den gesuchten Felsvorsprung entdecken, welcher hier wohl oder übel namensgebend war! Den Sturmvogel allerdings, von dem sie als Prüfung eine Feder zu besorgen hatten, konnten sie nicht entdecken - jedenfalls jetzt noch nicht...

Fraglich war allerdings, ob das gut oder schlecht für sie war?!

Sie hatten diesem alten, kauzigen Kleriker mehr oder weniger getraut, als er sie auf die Prüfung schickte. Vielleicht hatte er sie nur in die Irre führen wollen. Vielleicht war das seine Prüfung gewesen? Vielleicht war der Vogel aber auch einfach auf Jagd, oder er schlief in seinem Nest? Was sie hier so wirklich erwartete wussten sie allesamt nicht, genauso wenig ob die Prüfung Nkechis Rat wert sein würde. Die Reisenden auf der Straße jedenfalls hatten sich viel vom Sturm versprochen. Vermutlich verteilte er auch einfache Reisesegnungen - doch scheinbar hatte er auch gemerkt, dass diese Gruppe von Reisenden auf einer besonderen Route unterwegs war: Ein Ziel vor Augen, welches im Verborgenen lag, und für Jahrhunderte vergessen und verschollen war...

Die Gedanken der Gefährten waren hier und dort, als sie sich zum Nachtmahl, in einer sternenklaren Nacht, es war gar nicht all zu kühl, bei einer kleinen Felsgruppe niederließen. Den Felsvorsprung hatten sie hier gut im Blick, Nestbauten konnten sie trotzdem nicht erblicken. Nun lag es an ihrem Eifer, noch heute Nacht mit dem Aufstieg und der Suche nach der Feder des Sturmvogels zu beginnen, oder abzuwarten und die Lage auszukundschaften...

Trovag Tilor

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #154 am: 08.01.2014, 14:30:36 »
Je länger die Gruppe unterwegs war, desto fröhlicher schien Trovag gestimmt. Sein Lächeln wandelte sich in einen verschmitzen Ausdruck, gar so als habe er eine Idee oder einen Unsinn im Kopf. Bei dem Barbaren war oft nicht zu erkennen, ob es das eine oder das andere war. Immer wieder legte er den Kopf beim Gehen zur Seite, drehte ihn nach rechts oder links und schürzte leicht die Lippen.
Das lange Gehen machte dem Zwergen nichts aus. Im Gegensatz zu vielen anderen Zwergen, die lieber unter Tage als an der frischen Luft waren, genoß er diese regelrecht. Er freute sich auf die Gefahr eines etwaigen Sturmvogels, ohne genau zu wissen, was dieses Tier nun war. Aber eines war für ihn klar: Es war ein Tier und damit keine Bedrohung für Trovag Tilor, der Tiere schon als fünf Jähriger niedergerungen hatte.
Als die Gefährten an Gozehs Scheitel angelangt waren, legte er seinen Rucksack ab und seine Waffe daneben. Dann wühlte er in seinen Sache: Dabei klapperte es und klimmerte es, bevor Trovag Tilor schließlich ein kleines Fläschchen mit einer lilafarbigen Flüssigkeit emporreckte. Fast triumphierend sah dies aus, jedenfalls für all jene, die in der Dunkelheit sehen konnten.
"Simue, Du wolltest den Vogel mit etwas ablenken. Dann kann ich in Ruhe die Feder holen und dem Tier passiert auch nichts." Dem Zwergen gefiel sein Plan. Schon blickte er zu dem Felsen und holte sein Kletterseil heraus. Seil, Fläschchen, Hammer und Dolch, mehr wollte der Barbar zur Besteigung nicht mitnehmen.

Krakqualntopp

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #155 am: 10.01.2014, 06:01:24 »
Krakqualntopp bedachte den Zwerg mit einem etwas zweifelndem Blick, ging aber auf dessen Ansprache ein.
"Wenn Simue es wünscht, kann ich für eine Ablenkung sorgen. Geräusche oder bunte Lichter; ganz wie du magst, Anführerin."
Das letzte Wort betonte er besonders und sprach es extra ernsthaft aus, damit Simue erkennen konnte, daß er sich ihren Regeln untergeordnet hatte.
"Ich könnte aber auch, wenn das gewünscht wird, den Vogel einfach fragen, ob er uns vielleicht eine Feder geben mag. Wenn Chirok es möchte, können wir sie aber auch gegen etwas eintauschen."

Simue

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #156 am: 12.01.2014, 23:31:11 »
Die Gruppe machte sich auf den Weg. Vorher aber nahm Simue noch einen Zettel aus ihrem Rucksack, und schrieb etwas auf. Ein kurzer Tagebucheintrag, der ihre Begegnung mit Sturm und ihre Aufgabe beschrieb. Dann ging es los.

Sie wanderten, und Simue verfiel in Gedanken, ließ sich von den Eindrücken der sie umgebenden Natur davontragen... nach einiger Zeit sah sie sich irritiert um. Wohin waren sie unterwegs? Waren sie nicht bei dem Priester...

Sie schluckte. Es war wieder passiert. Ihre Gefährten schienen aber nichts davon mitbekommen zu haben, und sie wollte keine Schwäche zeigen. So tat sie so, als wäre nichts, und lief weiter, in der Hoffnung, dass sie nicht in die Situation kam, die Richtung vorgeben zu müssen.

Simue beobachtete ihre Gefährten auf dem Weg genau. Insbesondere Trovag hielt sie immer wieder längere Zeit im Auge. Er war so selbstsicher, ja sogar siegessicher - sie wünschte, sie hätte ein wenig mehr davon. Aber es gab noch etwas anderes. Trovag legte auf der Reise eine fast kindliche Freude an den Tag. Simue hingegen... die größte Freude, die sie empfand, war, wenn sie nicht unglücklich war. Naja, das stimmte nicht ganz. Tiere riefen in ihr eine ähnliche Freude hervor, wie Trovag sie jetzt empfand. Aber wollte sie für den Rest ihres Lebens immer nur glücklich sein, wenn sie sich mit einem Tier beschäftigte?

Trovag war impulsiv, Simue war vorsichtig. Übervorsichtig, wenn sie ehrlich zu sich selbst war. Trotz all der Stimmen, all der Warnungen und all der imaginären Schrecken in ihrem Kopf, war sie bislang ganz gut durchgekommen. Sie würde wohl niemals damit aufhören, vorauszudenken, und mögliche Gefahren in ihre nächsten Schritte einzuplanen. Aber ein wenig mehr... ein wenig mehr ihre Gefühle zulassen, vielleicht sogar nach außen lassen... andererseits, sie wusste nicht einmal, ob sie das konnte.

Schließlich machten sie eine Rast. Simue holte ein wenig zu essen aus ihrem Rucksack, und bot es auch ihren Gefährten an. Eigentlich wollte sie bei dieser Rast ja ihren Gefährten, ihr Eidolon, vorstellen. Aber es war nicht der richtige Moment, zumal sie immer noch nicht genau das Ziel ihrer Reise kannte. Als sie das restliche Essen in den Rucksack steckte, fiel ihr etwas auf. Ein Zettel, der beschrieben war - mit ihrer eigenen Handschrift. Eine Zusammenfassung der Ereignisse und ihrer Aufgabe. Hatte sie sich selbst einen Hinweis gegeben?

Sie lächelte. Vielleicht war sie verrückt, aber zumindest war dieses... andere in ihr auf ihrer Seite. Oder zumindest eines der beiden "anderen".

Als ihre Gefährten dann verschiedene Vorschläge machten, hörte sie genau zu. Überrascht sah sie dann den Gnom an. "Das könnt ihr?"

Sie lächelte, und nickte. "Wenn das wirklich geht, sollten wir das auf jeden Fall versuchen. Eine friedliche Lösung ist in diesem Fall unbedingt die Bessere."

Trovag Tilor

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #157 am: 13.01.2014, 19:35:07 »
Trovag war so überzeugt von seiner Idee, dass er sich schon freudig die Hände rieb. Doch dann verdarb ihm der fragenden Gnom den ganzen Spaß. Der wollte doch tatsächlich mit dem Vogel reden. Wer hatte den so etwas schon gehört? Der Barbar schaute grimmig und steckte sein Fläschchen weg. Ein ander Mal.

"Reden also. Na dann kann ich mich schlafen legen und ihr weckt mich, wenn ihr die Feder habt." Pah, wenn ihm der kleine Mann den Spaß verderben wollte, dann hatte der Zwerg keine Lust mitzuspielen. Sollten die Anderen doch alleine die Feder holen. Trovag Tilor streckte seine Knochen und Glieder. Dann rollte er sein Schlafbett aus, packte den Rucksack als Kopfkissen und legte seinen Hammer parallel dazu. Zuletzt wollte er die Rüstung lösen und sich niederlegen. Es war Zeit ein wenig Schlaf zu suchen.

Krakqualntopp

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #158 am: 14.01.2014, 03:19:52 »
Krakqualntopp sah Simue verwundert an.
"Ja! Beides beziehungsweis alles drei. Alle Gnome können für paar Minuten pro Tag kleinere Effekte beschwören. Ich dachte, daß wäre jedem bekannt?!"
Auf Trovags Worte reagierte er dann etwas verwirrt.
"Aber Trovag, warte doch. Die Anführerin Simue hat doch noch gar nicht gesagt, für welchen unserer Pläne sie sich entscheidet.
Sie sind ja beide friedlich."

Aufmunternd sah er zu dem Zwerg hin.

Trovag Tilor

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #159 am: 14.01.2014, 15:54:42 »
Da hatte Krakqualntopp den Zwergen doch mitten in dessens Bettritual gestört. Während sich Trovag die Brusthaare kraulte, um sich hinzulegen, sprach der Gnom auf ihn ein und redete auch noch wirres Zeug. Simue hatte doch den Gnom angesprochen, folglich war klar, welcher Plan umgesetzt wurde. So klein war dieser komische Fragensteller nun auch wieder nicht, um dies zu verstehen. Trovag Tilor hob eine Augenbraue nach oben und wandte sich fragend an Krakqualntopp: "Simue hat eurem Plan zu gestimmt, also sprecht ihr jetzt mit dem Vogel und bequatscht ihn. Wenn ihr bald los geht, seid ihr rechtzeitig bei Sonnenaufgang wieder da und habt vielleicht noch Zeit etwas zum Frühstück zu jagen. Muss nicht viel sein, lediglich etwas zum Kurzbraten"

Trovag grinste über beide Ohren, der Gedanke an frisch gebratenes zum Frühstück erfreute ihn mächtig. Hätte er den Vogel tot schlagen dürfen, hätte die Gruppe diesen ja braten können, aber dieser Haufen von Tierliebhabern hatte dem Barbaren den Spaß verdorben.

Krakqualntopp

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #160 am: 15.01.2014, 06:27:34 »
Nun wirkte Krakqualntopp noch verwirrter und machte ein leicht trauriges Gesicht.
"Entschuldigung! Ich bin wohl mit den Gebräuchen und Umgangsformen, die hier herrschen, noch nicht so vertraut, wie ich es gerne möchte.
Denn ich habe es so verstanden, daß wir beide friedliche Lösungen vorgeschlagen haben. Und habe wohl mißverstanden, worauf sich die Antwort der Anführerin Simue bezog. Ob auf meine Hilfe bei deinem Plan oder auf mein Redevorschlag.
Aber wenn dir mein Plan auch lieber ist, weil du schlafen möchtest, und Simue es so gemeint hat, dann bin ich froh, helfen zu können. Obwohl ich nicht weiß, ob ich bei dieser Dunkelheit wirklich diesen Felsen hochkomme."
Zweifelnd blickte er die Klippe empor und suchte nach einem guten Kletterpfad.
Noch während sich der Gnom so unterwürfig zeigte, keimte die rote Stimme in ihm auf und er murmelte kaum hörbar auf Sylvanisch: "Dafür könnte ich dir die Rübe runterschlagen und deine Gedärme an die Würmer verfüttern! Oder noch besser sie als Angebot für den Vogel nehmen, bevor ich auch dem den Kopf einschlage, wenn er die Feder nicht freiwillig rausrückt!"
« Letzte Änderung: 15.01.2014, 06:31:59 von Krakqualntopp »

Ksynthral

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #161 am: 16.01.2014, 20:33:10 »
Tiyeri verhielt sich während der Reise relativ ruhig - dafür blickte sie sich umso genauer um! Ihre Katzenaugen erlaubten es ihr in der Dämmerung und der Dunkelheit besonders gut zu sehen: Ihre Sinne waren geschärft für den Wechsel von Tag zu Nacht. An Gespräche mit ihren Mitgefährten war sie nicht groß interessiert, sie nickte diese ab und blickte stumm lächelnd in die Ferne. Etwas in ihr schien sich zu verändern, zu bewegen - vielleicht schmiedete sie sich aber auch einfach nur einen Plan für die kommende Aufgabe des Windes!

Bei ihrer Pause am Fuße von Gozrehs Scheitel schließlich schienen sich die Gefährten mehr oder weniger gemeinschaftlich, gerade Tiyeri hielt sich noch immer zurück, dafür entschieden zu haben, dass die Feder 'friedlich' geborgen werden sollte: Man würde hinauf zu Chiroks Nest steigen - so sie es denn fanden - und dort mit dem Vogel reden, beziehungsweise irgendein Ablenkungsmanöver nutzen, geboren aus Magie!

Plötzlich meldete sich Tiyeri zu Wort:

"Ich werde euch auch nach oben folgen! Klettern kann ich ganz gut, und mit Tieren bin ich auch etwas bewandert, wenn ihr versteht was ich meine?"

Sie zwinkerte den Anderen zu. Ihr Sinneswandel aus der Lethargie zum Enthusiasmus heraus kam überraschend, dennoch würde eine weitere Hand, beziehungsweise zwei, sicherlich nicht schaden!
« Letzte Änderung: 18.01.2014, 13:41:36 von Ksynthral »

Simue

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #162 am: 19.01.2014, 09:21:32 »
Simue, ganz und gar nicht Anführerin, hatte die Gespräche zunächst schweigend beobachtet. Hier entwickelte sich etwas ganz in die falsche Richtung, und sie musste eingreifen - sie wusste nur noch nicht wie. Trovags Ignoranz gegenüber der Aufgabe, nur weil es nicht darum ging, etwas zu töten, löste sogar Wut in ihr aus - ein Gefühl, das ihr seltsam fremd vorkam und ihr sogar selbst Angst machte.

Während sie eine kleine gläserne Kugel hervorholte und diese in die Mitte der Gruppe legte, dachte sie nach. Sie hatte sich an Trovag orientieren wollen, weil er so offensichtlich selbstbewusst war. Doch inzwischen verstand sie. Er war auch deshalb so selbstbewusst, weil er sich eigentlich nur um sich selbst kümmerte. Und das war nicht nur schlecht für die Gruppe, sondern auch für ihre Ziele.

Sie sprach leise ein Geheimwort, und die kleine Kugel verwandelte sich in ein warmes, knisterndes Lagerfeuer. Danach zog sich Simue auch auf ihren Platz zurück.

"Wir gehen alle. Und zwar morgen früh." Sie sah Trovag an, dann Tiyeri und Krakqualntopp. "Ich kann in der Nacht wenig sehen, und nach der langen Wanderung kann ich auch ein wenig Erholung brauchen. Morgen früh frühstücken wir gemeinsam, und dann klettern wir gemeinsam hoch."

Noch einmal fiel ihr Blick auf Trovag. "Wir werden uns grundsätzlich nicht trennen, es sei denn, es gibt wirklich gute Gründe dafür. Ich habe niemanden mitgenommen, damit er nachts gut schlafen kann, während die anderen die Arbeit erledigen. Wir gehen alles gemeinsam an, als Gruppe. Wem das nicht passt, der geht. Darüber diskutiere ich nicht."

"Trovag, auch, wenn wir dem Vogel keinen Schaden zufügen wollen, heißt das nicht, dass es ungefährlich wird. Es kann gut sein, dass wir beim Klettern deine Kraft brauchen, wenn jemand in Schwierigkeiten gerät. Und vielleicht begegnen uns auf dem Weg noch andere Tiere, die uns nicht wohlgesonnen sind. Auch du kommst mit, und du wirst uns nach besten Kräften unterstützen."

Ihre Stimme war fest. Sie hatte einen einfachen Trick benutzt: Sie verhielt sich so, wie sie sich beschworenen Wesen gegenüber verhielt. So, als ob die Magie ihr die Macht gab, zu bestimmen, und als ob es nun mal Teil des Rituals war, Anweisungen zu geben. Dennoch gab es einen Teil in ihr, der schreiend davonlaufen wollte. Als sie geendet hat, legte sie sich deshalb sofort hin, als wolle sie nun schlafen.

Dann fiel ihr noch etwas ein. "Wir müssen auch mit Gefahren rechnen, während wir schlafen. Krakqualntopp, du übernimmst die erste Wache, dann Tiyeri, dann Trovag und zuletzt ich. Gute Nacht."

Sie schloss die Augen, in der Hoffnung, dass niemand widersprechen würde.

Trovag Tilor

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #163 am: 19.01.2014, 11:40:35 »
Trovag wollte gerade seinen Federschmuck von den Ohren lösen, als Simue ein Feuer mittels Magie entzündete. Es knisterte und warf in der sternenklaren Nacht Licht und Schatten auf den muskulösen nackten Oberkörper des Zwergen. Doch die Anführerin wollte nicht losziehen, sondern versuchte, mit Führungsstärke ihre Angst vor der Dunkelheit zu überspielen. Ja, solche Menschen kannte der Barbar zur Genüge. Bloss nicht einem vermeintlich armen Tierchen wehtun, aber die Feder haben wollen. Und er sollte dies nun ausbaden. Dabei war doch sein Plan abgelehnt worden.

"Seid ihr wahnsinnig ein Feuer hier im Dschungel zu entzünden. Das Licht lockt Raptoren, Schlangen und Gorillas über Meilen hier her. Die Nacht ist Sternenklar, es ist warm und kochen wollte ihr doch jetzt eh nicht", blaffte Trovag Simue an. Welch Wahnsinn trieb diese Stadtmenschin dazu, unnötig ein Feuer zu entzünden. Der Zwerg schüttelte den Kopf und schaufelte Erde über die Flammen, um diese zu ersticken. "Ich dachte, ihr wisst, was für Gefahren in dieser Gegend lauern." Trovag brummelt die Worte mehr zu sich, während er versucht die letzten Flammen zu löschen und seine Handflächen aneinander reibt, um die Erde zu entfernen.

"Der Sturmvogel wird über Nacht sicher in seinem  Nest sein, also macht ein Aufstieg jetzt Sinn, wenn ihr mit ihm sprechen sollt. Je nach Tempo seid ihr am Morgen bei ihm und könntet mit ihm reden." Trovag fand die Idee das Dunkel der Nacht zu nutzen, sehr vorteilhaft, aber diese Menschen verstanden wohl ihren eigenen Plan nicht.

"Weckt mich, wenn es soweit ist." Trovag legte sich nieder und suchte den Schlaf.
« Letzte Änderung: 19.01.2014, 11:41:28 von Trovag Tilor »

Krakqualntopp

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #164 am: 20.01.2014, 04:47:00 »
Bei den Worten des Zwerges brach endgültig die rote Stimme in Krakqualtopp durch.
Er blaffte nun wiederum den Zwerg an.
"Bis du blöd?! Das Feuer hält Tiere ab, weil sie Angst davor haben!
Es zieht höchstens andere, denkende Wesen an. Und den können wir dann, ganz nach deiner Art, die Köpfe einschlagen!
Und wenn doch Tiere kommen, denen sowieso!"

Ein merkwürdiges, verzerrtes Grinsen erschien auf dem Gesicht des Gnoms.
"Was den Aufstieg angeht, so würden wir bei bloß abstürzen, was hübsche, rote Blüten in die Gegend zaubert. Hab ich aber auch nichts gegen.
Ich finde sowieso, daß wir ihm einfach rupfen sollten! Vielleicht ja sogar bei lebendigem Leibe!"

Im Dunkel, daß sich um den Körper Krakqualntopps verstärkte, konnte jetzt jeder einen rötlichen Schimmer über den Augen des Gnoms erkennen.

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