Archiv > Pathfinder Chronicles - Der Schlangenschädel: Die Fortsetzung

Part II: Wettlauf ins Verderben

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Krakqualntopp:
Krakqualntopp sah den Zwerg belustigt an.
"Und wenn der Gegner ein Freund ist?
Woran erkennt ihr einen Gegner?"
Als dann gerade Briga kam, bestellte der Gnom rätselhaft.
"Wasser ist Leben, aber wenn das Wasser durch anderes versüßte wird, soll es auch nicht stören, Briga.
Ach ja, eine Frage. Wer ist diese Donna Madrona Daugustana, die ihr erwähnt habt?"

Ksynthral:
Briga nahm das Gespräch der beiden kleinen Herren nicht weiter für sich und nutzte den Moment aus, um sich nach weiteren Gästen umzusehen, die Durst litten, oder die es nach Essen gelüstete. Just in diesem Moment betrat Simue das Sargavahaus, gemeinsam mit ihrem Vogelreptil, welches ihr folgte und durch die Gaststätte watschelte - sofort zog das ungleiche Paar viele Blicke auf sich.

Simue hatte sich am Hafen von Kapitän Tegerten verabschiedet, und er hatte ihr, nach dem erfolgreich abgeschlossenen Geschäft auch verraten, wo das Sargavahaus lag. Unweit der Tempelstraße fand sie es schließlich und da es langsam auf Mittags zuging war Eleder inzwischen wirklich ein geschäftiges Pflaster geworden. Der Kapitän, ihr aller Retter, hatte ihr ebenso eine gute Weiterreise gewünscht und sogar lachen müssen: Auf Dreifinger Dan würde er sicherlich gut Acht geben, dieser Teufelsknabe würde den Walfang der Roten Möwe wieder aufleben lassen!

Zurück im Sargavahaus wurde Briga durch die Bestellung von Krakqualntopp aufgeschreckt, welcher ihr förmlich ein Rätsel entgegenwarf. Sie blickte von Simue und Xerxes wieder hinab zu ihrem durstigen, kleinen Gast:

"Also ein Bier, ja? Oder doch gleich zwei?!"

Sie schaute auch Trovag fragend an - doch ohne weitere Umschweife packte sie sich zwei frisch befüllte Humpen und stelle sie schwappend vor die Beiden auf den Tisch.

"So, nur nicht weglaufen, ich komme gleich wieder - lassts euch schmecken: Neue Gäste, müsst ihr... Die Donna Madrona? Ihr kennt 'Sie' nicht, na da habt ihr auf jeden Fall nichts verpasst... Ich erzähl es euch gleich. Die junge Frau dort Vorne sieht durstig aus: Geschäft ist Geschäft, gleich, ja?"

Briga ließ ungern eine Frage unbeantwortet, man sah es ihr an: Aber noch schlimmer waren wartende oder gar unzufriedene Gäste. So machte sich Briga mit einem gut gefüllten Humpen Bier und dem gewöhnlichen Begrüßungsmupute auf durch die gut gefühlte Gaststube, hinüber zu Simue. Sie winkte sie an einen leeren Tisch an einer Wand der Lokalität und stellte die beiden Getränke auf die Platte:

"Seid mir gegrüßt im Sargavahaus - Herzlich Willkommen, Fremde - Reisende?! Und wer ist das hier?!"

Sie knibbelte vorsichtig an Xerxes Kopf herum und versuchte das Reptil zu streicheln. Ein kindliches Lächeln legte sich auf ihr orkisches Gesicht. Dann wand sie sich wieder zu Simue:

"Verzeiht mir, ich mag Tiere, ha! Was sage ich - ich liebe sie! Mein Name ist Briga, mir gehört der Laden hier - setzt euch und genießt!"

Sie deutete auf den Tisch:

"Geht aufs Haus, was zu Essen dazu? Ach, und bevor ichs vergesse - hier ist alles erlaubt, fast zumindest: Will heißen, alle sind hier Gleiche unter Gleichen, klar?!"

Sie blickte Simue heiter, aber auffordernd an...

Trovag Tilor:
"Ja, noch ein Bier, besser zwei Bier", antwortete der Zwerg auf die Frage der Wirtin. Doch noch eher er weiter über die Fragen der Wirtin nachdenken konnte, wandte sich diese einer neuen Kundin zu. Kurz schaute Trovag in die Richtung der Simue und entdeckte dann deren Begleitung.

"Was ein pothässliches Tier." Seine Meinung tat der Barbar mit einem kräftigen Schluck aus dem Krug kund und schüttelt dabei den Kopf. "Vielleicht schmeckt dieses Vogelrepitil gerupft und gefüllt gut. Fast bekam Trovag erneut Hunger, aber das süffige Gebräu überdeckte dieses Gefühl.

Doch die Gedankengänge des Gnom bereiteten ihm langsam Kopfschmerzen. "Feinde von mir erkennt ihr am einfachsten daran, dass ihre Köpfe eingeschlagen sind." Nach einem kurzen Moment des Innenhaltens brach es aus ihm heraus und er warf seinen Körper mit schallendem Gelächter vor und zurück.

"Ihr seid wohl ein geborener Fragensteller", bemerkte er schließlich.

Krakqualntopp:
Krakqualntopp nahm einen Schluck von dem Bier, das vor ihm stand. Eigentlich war es ihm egal, was er trank. Aber wenn es etwas Geschmack hatte, störte ihn das bestimmt nicht. Das war des Rätsels Lösung.
Auch er sah sich die beiden Neuankömmlinge an, bildete sich aber noch keine Meinung.
Auf die Worte des Zwerges über schmackhafte Reptilien und eingeschlagene Köpfe, reagierte er kurz merkwürdig.
Er erstarrte für einen Moment...."Tanzen!"....und seine riesig werdenden Augen schienen sich, mit einem roten Schleier zu überziehen,....."Tanzen!".....während seine Hand wieder in Richtung Waffe wanderte....."Tanzen!".....und sich ein dunkler Schatten über ihn legte.
"Nein,"....seine Hand umfaßte wieder den Bierkrug,..... "nicht hier, nicht jetzt!".....während seine Augen merklich grünblau zu schimmern begannen, was das Rot vertrieb,.... "Niemand hat mir etwas getan!"....um dann wieder ganz normal zu werden. Ebenso wie der Schatten verschwand. Der Gnom schien wenig davon mitbekommen zu haben, lächelte er doch wieder genauso versonnen wie eben noch.
Und nippte an seinem Bier.
"Nun, Trovag",, er schloss die Augen und lehnte sich zurück," ihr habt Recht. Ich bin geboren. Und ich stelle Fragen. Aber wie soll ich sonst die Welt kennen- und begreifen lernen?
Was wäre also, wenn ich jemandem den Kopf eingeschlagen hätte? Wäre das dann ein Feind von euch.
Und was ist wenn ihr einen eingeschlagenen Kopf habt? Seid ihr dann euer eigener Feind?"
Krakqualntopp sah seinen Gegenüber mit einem merkwürdig zugleich fragendem und wissendem Grinsen an.
Neugierig funkelten seine Augen.


Simue:
Sie fühlte sich von Brigas herzlicher Art gleich etwas überfordert, aber sie gab sich Mühe, das nicht zu zeigen. Unsicher lächelte sie der Wirtin entgegen, als sie Xerxes streichelte. Als Briga dann erklärte, dass sie Tiere liebte, wurde Simues Lächeln gleich etwas sicherer und freundlicher. "Hallo, ich bin Simue. Das hier ist Xerxes. Und das dort Jonathan." Von einer Beule unterhalb ihres Hemdes, auf der rechten Schulter, kam ein leises Quaken. "Er ist heute etwas schüchtern."

Kurz sah sich Simue den Platz an. Er war weit genug weg von allen anderen Gästen, damit sie sich ungestört mit Briga würde unterhalten können. Dankbar nickte sie der Orkfrau zu und machte es sich gemütlich. Nachdem sie ihr ganzes Gepäck auf dem Boden neben sich platziert hatte, und Xerxes es sich neben ihr auf dem Boden bequem gemacht hat - er legte seinen Schnabel gern unter einen seiner Flügel, wenn er sich hinlegte -, wandte sich die junge Frau wieder der Wirtin zu.

"Vielen Dank. Ich komme gerade von einer anstrengenden Schiffsreise, mit Schiffbruch, Rettung und allem drum und dran. So gut der Koch an Bord auch war, ich würde gerne einmal wieder etwas essen, was aus ganz frischen Zutaten gemacht wurde. Irgendetwas herzhaftes. Eine große Portion. Oh, und ein großes Stück rohes Fleisch für Xerxes, und vielleicht eine kleine Schüssel mit Wasser für Jonathan. Er ist ein bisschen ausgetrocknet."

"Gleiche unter Gleichen", das gefiel Simue. Sie sah sich in der Gaststätte um. Die Gäste waren wirklich sehr gemischt, und es waren einige dabei, die sie vielleicht tatsächlich würde anheuern können. Sie beschloss, Briga einer Prüfung zu unterziehen. Wenn sie Söldner oder Abenteurer anheuern wollte, die auch etwas taugten, und die auch eine längere Zeit bei ihr blieben, würde sie Geld brauchen, mehr, als sie im Moment hatte.

"Ich bräuchte außerdem eine Unterkunft, ich weiß allerdings noch nicht, für wie lange. Könnte ich tageweise bezahlen? Der Raum müsste auf jeden Fall groß genug sein, damit Xerxes und ich Platz haben, uns frei zu bewegen, und ich bräuchte einen Tisch in dem Raum, um zu lesen."

Sie wartete kurz Brigas Reaktion ab, bevor sie ihre letzte Bitte eröffnete. "Außerdem... ich habe etwas bei mir, für das ich keine Verwendung mehr habe, und suche einen Käufer. Es ist ein alchemistischer Trank. Ich möchte aber nicht das Risiko eingehen, das groß öffentlich zu machen, und damit vielleicht die Aufmerksamkeit von Gaunern auf mich ziehen. Könntet ihr euch für mich umhören, wer an so etwas Interesse hat? Bei einem erfolgreichen Verkauf würde ich euch ein Zehntel des Verkaufspreises zukommen lassen."

Es war noch immer seltsam für Simue, so viel zu reden, sich so nach vorne zu bringen und dabei sogar Dinge einzufordern und zu handeln. Aber so allmählich machte sie ihre Sache ganz gut, wie sie fand. Sie zitterte weder, noch brach ihre Stimme, und sie wandte den Blick nicht von Briga ab. Nun ja, jedenfalls nie allzu lange. Man konnte ja nicht alles auf einmal lernen.

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