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Autor Thema: Part II: Wettlauf ins Verderben  (Gelesen 68569 mal)

Beschreibung: InGame

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Simue

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #225 am: 27.06.2014, 10:50:26 »
Simue brauchte einen Moment länger, bis sie die Augen aufschlug. Die Vision hatte etwas in ihr verändert, was weit über die Erkenntnisse über ihre Mission hinausging. Sie hatte etwas gefunden. Ein Gefühl von Zuhause, von Heimat. Und zwar tief in ihrem eigenen Selbst.

Langsam richtete sie sich auf und sah die anderen mit noch leicht verklärtem Blick an. "Ich... brauche noch einen Moment", erklärte sie. Ihr Blick wanderte zu Nkechi. "Es wäre gut, wenn erstmal jemand anders sich äußern würde."

Ksynthral

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #226 am: 28.06.2014, 00:00:28 »
Nkechi murmelte einige leise Worte vor sich hin, dann fuhr er auf und blickte Simue verwirrt und auch etwas verärgert an:

"Sagt, werte Simue, habt ihr euren Mitstreitern etwa nicht verraten, wohin euch euer Weg führen soll? Mit was für Kreaturen ihr es zu tun hattet? Jetzt haben sie gesehen was auf sie wartet, ohne zu wissen was war? Ihr bringt die Zeiten durcheinander meine Gute."

Der Kleriker schüttelte den Kopf und begann sich langsam aufzurappeln. Er leerte die Glutreste der verkohlten Kräuter aus der Schale und begann sich mit seinem Wasserschlauch und einem Fetzen Stoff das Gesicht zu reinigen.

"Ich habe euch doch gerade eben eine ganze Menge gesagt, oder - sagen wir besser - gezeigt! Jetzt sagt mir nicht, dass ihr nichts darüber wüsstet: Ihr könnt doch auch die Zeichen deuten, oder nicht? Bei Gozreh, mögen die Winde euch den Rücken stärken."

Immer noch wirkte der Gozrehkleriker unwirsch und nicht gerade freundlich. Aber allmählich klärte sich sein Antlitz auf:

"Aber gut, aber gut - dafür seid ihr ja gekommen, hm? Ich gebe euch einen Tipp: Schlangen!"

Er lachte schallend auf und blickte zu Simue, anscheinend erwartete er, dass sie als Anführerin einige Worte an ihre Gefolgschaft richtete - ehe er mit der Sprache herausrückte. Denn er wusste mehr, als er bisher preisgab, dessen konnten sich die Abenteurer sicher sein!

Simue

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #227 am: 28.06.2014, 10:49:55 »
Simue sah zu den anderen beiden, und dann zu Nkechi. Sie spürte den Drang, sich zu rechtfertigen, aber sie entschloss sich dagegen. Sie war die Anführerin, und sie hatte Entscheidungen zu treffen. Für Nkechi war es leicht, sie zu kritisieren - er war nicht in ihrer Situation.

Schließlich nickte sie, und sah Krakqualntopp und Trovag ernst an. "Also gut. Aber bevor ich euch einweihe, muss ich euch einen Schwur abverlangen. Wir sind Gefährten, doch noch nicht sehr lange. Ich muss wissen, dass ich euch absolut vertrauen kann. Was ich euch erzähle, darf niemand außerhalb dieses Kreises erfahren. Und wenn ich euch erzähle, was ich weiß, verlange ich von euch eine Entscheidung. Entweder, ihr verlasst mich augenblicklich. Oder ihr erklärt euch bereit, für unser Ziel zu kämpfen, und das heißt auch, für diese Gruppe zu kämpfen, egal was passiert. Wir haben eine Gefährtin verloren, nicht, weil mir ihr Leben nicht wichtig genug gewesen wäre. Sondern weil das Ziel, um das es geht, wichtiger ist als das Leben eines jeden von uns."

Sie sah zuerst Krakqualntopp an, dann Trovag. Den Zwerg fixierte sie eine ganze Weile, bevor sie weitersprach. "Schwört, dass ihr das Geheimnis bewahren werdet, und das ihr euch mit Leib und Seele dem Ziel und unserer Gruppe verschreibt. Ihr werdet nicht länger Söldner sein, die mich für Geld begleiten, sondern gleichwertige Gefährten. Dazu gehört aber auch, die eigenen Gefühle unter Kontrolle zu halten, Trovag. Kampf ist nicht immer der richtige Weg."

Trovag Tilor

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #228 am: 28.06.2014, 20:29:21 »
"Aha!", proklamierte Trovag als der Kleriker Simue anhielt sich zu offenbaren. Natürlich wusste der Barbar, dass die Anführerin nicht alles offenbart hatte. Doch die Vision sprach von Gefahren, die bislang nicht Bestandteil des Vertrages gewesen waren.

Doch bevor Simue mit der Sprache herausrückte wollte sie erst ein Treuegelöbnis. Das stank dem Zwergen doch ein wenig und so verzog er seine Mundwinkel. Doch dann sprang er abrupt auf und entblößte seinen muskelbepackten Oberkörper. Auf seiner linken Brust ist damit für alle Anwesenden ein großes Muttermal sichtbar. Es zeigt die Form eines Drachens, wie ihm die Ältestenrat des Clans vor langen Jahren offenbarten.

"Seht Simue die Aufgabe meines Lebens. Ihm dem geheiligten Wesen werde ich einst gegenübertreten. Doch die Zeichen, die wir gerade sahen bedeuten noch etwas anderes: Die Heimat meines Clans, die meine Vorväter vor Generationen aufsuchten ist bedroht. Etwas wurde geweckt oder ist erwacht."

An dieser Stelle hielt der Barbar für eine dramatische Pause inne. Nicht so sehr, weil es passte, sondern, weil ständig andere eine solche vollführten. Bevor jemand etwas sagen konnte fuhr Trovag fort: "Damit ist eure Aufgabe zu einer der Meinen geworden. Bei dem Heiligsten der unsern schwöre ich Trovag Tilor, Nachfahre des Gwen, des Trojk und des Wrain, das ich das Geheimnis waren werde und nicht eher Ruhen werde, bis wir gemeinsam der Schlange den Kopf vom Körper getrennt haben. Aber wenn ihr erst mit der Schlange reden wollt, dann gebe ich euch einen Vorsprung. Trovag hielt die rechte Hand einen Moment an der linken Brust und hob dann mit ihr die Waffe. Das er der jenuge sein würde der Schlangenköpfe von Körpern trennen würde war für ihn klar. Schließlich hatte er gerade gezeigt, wie ein Zwerg das macht.

Krakqualntopp

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #229 am: 29.06.2014, 05:36:37 »
Krakqualntopp hörte den Worten der Anwesenden genau zu. Gerade Trovags Zurschaustellung seiner Verbundenheit fand er ein wenig amüsant.
Auf die Aufforderung eines Schwurs von Simue, geriet er etwas ins Nachdenken. Dann antwortete er aber.
"Ich schwören, daß ich geheim halte, was du mir über deine Mission erzählt.
Aber bevor ich nicht weiß, worum es geht, werde ich keinen Schwur leisten, mich mit Leib und Seele deinem Ziel zu verschreiben. Denn wisse, es wäre nicht nur meine Seele, die damit an dich gebunden wäre.
Wie du sagtest, Simue, werde ich über einen weiteren Eid erst nach deiner Erklärung entscheiden. Oder dich verlassen."

Der Gnom war gespannt, was jetzt folgen würde.
Und obwohl er gewisse Zweifel daran gesäht hatte, war er sich eigentlich schon im Klaren darüber, daß er diese Frau nicht mit dem hitzköpfigen Zwerg alleine in den Dschungel gehen lassen würde.

Ksynthral

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #230 am: 29.06.2014, 12:40:22 »
Nkechi nickte anerkennend, er schätze das Vorgehen von Simue: Sie prüfte ihre Gefährten und verlangte ihnen den Eid ab. Gemeinsam würden sie durch dunklen Zeiten gehen müssen. Seine Vision hatte ihm und den Abenteurern gezeigt, auf was sie sich einzustellen hatten. Aber nun war es an der Zeit, dass Simue ihre Begleiter über ihre Mission aufklärte - da war sich der Gozrehkleriker sicher:

"Gut so, gut so..."

Murmelte er in sich hinein - dann spornte er Simue abermals an:

"Ich und die beiden Herrschaften sicherlich auch - wir wollen doch nichts Böses. Nun erklärt es ihnen, wenn sie es denn wünschen. Auch ich halte es für notwendig. Und dann? Dann werde auch ich euch noch helfen. Ihr müsst wissen, Gozreh stellt nicht nur die Loyalität der Gottheit selbst gegenüber in Frage, sondern auch das reine Herz der Gemeinschaft!"

Er lächelte sie an und verstaute seine Ritualutensilien in seinem Beutel. Dann blickte er gespannt in die Runde.

Trovag Tilor

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #231 am: 02.07.2014, 10:13:17 »
Trovag hatte zwar die Worte der anderen beiden Männer vernommen, aber für den Zwergen kam es zuerst auf die Anführerin an. Erwartungsvoll oder eher neugierig schaute der Barbar Simue an, doch die schwieg.

Der Zwerg runzelte die Stirn. Spielte Simue etwa nur mit Krakqualntop und ihm? Oder lag ein dunkles Geheimnis über ihr? Trovag verlagerte sein Gewicht von einem Bein aufs andere. Er wurde ungeduldig.

Simue

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #232 am: 02.07.2014, 11:02:28 »
Simue zögerte tatsächlich. Es schien ihr schwer zu fallen, über die Geschehnisse zu sprechen. Und so begann sie zunächst an einem Punkt der Geschichte, der nicht ganz so dramatisch war - zumindest in Relation zu dem, was später geschah.

"Ich war auf einem Schiff unterwegs... von... von Zuhause geflüchtet, glaube ich. Es gab ein Unglück. Jedenfalls dachten wir das zunächst. Wir erlitten Schiffbruch, die meisten an Bord starben. Die wenigen Überlebenden schafften es auf eine Insel. Wie ich später erfuhr, nannte man sie die Schmugglerinsel. Wir hatten es dort mit verschiedenen Gefahren zu tun... aber das Schlimmste waren die Inselbewohner. Sie hatten den Verstand verloren und waren zu Kannibalen geworden."

Sie atmete tief ein und wieder aus. Ja, das war wirklich weniger dramatisch... Simue schüttelte den Kopf. Es gab keinen Weg, die unangenehmen Teile der Geschichte zu umgehen, weil eigentlich die ganze Geschichte schrecklich gewesen war. "Nicht alle von uns überlebten. Aber das ist nicht alles. Wir fanden heraus, dass eine Frau für den Schiffsuntergang verantwortlich gewesen war. Yarzoth. Im Laufe der Zeit stellte sich heraus, dass diese Frau in Wahrheit etwas anderes war, sie gehörte zum Schlangenvolk und beherrschte dunkle Magie. Und sie betete Zura an, die Dämonenfürstin der Vampire und Kannibalen. Ihre Macht hatte die Inselbewohner wohl auch zu dem gemacht, was sie geworden waren."

Ihr Blick wanderte von Trovag zu Krakqualntopp, dann zu Nkechi. Sie sprach leise, konzentriert, doch das leichte Zittern ihrer Hände offenbarte, dass sie innerlich nicht so gefasst war, wie ihre Worte es vermuten ließen.

"Aber es gelang uns, Zuras Macht auf der Insel zu brechen. Leider ist das erste die eine Hälfte der Geschichte... denn es ging nicht nur um Zura. Yarzoth, die Schlangenfrau, hatte ein ganz bestimmtes Ziel auf der Schmugglerinsel gehabt. Mit der Hilfe von Zuras Macht wollte sie etwas wiedererwecken, etwas uraltes... sein Name ist Ydersius. Der Halbgott gilt als Urvater der Schlangenvolks, ein wahnsinniger Gott der Wut und Zerstörung, aber auch listenreich. Er wurde enthauptet, doch seine Macht ist nicht völlig verloschen."

"Wir wurden irgendwann von der Schmugglerinsel gerettet, aber die Wege meiner Gefährten zerstreuten sich. Scheinbar war ich die einzige unter uns, die sich nicht sicher war, dass die Gefahr vorüber war. Also entschloss ich mich, den Hinweisen weiter nachzugehen. Ich wäre am liebsten davon gelaufen, aber..." Sie sah zu Nkechi. "Offensichtlich hatte ich Recht. Es ist noch nicht vorbei. Das Schlangenvolk versucht, Ydersius zurückzubringen und damit die uns bekannte Welt ins Chaos zu stürzen. Sie wollen ihr altes Imperium wieder errichten."

Sie griff nach ihrem Rucksack, kramte kurz darin, und holte dann die Aufzeichnungen Yarzoths hervor. "Dies sind die Notizen von Yarzoth, der Schlangenfrau. Die Schlange aus unserer Vision sah ihr übrigens ähnlich, deshalb wusste ich, dass die Schlange nur eine Manifestation sein konnte, denn Yarzoth ist eindeutig tot. Ich arbeite noch an der Übersetzung, aber die Aufzeichnungen zeigen den Weg nach Saventh-Yhi, und genau dahin sind wir unterwegs. Und wir müssen dort mit wirklich gefährlichen Gegnern rechnen."

"Halas Martain, einer meiner damaligen Gefährten, war ein Orakel und Gelehrter, und wusste vieles über das Schlangenvolk zu berichten. Offenbar gibt es etwas, das sich die höchste Kaste nennt. Der Legende nach fließt in ihren Adern das Blut von Sterblichen und Unsterblichen gleichermaßen. Genial, übernatürlich schnell, mit einer Haut wie Stahl und mächtigen angeborenen magischen Fähigkeiten. Angeblich schlafen sie tief in ihren Kammern unter der Erde. Oder haben es zumindest bislang. Ich weiß es natürlich nicht genau, aber es könnte sein, dass diese Wesen uns in Saventh-Yhi erwarten."

Sie hatte Tränen in den Augen, als sie wieder aufblickte, und sie war bleich geworden. Bittend, fast flehentlich, sah sie zu Krakqualntopp und Trovag. "Werdet ihr mich noch immer begleiten?"

Krakqualntopp

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #233 am: 04.07.2014, 05:26:26 »
Krakqualntopp ergriff Simues Hand und tätschelte sie tröstend.
"Du mußt dir nicht so viel Sorgen machen. Die Welt ist groß und wußte bisher auch auf sich aufzupassen. Sie wird schon nicht so schnell untergehen."
Der Gnom konnte nur hoffen, daß seine Worte wenigstens ein bisschen halfen.
Diese ganze Eröffnung war etwas viel auf einmal für ihn gewesen, auch weil er sich in der Geschichte und den Religionen Golarions nicht so gut auskannte.
Allerdings war ihm doch ein Gedanken bei all dem gekommen.
"Sag mir, Simue, wenn du die Wiederauferstehung verhindern möchtest, warum sollen wir es geheim halten? Wäre es nicht besser, jedem davon zu erzählen, damit jene, die deine Meinung darüber teilen, sich dir anschliessen können?"
Interessiert wartete er darauf, wie ihm die junge Frau antworten würde.
« Letzte Änderung: 04.07.2014, 05:30:19 von Krakqualntopp »

Trovag Tilor

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #234 am: 04.07.2014, 22:19:40 »
Trovag war zuerst von Simues Vortrag enttäuscht. Ein Schiffbruch und eine Insel mit Kannibalen schockten den Barbaren nicht sehr. Gut, zwar hatte er noch nie gegen welche gekämpft, aber furchterregender als menschenfressende Affen wären sie wohl kaum.

Doch dann nahm die Erzählung der ehemaligen Anführerin eine bizarre Wendung. "Yarzoth, Ydersius, Zura, solche Namen können ja nichts gutes bedeuten. Trovag grummelte etwas. Die Göttergeschichte überstieg etwas seine Vorstellungskraft. Seine Bezugspunkte waren das Wissen der Ahnen und die Zeichen des Waldes und keinesfalls Vampirgötter, die Halbgötter zum Leben erwecken wollten.

Er ging ein paar Schritte auf und ab und sagte schließlich trotzig: "Pah. Das Halbgottdinges hatte Kopf und bekam den abgeschlagen und das machen wir einfach auch mit diesen Schlangenzeug." Wesen den Schädel einzuschlagen, das konnte sich der Barbar gut vorstellen.
« Letzte Änderung: 09.07.2014, 22:51:53 von Ksynthral »

Simue

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #235 am: 05.07.2014, 13:43:31 »
In Simues Gesicht erschien ein Lächeln. Die Reaktionen ihrer Gefährten waren offenbar nicht, was sie erwartet hatte, stimmten sie aber glücklich. Sie war keine Anführerin mehr, sondern hatte nun gleichberechtigte Gefährten. Eine gewaltige Last fiel von ihren Schultern.

An Krakqualntopp gerichtet, antwortete sie: "Es gibt drei Gründe, weshalb ich das geheim gehalten habe. Diese Stadt, Saventh-Yhi, ist wohl ziemlich legendär. Wenn Berichte davon die Runde machen, werden Schatzsucher und Abenteurer dorthin reisen, nicht wegen der drohenden Gefahren, sondern einfach, um die legendäre Stadt zu finden. Erstens bringen sie damit sich selbst in Gefahr, zweitens wecken sie die Aufmerksamkeit des Schlangenvolks - und wir verlieren den Überraschungsmoment. Und drittens... es gibt immer Leute, die verrückt und machthungrig genug sind, um in einer solchen Situation eine Chance für sich selbst zu sehen. Sie verraten alles, um an der Macht der Schlangen teilzuhaben. Wir haben genug Gefahren vor uns, ich will mich nicht auch noch mit heimtückischen Verrätern auseinandersetzen müssen."

Sie dachte einen Moment nach, und machte dann eine öffnende Geste mit ihren Armen. "Aber ich muss das jetzt nicht mehr alleine entscheiden. Wenn ihr eine bessere Idee habt, wie wir damit umgehen können, sagt es ruhig. Ich habe mich nie darum gerissen, alleine solche Entscheidungen treffen zu müssen."

"Da ist noch etwas... etwas, das ihr wissen solltet." Sie zögerte einen Moment, entschloss sich dann aber doch, weiter zu reden. "Es gibt noch einen weiteren Gefährten, den ihr noch nicht kennengelernt habt. Wir ihr wisst, habe ich die Fähigkeit, magische Wesen herbeizurufen. Normalerweise kann ich nur ungefähr bestimmen, was ich rufen will. Es ist jedes Mal ein anderes Wesen, das ich rufe. Aber es gibt eine Ausnahme. Ich habe einen... eine Art Begleiter. Ein Wesen von einer fremden Ebene, das ich herbeirufen kann. Ich... wenn ihr ihn kennenlernen wollt, dann rufe ich ihn."

Trovag Tilor

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #236 am: 05.07.2014, 21:21:26 »
"Warum jetzt vielen erzählen, wenn weniger Schlangen für uns? Viele Leute kann viel Ärger bringen. Wenn man allein dem  Säbelzahntiger gegenüber steht, dann hat man alle Chancen auf den Sieg."

Trovag interessierte sich weniger für mögliche Gefahren an dem ihm unbekannten Ort als für Dinge, die er begreifen konnte. Wesen des Dschungels gehörten dazu.

Als Simue anfing von einem weiteren Begleiter zu reden, stutzte Trovag kurz: "Warum habt ihr ihn vor uns versteckt? Hattet wohl Angst ich würde ihn aufessen." Der Barbar zeigte ein breites Grinsen. Dann begann er mit seinen Augen nach dem Frosch zu suchen.
« Letzte Änderung: 09.07.2014, 22:55:32 von Ksynthral »

Simue

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #237 am: 05.07.2014, 21:53:43 »
Simue kicherte leise. "Den kannst du nicht aufessen, Trovag. Er ist ein Geistwesen, der nur in unsere Welt kommt, wenn ich ihn rufe." Fragend fiel ihr Blick auf Krakqualntopp.

Krakqualntopp

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #238 am: 06.07.2014, 03:12:30 »
Krakqualntopp gab sich mit Simues Antwort nicht so einfach zufrieden.
Während er noch über seine Antwort nachdachte, ging die Unterhaltung weiter. Aber dann sah er eine Chance gekommen sich wieder ins Spiel zu bringen.
"So ganz kann ich dir nicht folgen, Simue.
Wenn mehr Leute zu dieser Stadt gehen, dann haben die Schlangenwesen auch mehr Feinde. Durch die Kämpfe mit erfahrenen Schatzsuchern sollten sie geschwächt werden, denke ich. Und um die weniger erfahrenen ist es dann auch nicht weiter schlimm, schließlich haben sie sich für diese Jagd entschieden.
Und wozu brauchen wir einen Überraschungsmoment? Wenn die Schlangenwesen ständig kämpfen müssen, sind sie beschäftigt und können sich nicht auf ihre Ziele konzentrieren. Und ihre mächtigen Anführer haben bestimmt Erkenntnismagie, mit der sie uns eh schon bemerken können.
Und zu dem dritten Grund kann ich nur sagen, daß es solche Leute auf beiden Seiten gibt. Wenn es bekannt wird, daß die Schlangenwesen ihren Gott wieder auferstehen lassen wollen, wird es genau so viele Fanatiker und Anhänger anderer Götter geben, die dies verhindern wollen. Solche, wie dich selbst."

Beim letzten Satz zog kurz ein gutmütiges amüsiertes Lächeln über das Gesicht des Gnoms.
"Verstehst du, Simue, am Ende gleicht sich alles aus. Ein kurzzeitiger, im kosmischen Sinne, Auschlag in die eine oder andere Richtung wird die Welt nicht zerstören. Natürlich erscheint uns in unserem Leben immer Alles als unheimlich wichtig, aber was ist unser kurzes Verweilen auf dieser Welt im Vergleich zu den Äonen vor und nach uns?"
Krakqualntopp blickte zu Nkechi, von dem er erwartete, das Gesagte zu verstehen.
Aber ob Simue verstand, was er ihr klar machen wollte? Nun, er würde es erfahren.
Allerdings hatte sie auch noch einen weiteren Begleiter erwähnt. Krakqualntopp war gespannt, wer das wohl war, deshalb schloß er sein Rede mit:"Es ist vielleicht ein wenig viel, worüber du da nachdenken mußt. Deshalb stell uns gern erst mal deinen Begleiter vor. Er oder sie könnte ja auch eine Meinung dazu haben."

Simue

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #239 am: 07.07.2014, 11:41:03 »
Simue hörte Krakqualntopp aufmerksam zu, zeigte aber noch keine klare Reaktion. Offenbar wollte sie tatsächlich erst einmal über die Worte des Gnoms nachdenken.

"Also gut", erwiderte sie dann, "es dauert aber etwa eine Minute, um ihn zu rufen. Immerhin..." Sie lächelte sanft. "Er hat einen weiten Weg bis hierher, und folgt nur meiner Stimme."

Und so schloss sie die Augen und begann leise, zu sprechen. Gebetsartig wiederholte sie etwas, schien sich dabei fest zu konzentrieren und die Umgebung um sie herum vollkommen auszublenden.

Schließlich geschah es... neben ihr erschien ein Nebel auf dem Boden, der sich schnell zusammenzog... vier Säulen zogen sich nach oben und formten raubtierhafte Beine, während sich darüber der schuppige Körper aus dem Nichts zusammensetzte. Und so stand sie am Ende vor ihnen, eine fremdartige Raubkatze mit einer echsenhaften, schuppigen Haut, die sich neugierig im Raum umsah.

"Simue", sprach das Wesen mit einer dunklen Stimme, "du hast mich gerufen?"

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