Archiv > Pathfinder Chronicles - Der Schlangenschädel: Die Fortsetzung

Part II: Wettlauf ins Verderben

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Trovag Tilor:
"Wenn ich einen eingeschlagenen Kopf hätte?" Trovag Tilor lachte laut los bei dem Gedanken, den sein kleiner Tischnachbar formuliert hatte. Dabei floss Bier durch seine Nase. Der Barbar schüttelte seinen Kopf bei der Vorstellung. "Ihr seid ein lustiger Fragensteller, Krakqualntopp." So langsam fand der Zwerg gefallen an dem ungewöhnlichen Mann in seiner Nähe. Er nahm ihn nicht recht ernst, aber er schien kein völliger Blödkopf zu sein.

"Nur Fragen stellen, bringt keine Antworten." Trovag wurde fast ein bisschen ernst bei seinen Worten. "Wenn ihr hier die ganze Zeit sitzt und Fragen stellt, verpasst ihr die Antworten der Welt. Ich werde die Antworten finden und zwar im Dschungel und finden, was von Geburt an meine Suche ist." Der Barbar leerte den Krug und wollte bezahlen, um aufzubrechen. Sein Griff ging nach seinem Rucksack und seiner Waffe.

Krakqualntopp:
"Da habt ihr wieder Rech! Das Fragen bringt noch nicht die Antworten. Aber wenn ich gar nicht frage, kann mir ja auch keiner die Antworten geben. Und ihr habt noch nicht geantwortet."
Krakqualntopp nahm erneut einen Schluck aus seinem Krug.
"Mir wäre außerdem nicht bewußt, daß ich hier die ganze Zeit sitzen würde. Ich bin ja grad erst vorhin reingekommen."
Wieder grinste er den Zwerg an.
"Ich habe schon ein wenig von den Antworten der Welt erhalten. Und ich werde noch mehr kriegen. Da bin ich mir sicher. Denn jeder Tag bringt neue Fragen und neue Antworten.
Aber sagt, Trovag, was ist die Suche, von der ihr sprecht? Vielleicht kann ich euch, da ich ja so viele Fragen stelle, dabei helfen."

Ksynthral:
Briga verblieb vorerst bei Simue und ließ die anderen Gäste Gäste sein. Sie wollte jedem Neuankömmling ein Mindestmaß an Aufmerksamkeit zukommen lassen: Jeder, aber auch wirklich jeder Gast, sei er nun tierisch, menschlich, oder was auch immer, sollte sich hier im Sargavahaus wohlfühlen! Und so setzte sich die feiste Wirtin Simue gegenüber an den Tisch. Sie zeigte sich sehr erfreut darüber die Wegbegleiter der Fremden kennenlernen zu dürfen. Und versuchte es vergeblich einen Blick auf Jonathan zu werfen, der sich noch immer versteckte...

"Nette Namen, nette Tiere - eine nette Fremde seid ihr, Simue - wie schon gesagt, herzlich Willkommen im Sargavahaus! Eure Geschichte, so wenig ich davon bisher weiß, sie hört sich alles andere als gut und gemütlich an. Ich bin quasi schon auf dem Sprung in die Küche, wenn ihr versteht: Und ich gelobe, dass ich nicht zuviel Zeit mit Naschen verbringen werde - unser Koch ist wirklich vorzüglich, musst du wissen!... Ich bringe euch, was ihr wünscht: Aber tut euch einen Gefallen und probiert diesen vorzüglichen Mupute, wirklich, frei aufs Haus, nur zu!"

Sie blickte Simue auffordernd an und hob selbst ein Glas, welches sie aus ihrer Schürze zauberte, füllte es ebenso mit dem Zenjschnaps und hob zum Trinken an: Doch zuvor beantwortete sie die weiteren Fragen ihres neuen Gastes

"Mit einer Unterkunft kann ich auf jeden Fall behilflich sein. Gerne auch ein großes Zimmer - und das man hier tageweise zahlt ist kein Wunder. Wer will schon in diesem verlotterten Drecksloch Eleder lange - ach, was sage: Lernt die Stadt selbst kennen, aber hier im Sargavahaus seid ihr genau richtig! Besser hätte es auch gar nicht treffen können... So betrachtet..."

Sie beugte sich verschwörerisch über die Tischplatte vornüber zu Simue hinüber und senkte ihre Stimme:

"Einen alchemistischen Trank sagt ihr, ja? Wisst ihr denn was seine Kräfte vermögen? Ich würde da schon den ein oder anderen kennen - und an dem Geld bin ich sicherlich auch interessiert: Und doch kann ich deine Sorgen verstehen. Aber eines würde mich noch mehr interessieren, erzählst du mir dann noch ein bisschen was über deinen Schiffbruch und deine Reise, wenn ich dir helfe?!"

Und wie als ergäbe es sich stürzte Briga daraufhin den Mupute hinunter und ließ Simue und ihre tierischen Begleiter alleine am Tisch zurück. Anscheinend sollte Simue sich jetzt überlegen, ob sie diesem Geschäft einstimmte: Was hatte sie schon zu verlieren - und Briga kümmerte sich derweilen ums Essen...

Briga kehrte derweilen zurück an die Theke, orderte in der Küche Simues Bestellung und wand sich den beiden kleinen Herrschaften am Tresen zu, mitleidsheischend zwinkerte sie ihnen zu:

"Ihr wollt schon gehen - seht doch, hört doch: So tief im Gespräch, da bleibt man doch noch ein wenig. Oder wollt ihr wirklich schon zahlen?! Ihr würdet etwas verpassen, ihr würdet etwas verpassen - da bin ich mir sicher!..."

Sie blickte die Beiden an, als ob sie noch eine Bestellung erwartete, oder eine Reaktion, aber scheinbar war ihr Auftritt eher rhetorischer Art gewesen:

"Also bleibt ihr noch ein wenig, schön - dann bis gleich, ja? Ich glaube ich habe da was für euch... Haha!"

Und Briga taumelte schwer beladen mit Simues Bestellung quer durch den Schankraum, stellte das Essen ab, reichte Xerxes das Stück Fleisch - mit einem gewaltigen Fettrand und sogar einem restlichen Stück Knochen versehen und stellte eine kleine Schüssel mit Wasser auf dem Tisch ab, scheinbar in Erwartung endlich einen Blick auf die Kröte werfen zu können:

"Und, habt ihr es euch überlegt?"

Trovag Tilor:
"Ihr sitzt und wartet auf Antworten. Pah, wieso warten." Trovag verstand den Gnom nicht. Der wollte nur Warten, dass ihm andere Antworten geben. Soviel Passivität sagte dem Barbaren gar nicht zu. Das Schicksal hatte ihn vor langer Zeit erwählt. Es war eindeutig Zeit sich wieder seiner Aufgabe zu zu wenden. Dabei vergass er ganz, dass ihn Krakqualntopp nach seiner Suche gefragt hatte. "Passt auf, dass ihr nicht festwachst an eurem Stuhl und ein Städter werdet. Die Gefahr eines Gasthauses liegt in der Gemütlichkeit. Sie lullt den Krieger ein und lähmt den Abenteurer."

Trovag schwang den Rucksack über seinen Rücken und wollte sich Briga zuwenden, doch die Gastwirtin war schon wieder anderweitig beschäftigt. Sie brachte den Neuankömmlingen Essen. Sie hatte was für mich? Der Zwerg war  irritiert.

Simue:
Simue stieß, etwas zögerlich, mit der Wirtin an, und das Getränk schien ihr tatsächlich zu schmecken, obwohl es etwas stark für ihren Geschmack war. "Danke, Briga", sagte sie dann höflich.

Eine kleine Stimme in ihrem Hinterkopf wollte ihr schon wieder von all den Möglichkeiten erzählen, wie sie hintergangen werden konnte, welche scheußlichen Pläne die Orkfrau haben mochte, welches Gift sich vielleicht in dem Getränk befunden hatte... aber sie verbannte die Stimme, verbannte sie tief in ihrem Inneren. Sie musste lernen, sich zu öffnen. Das war der einzige Weg.

Auf Brigas Frage nach dem Trank nickte Simue. "Er ermöglicht es, unter Wasser zu atmen. Ich denke auch, dass es in einer Stadt wie dieser, mit so vielen Schiffen im Hafen, einen Käufer geben dürfte. Ich bin nur nicht allzu... erfahren in solchen Dingen. Es wäre wirklich toll, wenn ihr mich dabei unterstützen würdet." Dann zögerte sie einen Moment, nachdenklich schauend. "Ich... es gibt ein paar Dinge, die ich lieber noch für mich behalte, aber das meiste kann ich euch erzählen. Es war... ziemlich abenteuerlich. Kapitän Tegerten hat uns gerettet. Er hat mir auch empfohlen, herzukommen."

Vorsichtig holte Simue dann die Kröte unter ihrem Hemd hervor, und setzte sie auf die Schüssel mit Wasser, die Briga für Jonathan gebracht hatte. Das Tier schenkte seiner Umgebung keine große Beachtung, sondern machte es sich kurzerhand in dem Wasser gemütlich, und quakte dann einmal laut.

Xerxes kaute derweil mit glänzenden Augen an dem Fleischstück herum. Immer wieder wechselten seine Blicke zwischen Simue und Briga hin und her - die Orkin hatte mit ihrer "Gabe" offenbar sein Herz erobert, denn nach einer Weile unterbrach er sogar kurz sein Essen, und stupste sie sanft mit seinem Schnabel an, bevor er sich wieder der Mahlzeit zuwandte.

Simue beobachtete sein Verhalten lächelnd, bevor sie weitersprach. "Es ist wichtig, dass ich einen guten Preis für den Trank bekomme, aber ich brauche das Geld auch relativ schnell. Wenn wir das noch heute abend erledigen könnten, das wäre perfekt. Aber erwähnt mich bitte nicht, bevor es unbedingt nötig ist. Ich möchte kein Risiko eingehen."

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