Archiv > Pathfinder Chronicles - Der Schlangenschädel: Die Fortsetzung

Part II: Wettlauf ins Verderben

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Trovag Tilor:
Eigentlich hatte Trovag die Idee des Gnomen sehr gut gefallen. “Wenn das Tier schnell genug ist, fangen sie es vielleicht nicht.“ Der Zwerg grinste schelmisch. Ihm fielen gewiss Tiere ein, die einen schönen Spaß mit eventuellen Feinden anrichten würden, aber andererseits müssten sie diese erst aufspüren und gerade menschenfressende Affen waren oftmals nicht sehr kooperativ.

“Der Lauf der Dinge. Da müssen wir anders unseren Spaß haben“, erklärte Trovag und warf den vermeintlichen Talisman in den Tränenfluss.

“Das Konsortitium hat seine Finger wahrscheinlich in mehr Dingen, als ich Finger an meinen Händen oder Füßen“, sagte der Barbar an die Katzendame gewandt. Dabei wusste er überhaupt nichts konkretes, außer den vielen Gerüchte, die im Dschungel von Baum zu Baum gerufen wurden. “Einen Dargan Etters kenne ich nicht“, ergänzte er und wollte nun wirklich weiter.

Simue:
Simue hatte sich zunächst zurückgehalten; noch immer war sie verärgert und enttäuscht über Geliks Verhalten. Aber sie dachte auch über die Konsequenzen des Erlebten nach. Sie hatten Feinde, wo eigentlich Freunde sein sollten. Dabei erwarteten sie schon Feinde genug...

Als Trovag das Amulett in den Fluss warf, nickte sie. "Wir sollten kein Leben unnötig gefährden. Wenn man ein Tier tötet als Teil der Jagd, ist das der Lauf des Lebens. Aber es gezielt in die Hände irgendwelcher Schurken zu schicken, die es einfach nur aus Ärger und Boshaftigkeit töten, das ist nicht in Ordnung."

Kurz dachte sie darüber nach, was sie vom Aspis-Konsortium wusste - sie erinnerte sich schwach an die eine oder andere geschichtliche Überlieferung, und teilte mit ihren Gefährten, woran sie sich erinnerte.[1]

"Noch etwas sollten wir besprechen", erklärte Simue schließlich. "Diese Sache gerade und auch die Begegnung mit Gelik zeigen uns vor allem eines: Wir dürfen niemandem trauen. Viele verschiedene Leute werden versuchen, uns aufzuhalten, auch mit Methoden, die alles andere als ehrenhaft sein werden. Wir müssen auf alles eingestellt sein." 1. Wissen: 13

Trovag Tilor:
“Gut, dass wir aufbrechen. In der Wildnis wird die Verfolgung schwieriger für unsere Feinde. Aber vielleicht treffen wir auch auf Spuren Anderer, die sich auf den selben Weg gemacht haben wie wir“, entgegnete Trovag Simue. Er machte sich wenig Sorgen.

“Ihr sprecht von Ehre. Aber wer hinterhältig agiert, der hat seine Ehre längst verwirkt. Unsere Feinde werden sich uns nicht einfach entgegenstellen.“ Trovag freute sich auf den heraufziehenden Kampf. “Unser kleiner Mitstreiter Krakqualntopp und auch meine Wenigkeit, kennen sich aus im Dschungel und auch wenn es hart werden wird, glüht das Feuer des Eifers in unseren Herzen. Wir haben ein Ziel, wir haben die Mittel und eine harte Waffe.“

Zuversicht sprach aus der aufrechten Körperhaltung Trovags. Zwar war der Barbar kein großer Reiter, aber die Freude über die Herausforderungen gewann gegen ein gewisses Unwohlsein, keinen Boden unter den Füßen zu haben.

Ksynthral:
Auch Echo nickte bestätigend, als die Gefährten den Talisman losgeworden waren. Gemeinsam überquerten sie die kleine Brücke und unter gegenseitigen Treuebekundungen und den Hinweisen von Simue, was das Vertrauen zu Fremden anging, ritten sie weiter.

Der Tag verging ohne besondere Ereignisse und auch der darauf folgende - es schien fast, als wäre ihre Vorsicht überflüssig gewesen. Die Sonne ging auf, die Sonne ging unter. Sie reisten und pausierten, kamen schnell voran, aßen und sprachen wenig und trieben die Pferde jeden Tag ans Äußerste. Sie erreichten eine passable Geschwindigkeit und ungefähr am Mittag des dritten Tages war es schließlich soweit:

Gemeinsam hatten sie den Weg von Kalabuto zum See der verschwundenen Heere zurückgelegt!

Und nun lag er vor ihnen, ein riesiger Süßwassersee, hier an der Grenze zwischen Sargava und dem Mwangibecken. Zahlreiche Siedlungen verschiedener Stämme hatten sich an den Ufern des Sees angesiedelt. Nicht unbedingt ein Naturparadies, aber eine äußerst fruchtbare und lukrative Gegend für den Ackerbau - der Schlamm von den Ufern galt weithin als gutes Düngemittel für die Felder!

Das Leben der Einheimischen war einfach, wenn nicht gar primitiv: Jäger und Sammler, im ständigen Kampf ums Überleben. Durch die breiten Uferstreifen fiel es größeren Booten schwer dort anzulegen - man ruderte für gewöhnlich hinaus zu den fahrenden Schiffen und handelte auf dem Freiwasser selbst. Tauschte Nahrungsmittel gegen Handwerkskunst und Schmiedearbeiten, oder Ähnliches.

Die erste Ansammlung von Hütten, die sie erreichten, bot ein trauriges Bild. Dreckige Holzverschläge und karge Stallungen - eine Herberge oder gar eine Taverne wie sie zivilisierte Menschen kennen würden sie hier sicherlich nicht finden.

Aber bereits kurz nachdem die Gefährten das Dorf betreten hatten, kamen die ersten Einheimischen vorsichtig, aber freundlich auf sie zu:

"Willkommen am See der verschwundenen Heere! Hallo, herein mit euch. Was treibt euch zu uns?",

riefen diverse Menschen den Reisenden zu. Scheinbar waren Reisende auf dem Landweg eher seltene Gäste.

Trovag Tilor:
Trovag freute sich sichtlich, als er die Eingeborenen erblickte. Unter diesen Menschen fühlte er sich wohler, als in den meisten Städten. "Hallo!", erwiderte der Zwerg und stieg von seinem Reittier herunter. "Wir ziehen in den Dschungel und wollen uns messen mit den stärksten der Tiere. Wie sicher oder unsicher sind eure Gefilde? Fischt ihr vorallem im See oder sucht ihr Fleisch zwischen den Bäumen? Gehört haben wir von Säbelzahntigern oder riesigen Gorillas. Könnt ihr uns von solchen Tieren berichten?"

Der federngeschmückte Barbar hatte einfach drauflosgeredet ohne auf Simue oder die Anderen zu warten. Seine Augen leuchteten und er strahlte übers Gesicht.

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