Die Bestie im Labyrinth
Runde 2
Die widerlichen grünen Nebelschwaden verschleiern die Sicht von Uther und der stinkende Odem raub ihm den Atem und rief Schwindel und Übelkeit hervor. Noch konnte Uther dagegen ankämpfen, doch er wollte sich hier nicht länger aufhalten als nötig. Doch das war nicht einmal das Schlimmste: Er konnte den Standpunkt des Dämonen nur abschätzen, hatte er doch gesehen wo er sich befand bevor er seine giftigen Dämpfe beschoren hatte. So kämpfte er sich an Ka´Orth vorbei und wagt einige Schritte in den nördlichen Gang - wo er nun schemenhaft die Umrisse des Dämonen ausmachen kann. Mit einem lauten
"Iomedae - steh mir bei! Lenke meine Hand und lass mich deinen gerechten Zorn unter diesen deinen Feinden die dich verspotten säen!" Sein Schwert begann kurz aufzuleuchten und Uther spürte das ihn eine göttliche Kraft berührte - in einer Intensität die er seit vielen Jahren nicht gepürt hatte. Und mit aller Macht ließ er seine Waffe auf den Dämonen niederfahren!
Sich dem Getuemmeln in dem engen Gang nur unwillig anschliessend wollend, um im Zweifel den Rueckzug nicht zu versperren, rueckt Barakhin mit Aravashnial nur ein kleines Stueck nach. Weit genug um zu sehen, dass er auch von seiner neuen Position nichts erkennen kann. "Haltet euch bereit, Meister Elf, wir ruecken scheinbar weiter vor.", informiert er noch leise den Elf neben sich, der ohne Zweifel aber ebenfalls schon die Kampfgeraeusche gehoert hat.
"He, was geht da vor sich?", poltert Horgus' Stimme den anderen in nach einer Antwort verlangendem Ton hinterher, auch wenn er bevorzugt, sich nicht ebenfalls in das Getümmel zu stürzen. Wieder klammern sich seine dicken, ringbesetzten Finger um die Armbrust, die man ihm aufgezwungen hat, aber in Notfall wäre dies wohl keine sonderlich nützliche Waffe. Zudem scheint es vor ihm zu eng zu sein, sie sinnvoll benutzen zu können. Nur einige zögerliche, nervöse Schritte wagt er sich vorwärts. Die Kampfgeräusche und eine tiefe, dröhnende Stimme, die in einer ihm fremden Sprache etwas spricht, sind ihm nicht geheuer. Sind da noch mehr Missgeburten und Dämonenanhänger - oder etwas Schlimmeres? Horgus hat eine Vorahnung, die ihm nicht gefällt.
Eine Stimme hört Anevia und obgleich sie die Worte nicht versteht, klingen sie keineswegs freundlich. Die Melodie lässt die Schurkin erahnen, welcher Feind sich in den Gängen versteckt und auf die Gruppe wartet. Es ist sicher kein freundliches Wesen an diesem Ort. Anevia Tirabade kontrolliert ihre Atmung. Sie verändert ihre Position und sieht und vor allem riecht den Gestank der Wolke, die sich in den Gängen ausgebreitet hat. Mit einer Hand hält sie sich die Nase zu, doch es nützt wenig.
Den Gestank durch den sichtbehindernden Nebel und alle Differenzen mit seinen Gefährten ausblendend, folgt entschlossen Emir Ali Ismail ibn Dscha'far al-Kadhim Sir Uther, denn der Kampf gegen Dämonen (zumindest davon geht der Prediger nun bei den Worten der Feinde aus) ist seine höchste Bestimmung.
"Tötet diese verdammten Geschöpfe des Chaos im Namen unserer guten Götter Tanagaar, Ragathiel und Iomedae!", muntert der Inquisitor den Paladin auf, während er versucht ihn so schnell und so gut wie möglich durch seinen letzten Zauber zu heilen, während er seinen Bogen wegsteckt.
Der Angriff der Dämonen kommt plötzlich aber noch überraschender ist der abartige Geruch, der dem Schamanen in die Nase steigt. Einen Moment würgt er, kurz davor der Aufforderung der Dämonen - obwohl er diese nicht verstanden hatte - nachzukommen. Doch er schafft es sich unter Kontrolle zu halten und seine empfindliche Nase diesem Gestank zu verschließen.
Plötzlich fühlt er, wie ihm Blut den Körper herabrinnt und bemerkt eine tiefe Wunde, dessen Verursacher noch direkt vor ihm steht. Wut steigt in dem Druiden auf und vermischt sich mit seinem Hass auf die Wesen, die der Grund für den Schmerz Sarkoris sind. Voll blinder Wut schlägt der Druide nach dem Dämonen, trifft aber nur die Wand, von der einige scharfe Steinsplitter abspringen. Ein wütendes und vollkommen animalisches Knurren entrinnt seiner Kehle, als sei es eine Herausforderung und ein Versprechen, das der Dämon die Wut des Bären schon bald kennen lernen würde.
Der Schwertschlag von Uther zerteilt die harte und widerstandsfähige Lederhaut und öffnet eine große und tiefe Wunde. Solche Schmerzen hat der Dretch in seinem Leben bisher noch nicht gespürt und die Ohnmacht scheint ihn fast zu überkommen. Dem Tod nahe und geblendet vor Wut und Verzweiflung beisst und schlägt er mit seinen scharfen Klauen nach Uther, doch all seine Angriffe gehen fehl.
Ein spöttisches Lachen hallt im Kopf des Druiden wieder, während er von einer weiteren Klaue mitten ins Gesicht getroffen wird.
Das quietschendes Geräusch der Eisentür halt neben dem Kampflärm in der Höhle wieder. Ein Tiefling steht im Türrahmen, und schafft sich eine Übersicht der Situation. „Wir haben den Abschaum gefunden.“ Spricht er zu seiner Herrin hinter sich. Er selbst hat feuerrotes Harr glühende rote Pupillen. Dämonenähnliche Hörner winden sich aus seinem Schädel während die List und Heimtücke ihm ins Gesicht geschrieben steht. Seine Füße stecken in Lederstiefel, während unter dem roten Umhang ein echsenartiger Schwanz sich spielend windet. Durch seine menschengroße Gestallt, verdeckt er die Person die sich hinter ihm verbirgt.
Durch einzelne Lücken erblicken die Gefährten die gleiche Rüstung wie bei dem geflohenen Kultisten. Ein Kettenhemd mit roten Tüchern verkleidet und einer Gleve in der Hand, steht sie hinter ihm. Doch dieser kann es nicht sein, denn die Stimme einer Frau Antwortet dem Tiefling. „Baphomet zu Ehre, bringen wir Ihnen das verdiente Ende.“
In den trüben Nebelwaden kann Alexite vor sich schemenhaft den Druiden ausmachen, der mit seiner Keule nach etwas schlägt. Weiterhin möglichst flach atmend schiebt er sich an diesem vorbei um kurz darauf ebenfalls einen Dämonen im Nebel vor sich auszumachen. Doch erstmals lässt ihn sein Können mit dem neuen Schwert im Stich und er schlägt daneben. Dennoch fragt er sich, woher die Stimmen kamen, die er gehört hatte, von vor oder hinter ihm? Hatte die Katzenartige Verstärkung geholt oder hatte Baphomet Labyrinth bereits seine Sinne verwirrt? Wieder bleibt ihm nichts, als innerlich den Herren der Minotauren zu verfluchen.
Hinter sich hört Peter plötzlich Tumult. So schnell es geht dreht er um und verlässt das Labyrinth auf dem Weg, den er vorher zu Betreten benutz hatte. Ein wenig erschrocken sieht er plötzlich Gegner hinter ihnen. Sein Griff um seine Waffe festigt sich, während er ihnen entgegen tritt.
Schnell blockiert er den Weg des Wesens, auch wenn sein Magen krampfhaft versucht ihn ausser Gefecht zu setzten.