Der Anblick ist erschuetternt. Er wusste, dass das Mutterschiff gross ist, hatte es bei ihrem Anflug gesehen doch im Inneren dieser Xenos-Monstrositaet ein stolzes imperiales Schiff so zerschunden zu sehen. Selbst einem Astartes konnte dieser Anblick Ehrfurcht einfloessen. Oder blanken Hass hervorrufen. Wieder einmal schwor Kerith sich, diese Tyranidenbestien im Namen des heiligen Imperators zu schlachten, ohne Gnade. Doch der Raven Guard ist immer noch kalkulierend genug, um zu wissen, dass seine Chancen um ein vielfaches hoeher sind, wenn er seine Brueder wiederfindet.
Versuchend den Weg des Deathwatch-Kommandos nachzuvollziehen hat ihn sein Weg auch auf den Rumpf der heiligen von Scintilla gebracht. Eine ganze Weile hat sein Biolink kein Signal aufgefangen und er musste blind vordringen. Sein Vox-Link hat schon vor einer ganzen Weile den Geist aufgegeben, vermutlich durch den Aufprall. Er vermutet, dass es fuer Bruder Regulus ein leichtes waere, die Komponente seiner Ruestung wieder reparieren, doch dafuer musste er diesen erst einmal finden.
Doch vor wenigen Minuten hat sein Biolink wieder etwas aufgefangen. Nur abgehackt kamen Signale, mit einiger Verzoegerung, aber jetzt, wo er auf dem Rumpf des Schiffes steht, wird das Signal staerker. Sein Team ist in der Naehe. Mit grossen Schritten, unterstuetzt mit kontrollierten Schueben aus seinen Thrustern auf seinem Ruecken, legt er Sektion um Sektion des Schiffes zurueck, sein Kettenschwert kampfbereit in der Hand. Zum x-ten Mal versucht er eine Vox-Verbindung aufzubauen, doch nur statisches Rauschen antwortet ihm.
Doch ploetzlich grollt eine Explosion durch den Rumpf und Kerith ist sich ziemlich sicher, dass seine Brueder dafuer verantwortlich sind. Der Raven Guard treibt sich zu groesserer Eile an und das zu Recht.
Mitten in einem weiten Sprung sieht er, wie ein Teil der Huelle wegbricht - sehr wahrscheinlich aufgrund der Saeure - und den Blick gerade noch auf Bruder Azariah freigibt. Doch Kerith sieht auch, wie Bruder Rafael in die Tiefe stuerzt. Ohne zu zoegern gibt er erneut einen kleinen Korrekturschub, der ihn kopfueber in das entstandene Loch stuerzt. Er musste schneller sein als der Apothekarius, sonst wuerde er ihn nicht erreichen. Wie ein schwarzer Todesengel stoesst er herab und hofft darauf, das seine Brueder ihn nicht fuer Beute halten . Schnell zu Bruder Rafael aufschliessend packt er mit beiden Haenden die Ruestung des Astartes und nutzt das Momentum, um sich umzudrehen. Doch noch fallen beide weiter der aetzenden Saeure entgegen und der Sturmmarine wusste, dass sein Jumppack sie nicht beide nach oben katapultieren koennte, nicht ohne das er sich vorher einmal ausrichten konnte. Sich mit einem schnellen Blick umguckend macht er einen grossen Truemmerblock aus, der einige Meter neben ihnen faellt. Mit einem erneuten Schub wirbeln die beiden Marines auf den Block aus Metal zu und treffen unsanft auf. Mit beiden Haenden symbolisiert er Rafael, dass dieser sich wieder festhalten soll und sich gleich abstossen muss. Die Thruster auf volle Leistung stellend zuendet er erneut und beide Astartes schiessen nach oben, weg von der Saeure. Wie Kerith jedoch schon befuerchtet hat, ist seine Manoeuvrierfaehigkeit stark eingeschraenkt und auch das Jumppack liefert trotz voller Leistung nur gerade genug Schub, um beide zu tragen, so dass der Flug sehr unsanft durch mehrere Zwischenstops auf herunterfallenden Truemmer gezeichnet ist und die Landung auf diesen nicht selten mehr unfreiwillig als freiwillig anmutet.
Doch schlussendlich kommen beide wieder oben an und Kerith setzt Rafael in einem intakten Stueck Gang ab, bevor er, den defekten Voxcaster erneut verfluchend, seinen Helm abnimmt. Ueber den Laerm hinweg ruft er: "Brueder! Eine wahre Freude euch lebend zu sehen! Doch erst muessen wir hier weg, das Schiff wird nicht mehr lange halten! Los!"