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Autor Thema: Die Nacht des Blutes  (Gelesen 30508 mal)

Beschreibung: Episode 1.1

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Sternenblut

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #120 am: 15.09.2013, 20:33:54 »
Tatsächlich entdeckte Rhamedes bei der toten Schankmaid mehrere Bisse, einen am Arm, eine leichte Bissverletzung am Hals und sogar eine an ihrem Oberschenkel, der gerade so unter ihrem blutdurchtränkten Rock hervorkam.

Das alles hatte sie sicherlich nicht getötet, aber er konnte auch nicht ausschließen, dass sie nicht noch weitere Verletzungen aufwies, die sich nur bei einer genaueren Untersuchung offenbaren würden.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Gelirion

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #121 am: 15.09.2013, 23:11:29 »
Auch Gelirion war aufgestanden. Es befand sich also ein Feind im Zimmer. Wahrscheinlich auch ein Untoter und der fremde Halbelf und sein Hund hatten Glück gehabt fliehen zu können. Er Blickte in den Gang zum Ogerork und der Tür. „ Radjesha frag ihn bitte ob…?“ Reflexartig duckte sich der Paladin. Auch die beiden Frauen zuckten zusammen. „Was war das?“ fragte er beide Frauen die ihn ebenso fragend anblickten. Gerade als Ina antworten wollte, ertönte ein „FEUER, FEUER!“ aus der Richtung der Treppe. Gelirion zögerte nicht lange. „Ina, Radjesha los raus hier.“ sagte er zu den Beiden und ging an ihnen vorbei. „Ich gehe vor und kümmere mich um mögliche Angreifer. Ihr beide helft dem Stummen zu fliehen.“ Bei den Worten deutete er in den Gang mit der Treppe und lächelte seine Schwester kurz aufmunternd an. Dann eilte er vor. Gerade schnell genug, dass die Frauen und der stumme Halbelf hinterher kommen würden. Um den Hund machte sich Gelirion keine Sorgen. Tiere waren im Überleben besser als andere Wesen.

Sternenblut

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #122 am: 15.09.2013, 23:30:58 »
Seine Schwester nickte ihm zu, und warf noch einen kontrollierenden Blick auf die Tür. Obwohl sie nicht abgeschlossen war, kam das Mädchen in dem Raum nicht heraus.

Radjesha fasste Areo sanft am Unterarm, und deutete in Richtung Ausgang. Auch sie sah noch einmal kurz zur Tür, und schüttelte dann den Kopf. Gemeinsam folgten sie dann dem Krieger.

Gelirion lief den Weg zurück, den er gekommen war. Er machte noch einen kurzen Abstecher in den Gang, in dem sein eigenes Zimmer gelegen hatte, aber hier hatte sich bereits dichter Rauch gesammelt. In mehreren Zimmern tobte das Feuer, auch in seinem. Die Besitztümer des Paladins waren nicht erreichbar, wenn nicht sogar gänzlich verloren.

Sie hatten keine andere Wahl, sie mussten das Haus verlassen. Schnell eilten sie die Flure entlang, die sich immer weiter mit Rauch füllten, bis sie den Flur erreichten, in dem die Treppe hinunter in den Schankraum führte. Gelirion blieb abrupt stehen. Zwei Gestalten standen hier...
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Sternenblut

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #123 am: 15.09.2013, 23:48:42 »
Rhamedes lief, so schnell er konnte. Vorbei an weiteren Leichen, teils grauenvoll zugerichtet, bis er den letzten Flur erreichte, der zur Treppe nach draußen führte. In die Freiheit. So jedenfalls hatte er gehofft.

Das Dumme war nur, dass ein Mann die Treppe blockierte. Oder etwas, das mal ein Mann gewesen war. Genauer gesagt ein Soldat. Als er Rhamedes Schritte hörte, drehte er sich langsam um. Mit leeren, starrenden Augen kam er schlurfend auf ihn zu.

Rhamedes erstarrte vor Angst. Panisch suchte er nach einem Ausweg, aber es gab keinen. Sollte er zurück? Die Gaststätte hatte nur einen Ausgang. Sollte er kämpfen? Vermutlich würde er das nicht überleben. Also was blieb ihm noch?

Dann hörte er Schritte hinter sich...
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Gelirion

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #124 am: 16.09.2013, 14:59:49 »
Gelirion wischte sich mit dem Ärmel über die tränenden Augen. Dieser verdammte Rauch. Hätte da nicht jemand geschrien wären sie wohl vom Feuer und Rauch eingeschlossen worden. Immer noch mit tränenden Augen blickte er nach vorne. Er ließ die Hand sinken nur um sie dann gleich wegen eines Hustenanfalls hochzureißen. Beim Husten versuchte er ein Auge auf zu lassen. Denn dass was er sah gefiel ihm nicht. Zwar musste er genauer hinsehen aber den Wappenrock kannte er, ebenso wie das Gesicht. Zeron der dritte Soldat welcher mit rausgerissener Kehle am Boden gelegen hatte.
„Ihr drei bleibt zurück ich regle das.“ sagte er nach hinten mit einer vom Rauch kratzig gewordenen Stimme. Mit dem Schild vor sich und der Axt nach hinten gehalten stürmte er auf die zwei Gestallten los. Je näher er kam, desto sicherer wurde er, dass die erste Gestalt, ein alter Mann, noch lebte. Bis dahin war er sich noch unsicher gewesen. Also hieß es nur Zerons Körper töten. „Verschwindet nach hinten, dort sind noch mehr lebende.“ rief er im vorbei rennen dem Alten zu. Sein othunanischer Akzent war unverkennbar. Dann stoppte er vor Zeron und hieb mit der Axt nach dessen Kopf.[1]
 1. Angriff auf Zeron: 6 Schaden: 3
« Letzte Änderung: 16.09.2013, 22:25:30 von Sternenblut »

Sternenblut

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #125 am: 16.09.2013, 22:28:40 »
Obwohl sich Zeron nicht gerade Mühe machte, dem Schlag auszuweichen, fiel es Gelirion schwerer, ihn zu treffen, als er dachte. Der Rauch brannte in seinen Augen, und all das, was er in den letzten Minuten erlebt hatte, war nicht gerade geeignet, ihn ruhiger und konzentrierter werden zu lassen. Und so ging sein erster Schlag weit daneben - ein Fehler, den sein früherer Weggefährte gnadenlos ausnutzte, und ihm mit einem plumpen, aber kraftvollen Hieb einen tiefen Kratzer am Arm hinterließ.[1]

Die Augen Zerons weiteten sich. Gelirion entdeckte in ihnen etwas bösartiges, etwas, dass er in den Augen des Soldaten eindeutig nie zuvor gesehen hatte. Was auch immer von Zeron Besitz ergriffen hatte, es lechzte nach ihm, danach, sein Fleisch zu kosten...
 1. Angriff 20, Schaden 3
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Gelirion

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #126 am: 17.09.2013, 11:59:18 »
Ein Schaudern ging durch Gelirion. Dieser Blick erschütterte ihn. So genau hatte er bei den anderen beiden nicht darauf geachtet aber hier. Hier traf es ihn doch sehr. Auch wenn er wusste, dass es nur die fleischlichen Hüllen waren, gegen welche er stritt, kostete es immer noch Überwindung, gegen seine alten Kammerarden zu kämpfen. Innerlich erinnerte er sich immer wieder daran, dass er, dass sie tot waren. Sie waren nichts weiter als die sterblichen Überreste welche ein wiederwertiger, abscheulicher Totenbeschwörer wiederbelebt hatte.

Aus den tiefen Kratzern rann sein Blut am Unterarm entlang. Es benetzte seinen eh nicht mehr reinen Wappenrock. Den der die gleichen Farben und das gleiche Wappen zeigte, wie der des Soldaten. Das Brennen der Wunde ermahnte den Halbelfen. Er musste sich zusammenreißen. Die Augen weiter öffnend, versuchte er ihr Brennen zu ignorieren, was ihm sichtlich schwer fiel. Auch versuchte er den neuerlichen Hustenanfall so gut es ging zu unterdrücken. In einem ruhigen Augenblick, in welchen die Huster abebbten, machte er sich bereit zum nächsten Hieb. Dieses Mal musste er treffen. Sie hatten nicht mehr viel Zeit bis das Feuer sie erreichte oder der Qualm sie erstickte.[1]
 1. Ich warte bis heute Abend 21 Uhr ob einer der anderen Beiden was macht
« Letzte Änderung: 17.09.2013, 11:59:33 von Gelirion »

Rhamedes

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #127 am: 17.09.2013, 20:04:46 »
Rhamedes schreckte zusammen, als die Stimmen hinter ihm unaufhaltsam näher kamen. "Mehr Lebende?" Dann war es also wahr. Es waren wahrhaftig Untode und obwohl er es eigentlich wusste, war es doch noch eine unwillkommene Bestätigung. Schon hatte sich der Mann an ihm vorbeigedrängelt und schlug sich mit dem Soldaten. Dem nicht mehr lebenden Soldaten. Rhamedes schluckte und während sein Geist verzweifelt arbeitete und sich fragte, was er jetzt tun sollte, wurden seine Bewegungen wieder eigenständig, kehrte diese ungewöhnliche Taubheit in seine Arme zurück. Sein Körper bewegte sich, obwohl sein Geist vor Furcht gelähmt war.

Rhamedes spürte, dass sein Körper sich nicht zurückbewegte zu den Lebenden. Konnte er ihnen trauen? Er hatte keine Kontrolle. Sein Mund formte abermals Worte, die sein Geist vorher nicht ersann und auch nicht simultan ersann. Seine Fingerspitzen wurden nun auch noch taub vor Kälte. Plötzlich kristallisierte sich die Kälte, sammelte sich und strahlenförmig rauschten die kleinen Kältekristalle auf den untoten Soldaten zu[1].
"Rhamedes, wie tust du?", erstaunte sich der alte Mann über sich selbst, im Bann seinerselbst, nicht auf die anderen Lebenden achtend. Fasziniert blickte er auf seine schnell abtauenden Fingern, an denen das schmelzende Eis hinablief.
 1. Zauber: Kältestrahl - Angriff 12, Schaden 1
« Letzte Änderung: 17.09.2013, 20:06:59 von Rhamedes »

Gelirion

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #128 am: 17.09.2013, 23:18:58 »
Genau in dem Moment als der Kältestrahl den Untoten traf, schlug Gelirion zu. Dummer weise verfehlte er wieder seinen alten Kammerarden. Zum Teil war er vom Zauber abgelenkt worden aber weitaus mehr zu schaffen machte ihn immer noch der Rauch. Was der erneute Hustenanfall belegte. Beim Husten hob er den kleinen Schild vor sich und ging etwas in die Knie. Er brauchte saubere Luft.[1]
 1. Angriff auf Zeron 4 Schaden 5

Omrah

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #129 am: 18.09.2013, 00:21:41 »
Es war schwer für den Jungen, nicht noch langsamer für Ryffa zu laufen. Er konnte es kaum mit ansehen, wie sich ihr Gesicht vor Schmerzen verzog aber er wusste, das sie sich beeilen mussten und keine Zeit hatten zu warten oder sogar anzuhalten. Gerade als er sich noch einmal nach ihr umgedreht hatte, rannte er fast in sein Verderben. Er stolperte und konnte sein Glück kaum fassen, als der Untote - der plötzlich vor ihm aufgetaucht war - am Hinterkopf getroffen wurde und reglos auf dem Boden liegen blieb. Omrah hatte schon fast nicht mehr damit gerechnet, das er diese Begegnung überleben würde und doch hatte sich alles zum guten gewendet.

"Ryffa hat sich bei einem Sprung an ihrem Fuß verletzt aber sonst geht es uns gut. Danke! Danke für die Hilfe!"

Er war wirklich froh, andere, lebende Menschen zu sehen und konnte seine Freude in diesem Moment nicht in Worte fassen. Er hatte kaum noch die Hoffnung gehabt auf diesen Straßen auf lebende Menschen zu treffen. Nacheinander betrachtete er die Mitglieder der Familie und ein ehrliches Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht - das erste seit der Flucht. Er ging einige Schritte auf die Menschen zu.

"Ich bin so froh, das es noch andere Menschen gibt. Ich dachte alles würde sich wiederholen und der Albtraum würde wieder und wieder kommen, bis er mich endlich gekriegt hat..."

Er bemerkte garnicht, das seine Retter vermutlich nicht verstanden, was er meinte. Für einen kurzen Moment bildeten sich Freudentränen in den Augenwinkeln des Jungen, bis er sich der Situation wieder bewusst wurde, die Tränen wegwischte, versuchte an der Familie vorbeizulaufen und sie dabei dazu zu bringen, weiterzurennen.

"Wir müssen so schnell wie möglich weiter! Das Kloster ist der einzig sichere Ort!"

Sternenblut

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #130 am: 18.09.2013, 06:06:16 »
Als der Kältestrahl den Zombie traf, hinterließ er eine schmerzhaft aussehende Stelle auf Zerons Haut. Doch den ehemaligen Soldaten schien die Verletzung nicht weiter zu interessieren.

Er schnappte nach Gelirion, wollte ihn beißen, doch dieser entkam ihm in seiner gesenkten Stellung ohne Probleme.
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Areo

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« Antwort #131 am: 18.09.2013, 10:32:12 »
Areo folgte den Leuten, Seite an Seite seines Hundes, Ain.

Während sie durch die Gänge des oberen Geschoßes liefen, bemerkte der Druide, wie die Temperatur rasch anstieg und gleichsam die Luft zum atmen mehr und mehr entschwand. Was war nur in dieser Nacht geschehen?

Sein Rücken schmerzte immer noch höllisch durch die tiefe Wunde, die dort klaffte und seine Kleidung dunkelrot färbte, doch langsam gewöhnten sich seine Sinne an die Pein und ermöglichten Areo so, wieder klarere Gedanken zu fassen. Es musste brennen. Etwas hatte Feuer gefangen und niemand war mehr da, um die Flammen zu bekämpfen. Raus hier.

Vor ihm blieb der mit einer Axt bewaffnete Krieger abrupt stehen. Areo erkannte, dass sich erneut eines dieser grausamen Monster den Weg versperrte. Gleichsam schien es einen Greis zu bedrohen, welcher zitternd daneben stand, sichtlich erfreut darüber, die Gruppe zu erkennen. Es war an ihnen, dem alten Kauz zu helfen. Gerade, als er seinen Stab wieder mit beiden Händen ergriff, hechtete der mutige Halbelf mit der Axt nach vorne und lieferte sich eine heftige Auseinandersetzung mit dem enstellten Ungetüm. Dieses mal war Areo wieder Herr seiner Sinne und schaffte es, die Angst zur Seite zu schieben. Er musste helfen.

So sprang er ebenso dazu, duckte sich neben seinem Kampfgefährten mit der Axt zur Seite und hieb heftig mit dem Stab nach vorne. Gleichsam schnellte sein Freund Ain nach vorne, bellte angriffslustig und biss nach den Beinkleidern des Wesens.[1]

 1. Areo Angriff 11 Schaden 2 & Ain Angriff 10 Schaden 3... Ich hoffe der arme kleine kann sich nicht anstecken!
« Letzte Änderung: 18.09.2013, 10:33:39 von Areo »

Gelirion

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« Antwort #132 am: 18.09.2013, 20:43:07 »
Das Ungetüm was einst Zeron war, sackte zu Boden. Das Eis, der Schlag mit dem Stab und das zerren des Hundes hatten es geschafft ihm so sehr zuzusetzen, dass sein Körper fast nicht mehr zu gebrauchen war. Denn vom Untotsein befreit war Zerons Körper noch lange nicht. Areo hatte nicht seinen Kopf erwischt sondern nur die Schulter. So blickte Zeron noch immer gierig drein. Seine Zähne klapperten lautstark, während er nach Areo schnappte. Doch dessen Bein konnte er nicht erreichen.

Gelirion, der nun wieder für einen Moment genug Luft hatte, holte mit der Axt nach dem wehrlosen Mann aus. Mitten in sein Gesicht ließ er sie mehrere Male nieder gehen. Am Ende lag der Kopf in Stücken da aber dafür rührte sich keines der Teile. Jedenfalls im Moment.
Der Atem von Gelirion ging flach und schnell. Jeder konnte sehen, dass er dies nicht gerne gemacht hatte. „Ihr müsst...“ begann er mit immer wieder vom Luftholern unterbrochener Stimme. „…ihren Schädel zertrümmern. Glaubt mir, abschlagen hilft nicht.“ Langsam richtete sich Gelirion wieder auf. Er blickte auf den rechten Arm. Später mussten die Wunden versorgt werden. Dann viel ihm etwas ein. Dieser Halbelf mit dem Hund hörte ja nichts. Kurz entschuldigend Lächelnd blickte er ihn an. Dann wendete er sich um zu m alten Mann und den Frauen, die im Hintergrund warteten. Besorgt bemerkte er, dass seine Schwester noch bleicher wirkte als zuvor. Dass es für sie ein Schock gewesen sei, ihren Bruder einen ihrer Soldaten töten zu sehen, dachte sich Gelirion. So erklärte er sich zumindest ihre Bleiche und ihm selbst war nicht anders zu mute. Er verbarg es nur vor den Anwesenden und seiner Schwester. Sie sollte nicht glauben, dass er schwach war. „Wir müssen weiter.“ sagte er schließlich in die Runde, auch zum alten Mann und deutete an, dass er weiter wollte. Wie zuvor würde er wohl voran gehen.

Sternenblut

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #133 am: 18.09.2013, 23:48:31 »
Als Omrah auf die Straße trat, bemerkte er noch drei weitere Personen dort: Drei Mädchen, die jüngste nur wenig älter als Ryffa, die älteste vielleicht gerade erwachsen. Sie sahen einander ähnlich, aber nicht den Mitgliedern der kleinen Familie. "Hallo", begrüßte die Älteste Omrah und Ryffa.

Der Mann hielt den bereits los eilenden Omrah sanft an der Schulter fest. "Zu welchem Kloster? Elendra? Dahin sind wir jedenfalls unterwegs. Aber wir müssen vorsichtig sein. Sie scheinen überall zu sein, einige Straßen sind komplett versperrt. Außerdem brennen viele Häuser. Wenn wir blindlings loslaufen, könnte uns genau das umbringen."

Er deutete auf eine Seitenstraße etwa fünfzig Meter entfernt, breiter als eine Gasse, aber etwas abgelegen. "Ich habe mich schon umgesehen, die Straße ist relativ frei, und die Häuser sind Lagerhäuser, ganz aus Stein, die brennen nicht so leicht. Dahinter beginnt die Sonnenallee, die genau zum Elendrakloster führt. Wenn wir nah an den Häusern vorbei gehen, bemerken sie uns vielleicht nicht. Und sonst mache ich eben Gebrauch von meiner Axt."

Nun legte er seine Hand auf Omrahs Schulter. "Aber ich brauche deine Hilfe. Du musst dich gut nach Gefahren umsehen, und mich rechtzeitig warnen, einverstanden? Die anderen stützen deine Freundin Ryffa."
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Sternenblut

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« Antwort #134 am: 19.09.2013, 00:37:02 »
Ina gab sich ebenfalls Mühe, ihre Gefühle nicht zu zeigen. Sie stützte Radjesha, der das Erlebte deutlich sichtbarer zusetzte. Als Gelirion davon sprach, weiter zu gehen, nickten sie nur kurz. Ina schloss auf dem Weg nach unten zu ihrem Bruder auf. "Mir ist ein bißchen schwindlig", erklärte sie leise.  "Nicht weiter schlimm bis jetzt, aber ich dachte, für alle Fälle solltest du das wissen, in einer Situation wie dieser. Ich werd mich aber schon zusammenreißen und dir nicht einfach umfallen."

Der Schankraum war immer noch leer, und so konnte die kleine Gruppe ungehindert nach draußen gelangen. Rhamedes Blick fiel sofort auf den Teil der Straße, auf dem er die ersten Untoten gesehen hatte. Eine Leiche lag noch immer dort, aber niemand labte sich mehr an ihr.

In beiden Richtungen aber waren in einiger Entfernung vereinzelt schwankende und schlurfende Gestalten zu sehen. Aber bislang hatte sie keine der Kreaturen entdeckt.

Doch es gab noch eine weitere Gefahr. Denn nicht nur in der Gaststätte, aus der sie gerade kamen, schlugen die Flammen aus den Fenstern. Überall in der Stadt erhellte das Licht des Feuers die Straßen, immer mehr Gebäude brannten. Wenn es so weiterging, würde von der Stadt nicht viel übrig bleiben...
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