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Autor Thema: Geisterstadt  (Gelesen 96090 mal)

Beschreibung: Episode 1.2

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Areo

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Geisterstadt
« Antwort #165 am: 08.06.2014, 16:52:09 »
Areo dachte angespannt über den Vorschlag Katharinas nach. So gefährlich es auch sein mochte, sich hinaus  in die Stadt zu wagen... Etwas ließ ihn nicht von diesem Gedanken abweichen und er spürte, dass er der Frau zustimmte. Eine Legende über ein Artefakt, was die Kraft hatte Untote zu vertreiben...
Areo hatte in seinem Leben bei den Elfen des Westens viele solcher Legenden vernommen. Unzählige davon basierten auf der Folklore der jeweiligen Gegend, manche wurden frei erfunden um gewisse, schicksalsbedingte Dinge zu erklären, andere wiederum bezogen sich auf tatsächlich passierte, wahre Begebenheiten. Es war in den Landen, in denen er groß geworden war nicht unüblich, dass solche Sagen, Legenden und Erzählungen auf einem wahren Kern beruhten und sein Mentor Tyr lehrte ihm einst:
'Glaube an nichts, was du nicht selbst erkannt hast. Erkenne, an was du glauben möchtest, dann wird es vielleicht eines Tages wahr.'

Die Frau schien daran zu glauben, sonst hätte sie dieses Thema nicht in solch einer aussichtslosen Situation angesprochen. Der Untod war nach Aradan gekommen und vielleicht hatte dieses plötzliche Erscheinen mit eben jenem Artefakt zu tun? Was wäre, wenn die dunklen Brüder hierher gekommen waren, um ebenfalls nach diesem Tempel zu suchen? Würde nicht jeder weise Kriegsführer zuerst die schlimmste Waffe seines Feindes unschädlich machen wollen, bevor er zum letzten Streich ansetzt?

So oder so hatte Areo schon im Vorfeld, unterbewusst beschlossen, dass das Sanatorium für sie kein Ort bleiben würde, dessen Mauern sie vor einem Kampf schützen würden. Es war ihm bewusst gewesen, schon bevor die Frau es angesprochen hatte, dass sie früher oder später erneut in die Gassen der Stadt gehen mussten. Die dunklen Brüder würden damit nicht rechnen und sie weiter hier drinnen suchen... Was allerdings bedeuten würde, dass - sollte jemand von dieser Expedition zurück bleiben - dieser ohne den Schutz derer auskommen musste, die auf die Suche gegangen waren... Was zweifelsfrei wiederum dessen Untergang besiegeln könnte.

Jeder von ihnen, hier in diesem Raum hatte aus einem ganz bestimmten Grund überlebt. Es war kein Zufall, dass Katharina diesen Gegenstand angesprochen hatte... Deshalb wollte Areo auf jeden Fall mehr darüber wissen. Er schrieb auf eine freie Seite: 'Bitte, erzählt uns alles was ihr darüber wisst.' - Und reichte diese Katharina.

Gelirion

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Geisterstadt
« Antwort #166 am: 09.06.2014, 10:14:34 »
Gelirion stimmte, auch wenn er es nicht wissen konnte, Areo zu. Katarina hätte das Artefakt nicht angesprochen, wenn sie nicht fest daran glauben würde. Solch ein Lichtschein am Horizont hatte bis jetzt gefehlt aber es zeigte auch, in welcher Situation sie sich befanden. Eine Legende über einen Tempel, mit all ihren Ungewissheiten, schien eine Lösung zu werden.

Auch die Worte der anderen Frauen gingen durch seinen Kopf. Es war auf der einen Seite bedauerlich, was Esulilde sagte, anderer Seitz aber auch erleichternd, dass sie sich nicht mit dieser Möchtegernkunst auskannte. Doch hatte der junge Paladin sie mit einer hoch gezogenen Augenbraue angeblickt. Es erstaunte ihn, dass eine Priesterin nicht alle Wege ihres Gottes aussprach. Das sagte einiges über sie aus, einiges was er hinein interpretierte.
Das was Radjesha vermutete hörte sich vernünftig an. Sie mussten die Untoten so oder so schnell töten, da war es den Versuch wert, sie vor dem Stöhnen niederzustrecken. Was aber sicher keine Leichtigkeit werden würde.

„Ihr wisst, dass es noch dauern kann.“ begann er zu Katarina zu sprechen „Bis wir diese Mauern verlassen können. Die die zurückbleiben, müssen sich verteidigen können. Dies bringt euch aber auch die Zeit, die ihr braucht, damit wir nicht blind durch die Gassen streifen. Also was braucht ihr, um den Ort des alten Tempels genau ausfindig zu machen?“

Sternenblut

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Geisterstadt
« Antwort #167 am: 09.06.2014, 14:51:00 »
Katarina sah Gelirion ausdruckslos an, als sie antwortete. "Die Entscheidung liegt bei euch. Aber wir wissen nicht, was sie auffahren, wenn der Tag herum ist. Ich verstehe, was ihr meint, aber vielleicht ist es unsere letzte Chance, diesen Weg zu gehen."
Sie sah zu ihrem Mündel, und streckte die Hand aus. "Die Karte von Oromaru." Das Elfenmädchen nickte eifrig, beugte sich unter den Tisch und zog etwas aus ihrem Stiefel, das sie Katarina dann überreichte. Die wohlgekleidete Frau nahm die gefaltete Karte entgegen, und breitete sie dann auf dem Tisch aus. Sie zeigte einen kleinen Ausschnitt der Stadt Aradan. "Wir sind etwa hier," - ihr Finger deutete auf einen Ort wenige Zentimeter links von der Karte - "und hier befindet sich die Akademie von Charius, einem Ort, an dem Krieger im Namen des Gottes Jonaas ausgebildet wurden. Keine Kleriker oder Priester, sondern Gläubige, die ihr Leben nach seinen Werten ausrichteten, ohne dabei mystische Kräfte zu erlernen oder ähnliches. In dieser Akademie befindet sich ein Buch. Wenn die Legenden stimmen, enthält das Buch nicht nur das Wissen um den genauen Standort des Tempels, sondern auch den Schlüssel, um den Tempel zu betreten. Zur Akademie bräuchten wir keine zehn Minuten von hier. Was ich bräuchte, wäre eine kurze Expedition dorthin. Rein, das Buch holen, und wieder raus."
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Rhamedes

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Geisterstadt
« Antwort #168 am: 09.06.2014, 16:17:22 »
Rhamedes beobachtete Katarina jetzt eingehender, verlor für den Moment Khoon, Timbar und Iana etwas aus dem Blickfeld. Was Katarina ansprach war interessant, nicht einmal wegen der dieser ungewöhnlichen, wie nicht sehr wahrscheinlich Aussicht, dass es einfach nur eines Artefaktes bedurfte, um eine wirkliche Hoffnung auf Rettung zu haben. Das Problem war viel vielschichtiger. Wenn es unterschiedliche Interessengruppen gab, und die gab es, dieser Ort war schließlich keiner voller Brüder und Schwestern, dann würden unterschiedliche Leute versuchen, diesen Gegenstand zu beherrschen. Rhamedes blickte zu Esulilde. Ihre Aussage war bestenfalls vage. Sie erzählte nichts über Rituale. Wusste sie nichts darüber oder wollte sie nichts darüber sagen? Lieber rechtfertigte sie ihre Position. Die Priesterschaft des Aguas würde also nicht ohne Weiteres ermöglichen, in die Geheimnisse ihrer Zusammenkunft Einblick zu nehmen. Den Untod beherrschen zu können oder ein Werkzeug in der Hand zu haben, sie fernzuhalten, wäre für sie genau so attraktiv wie für die restlichen Lichtpriestern, zu denen Rhamedes' Blick jetzt schweifte. Für beide wäre es notwendig, dieses Artefakt zu besitzen, weil es ihnen die Möglichkeit gäbe, ein glaubhaftes Werkzeug zu besitzen, welches den Glauben in ihre Götter stärken wird. Wenn sie in deren Namen Sicherheit gewähren, wäre das sehr wertvoll für die jeweilige Religion.
Rhamedes legte eine Hand nachdenklich an sein Kinn. Damit hatte er bereits einen Konfliktpunkt herausgearbeitet, doch neben solchen religiösen Gesichtspunkten, gab es auch ganz weltliche Sorgen dazwischen, die eben nicht alleine auf diesen Schutz vertrauten. Auch wenn Iana Esulilde zuhörte, sie würde dieses Artefakt auch versuchen zu nutzen, wenn sie ihren Sohn damit schützen könnte. Dieser Grundgedanke war nachvollziehbar, aber Iana würde ihren Sohn jederzeit über das Wohl der Anderen setzen. Und andere würden das auch tun, ohne das bösartig zu meinen. Liebe hatte eben auch ihre Nebenwirkungen.
Der alte Mann kraulte sich den Bart und rümpfte dabei die Nase. Wäre er nur einen Deut weiser, er würde viel mehr potenzielle Probleme sehen können, was ihren Zusammenhalt anging, denn war gesichert, dass das Artefakt alle schützte?
Zweifelsohne war es die Reise wert, wenn es nur einen schützte, aber hatten sie Gewissheit darüber? Rhamedes überlegte fieberhaft, ob er schonmal auf seinen Reisen etwas über dieses Artefakt gehört hatte[1].

Was bedeutete Gewissheit? Was bedeutete Artefakt? Artefakt bedeutete dem Worte nach lediglich das handwerklich Gemachte. Das bedeutete also, jenes, welches von den Händen humanoider Völker geschaffen wurde[2], beispielsweise im Gegensatz zum Geofakt[3], also jenen wundersamen, leicht mit dem Artefakt zu verwechselnden Dingen, welche die Natur und die ihr innewohnende Magie natürlich geschaffen hat. Aber was stand denn dahinter? Dass es von Menschen oder anderen Humanoiden geschaffen war, und das bedeutete doch nichts anderes, als dass alles, was von Sterblichen erschaffen wurde, auch von Sterblichen wieder zerstört werden konnte. Oder meinte Katarina im Volksmund etwas anderes? Rhamedes erinnerte sich, dass viele Menschen unter Artefakten sehr mächtige, magische Gegenstände vermuteten, gewoben aus Übertreibung, also jenen Stoffe, aus denen Legenden sind. Sowas direkt unter ihnen? Konnte sowas real sein? Ja, immerhin war auch dieser negativ-energetische Nebel real. Doch auch hier galt, dass wenn es von Menschen geschaffen wurde, von diesen wieder zerlegt werden konnte. Und wenn es nicht Menschen taten, vielleicht hatte die Zeit schon dieses übernommen? War Magie denn schließlich ewig? War es etwas Verbrauchbares, und wenn ja, war es regenerativ, ohne Zutun, oder war es wie das Wachsen von Holz? Man könnte es verbrennen für Wärme, doch es dauerte eben seine Zeit, bis es wieder nachwuchs und wenn man dies wirklich wollte, musste man aus Wäldern Forste machen.
Dem alten Mann gingen viele Gedanken durch den Kopf und er konnte sich nicht so wirklich - auf rein rationaler Ebene mit seinem durchaus begrenzten Wissen über das Arkane - mit dieser Idee anfreunden. Er wollte den Mund öffnen und was sagen.

"Mhm.", entwich es ihm nur. Er hielt sich selbst zurück. Eine andere Eingebung kam ihn. Obwohl nicht gesichert war, was sie damit machen würden und wie sie es finden konnten, weil eben - wie Katarina sagte - viele Vielleichts angemessen waren, konnte er auch nichts dagegen sagen. Vielmehr gab es ihm eine andere Möglichkeit. Dieser Ort kam ihm langsam wie ein Gefängnis vor und er wollte etwas tun, sich nämlich vor allem mit den Geistern der Vergangenheit versöhnen. Und das - bei Merao - konnte er nicht, wenn er hier hinter den Mauern vor sich hinvegetierte, nicht bei seinem Alter, nicht bei dem, was bereits in ihm schlummerte. Er musste hier raus und sich aktiv mit den Geistern versöhnen. Es blieb ihm nichts anderes über, denn wenn es an diesem Ort die Überhand gewann, dann... Rhamedes setzte ein unschuldiges Lächeln auf, als er merkte, dass die anderen ihn anblickten, als hätte er eigentlich etwas sagen wollen und tat ihnen jetzt den Gefallen.
"Ich gebe Katarina vollkommen recht. Ich war nie ein besonders devoter Diener Shenahas und sicher kein Student ihrer Künste, aber ich behandelte in den Landen Lugatus einst einen Veteranen. Ein Dorf mit einem kleinen Fort war ihm zur Verteidigung überlassen gewesen, nicht mehr als eine Motte[4], über die er befehligen konnte. Sie hatten ihn besiegt und fast alle seine Männer abgeschlachtet, obwohl diese Motte hätte reichen sollen, um das Dorf zu verteidigen, immerhin hatten die Feinde weder Feuer, noch irgendeine Form von Mineuren[5] in ihren Reihen, und doch hatten sie verloren. Der Mann war ein gestandener Verteidiger und als ich in das Dorf kam, lag er verblutend im Graben der nicht mehr existenten Motte. Er war, wie gesagt, ein Veteran und sicher ein weiser Mann, doch die letzte Weisheit seines Lebens erkannte er in dem Moment, in dem ich sein Leben wegen seines Blutverlustes nicht mehr retten konnte. Er sagte: Starre Befestigungen sind Monumente menschlicher Dummheit. Wenn Bergketten und Ozeane überwunden werden können, dann kann alles von Menschenhand errichtete überwunden werden.[6]"

Rhamedes nahm einen Schluck Wasser zu sich. Er hatte seine Aussage in der Länge ziehen müssen, um sich eine Argumentation zu überlegen. Er lächelte wieder unschuldig, jetzt jedoch auch dann freundlich. Er wollte ihnen Mut machen, damit sie nicht erkannten, welchen Hintergedanken er hegte. "Ich sehe ein, dass die Befestigung uns etwas Schutz gibt und wir sie nicht unnötig leeren sollten. Aber wir können uns eben hier auch nicht ewig verkriechen und können nicht darauf setzen, dass unsere Probleme sich in Wohlgefallen auflösen und wir das alles durch schiere und reine Verteidigung aussitzen können. Ich bin - wie gesagt - kein besonders versierter Diener Shenahas, aber muss sie unsretwegen unnötige Blutstränen vergießen, weil wir keine Chancen auf den Sieg mehr wahrnehmen wollen? Ja, wir müssen die Unschuldigen, vor allem die Kinder, schützen und das geht an diesem Ort besser als auf der Straße. Ja, wir müssen uns auf den Angriff durch die dunklen Brüder vorbereiten, aber wir müssen eben auch ein paar Risiken eingehen. Lasst uns auch auf Zida vertrauen, das Spiel wagen und hoffen, dass er eben nicht fair zu uns ist, sondern dass er uns gut zuspielt." Er blickte zu Gelirion, hoffnungsvoll. "Ich verstehe, wenn die Gefahr groß ist, wenn wir uns nur um ein Buch zu kümmern scheinen. Sicher ist das unsere große Hoffnung, doch es ist vielmehr, auf das wir hoffen können auf dieser kleinen Expedition. Wir opfern unser Leben nicht nur für eine vage Hoffnung allein! Wenn in dieser Akademie Krieger ausgebildet wurden, finden wir vielleicht auch etwas, was uns hilft, unsere Ausbildungen hier fortzutreiben. Materialien, Anleitungen, Versatzstücke, vielleicht auch etwas Ausrüstung. Wenn wir auf dem Weg noch mehr Zombies stellen oder finden, haben die Gelehrten die Möglichkeit, noch mehr über sie zu erfahren und über die Verwandlung zu erfahren, vielleicht auch über die Rituale, über die selbst die Aguaspriester in diesem Haus wenig zu wissen scheinen. Und vielleicht finden wir dort auch noch Überlebende! Wie Katarina sagt, es ist nicht weit weg und vollen wir aus lauter Furcht unser Leben noch mehr riskieren? Weil wir wie ein geblendetes Reh im Lichte stehen bleiben, ehe der Jäger es richtet? Und wollen für diese Angst noch mehr Überlebende in der nahen Umgebung, so es sie gibt, sterben lassen?"
Rhamedes ließ die Fragen etwas wirken, stand auf und ging zu Katarina, um auf ihrer Karte ostentativ einen Weg zwischen Sanatorium und Akademie mit dem Finger nachzuzeichnen. Es sollte Entschlossenheit widerspiegeln, doch eigentlich interessierte Rhamedes viel mehr, ob der Friedhof, auf den seinen Eltern liegen könnten, auf der Karte verzeichnet war und ob er erreichbar schien. Nach all den Jahren hatte er Aradans Orte nicht mehr vor Augen. Sein Hirn wurde zu einem unnützen Sieb. Er hasste diesen Umstand.
"Ich bin ein alter Mann und wir haben viele Heiler in diesem Haus. Ich werde auf die Dauer möglicherweise aufgrund meines Alters eher zu einer Belastung. Ich kann dann vor Schwäche irgendwann dieses Haus nicht mehr so gut verteidigen, wie die Jugend es alsbald können wird. Aber noch habe ich die Kraft mit Katarina zu gehen und so will ich das tun. Ihr Plan erscheint mir sinnvoll und wir dürfen die Hoffnung nicht töten, ehe wir die Wahrheit erfahren haben. Ich bin bei dir, Katarina![7]"
Rhamedes tätschelte sie am Arm und humpelte zurück zu seinem Platz, um sich wieder in den Stuhl plumpsen zu lassen. Kurz überlegte er noch, ob er die möglichen Verwerfungen, die selbst bei Inbesitznahme des Gegenstandes entstehen würden, doch da es seiner Argumentation kaum zuträglich war, nahm er lieber noch einen Schluck Wasser zu sich.
 1. Wissen (Arkanes) 21
 2. Artefakt (Archäologie)
 3. Geofakt
 4. Motte (Burgtyp)
 5. Mineur
 6. Das ist ein berühmtes Zitat von George S. Patton.
 7. Diplomatie 14

Sternenblut

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Geisterstadt
« Antwort #169 am: 09.06.2014, 17:54:25 »
So sehr Rhamedes auch darüber nachdachte, von dem Gegenstand, den Katarina beschrieb, hatte er noch nie gehört - durchaus aber von mehr oder weniger ähnlichen Legenden und Mythen, so dass ihre Geschichte durchaus Wahrheitsgehalt haben könnte.

Beim Blick auf die Karte musste Rhamedes etwas suchen - wurde aber tatsächlich fündig! Der Friedhof lag nicht gerade auf dem Weg, sondern eher noch ein Stück darüber hinaus, aber er wusste zumindest ungefähr, wo er hin musste...
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Schnüffler

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Geisterstadt
« Antwort #170 am: 09.06.2014, 18:11:05 »
Schnüffler lächelte, spuckte in seine Pranke und streckte sie Lyberan entgegen. "Gut zu hören. Wir müssen zusammenhalten, das ist der einzige Weg. Nach dem Frühstück werden Waffen verteilt. Ich sehe Euch dort.", sagte er und verließ den Waschraum. Er war froh, dass er etwas Moral in den Brüdern hatte wecken können. Aber seine Worte hatten nicht nur auf sie gewirkt. Was er sagte, beschäftigte ihn ebenfalls, aber auf andere Weise. "Ich muss mit jemandem sprechen, einem Priester oder... Paladin? Rhamedes? Gelirion? Hmpf..."

Schnüffler hatte den Waschraum verlassen, obwohl er noch nicht alle Fragen gestellt hatte, die ihm auf der Zunge gelegen hatten. Eigentlich hatte er noch Semerok nach dessen Wunde und Lyberan nach Katarina fragen wollen. Aber weitere Worte hätten den Moment kaputt gemacht. "Ein anderes Mal..."

Er ging wieder in den Speisesaal und weil sicher alle fragen würden, sagte er vorsorglich: "Die Nerven sind durchgegangen..., passiert jedem früher oder später. Aber kein Problem, sie wissen, dass wir stark sein müssen. Was habe ich verpasst?"
"Die Grausamkeit der meisten Menschen ist Phantasielosigkeit, und ihre Brutalität Ignoranz."
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Sternenblut

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Geisterstadt
« Antwort #171 am: 09.06.2014, 22:23:43 »
Udeon, der alte Aguas-Priester, hatte die Gespräche schweigend verfolgt. Sein Gesicht zeigte keine große Emotion, weder bei Semeroks Ausbruch, noch bei den sonstigen Diskussionen. Nun aber richtete er sich nach vorne, und sah zu Rhamedes. "Ihr werdet schon noch eine Weile durchhalten. Nicht wahr?"

Er lächelte dem alten Herumtreiber zu, und wandte sich dann an die ganze Runde. "Trotzdem finde ich, dass er Recht hat. Wir sollten die Gelegenheit nutzen. Und wir sollten eine ernstzunehmende Truppe zusammenstellen. Klein genug, um nicht aufzufallen, aber groß genug, um sich verteidigen zu können. Und mit einer guten Auswahl an Fähigkeiten, um auch unerwartete Probleme lösen zu können."

Sein Blick fiel auf Gelirion. "Ich werde hier bleiben. Sollte es zu einem Angriff kommen, werde ich zumindest unsere kleine Gruppe hier eine Weile schützen können, lange genug, bis ihr zurück seid. Denn ja, ich habe nekromantisches Wissen, und habe in der Blutnacht das eine oder andere interessante herausgefunden. Aber bevor ich darauf eingehe, möchte ich noch ein neues Thema anschneiden. Ein Thema, über das, wenn ich es richtig einschätze, bisher nur Khoon nachgedacht hat, der aber nicht weiß, wie er es anschneiden soll, nicht wahr?"

Der Heiler zuckte bei Udeons Worten leicht zusammen, nickte dann aber. Udeon fuhr fort. "Was, wenn es wirklich zu einem großflächigen Angriff kommt? Wenn hunderte, tausende der Kreaturen hier hereinströmen? Wir hier können vielleicht fliehen. Aber was passiert mit den Insassen? Nehmen wir sie mit? Im Wissen, dass die meisten entweder wahnsinnig oder besessen sind? Oder lassen wir sie hier zurück, um sie elendig verrecken zu lassen, in ihren Zellen den wandelnden Toten oder dem Verdursten und Verhungern hilflos ausgeliefert?"
« Letzte Änderung: 09.06.2014, 22:25:51 von Sternenblut »
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Schnüffler

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Geisterstadt
« Antwort #172 am: 09.06.2014, 22:57:13 »
"Ah ja, die Insassen. Da ist etwas, was mich beschäftigt hat. Was ist eigentlich mit dem Boten geschehen? Ich hoffe, er läuft hier nicht frei herum? Mir kam die Idee, dass er infiziert sein könnte - ich meine absichtlich infiziert worden sei. Vielleicht ist es der Plan unseres Feindes, hier einen Infizierten einzuschleußen, so dass es hier drinnen 'morgen abend nicht mehr auszuhalten sei'. Ihr versteht, worauf ich hinauswill?"
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Rhamedes

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Geisterstadt
« Antwort #173 am: 09.06.2014, 23:35:41 »
Rhamedes blickte zu Khoon und nahm seine Reaktion fast mit einer Art Wohlwollen auf. Sie waren alles Menschen, die sich hinter Geheimnissen versteckten. Menschen taten das so. Das Leben war kurz und knapp für einen jeden, zumindest gemessen am Alter der Elfen oder gar der Götter. Und so wollten sie der Welt nicht alles geben. Rhamedes lächelte vor sich hin, als die Insassen zum Thema wurden. Der alte Mann wusste, dass seine Gefährten sich bisher nicht um sie gekümmert hatten und nicht kümmern wollten, im Gegensatz zu Khoon, das musste man ihm lassen. Der zahnlose Mann hatte nicht vergessen, dass seine Gefährten den Lichttempel als Ziel gewählt hatten statt die Insassen eines Sanatoriums. Der Anschein von Licht und Reinheit beflügelte schon immer die moralische Phantasie der Humanoiden.

Wahrscheinlich trieb sie auch jetzt eher die Furcht vor denen um, die sie aus der Ferne bestenfalls krank und im schlimmsten Falle degeneriert nannten. Rhamedes nickte Udeon dankbar zu, dass er dieses Thema aufbrachte, auch wenn er ihm seine Frage nicht beantwortet. Der alte Mann hatte die Insassen schon längst wieder vergessen, im Eifer des Gefechtes andere Dinge vorgezogen. Jetzt hatte er selbst auch ein schlechtes Gewissen, dass er nicht daran gedacht hatte, obwohl er es sich noch vor dem Sanatorium vorgenommen hatte, die Insassen sogar mehrfach verteidigt hatte. Sein siebhaftes Gedächtnis machte ihm wirklich Sorgen. Rhamedes sog die Luft durch den zahnlosen Mund. Er hatte jetzt einen bitteren Geschmack auf der Zunge. Den gallenartigen Geschmack von Schuld.

"Ja, Schnüffler. Wir haben darüber nachgedacht, deswegen ist er in einer Art Quarantäne. Bisher gibt es aber keine Hinweise darauf, dass er infiziert ist. Wir können es nicht gänzlich ausschließen, dass er irgendwie infiziert ist. Deswegen müssen wir abwarten.", erklärte Rhamedes dem Halbork die Situation. "Seine sonstigen Wunden sind soweit behandelt, dass er dies überleben könnte. Wenn ihm sonst nichts fehlt."
Der alte Mann kratze sich am Kopf. Irgendwie juckte ihm die Kopfhaut seit einigen Tagen. Ob es am ganzen Blut lag? Oder hatte er Schuppen, schon immer Schuppen gehabt? Er erinnerte sich nicht.
"Aber zurück zu den Insassen. Ich kann nicht über ihren Zustand sprechen, da ich ihn nicht kenne. Grundsätzlich sollte jedoch klar sein, dass sie über genauso viel Recht verfügen, am Leben zu bleiben, wie wir alle. Ich gebe zu, dass es von Fall zu Fall gesehen werden muss, ob sie je nach Gesundheitszustand, am Leben erhalten werden können oder sich selbst erhalten können. Ob sie uns zu gefährlich sind oder nicht. Grundsätzlich jedoch: Sie haben definitiv dieselben Rechte zu leben, wie jeder andere auch. Vielleicht mag Meister Khoon uns über die genaue Lage aufklären? Wenn ich das recht entsinne, kenne ich bisher nur die vage Aussage, dass manche Insassen potenziell gefährlich sein könnten. Was auch immer das im Einzelnen bedeuten mag, erscheint uns im Folgenden hoffentlich weniger dramatisch als es uns früher erschienen wäre. Das will heißen; was bedeutet eine erträgliche Gefahr? Schließlich sind wir dieser Tage - sollten wir möglicherweise infiziert sein - alle eine drastische Lebensgefahr. Und so bliebe zumindest zu verhandeln, wer uns mehr helfen könnte als dass er uns schadet. Meister Khoon, wie sieht es aus?[1]"
 1. Diplomatie 19

Omrah

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Geisterstadt
« Antwort #174 am: 10.06.2014, 04:01:47 »
Verzweifelt versuchte Omrah nicht nur den Gesprächen zu folgen und zuzuhören, sondern auch den Sinn dahinter zu erfassen und das Gesagte - und die Tragweite dessen - zu verstehen. Gleichzeitig versuchte er wegzuhören und sich vor den ganzen neuen Eindrücken und Wahrheiten, die auf ihn einprasselten, zu verschließen. Er wusste nicht was er tun wollte. Sollte er einfach weghören und so tun, als wäre nichts passiert? Omrah war schließlich noch ein Kind und niemand würde böse sein oder es auch nur erwarten, das er etwas zur Lösung des Problems beitrug. Er wurde sowieso nicht beachtet, was machte es da schon aus, wenn er einfach so tat, als würde ihn das ganze Thema nicht interessieren?

Trotzdem war er neugierig und wollte nicht tatenlos herumstehen. Er konnte etwas dagegen tun, das niemand ihn beachtete. Bis jetzt hatte er nichts sinnvolles für die Gruppe getan - außer dem Kochen vielleicht. Wenn er ihnen auf andere Weise behilflich sein konnte, würde man erkennen, das er kein Kind mehr war, das man beschützen musste. "Ich bin doch schon 11!!" dachte sich der Junge wütend. Er hatte die letzten Wochen in Aradan verbracht und auf der Straße gelebt. Er war nicht hilflos. Er hatte viele Talente, die sich vor allem auf seine Gewandtheit bezogen. Er war schnell, konnte sich gut verstecken und konnte ungesehen Dinge stehlen, wenn es denn notwendig war. Außerdem kannte er sich in der Stadt aus und hatte ein Händchen für allerlei Schlösser und Mechanismen. Auf der Straße lernte man vieles...

Trotzdem machte ihm die momentane Situation Angst. Er hatte gehofft im Sanatorium sicher zu sein und ein Zuhause gefunden zu haben. Er hatte während der Flucht Personen getroffen, die er kennen und mögen gelernt hatte. Er wollte sie nicht wieder verlieren. Sie gaben ihm ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit, wie er es damals in der Nähe seiner Eltern gespürt hatte. Sie waren zwar nicht seine Familie aber doch so etwas wie Freunde. Außerdem: Wen hatte er außer ihnen?

Im Umkehrschluss hieß das, das er sie unterstützen musste. Egal wieviel Angst er hatte, er musste etwas tun. Für die Gruppe, für Sich und nicht zuletzt für Ryffa. Sie hatte soviel für ihn getan und Omrah konnte sich dafür niemals revanchieren. Vielleicht musste er das noch nicht einmal, doch trotzdem hatte er das Verlangen dazu. Es blieb also nur der Weg Mut zu zeigen. Die Angst verdrängen - oder zumindest die anderen zu täuschen - und das Artefakt zu suchen.
Omrah hatte garantiert nicht alles verstanden was gesagt worden war aber er wusste: Wenn es eine Möglichkeit gab sich vor den Untoten zu schützen, dann mussten sie sie ergreifen - egal wie klein sie war. Obwohl Omrah erst 11 war, wusste er, das Hoffnung wichtig war. Ohne Hoffnung würden sie einfach aufgeben. Wieder einmal musste er an die Sonne denken, die jeden morgen die Dunkelheit verdrängte und damit Hoffnung auf einen weiteren Tag ohne Tod und Verderben spendete.

Der Straßenjunge war so in Gedanken vertieft gewesen, das er kaum bemerkt hatte, wie Ryffa seine Hand drückte und ihn mit einer Mischung von Hoffnung und Verzweiflung ansah. Er lächelte sie an und versuchte Zuversicht, Kraft und Mut auszustrahlen, was er auch in seine nächsten Worte legte. Dabei achtete er darauf, keinen Funken der Angst zu zeigen, die in ihm schlummerte.[1]

"Ich komme mit." sagte er voller Überzeugung und war über seinen eigenen Tonfall überrascht, der ausgesprochen sicher und fest klang. Keine Spur von nagendem Zweifel oder tiefsitzender Angst war zu hören. "Wenn es zu gefährlich wird, kann ich mich immer noch irgendwo verkriechen aber ich will helfen. Und zwar außerhalb der Küche. Auf der Straße lernt man einige Dinge, die vielleicht für euch nützlich sein könnten." versuchte er sie außerdem zu überzeugen.[2] Wenn sie ihn nicht dabei haben wollten und ohne ihn gingen, würde er trotzdem einen Weg finden ihnen zu folgen. Nur von Ryffa würde er sich von seinem Plan abbringen lassen. Wieder war er in einem Zwiespalt. Wenn Ryffa hier blieb, konnte er sie nicht beschützen aber wenn sie mitkam, setzte er sie auch einer Gefahr aus. Einen kurzen Moment beugte er sich zu ihr rüber und flüsterte ihr etwas zu. "Ist es Ok für dich, wenn ich mitgehe? Ich will dich nicht alleine lassen aber ich glaube einfach, das wir dieses Ding finden müssen und ich kann ganz bestimmt dabei helfen."

Es war Omrah so wichtig gewesen, seine Meinung zu der Artefaktsuche zu sagen, das er sich erst jetzt Gedanken um die Frage machte, die Khoon aufgeworfen hatte. An der Einstellung des Jungen zu den Kranken und Verrückten gegenüber, hatte sich nichts geändert. Er hatte noch immer Angst vor ihnen und hielt sie für extrem gefährlich. Niemand hatte ihn von einem Gegenteil überzeugt und so blieb er bei seiner Meinung. Er wollte sie zwar auch nicht den Untoten ausliefern aber vielleicht war diese Frage sowieso überflüssig. Wenn sie das Artefakt fanden, würden sie das Sanatorium schützen können. Also entschied Omrah einfach, auf diese Frage nicht zu antworten. Vielleicht hatte er Glück und niemand erwartete eine Antwort von ihm. Manchmal hatte es auch Vorteile, ein Kind zu sein.
 1. Bluffen 27
 2. Diplomatie 17
« Letzte Änderung: 10.06.2014, 04:02:46 von Omrah »

Sternenblut

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Geisterstadt
« Antwort #175 am: 13.06.2014, 00:17:38 »
Khoon überlegte auf Rhamedes' Frage hin einen Moment. "Es ist... schwierig. Jeder Einzelne der Insassen wurde für etwas wirklich Schlimmes verurteilt. In der Hinsicht sind die Geschichten, die man sich draußen über das Sanatorium erzählt... erzählt hat... nicht völlig falsch. Aber es gibt nicht nur Schwarz und Weiß. Wir haben hier Leute, die nicht bildlich, sondern ganz wörtlich besessen sind. Böse Geister, der einen oder anderen Art, haben von ihnen Besitz ergriffen. Sie sind nicht mehr Herr ihrer Sinne oder ihres Körpers. Sie selbst aber trifft an dem, was geschehen ist, keine Schuld."

Sein Blick wanderte umher, von einem zum nächsten, während er weiter sprach. "Dann gibt es welche, die... sie haben schlimme Dinge erlebt. Sie haben falsch gehandelt, weil sie die Kontrolle verloren haben, weil ihnen Dinge widerfahren sind, die so grauenhaft waren, dass ihr Verstand daran zerbrochen ist. Sie sind nicht böse, sondern krank, und sie brauchen Hilfe. Bei einigen von ihnen gibt es große Fortschritte, und in einigen, wenigen Fällen konnte ich sogar schon jemanden als geheilt entlassen."

Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, kratzte sich am Kopf und atmete tief durch. "Dann..." Er zögerte, sein Blick richtete sich jetzt starr auf den Tisch. "Ich sollte das nicht sagen, aber... die Urteile wurden von Sterblichen gesprochen, und Sterbliche sind fehlbar. Es gibt den einen oder anderen Fall... nun ja, manchmal habe ich eben meine Zweifel."


Als Omrah darauf bestand, mitzukommen, sah Ryffa ihn mit großen Augen an. Doch auf seine Frage reagierte sie überraschend positiv. Nach einem Moment des Zögerns erklärte sie: "Ich... will das zwar nicht, aber ich glaube auch, dass du helfen kannst. Aber du musst mir hoch und heilig versprechen, dass du wiederkommst. Unverletzt."

Doch sie war nicht Omrahs einziger Fürsprecher. Erneut meldete sich Udeon zu Wort. "Der Junge hat Recht. Ich habe jeden hier in den letzten Tagen ein wenig beobachtet, und es dürfte, außer vielleicht Schnüffler, niemanden geben, der so wendig und geschickt ist wie er. Aber im Gegensatz zu Schnüffler ist er auch noch klein und unauffällig. Davon abgesehen, sollte er so schnell wie möglich lernen, was nötig ist, um da draußen zu überleben. Eine kurze Expedition im Schutz einer starken Gruppe ist da eine hervorragende Möglichkeit."

Dann wandte sich der Aguas-Priester an Gelirion. "Eine Sache noch. Wenn wir bis jetzt nicht ausschließen können, dass der Elf infiziert ist... nun ja, wir sollten mit ihm reden und versuchen, so viel wie möglich aus ihm herauszubekommen. Bevor das nicht mehr geht."
« Letzte Änderung: 13.06.2014, 00:19:11 von Sternenblut »
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Omrah

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Geisterstadt
« Antwort #176 am: 14.06.2014, 01:53:48 »
Omrah war ganz ehrlich erstaunt über die Reaktion Ryffas. Er hatte geglaubt - oder vielleicht sogar gehofft - das sie nicht einverstanden war und ihn von seinem Plan abhalten würde. Als sie ihm allerdings zustimmte, nickte er ihr zu und umarmte sie schließlich. "Ich verspreche es dir. Ich lass mich schon nicht von den Zombies beißen." Er versuchte die Ernsthaftigkeit der Situation etwas zu überspielen und Ryffa so ihre Sorgen zu nehmen. "Wenn sie kommen, kriegen sie eins mit der Schleuder verpasst." Er grinste ihr zuversichtlich zu und zeigte ihr seine neue Waffe. Die Zombies waren langsam und wenn man nicht in ihre Nähe kommen würde, wären sie vermutlich keine so große Gefahr.
Erst dann dachte er darüber nach, was Udeon gesagt hatte. Eigentlich konnte Omrah bereits draußen überleben. Der einzige Unterschied zu vorher waren die Untoten auf den Straßen und denen konnte er aus dem Weg gehen oder er konnte sich verstecken. Mit einer Gruppe würde das natürlich anders aussehen...
Allerdings wusste er nicht ob Udeon das ganze Ernst meinte und ihm helfen wollte, oder ob er einfach nur versuchte die Gruppe zu spalten. Egal was die anderen sagten, er war ein Anhänger Aguas und damit der Feind des Lichts und der Herr der Untoten. Auch wenn Omrah Esulilde kennen gelernt hatte, die er eigentlich ganz nett fand, konnte er diesen Priestern nicht glauben. Nur das Licht würde sie retten können. Er war sich sicher: Irgendwas führte der alte Mann im Schilde.

Gelirion

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Geisterstadt
« Antwort #177 am: 14.06.2014, 11:20:10 »
Die Worte von Khoon verfolgte Gelirion aufmerksam. Es war schließlich auch eine Frage die ihn beschäftigte. So blickte er zuerst zu Khoon als Udeon ihn ansprach. „Khoon, ich stimme euch zu, dass das Recht und die die Recht sprechen manchmal Fehler machen. Überlegt bitte, wer von den Gefangenen einer dieser Fälle sein könnte und teilt es uns mit. Vielleicht können Rhamedes und Areo sowie Esulilde, Udeon und Elisias eure Vermutung bestätigen. Ob wir diese dann frei lassen, in die Gruppe integrieren würde ich euch sechs überlassen. Ihr als Heiler, Priester und Druiden seit die Fachleute dafür.“ Er senkte den Blick und überlegte einen Moment. „Was mit den Anderen zutun ist, ich weiß es nicht. Ihr könnt weiter versuchen sie zu heilen und am Ende bleiben sie Lebewesen.“

Nach diesen Worten, richtete er den Blick auf Omrah und Udeon. „Es ist mutig von dir, Kleiner, mitkommen zu wollen. Du hast Glück, dass Udeon gute Argumente gefunden hat. Wenn du dich gut machst, wirst du hier in der Festung auch andere Aufgaben übernehmen können und müssen.“ Während der Pause blieb sein Blick auf Omrah gerichtete. Er bedauerte für den Jungen, dass seine Kindheit so enden musste, doch jeder musste mit dem jetzt umgehen. Auch er.
„Udeon, ihr habt recht. Möchte Jemand den Elfen befragen? Am besten zwei Leute. Wenn sich keiner meldet würde ich es machen. Was die mögliche Gefahr angeht, welche von ihm ausgeht. Er sollte meiner Meinung nach, solange in Gewahrsam bleiben, bis seine Wunden sich geschlossen haben. Dabei sollte er aber nicht Isoliert werden. Er wurde schwer Verletzt und auch der Geist eines Elfen kann in der Stille schaden nehmen.“ wieder blickte er zu Khoon. „Aber wie schon eben gesagt, wir haben genügen Fachleute um den Elfen zu helfen.“

„Katarina, es gibt wie ihr ja wisst Tunnel unter dem Sanatorium. Wenn würden wir wohl so zu diesem Gebäude kommen. Momentan scheint ihr auch für diese Suche eine Zustimmung zu finden, jedenfalls von denen die sich gemeldet haben. Wenn wir wirklich eine Expedition starten, werde ich euch mit meinem Schwert unterstützen. Ich würde also sagen, plant es bitte.“ Er richtete diese Worte zwar an Katarina aber versuchte jeden dabei anzublicken. Bei Rhamedes war es sogar mehr als ein Blick. Er nickte dem alten Mann zu denn wie zu erwarten war, waren seine Worte sehr weise. Außerdem gab es ihnen eine Aufgabe, die aus mehr bestand als nur in den Mauern zu warten und das war Gelirion durchaus recht.
« Letzte Änderung: 14.06.2014, 11:24:12 von Gelirion »

Sternenblut

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Geisterstadt
« Antwort #178 am: 15.06.2014, 13:17:02 »
Khoon wirkte nach Gelirions Aussagen eher unglücklich - er hatte sich wohl eine konkretere Lösung für die Insassen erhofft. Nach einem tiefen Seufzer schloss er: "Ich erstelle eine Liste mit Patienten, die wir uns ansehen sollten. Aber ich werde nicht zulassen, dass wir die übrigen einfach zurücklassen. Ich weiß auch noch keine Lösung, aber ich überlasse niemanden hier einfach seinem Schicksal."

Nachdem Gelirion Katarina angesprochen hatte, nickte sie ihm zufrieden zu. "Ich brauche etwa eine Stunde. Ich schlage folgende Personen für die Expedition vor: Euch, Gelirion, sowie Areo, Rhamedes, Esulilde, Schnüffler. Und der Kleine kann von mir aus auch mitkommen. Damit sollten wir alle Fähigkeiten zusammenhaben, die wir brauchen. Mentaru, von euch brauche ich Informationen über die richtigen Wege durch die Tunnel."

Der alte Mann sah Katarina missmutig an. Schließlich zuckte er mit den Schultern, und stand auf. "Na was soll's. Ist ja für die Gemeinschaft."

Damit verließen die beiden den Raum, um die Planung der Expedition zu beginnen.
« Letzte Änderung: 15.06.2014, 13:17:14 von Sternenblut »
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Schnüffler

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Geisterstadt
« Antwort #179 am: 15.06.2014, 17:29:46 »
Schnüffler nickte nur, als er angesprochen wurde. Im ersten Moment verwunderte es ihn, dass Katarina ihn für die Mission vorschlug. Aber er dachte sich, dass sie ihn sicherlich nicht wegen seiner Person ausgewählt hatte, sondern vor allem wegen seinen Fähigkeiten. Schnüffler war aber auch zufrieden. Katarinas Vorstoß bestätigte ihn nur darin, dass Katarina mehr war, als eine einfache Adlige. Er würde schon noch mehr über sie herausfinden. Informationen erschnüffeln...
"Die Grausamkeit der meisten Menschen ist Phantasielosigkeit, und ihre Brutalität Ignoranz."
Kurt Tucholsky

Senses: Perception +6 (+8 um Wertgegenstände zu finden), Darkvision 60 ft., Scent, Coincunning (sucht immer aktiv nach Wertgegenständen im Umkreis von 10 ft.)

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