"Ich dich auch." meinte Omrah nur und genoss die Umarmung und Gewissheit, sich richtig entschieden zu haben. Er hatte schon einmal den Fehler gemacht, Ryffa alleine zu lassen - das würde sich nicht wiederholen. Wieso hatte er das überhaupt in Erwägung gezogen?
Er hörte Ryffa zu, nickte und blickte schließlich in den Himmel. Waren die Visionen wirklich dazu gedacht, ihm zu zeigen, was passieren würde, wenn er und die anderen einfach so weitermachten? Wenn das stimmte, dann musste er eingreifen. Es würde bedeuten, dass der Plan, die Kriegsmaschinen in Brand zu stecken, falsch war. Der Junge versuchte sich fieberhaft an alle Einzelheiten der Visionen zu erinnern, die er gehabt hatte und dabei alle wichtigen Informationen zu sammeln, die sie irgendwie weiterbringen konnten.
In seiner ersten Vision hatte die Frau gesagt, dass sie von der Reststadt wusste, weil Iana es ihr unter der Folter ihres Sohnes erzählt hatte. In der zweiten Vision hatte die Frau eine Gruppe durch einen magischen Spiegel beobachten können. Eine Gruppe war in der Nähe der Kriegsmaschinen von Untoten zerfleischt worden. Sie hatte damit gerechnet, dass sie versuchen würden, die Maschinen zu zerstören.
Omrah wusste jetzt, was zu tun war. Er nahm Ryffas Hand und zog sie wieder mit einem knappen "Komm! Sie dürfen die Kriegsmaschinen nicht in Brand stecken!" zurück zur Gruppe. Sie mussten sich beeilen, damit die Vision nicht doch noch wahr werden konnte.
Bei der Gruppe angekommen, konnte er gerade noch hören, wie Radjesha davon erzählte, dass ihre Feindin einen Plan hatte. Ja, jetzt wusste Omrah, wie dieser Plan aussah. Wieso war er nicht schon vorher darauf gekommen?
Er trat jetzt einige Schritte vor, sodass ihn jeder sehen konnte.
"Ihr Plan ist es uns herauszulocken. Sie rechnet damit, dass wir die Belagerungsmaschinen angreifen und ist darauf vorbereitet. Diejenigen, die die Belagerungsmaschinen zerstören wollen, werden von den Untoten zerfleischt. Wenn wir dadurch geschwächt sind, will sie das Sanatorium übernehmen und die restlichen Überlebenden foltern, um an Informationen über die Reststadt heranzukommen."
Sein Blick ging unweigerlich in Richtung Ianas aber er senkte schnell wieder den Kopf, damit die Frau nicht sauer auf ihn würde. Er atmete tief durch.
"Wir müssen hierbleiben und solange aushalten, bis das Artefakt uns schützen kann. Und wir müssen die Insassen beschützen, damit sie nicht in Untote verwandelt werden. Wir müssen aufeinander aufpassen..."