Naomi beruhigt sich, als sie feststellt, dass auch ihre Freundin sich etwas zurückhaltender verhält als befürchtet und früher der Fall gewesen wäre. Sicher hätte sie selbst anders reagiert, auch wenn man die Worte des Magistraten so nicht hätte stehen lassen können. Aber das war das Privileg eines Kriegers und Vertreters eines kleineren Clans, denkt sie mit ein wenig EIfersucht. So nickt sie ihrer Gefährtin kurz zu und wendet sich wieder den Gesprächen zu: "Selbstverständlich werden wir bereit sein, Masato-san. Ist es möglich, eine Schätzung azugeben, wie lange wir unterwegs sein werden und ob wir an diesen gastlichen Ort zurückkehren werden?", fragt sie wie immer mit leiser Stimme und ohne Ironie.
"Kikuchiyo-san, so wie über Euch gesprochen wird, macht es mich neugierig, meinen Beschützer und seine Taten kennenzulernen. Würdet Ihr es mir vergönnen, mehr über Euch zu erzählen?" Sie schlägt die Augen nieder und lächelt in ihren Fächer hinein. Sie überlegt und wendet sich trotz Vorbehalte ebenso an Masome: "Shosuro-san? Die Hektik der ergangenen Stunden hat uns nur unzureichend Zeit gelassen, der Etikette genüge zu tun. Würdet ihr eure Großzügigkeit gegenüber einer hier nicht Aufgewachsenen wie mir um einige Worte zu eurer Person und euren Plänen ergänzen?" Bei ihm sucht sie Blickkontakt und hält diesen auch, wenn sie ihn bekommt.
...
Wenn Naomi nicht selbst Teil eines Gespräches ist, beobachtet und lauscht sie aufmerksam, was sonst noch am Tisch vorgeht. Ihr Gedanken dazu verschweigt sie aber und weicht schüchtern direkten Blicken aus. Nur einmal noch wagt sie es, einen weiteren Gesprächsversuch mit Kikuchiyo zu unternehmen: "Seht mir meine Aufdringlichkeit nach, aber so wie ich gerne euren Worten lausche, so würde ich gerne auch eure Schwertkunst kennenlernen. Dieser Trainingskampf würde dazu doch die ideale Gelegenheit bieten, eure vielgelobten Fähigkeiten in angemessenem Rahmen zu bewundern statt im Ernstfall dies zu verpassen. Wäre unsere Anwesenheit bei eurem Treffen arrangierbar?" "Zu gerne würde ich euch selbst testen oder nach so langer Zeit sehen, ob ich mich noch mit Hiromi messen kann. Aber die Geister wollen es nicht...", denkt sie und hat Mühe, ihre Trauer nicht an die Oberfläche zu lassen.