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Autor Thema: [1. Akt] Letztes Aufgebot  (Gelesen 73864 mal)

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Vianesca

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« Antwort #45 am: 26.05.2014, 08:59:03 »
Auch Vianesca sorgte sich um die Verwundeten, sie so gut es ging von ihren Wunden befreiend und ihnen Mut zusprechend. Sie verstand sich, wenn sie ehrlich war, nicht viel auf die Heilkunst, immerhin war dies auch nichts, was in Lliiras Zuständigkeit fiel, aber mit etwas göttlicher Magie und einem freundlichen Lächeln ließ sich bereits viel ausrichten. Dann tritt sie zu Manus und der mit ihm redenden Frau, schaut kurz nachdenklich auf die Kinder hinab. "Verzweiflung kann Menschen zu außergewöhnlichen Dingen antreiben. Jeder von euch hat alleine schon durch sein Überleben große Tapferkeit bewiesen..."

Innerlich grübelte sie über diese Geschichte, und wie sie helfen konnte. Selbst eine größere Gruppe von Abenteurern war kein Gegner für eine Armee von Orks und Trollen, und außerdem war sie keine Kriegerin oder Befehlshaberin... Die erste Priorität war es sicher, den Flüchtlingen zu helfen, dann konnte man weitersehen.

Manus

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« Antwort #46 am: 26.05.2014, 09:23:39 »
Manus hielt den Blick der Frau stand, als sie vom Leid der geflohenen berichtete. Sein Gesichtsausdruck erzählte vom Mitgefühl, dass er in diesem Augenblick empfand. Als sie ihm die beiden Kinder zeigte, blickte er erfüllt von Glück in ihren blauen Augen. Er streichelte ihre Köpfe, lächelte ihnen zu. Als Vianseca dazu kam, bekräftigte er ihre Worte mit einem Nicken, bevor er selbst wieder der Mutter zu wandte.

"Edward hat große Last auf sich geladen und Stärke gezeigt. Seine Mühe wird nicht umsonst sein. Er reichte seine Hand und rettete damit vielen das Leben. Lasst mich wieder nach ihm sehen, damit er schnell zu Kräften kommt. Wenn ihr etwas zu essen und trinken braucht, so sagt Bescheid."

Nach diesen Worte, ging der Kleriker des Ilmater wieder zu dem Mann, dessen aussergewöhnliche Anstrengungen viele gerettet hatte, ihn selber aber an den Rand des Todes gebracht hatte. Manus entkleidete den Oberkörper des Mannes und besah sich die Wunden genauer. Grob säuberte er die Spuren von Riemen und Last und zog dann aus seiner Tasche eine saubere Bandage hervor. Die Leinen waren gedrängt mit einer Lotion die Wundinfektionen verhinderte und Leiden milderte. Sorgfältig bandagierte Manus den Rücken, Schulter und Oberkörper des Mannes.[1] Sollten sich die anderen darum kümmern, zu erfahren, was passiert war. Für den Moment galt seine Aufmerksamkeit den Verwundeten.
 1. Anwendung: 1x Bandages of Rapid Recovery

Galumaw

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« Antwort #47 am: 26.05.2014, 13:38:30 »
Aufmerksam hatte sich Gal näher an die Wachen heran geschoben, als Lord Nasher nahte, und so die Worte des Fürsten mitbekommen. Die Wachen schienen den Flüchtlingen nicht zu glauben, doch Gal sah es anders. Wer Orks, Wilde und Trolle beschrieb, hatte nicht nur Orks gesehen. Nun zumindest schien der Fürst sie nicht abweisen zu wollen und seine Gefährten sorgten bereits dafür, dass sie Informationen bekamen und das die Leute überlebten. Zeit für ihn seinen Teil hinzuzugeben.
Sich aus der Menge schälend bewegt er sich zum Lord und seinen Wachen. Eine leichte Verbeugung in Richtung des Lords andeutet fängt er an zu reden: "Mylord, ich denke ein vorrangiges Ziel sollte es sein diese Leute aus der Kälte herraus zu holen, und ihnen eine Mahlzeit zukommen zu lassen. Ich denke im Waisenhaus können wir die Lehrstube in einen provisorischen Schlafraum umwandeln, und in unserer bescheidenen Vorratskammer sollte sich noch das ein oder andere finden, was Fräulein Resi zu einer Mahlzeit verarbeiten kann. Sicher wäre uns mit einigen Decken aus dem Magazin auch geholfen, ich bin mir nicht sicher, ob wir genug haben." Es war Gal ernst zu helfen, doch hatte er auch Hintergedanken. Sicher würde es eine Aufklärungsmission geben, und bei der momentanen Lage, würde der Lord wohl nicht die Stadtwache schicken. Auch könnte eine Entlohnung für das selbstlose Angebot sicher auch eine Spende für das Waisenhaus einbringen. Aber egal wie der Lord entscheiden würde, es war wichtig die Leute runter von der Strasse zu bekommen.
Wie soll ich mich an Gesetze halten, wenn ich doch gelernt habe das Richtige zu tun?

Bär

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« Antwort #48 am: 26.05.2014, 19:34:08 »
Erschrocken sog Bär Luft ein als er wieder vollständig Herr seiner Sinne war: Der Schnee treibt das Tier. Die Wölfe wollen fressen. Alles muss sterben.", murmelte er immer wieder vor sich hin, doch er konnte keine Bedeutung für die Worte finden und schnell fand er etwas anderes an dem er sich festhalten konnte. Hunderte... hunderte..., relativ früh hatten seine Kameraden bemerkt, dass Bär nur die Zahlen bis ungefähr zwanzig kannte. Alles darüber hinaus war eine Menge. Zwar konnte er ohne Probleme Mengen bestimmen und feststellen welche Menge größer war, doch er kannte den Namen nicht. Draußen in der Wildnis brauchte man sie nicht. Auch wenn er die Zahlen, die der Junge nannte nicht kannte so waren es doch wahrscheinlich eine Menge.

"Schweinsnasen, Matschbirnen.", sagte er laut, der Junge vor ihm guckte ihn erschrocken an und rannte in die Menge der Flüchtlinge, weg von dem seltsamen Zwerg. "Stundenlang gerannt.", dachte er bei sich. Wenn sie gerannt waren sicher auf einer Straße. Bär hattte die Erfahrung gemacht, dass Straßen nie gerade waren. Wenn er also rennen würde würde er wahrscheinlich nur die Hälfte der Zeit brauchen. Wenn er fliegen würde wäre er wahrscheinlich noch schneller da. Aber es waren wohl mehrere Mengen Matschbirnen also würde er Katze nicht zurücklassen bzw. nachkommen lassen. Also würde er nur rennen können. Ein Gedanke schlich sich in seinen Kopf, er würde gar nicht rennen. Er war sich so gut wie sicher, dass seine Kameraden ausziehen wollen würden. Sie würden Bär aufhalten. Es waren schon alle ziemliche Trampel, mit ihnen würde er wohl auch die Straße nehmen müssen. Außerdem konnten die meisten von ihnen des Nachts nicht sehen. Also würde es wohl wenigstens bis zum nächsten Tag dauern.

Er suchte die Nähe der bekannten Gesichter, sie alle schienen wie besessen davon zu sein diesen Menschen zu helfen, aber das sollte nicht Bärs Bier sein: "Bär wird morgen Schweinsnasen jagen gehen." setzte er die anderen in Kenntnis.
Die Sanftmut wohnt in den Tälern -
die Härte auf den Gipfeln.

Donald Munro

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« Antwort #49 am: 27.05.2014, 10:44:29 »
Auch Donald kümmerte sich so gut er konnte um die Flüchtlinge. Er hatte alle Hände voll zu tun. Eines war klar, die Schuldigen waren Orks, in großer Zahl. Seine Gedanken schweiften kurz in die Vergangenheit ab, als sie es mit den Schweinsnasen, wie Bär sie nannte, zu tun hatten. Dann hörte er die Stimme des Zwerges. Er wollte Schweinsnasen jagen. Donald hielt das für eine gute Idee, angesichts des Grauens das sich hier zeigte. Darum antwortete er nur kurz: "Gute Idee, Bär. Ich komme mit."

Silas Kaleva

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« Antwort #50 am: 27.05.2014, 23:06:52 »
Als der Schmied die Augen wieder öffnete, versuchte er den Erfolg seiner Bemühungen zu erfassen und wandte sich schliesslich zufrieden an die junge Blonde Frau und lächelte freundlich.

"Nur ein kleiner Trick und etwas Hilfe. Wenn man bedenkt in welchem Zustand sich die Leute befinden, leider nicht genug" dabei blickt er stirnrunzelnd zu den Verletzten hinüber und seine Züge verfinstern sich. Vielleicht konnte er zumindest diesesmal dazu beitragen, dass niemand sterben würde.

"Wer seit ihr? gehört ihr zu den Flüchtlingen?"

Lord Nasher´s Ankunft und seine Worte, sowie die Antworten seiner Gefährten hatte er vernommen, doch etwas an der Frau vor ihm fesselte seine Aufmerksamkeit mehr als es der Lord von Niewinter vermochte.

List

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« Antwort #51 am: 29.05.2014, 13:26:52 »
Die beiden Wachen, die bei Lord Nasher standen wurden auf Gal aufmerksam und legten die Hand auf ihre Schwertgriffe. Misstrauisch beobachteten Sie den jungen Mann, doch sie schritten nicht ein. Lord Nasher wandte sich Gal zu und musterte ihn für einen kurzen Moment. Seine ganze Art strahlte jene Art von Ruhe aus, die eine natürlicher Autorität verlieh. Seine Augen allerdings waren wachsam und zeugten von großer Intelligenz. Gal fiel ein, was man sich über Lord Nasher erzählte[1]: Er war selbst Abenteurer gewesen und hatte lange Zeit das Umland von Niewinter durchstreift und das Böse bekämpft. Von seinen Abenteuern brachte er viele magische Gegenstände mit, darunter auch einen magischer Schutzring, seine flinken Stiefel und ein magisches Schwert, das Feuersturm genannt wurde. Nachdem er sich zur Ruhe gesetzt hatte, war er bald zum Fürsten über die Stadt eingesetzt worden. Man erzählte sich auch, dass er oft verkleidet durch Niewinters Gassen streifte und die Stadt wie seine Westentasche kannte. Er war bei den Bürgern beliebt und für seinen umsichtigen Entscheidungen bekannt.


Lord Nasher
"Im Namen der Stadt danke ich Euch für Euer Angebot. Das Waisenhaus sollte einige Menschen aufnehmen können, aber für alle Menschen werdet Ihr nicht genug Platz haben. Nehmt also die Frauen und ihre Männer zu Euch und diejenigen, die keine schweren Wunden davongetragen haben. Die verbleibenden Menschen werden in den Hallen der Gerechtigkeit unterkommen. Ich werde die Priester bitten, sie zu versorgen. Ich werde Euch morgen einen Boten senden.", sagte er und nickte Galumaw zu.

Dann trat er vor die Flüchtlinge. "Ich bin Nasher, Fürst der Stadt und über das Umland von Niewinter. Das Dorf dieser Menschen hier ist von einer Bande herumstreunender Orks und anderer Kreaturen heimgesucht und verwüstet worden. Tapfere Menschen, nur die Götter können den bitteren Schmerz von Euch nehmen. Betet zu den Göttern, dass die Seelen der Verstorbenen ihren Weg in die Himmel finden und ewigen Frieden finden werden. Ihr selbst seid in Niewinter in Sicherheit. Man wird Eure Wunden versorgen und Ihr werdet einen Schlafplatz und zu Essen bekommen. Für's Erste werden die Frauen und ihre Männer, sowie alle, die keine schweren Wunden davon getragen haben, im Waisenhaus eine Schlafstatt nehmen. Die anderen werden in den Hallen der Gerechtigkeit versorgt. Der hohe Rat von Niewinter, die Niewinter Neun, werden morgen früh darüber sprechen, wie die Stadt mit der plündernden Bande umgehen wird."

Lord Nasher gab seiner Garde ein Zeichen, wechselte einige kurze Worte mit ihnen, und verließ den Platz mit zweien von Ihnen. Die verbliebenen vier Gardisten begannen, die Leute einzuteilen und die Menge zu zerstreuuen, was nur sehr langsam vor sich ging. Einer der Gardisten kam auf Galumaw zu und sagte: "Seid gegrüßt! Lord Nasher wies mich an, Euch dieses Gold zu geben. Es sollte für's erste helfen, die Unkosten zu decken. Sobald wir die Leute eingeteilt haben, werde ich Euch zum Waisenhaus begleiten." Gal nahm einen kleinen Beutel entgegen. Er enthielt 30 Goldstücke, weit mehr als genug, um die Menschen für einen Tagen zu verpflegen.
 1. Wissen (lokales): 33
« Letzte Änderung: 29.05.2014, 17:05:13 von List »
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Vianesca

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« Antwort #52 am: 30.05.2014, 11:27:23 »
Vianesca lauscht den Worten des Fürsten mit sorgenvoller Miene und kann sich auch von diesen eigentlich hoffnungsspendenden, großzügigen Worten nicht so recht mitreißen lassen. Dies bedeutete nur Blutvergießen gegen die Orken, und jenes konnte wohl kaum verhindert werden. Vielleicht mangelte es auch den Orken in diesem Winter an Vorräten, und ihr Volk nahm lieber, statt zu schaffen und Vorräte anzubauen. Selbst wenn die Stadt die Orken versorgen würde, sie würden nur gestärkt in das kommende Jahr zurückkehren.

"Bär, auch wenn du gute Absichten pflegst, ich denke nicht, dass du, oder wir, einfach so losziehen sollten. Es muss eine große Menge an Orken sein, und wir wissen nicht einmal, wo sie nun sind... Und außerdem, vielleicht steckt wieder mehr dahinter, als es auf den ersten Blick scheint. Wir sollten uns lieber um die Flüchtigen kümmern und unsere Hilfe dem Fürsten anbieten." Nicht, dass die Aasimar alles mitmachen würde, was er plante, aber was sein musste, musste nun einmal sein.

Manus

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« Antwort #53 am: 30.05.2014, 13:50:24 »
Die Reaktion des Bärs kam für Manus nicht unerwartet, allerdings hatte der Kleriker des Ilmater fast damit gerechnet, dass der Zwerg noch schneller aufbrechen wollte. Von den gemurmelten Worten bekam er nur Fetzen mit. Manus selber fühlte sich Hin und Her gerissen. Das Leiden möchte sowohl hier als auch dort groß sein.

Wahrscheinlich waren im Dorf der Menschen nur Zerstörung und Tod zu finden, aber wenn doch noch Überlebende dort sein könnten, wäre es seine Pflicht sich ihrer anzunehmen. Erstmal galt seine Aufmerksamkeit den Verletzungen der Menschen, die ihr Heil in Niewinter gesucht hatten. Die Worte des Fürsten erfreuten Manus. Ein gerechter Herrscher war Lord Nasher und der Aufenthalt im Waisenhaus würde ihm die Chance geben, sich weiter um Verwundete zu kümmen.

Als er Edward verbunden und wieder angezogen hatte stand Manus auf und trat zu den Anderen. "Die Gefahren sind noch unbekannt und könnten groß sein, doch dies allein sollte uns nicht zurückschrecken lassen. Es bleiben uns Stunden, mehr zu erfahren und selbst wenn ausser den Bruchstücken dessen, was wir schon vernommen haben, nicht mehr hinzukommt, ist das kein Grund, hier zu verweilen. Der Kampf gegen die wilden Orks mag einige von uns hinausgehen lassen. Mich treibt die Berufung zu sehen und zu spüren welches Leiden in der Heimat der Wünschen entstanden ist. Unbändige Kraft hat diese Menschen Laufen lassen bis zur Erschöpfung. Diese Kraft kann uns Ansporn sein, uns dem zu stellen, was draußen verweilt und weiteres Leid verursachen wird." Manus war fasst ein wenig erschöpft nach seinen Worten und suchte mit den Augen nach weiteren Verletzten, denen er helfen könnte.

List

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« Antwort #54 am: 30.05.2014, 14:42:59 »
Es dauerte nicht lang, dann hatten die Gardisten die Menschen eingeteilt. Die Menge an Zuschauern war allerdings kaum kleiner geworden und so sehr sich auch die Wchen bemühten, sie gingen nicht nach Hause. Sie schauten dem Treiben nur mit leeren Blicken zu. "Lasst uns gehen,", sagte der Gardist von eben zu Galumaw. Etwa zwei dutzend Menschen folgten dem Gardisten und Galumaw durch die Gassen von Niewinter. Schließlich standen sie vor dem Waisenhaus. Es war einmal das Haus eines Adeligen gewesen, doch die Jahre und die Zweckmässigkeit hatten viel von dem ehemaligen Glanz vergehen lassen. Man hatte die Beete zugeschüttet und eine große Rassenfläche geschaffen. Hier und da lagen Bretter und Flaschen herum - die Spielgeräte der Armen - und vom Zaun blätterte die Farbe. Man hatte die Scheune zu einem Wohnhaus umfunktioniert. Hier schliefen die älteren Kinder in einem großen Schlafsaal. Die kleineren waren im Haus untergebracht, wo auch Fräulein Resi und ein Knecht ihre Zimmer hatten. Galumaw bemerkte, dass eines der Fenster im oberen Stockwerk mit Ölpapier augekleidet war. Wahrscheinlich hatte einer der Jungs ein Fenster eingeworfen.

Die Gruppe von Menschen kam zum stehen. Galumaw wollte gerade das Haus betreten, da kam schon Fräulein Resi aus dem Haus. Sie entdeckte erst die Menge an Leuten hinter Galumaw und dann den Gardisten. "Hast Du 'was angestellt?". Sie schien zu vergessen, dass Gal schon lange ein erwachsener Mensch war. Aber Kindermädchen legten ihre Gewohnheiten nie ganz ab.

"Wer sind diese Leute?", fragte sie dann schließlich mit einem Blick über die Gruppe hinter ihnen. In ihrer Stimme klang eine gewisse Furcht mit und sie schien zu ahnen, was Gal von ihr verlangen würde.
« Letzte Änderung: 01.06.2014, 13:51:03 von List »
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Bär

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« Antwort #55 am: 01.06.2014, 12:19:49 »
Bär schaute Vianesca an. Einen Moment ließ er sich was sie sagte durch den Kopf gehen. "Hier ist ein großes Gebäude aus Steinen mit Priestern. Bär ist kein Heiler, jedenfalls kein guter. Die Priester sind keine guten Jäger. Also geht Bär jagen und überlässt den Priester die Menschen."
Mit einer Geste umschloß er alle Flüchtlinge, von welchen ein Teil gerade peinlich genau darauf achtete nicht zu nah an Katze heranzukommen. Es war immer wieder schwierig den Leuten zu vermitteln, dass Katze niemanden etwas tat, zumindest solange nicht bis Bär es ihr befahl.

"Schweinsnasen sind nicht schwer zu finden, sind sie nie. Bär kann sie finden. Ihr nehmt die Straße. Katze bleibt bei euch und Bär fliegt und überwacht die Umgebung. Die Matschbirnen können ihre Spuren nicht verwischen.", erklärte der Druide selbstsicher. Mit ziemlicher Sicherheit suchte er nur eine gute Gelegenheit um möglichst schnell aus Niewinter heraus zu kommen. Es war kein Geheimnis, dass er sich innerhalb der Stadtmauern eingesperrt fühlte.
Die Sanftmut wohnt in den Tälern -
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Donald Munro

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« Antwort #56 am: 03.06.2014, 12:45:18 »
Donald war ein wenig hin und her gerissen. Er würde schon gerne mit Bär auf die Jagd gehen, denn er hatte etwas gegen diese plündernde meute. Auf der anderen Seite wollten die Herren der Stadt morgen früh etwas zu dieser Sache bekanntzugeben. darum sagte er zu dem Druiden: "Lass uns abwarten, was die hohen Herren morgen beraten. Dann gehen wir jagen!"

Manus

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« Antwort #57 am: 04.06.2014, 16:29:23 »
Die Aufforderung des Fürsten, die schwerer Verletzten von Priestern in der Halle der Gerechtigkeit versorgen zu lassen, verstand Manus als Bitte sich dort einzufinden. Der Kleriker des Ilmater wartete, bis die Wachen ihrer Arbeit nachkamen und stützte einen der Verletzten auf dem Weg zum Tempel des Tyr, der einst mit Ilmater verbunden war.

Da auch Edward dorthin gebracht werden sollte, würde Manus weiterhin ein Augen auf ihn werfen können. Ansonsten wanderte er von Mann zu Mann, um sich um all jene zu kümmern, die Hilfe und Versorgung brachten.[1] Wunden waren ebenso zu reinigen, wie Bandagen zu erneuern. Auch Heilmagie könnte der Anhänger des Jenigen, der Erdult, einsetzen.

Sollten die anderen diskutieren, wann ein Aufbruch opportun oder sinnvoll wäre, Manus sah seine Aufgabe für diese Nacht an der Seite der Geflohenen. Ihnen wollte er Trost geben, das Leid teilen, mit ihnen und für sie beten. Am neuen Tag war immer noch Zeit sich nach Orks umzusehen, vor allem da der Fürst verkündet hatte, sich noch einmal an Galmuaw zu wenden.
 1. Heal: 29 (take 20)

Galumaw

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« Antwort #58 am: 05.06.2014, 19:22:14 »
Gal war schon ein wenig unwohl, ihm war bewußt wieviel Chaos er ins Haus bringen würde. Doch hatte er sich auf dem Weg zum Waisenhaus bereits ein paar Gedanken gemacht. Und so begegnete er Resi mit seinem wärmsten Lächeln, dem sie selten wiederstehen konnte. "Angesteltt? Ja so könnte man es nennen. Andere würden es Zivilcourage und Nächstenliebe nennen. Das steht wohl auf dem Lehrplan für die nächsten Tage, gemeinsam mit teilen und Lektionen über das Richtige. Diese Leute hier wurden aus ihrem Dorf vertrieben worden, und bevor der alte Nasher sie in der Kälte warten ließ, habe ich unser Schulzimmer als temporäre Unterkunft angeboten. Weck die Älteren, sie sollen helfen. Und plünder die Vorratskammer für einen Eintopf." Ihm war bewußt, dass die Reaktion der Gouvernante kein stiller Gehorsam sein würde, daher kam er ihr zuvor, die letzten Schritte nehmend, und drückte ihr, seine Bewegung mit dem Körper gegen die Menge abschirmend,[1] den Beutel des Lords in die Hand. Leise fuhr er fort, während er ihr in die Augen blickte: "Ich weiß, dass es nicht leicht sein wird, aber ich habe volles Vertrauen in dich. Du hast bisher noch jedem Kind hier ein herzliches Willkommen gegeben, und irgendwie, sind doch auch erwachsene Kinder. Gib ihnen ein zu Hause für einige Zeit. Und wer weiß? Vielleicht sind ja einige Handwerker unter ihnen, immerhin leben sie auf dem Land. Gutes wird mit Gutem vergolten. Und das Glück ist in der Hand desjenigen der Gelgenheiten ergreift."[2]
 1. Sleight of the Hand: 22
 2. Make Request: Diplomacy 17
Wie soll ich mich an Gesetze halten, wenn ich doch gelernt habe das Richtige zu tun?

List

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« Antwort #59 am: 07.06.2014, 12:27:40 »
Resi sah Galumaw mit ungläubigen Augen an und Verwirrung war in ihrem Gesicht. Ihr Blick streifte über die Gruppe und sie sah die vielen erschöpften Menschen. Langsam nickte sie. "Ja, gut..." Das Beutelchen ließ sie in ihrer Schürze verschwinden. Der Knecht kam aus der Tür und blieb auf der Veranda stehen. Misstrauisch beäugte er die Ankömmlinge. "TENDER! ", rief Resi, "Die Leute werden bei uns übernachten. Mach den großen Raum frei und hol die Decken aus der Kammer. Weck auch die großen Jungs, Eugen, Lars und Ochs. Sie sollen Dir helfen. Und mach ein Feuer in der Küche. Ich erklär's Dir später... wenn ich es selbst verstanden habe" Sie drehte sich wieder zu Gal. "Sag Ihnen, sie sollen sich hier... ähm... setzen... oder stehen bleiben... bis alles vorbereitet ist, ja?" Und dann kam sie etwas dichter an Gal heran und flüsterte: "In Ilmaters Namen, was geht hier vor sich, Gal? Wer sind diese Leute? Wer hat sie vertrieben?"

Der Knecht namens Tender tat, wie ihm befohlen worden war. Es war offensichtlich, dass er nicht begeistert war und die Flüchtlinge als unangenehme Störung wahrnahm. Gal kannte ihn schon lange. Es war ein verschlossener, missmutiger Mensch. Er war eher ein Einzelgänger und bemühte sich nicht, die Sympathie der Leute zu gewinnen. Mit den Jungen redete er nur über die Aufgaben, die sie zu verrichten hatten, und die Mädchen ignorierte er, wenn er konnte. Aber er folgte gehorsam und hatte nie seine Hand gegen eines der Kinder erhoben. Nach einer Viertelstunde hatten sie alles vorbereitet.

Nur die ältesten Jungs waren geweckt worden, um mitzuhelfen. Aber ein solch ungewöhnliches Ereignis konnte den Kindern auch bei Nacht nicht verborgen bleiben. Bald schon waren überall Kinder zu sehen. Sie standen an den Fenstern oder im Garten und beobachteten die Ankömmlinge. Manche wirkten etwas verstört, andere nur neugierig. Resi hatte alle Mühe, die Kinder zusammenzuhalten. Sie lief durch den Garten und rief: "Kinder, diese Leute haben heute Nacht keine Unterkunft gefunden. Sie bleiben bei uns. Sie wollen uns nicht stören und sie wollen auch nicht von uns gestört werden. Geht jetzt wieder in Eure Betten zurück!" Die Kinder jedoch waren von den Ankömmlingen zu eingenommen und büchsten Resi immer wieder aus. "Herrgott! Was für ein durcheinander!", beklagte sich Resi.

Unterdessen tat sich auch etwas auf der Straße. Leute kamen zusammen. Einige beobachteten das Treiben beim Waisenhaus, andere hatten etwas mitgebracht. Eine Menschenfrau mittleren Alters drückte Donald zwei Decken und ein Brot in die Hand: "Hier, nehmt das. Ich war draußen, beim Stadttor und habe es gesehen. Ich kann Euch nicht mehr für die Leute geben, aber ich denke, vielleicht hilft es etwas..." Auf diese Weise kamen noch sechs Decken und einige Nahrungsmittel zusammen.
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

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