In der Ruine selbst, noch über dem Keller schälten sich plötzlich zwei schwarze Gestalten aus den Schatten der verrotteten und verbrannten Balken. Sofort wurden Ragor, Jaak und Anwar angegriffen, die sich aber heldenhaft wehrten. Während Ragor den Schatten mit positiver Energie entgegentrat, folgte Anwar mit einem Flammenzauber.
"Bei Torag, das wär ja gelacht, wenn wir mit diesen Wesen nicht alleine fertig werden würden! Gerion, Nasreddin! Helft den anderen im Keller, wir schaffen das hier oben!" rief der Kleriker den beiden Männern zu. Jeva schnappte sich währenddessen die Reste ihres Essens und zog sich schnell in den Wald zurück.
Auch Bergi, Shira und Wilbur im Keller hatten nicht mehr Glück. Die zähen Schatten aus den Ecken des Raums sammelten sich direkt vor der Leiche und formten eine grob menschliche Gestalt, die voller Schmerzen und Trauer - soviel war aus dem "Gesicht" zumindest zu lesen - heulte. Sie hieb in Richtung des gerüsteten Gnoms und obwohl dieser dem Angriff ausweichen konnte, spürte er einen kalten Luftzug, der von der Hand dieses Schattens ausging.
Wieder läuft Wilbur ein kalter Schauer über den Rücken, doch diesmal zu Recht. Ein Schatten schälte sich aus der Dunkelheit. Erschrocken ich er ein wenig zurück. Dabei zog er ein kleines Fläschchen hervor und trank es hastig.
Der zum Zwerg erzogene Gnom brüllte laut und undefinierbar, als die Schatten in jenem grausamen Kellerraum zum Angriff übergingen. Der vor Kälte regelrecht glühende Angriff verfehlte den kleinen Mann. Seit dem Augenblick, als er im Schein der Fackeln die wahre Identität des uralten Gewölbes erblickte, hatten sich seine Sinne auf eine Konfrontation eingestellt, noch bevor er sich selbst überhaupt der Gefahr bewusst war. Er war nun mal ein Glimmaxt,
bei Torags ewigem Hammer! Ein
Krieger der Himmelsschmiede und diese Frau sowie der Wahrsager standen unter seinem Schutz. Die Schatten hatten KEINE Ahnung, welchen unbändigen Zorn sie mit der Attacke heraufbeschworen!
Der kleine Krieger hob das Familienschild seines Vaters und wirbelte den Flegel wild über seinen Helm empor. Mitten im Schwung schlug er den fein gearbeiteten, Stachel-bewehrten Stahlkopf nach vorne, direkt auf die Brust des Wesens zu. Noch bevor die Waffe ihr Ziel fand, rief er zu seinen Gefährten:
"Bei dem Barte meines Vaters! Shira, Wilbur - Zurück, bringt euch in Sicherheit!"Obwohl der kleine Krieger gut gezielt hatte und den Brustkorb des Schattens mit seinem Hieb eigentlich hätte zerschmettern müssen, glitt die Waffe wirkungslos durch den Körper hindurch und zog lediglich einige Schlieren schwarzen Rauches hinter sich her.
Als Nasreddin die Gestalten sah, die sich aus dem Schatten schälten war er sich sicher das Ghoule sie angegriffen.
Bei Sarenrae, warum wollen die Göttinnen des Schicksals und des Glücks mein Vorzeitiges Ende? Ganz ohne Zweifel ist es weil ich ihren Machenschaften auf die Schliche gekommen bin, auch wenn ich ihren Plan noch nicht ganz durchschauen kann.Der Geschichtenerzähler wurde aus seinen Gedanken gezogen als ihn ein anderer unbekannter Zwerg ihn mit Namen ansprach, was Nasreddin verwunderte, hatte dies
scharfohrige Vater der Aufmerksamkeit sich Nasreddins Namen beim ersten Versuch gemerkt. Bestürzt musste der Geschichtenerzähler feststellen, dass er die Höflichkeit nicht erwidern konnte, er erwies sich als der
ungehobelte Sohn der Vergesslichkeit, da er sich an den Namen des anderen Zwerges nicht erinnern konnte.
Nasreddin verbeugte sich tief vor diesen und wandte sich beschämt ab um zu tun wie ihm geheißen, denn glücklicher weiße wusste er wer Gerion und wer Bergi waren auch wenn ihm die anderen Namen nichts sagten.
"Kleine Jeva versteckt dich im Wald und komm nicht hervor bevor wir dich rufen."Mit diesen Worten wandte sich Nasreddin ab und ging den Weg, den zuvor der
unhöfliche Zwerg Bergi gegangen war.
Als Gerion Kampfgeräusche aus dem Keller hörte, drehte er sich schnell um, auf der Suche nach einer Gefahr in ihrer Nähe. Als er nichts sehen konnte, drehte er sich zu Jeva und sagte
"Lauf nicht weg, ich komme bald zurück!". Als er hörte, dass Nasreddin nahezu zeitgleich ihr eine andere Anweisung gab hoffte er, dass Kind würde beide miteinander verbinden und für sie wieder auffindbar sein. Dann sprang er auf und folgte Nasreddin auf dem Fuß in Richtung Ruine.
Als sich die Schatten manifestierten und nach Bergi trachteten, wurde der Hexe schlagartig klar, dass es keine gute Idee gewesen war, in dieses Loch hinanzusteigen. Jetzt hatte sie die anderen mit hineingerissen, jetzt musste sie auch wieder zusehen, wie sie sie heil wieder hinaus bekam.
Mit zwei, drei schnellen Schritten sprang sie instinktiv von dem Schatten zurück, konzentrierte sich auf das furchteinflösende Wesen, riss die Hände nach oben und brachte einen ohrenbetäubenden schrillen Ton hervor, der mit all seiner Energie zu der Schattengestalt vordrang. Für die anderen musste sie eine merkwürdige Figur abgeben, da der Laut nur von dem bestimmten Zielkontakt gehört werden konnte. Aber dies war ihr in der augenblicklichen Lage egal. Hoffentlich konnte der Schrei die Kreatur eine Zeit lang aufhalten, damit sie sich aus dem Keller wieder zurückziehen konnten. Es war höchste Eile geboten, denn sie wollte sich nicht mit einem Gegner anlegen, der einen Schlag von Bergi einfach so ins Leere sausen lies.
Vollkommen ausdruckslos blieb das Gesicht des Schattens, als dieser von dem magischen Angriff der Hexe getroffen wurde. Er wandte ihr lediglich den Kopf zu, öffnete den Mund zu einem stummen Schrei und konzentrierte sich dann weiterhin auf den Gnom, der trotz seines erfolglosen Angriffes, aus irgendeinem Grund die Aufmerksamkeit auf sich zog. Fast schon vorsichtig und zaghaft griff das Wesen nach dem Gnom, der dem kalten Griff aber problemlos ausweichen konnte.
Während Nasreddin und Gerion beobachten konnten, wie Jeva kurz hinter einem Baum auftauchte und den beiden zunickte, kamen sie auch schon an dem kämpfenden Rest der Gruppe vorbei, die sich einen harten Kampf mit zwei weiteren Schatten lieferten. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie den Keller erreicht hatten und helfen konnten!