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Autor Thema: Kapitel 1 - Auf der Spur der vermissten Kinder  (Gelesen 28400 mal)

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Gerion der Wanderer

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #165 am: 20.09.2014, 17:11:20 »
Gerion hatte den komplizierten und fremdländischen Namen des Mannes nicht behalten können, nun versuchte er erneut, ihn sich zu merken. Er war froh, dass er es war, der ihm gefolgt war, denn dieser etwas seltsame Mann war offenbar sehr viel besser in der Lage, Kontakt zu der Kleinen aufzunehmen. Also hielt Gerion sich zurück und beobachtete die Reaktion des Mädchens. Würde sie doch noch fortlaufen, müsste er schnell handeln. Sie durfte nicht verschwinden, sie war vermutlich die Einzige, die ihnen erzählen konnte, was hier passiert war. Allerdings schaffte dieser Nasreddin es tatsächlich, das Mädchen hinter dem Baum hervor zu locken und ihr Vertrauen zu gewinnen. Als sie dann nach etwas zu Essen fragte, holte er vorsichtig etwas aus seinem Rucksack und brachte es zu ihr hinüber. Er näherte sich dem Mädchen nur so weit, dass er ihr ein Stück getrocknetes Fleisch reichen konnte. Sie sollte sich nicht bedrängt fühlen. Als sie das Fleisch nahm, gab er ihr noch ein Stück Brot und zog sich dann wieder einige Schritte zurück. "Hier Jeva, für dich. Wenn du danach noch hungrig bist, kannst du noch mehr haben." Er vermied die Frage danach, was hier geschehen war, die ihm auf der Seele brannte. Sicher müsste das Mädchen erst noch mehr Zutrauen gewinnen, damit sie etwas von ihr erfahren konnten. Dann nickte er Nasreddin zu, in der Hoffnung, dass dieser das weitere Gespräch führen würde.

Shira

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« Antwort #166 am: 21.09.2014, 16:45:47 »
"Komm etwas nährer mit der Fackel, ich möchte mir die Frau oder was es auch gewesen sein mag, etwas genauer ansehen", wand sie sich an Wilbur. Wieder vermied sie es die Leiche anzufassen, sondern benutzte einen ihrer neuen Dolche, um die Reste des blutbesudelten Gewands bei Seite zu schieben.

"Wenn es sich hierbei wirklich um Elara, die Leiterin des Kinderheims gehandelt hat, hat sie sicher kein angenehmes Ende gefunden. Seht euch nur die Hand an", zeigte sie den beiden Gnomen mit dem Messer. "Entweder sie quälten sie vermutlich bis zur Bewusstlosigkeit oder ...", begann sie etwas zu grübeln, "brauchten sie den Finger als Schlüssel für einen geheimen Zugang."

Sie blickte die beiden fragend an. "Aber was gab es hier wertvolles zu holen? Und welche Geheimnisse wollten sie ihr entlocken?"
« Letzte Änderung: 21.09.2014, 16:47:04 von Shira »

Bergi Glimmaxt

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« Antwort #167 am: 22.09.2014, 10:09:29 »
"Bei Torag und dem ewigen Hammer Kaglemros! Niemals hätte er zugelassen, dass solch ein grausamer Ort der Esse entspringt! Was für dunkle Mächte waren hier nur am Werk! Welch Boshaftigkeit hat den Erbauer und Hüter dieses Raumes dazu getrieben, solch Gräueltaten zu verrichten?!"

Der zum Zwerg erzogene Gnom spuckte energisch auf den Boden und zog seinen ausbalancierten Flegel. Im Schein der Fackel Willburs reflektierte die Waffe und der Stahl glänzte; schickte ein Kaleidoskop an Flammenlicht durch die dunklen Kavernen, welche von den groben Mauern aufgefangen wurde. Bergi beobachtete die schöne Frau Shira, wie sie erst die Dolche nahm und sich dann der skelettierten Frau näherte.

"Achtet auf eure Schritte, werte Frau Shira! Beim Barte des Erbauers - passt auf, was ihr anfasst und wo ihr hintretet! Ich fühle förmlich die Finsternis aus den Ecken kriechen ~ Und damit meine ich freilich nicht den alles einnehmenden Schatten, der uns die Sicht raubt. Wer weiß schon, was hier wirklich passiert ist? Ich möchte nicht von einem Geist gebissen werden!" Er fixierte das Skelett und trat ebenfalls zögerlich näher heran. Die metallern-beschlagenen Stiefel wogen schwer auf dem steinernen Untergrund und seine langsamen Schritte hallten durch den Raum. Er blickte erst auf das Kleid, dann auf den fehlenden Finger. Etwas leiser, beinahe flüsternd sprach der Gnom:

"Licht des einen Hammers! Was ist hier nur passiert...?"[1]
 1. Wahrnehmung 17!

Wilbur Goldhämmerer

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #168 am: 22.09.2014, 10:57:05 »
Wilbur folgte Shiras Worten und kam mit der Fackel etwas näher, dann hielt er sie so, dass die junge Frau einen besseren Blick auf die Leiche hatte. Ein kalter Schauer lief Wilbur über den Rücken, als er das angekettete Skelett sah und die ganzen Folterwerkzeuge, die hier herumlagen. "Was um alles in der Welt....", entfuhr es ihm.
Dann ging sein Blick ins Leere, hinein in die Vergangenheit, als er in Gefangenschaft einer mörderischen Sekte war, die ihrem Totengott mit grausamen Ritualen huldigten.

Bewegten sich da nicht die Folterinstrumente? Geisterhafte Gestalten erschienen, gekleidet in dunklen Kutten, das Gesicht verborgen unter einer Kapuze. Eine glühende Zange flog auf ihn zu, von Geisterhand geführt.

"Nein", stöhnte er. "Nein."

Dann war der Spuk genauso schnell wieder weg, wie er gekommen war. "Was um alles in der Welt ist hier passiert?"

Thorgrimm

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« Antwort #169 am: 26.09.2014, 13:49:30 »
Während Jeva aufstand und gierig nach dem Essen griff, dass ihr Gerion reichte, bedankte sie sich überschwänglich. "Danke! Ich weiß nicht, wann ich das letzte mal was zu Essen gekriegt hab. Danke dir!" Das Mädchen aß ohne irgendwelche Manieren und schlang eher, als sie wirklich kaute, was ein bisschen an ein wildes Tier erinnerte. Aber wer wusste schließlich schon, wie lange sie hier im Wald herumgelaufen war - eines der Fünf vermissten Kinder war sie zumindest nicht und sie hatte von Elara, der Leiterin des Kinderheims gesprochen. "Was macht ihr hier?" fragte sie neugierig und beobachtete, immer noch das Essen herunterschlingend, dabei die beiden Männer vor ihr.
Anwar, Ragor und auch Jaak waren derweil in der nahen Ruine herumgestapft und hatten diese und das Lager der Kinder nach weiteren Spuren durchsucht. Momentan unterhielten sie sich, als sich plötzlich etwas regte, von dem auch Shira, Wilbur und Bergi etwas mitbekamen. Fast schien es so, als würde sich die kurze Erinnerung Wilburs und die Ahnung Bergis bewahrheiten, als sich die Schatten im Keller - aber auch draußen in der Ruine - verfestigten. Die seltsame Dichte der Dunkelheit nahm jetzt Gestalt an und... bewegte sich. Aus dem Nichts erschienen einige Gestalten, die grobe humanoide Züge hatten und sich laut stöhnend, auf die Abenteurer zu bewegten.

Hier gehts weiter!
« Letzte Änderung: 26.09.2014, 13:51:15 von Thorgrimm »

Thorgrimm

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« Antwort #170 am: 29.09.2014, 01:39:43 »


In der Ruine selbst, noch über dem Keller schälten sich plötzlich zwei schwarze Gestalten aus den Schatten der verrotteten und verbrannten Balken. Sofort wurden Ragor, Jaak und Anwar angegriffen, die sich aber heldenhaft wehrten. Während Ragor den Schatten mit positiver Energie entgegentrat, folgte Anwar mit einem Flammenzauber. "Bei Torag, das wär ja gelacht, wenn wir mit diesen Wesen nicht alleine fertig werden würden! Gerion, Nasreddin! Helft den anderen im Keller, wir schaffen das hier oben!" rief der Kleriker den beiden Männern zu. Jeva schnappte sich währenddessen die Reste ihres Essens und zog sich schnell in den Wald zurück.
Auch Bergi, Shira und Wilbur im Keller hatten nicht mehr Glück. Die zähen Schatten aus den Ecken des Raums sammelten sich direkt vor der Leiche und formten eine grob menschliche Gestalt, die voller Schmerzen und Trauer - soviel war aus dem "Gesicht" zumindest zu lesen - heulte. Sie hieb in Richtung des gerüsteten Gnoms und obwohl dieser dem Angriff ausweichen konnte, spürte er einen kalten Luftzug, der von der Hand dieses Schattens ausging.

Wieder läuft Wilbur ein kalter Schauer über den Rücken, doch diesmal zu Recht. Ein Schatten schälte sich aus der Dunkelheit. Erschrocken ich er ein wenig zurück. Dabei zog er ein kleines Fläschchen hervor und trank es hastig.

Der zum Zwerg erzogene Gnom brüllte laut und undefinierbar, als die Schatten in jenem grausamen Kellerraum zum Angriff übergingen. Der vor Kälte regelrecht glühende Angriff verfehlte den kleinen Mann. Seit dem Augenblick, als er im Schein der Fackeln die wahre Identität des uralten Gewölbes erblickte, hatten sich seine Sinne auf eine Konfrontation eingestellt, noch bevor er sich selbst überhaupt der Gefahr bewusst war. Er war nun mal ein Glimmaxt, bei Torags ewigem Hammer! Ein Krieger der Himmelsschmiede und diese Frau sowie der Wahrsager standen unter seinem Schutz. Die Schatten hatten KEINE Ahnung, welchen unbändigen Zorn sie mit der Attacke heraufbeschworen!
Der kleine Krieger hob das Familienschild seines Vaters und wirbelte den Flegel wild über seinen Helm empor. Mitten im Schwung schlug er den fein gearbeiteten, Stachel-bewehrten Stahlkopf nach vorne, direkt auf die Brust des Wesens zu. Noch bevor die Waffe ihr Ziel fand, rief er zu seinen Gefährten:

"Bei dem Barte meines Vaters! Shira, Wilbur - Zurück, bringt euch in Sicherheit!"

Obwohl der kleine Krieger gut gezielt hatte und den Brustkorb des Schattens mit seinem Hieb eigentlich hätte zerschmettern müssen, glitt die Waffe wirkungslos durch den Körper hindurch und zog lediglich einige Schlieren schwarzen Rauches hinter sich her.

Als Nasreddin die Gestalten sah, die sich aus dem Schatten schälten war er sich sicher das Ghoule sie angegriffen.
Bei Sarenrae, warum wollen die Göttinnen des Schicksals und des Glücks mein Vorzeitiges Ende? Ganz ohne Zweifel ist es weil ich ihren Machenschaften auf die Schliche gekommen bin, auch wenn ich ihren Plan noch nicht ganz durchschauen kann.
Der Geschichtenerzähler wurde aus seinen Gedanken gezogen als ihn ein anderer unbekannter Zwerg ihn mit Namen ansprach, was Nasreddin verwunderte, hatte dies scharfohrige Vater der Aufmerksamkeit sich Nasreddins Namen beim ersten Versuch gemerkt. Bestürzt musste der Geschichtenerzähler feststellen, dass er die Höflichkeit nicht erwidern konnte, er erwies sich als der ungehobelte Sohn der Vergesslichkeit, da er sich an den Namen des anderen Zwerges nicht erinnern konnte.
Nasreddin verbeugte sich tief vor diesen und wandte sich beschämt ab um zu tun wie ihm geheißen, denn glücklicher weiße wusste er wer Gerion und wer Bergi waren auch wenn ihm die anderen Namen nichts sagten.
"Kleine Jeva versteckt dich im Wald und komm nicht hervor bevor wir dich rufen."
Mit diesen Worten wandte sich Nasreddin ab und ging den Weg, den zuvor der unhöfliche Zwerg Bergi gegangen war.

Als Gerion Kampfgeräusche aus dem Keller hörte, drehte er sich schnell um, auf der Suche nach einer Gefahr in ihrer Nähe. Als er nichts sehen konnte, drehte er sich zu Jeva und sagte "Lauf nicht weg, ich komme bald zurück!". Als er hörte, dass Nasreddin nahezu zeitgleich ihr eine andere Anweisung gab hoffte er, dass Kind würde beide miteinander verbinden und für sie wieder auffindbar sein. Dann sprang er auf und folgte Nasreddin auf dem Fuß in Richtung Ruine.

Als sich die Schatten manifestierten und nach Bergi trachteten, wurde der Hexe schlagartig klar, dass es keine gute Idee gewesen war, in dieses Loch hinanzusteigen. Jetzt hatte sie die anderen mit hineingerissen, jetzt musste sie auch wieder zusehen, wie sie sie heil wieder hinaus bekam.

Mit zwei, drei schnellen Schritten sprang sie instinktiv von dem Schatten zurück, konzentrierte sich auf das furchteinflösende Wesen, riss die Hände nach oben und brachte einen ohrenbetäubenden schrillen Ton hervor, der mit all seiner Energie zu der Schattengestalt vordrang. Für die anderen musste sie eine merkwürdige Figur abgeben, da der Laut nur von dem bestimmten Zielkontakt gehört werden konnte. Aber dies war ihr in der augenblicklichen Lage egal. Hoffentlich konnte der Schrei die Kreatur eine Zeit lang aufhalten, damit sie sich aus dem Keller wieder zurückziehen konnten. Es war höchste Eile geboten, denn sie wollte sich nicht mit einem Gegner anlegen, der einen Schlag von Bergi einfach so ins Leere sausen lies.

Vollkommen ausdruckslos blieb das Gesicht des Schattens, als dieser von dem magischen Angriff der Hexe getroffen wurde. Er wandte ihr lediglich den Kopf zu, öffnete den Mund zu einem stummen Schrei und konzentrierte sich dann weiterhin auf den Gnom, der trotz seines erfolglosen Angriffes, aus irgendeinem Grund die Aufmerksamkeit auf sich zog. Fast schon vorsichtig und zaghaft griff das Wesen nach dem Gnom, der dem kalten Griff aber problemlos ausweichen konnte.
Während Nasreddin und Gerion beobachten konnten, wie Jeva kurz hinter einem Baum auftauchte und den beiden zunickte, kamen sie auch schon an dem kämpfenden Rest der Gruppe vorbei, die sich einen harten Kampf mit zwei weiteren Schatten lieferten. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie den Keller erreicht hatten und helfen konnten!
« Letzte Änderung: 29.09.2014, 01:47:39 von Thorgrimm »

Thorgrimm

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #171 am: 01.10.2014, 01:50:15 »


Als der Stahlkopf seines Flegels unberührt, ohne Schaden zu hinterlassen durch das Schattenwesen glitt, brüllte der kleine Gnom noch lauter, von Verwunderung und Schrecken genährt.

"Willbur, Shira! LAUFT! Bei KAGLEMROS!! Meine Waffe ist wirkungslos!!"

Begleitet von dem zweifelndem Ruf, als hätte seine Rechte die Aussage selbst nicht wahrgenommen, wirbelte er den Streitflegel erneut in die Richtung des Monsters. Ohne darauf zu achten, ob der Schlag getroffen hatte oder nicht - hüpfte er nach Süden, ebenfalls den Treppen entgegen.

Wilbur sieht mit Schrecken die Wirkungslosigkeit von den Angriffen des Zwerges. Als der Schatten ihm nachsetzt, spuckt der kleine Gnom ihm eine Wolke glühenden Feuers entgegen. Flammen vermischen sich mit Schatten. Vorsichtig zieht sich Wilbur weiter zurück.

Der Schatten machte sich noch nicht einmal die Mühe, dem Angriff Bergis auszuweichen. Wie schon vorher, glitt die Waffe einfach und ohne auf Widerstand zu treffen, durch die verfestigte Dunkelheit hindurch. Wilbur hatte dafür mehr Erfolg: Die gespuckten Flammen fraßen sich durch den geisterhaften Körper seines Gegners. Gequält stöhnte der Schatten auf und wandte sich jetzt dem kleinen Alchemisten zu.

"Mist!", dachte Shira, als der Schatten ihren Schrei ohne irgendwelche Beieinträchtigungen wegsteckte. Konnte diese Kreatur etwa nichts hören? Aber wie war ihm beizukommen? Mit Feuer? Aber dazu musste Bergi endlich aus der Schusslinie verschwinden. Sie wollte ihm gerade eine Warnung zurufen, als der alte Gnom die gleiche Idee hatte und begann Feuer zu speien. Und diesmal mit deutlich sichtbarerem Erfolg. Sogleich trat die Hexe wieder einen Schritt näher heran und schrie "Alumno umbra", wobei sie es auf die noch nicht in Brand geratenen Beine abzielte.

Doch der schwache Zauber, den Shira hierfür nutzte, hatte nicht den durchschlagenden Erfolg, wie das Feuer des Gnoms. Eine kleine Flamme - eigentlich dafür gedacht, ein Lagefeuer zu entzünden und nicht Gegner anzugreifen - flammte kurz an dem "Unterleib" - denn Beine besaß der Schatten nicht wirklich - auf, wurde aber sogleich von der Dunkelheit erstickt.
Währenddessen hatten Gerion und Nasreddin endlich die Leiter in der alten Ruine gefunden, die in den Keller führte. Hektisch stiegen sie hinab und fanden sich mitten im Kampf mit einem Schatten wieder.

Nasreddin und Gerion konnten gerade noch mit ansehen, wie sich der Schatten in Richtung des Gnoms bewegte und versuchte, diesen zu berühren. Doch kurz bevor die grobe Hand der Kreatur den Arm Wilburs ergreifen und ihm seine Lebenskraft aussaugen konnte, blitzte eine helle Barriere auf. Viel schneller als die bisherige Trägheit des Schattens vermuten ließ, zog er die Hand wieder zurück und starrte den Gnom einfach weiter an.
« Letzte Änderung: 01.10.2014, 01:57:48 von Thorgrimm »

Thorgrimm

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #172 am: 03.10.2014, 12:05:10 »

Erfreut über die Wirkung des Feuers, aber entsetzt darüber, dass der Schatten nach ihm schlug, wich Wilbur wieder vorsichtig zurück. Dann murmelte er ein paar Worte und seine rechte Hand loderte auf.

Als Gerion sich dem Keller näherte, hörte er Bergis entsetzten Ruf, dass seine Waffe wirkungslos ist. Daraufhin beschleunigte er seine Schritte. Was auch immer seine Gefährten bedrängte, musste gefährlich sein. Als er dann in den Keller hinabgestiegen war sah er, dass seine Begleiter von einem dunklen Etwas langsam zurück gedrängt wurden. Seine Axt bereits in der Hand näherte er sich dem Schatten und hoffte, das Wesen von den anderen fern halten zu können. Er fokussierte sich kurz auf das Wesen und griff an.

Aufgebracht schrie der zum Zwerg erzogene Gnom noch lauter und schwang den Flegel mit neuer, durch Furcht erregter Zielgenauigkeit direkt auf die Schattengestalt herab.

"Verfluchte Geister! Ich hatte mit allem gerechnet, als ich meine Türschwelle verließ - Doch bei Torags zwickender Schmiedezange!! - Wer rechnet schon mit Geistern?! Nimm das! HARR! WEICHE VON DIESEM ORT - OH DUNKELSTE ALLER VERSTORBENEN SEELEN! HINFORT MIT DIR!"

Als der Geschichtenerzähler den Keller betrat, war er von dem Anblick der sich ihm bot erschüttert, dies war nicht der Keller eines Weisenheims, sondern eine Folterkammer und obendrein noch eine viel benutzte. Nasreddin wollte sich gar nicht ausmahlen was hier vorgefallen war, die Angekettete Leiche allein sprach Bände.
Als er sah, wie sich der Zwerg Bergi und der Waldmann Gerion mit einem dunklen Schatten abmühten war Nasreddin wenig überrascht. Als Geschichtenerzähler hatte er öfter von solchen Orten gehört, voller Pein und Schmerz die böse Geister praktisch anzogen. Das änderte allerdings nicht an der Angst die er verspürte.
"Bei der Morgenblütte,..."
Natürlich änderte es nichts daran das er diesem Ungetüm entgegentreten musste, er war schließlich der pflichtbewusste Vater der Vorsicht und nicht der erbärmliche Sohn der Feigheit und so nährte er sich langsamen Schrittes und mit dem Dolch in der Hand dem Schreckgespenst. Er leitete seine Magie in den Dolch und stach zu.

Verdammt! Der Zauber war einfach zu schwach, sie musste stärkere Geschütze auffahren und somit auch ein höheres Risiko eingehen. Doch bevor sie in direkten Kontakt mit dieser Kreatur trat, versuchte sie es mit einem speziellen Hexenspruch, der selbst die stärksten Geschöpfe in die Knie zwang.

Der kleine Bergi würde nicht von der Seite des Schattens weichen, so lange noch einer von ihnen hier unten war. Und dabei war klar, dass er mit seinem Flegel nichts ausrichten konnte.

"Domira!", brüllte sie und zog dabei mit einem schnellen Griff unter ihren Mantel einen Zauberstab hervor, der vielleicht schneller als Erwartet erforderlich werden würde, wenn einer ihrer Begleiter  verletzt werden würde.

Der Schatten ließ sich weder durch das Gebrülle und die Angriffe Bergis beeindrucken - auch wenn dieser ein weiteres mal traf - noch schien der Schlafzauber der Hexe einen Effekt zu haben. Lediglich dem Angriff des neu hinzugestoßenen Nasreddin wich die Kreatur vorsichtig aus, bevor sie einen Moment auf die magische Waffe starrte. Genug Zeit für Gerion die Axt mit voller Kraft durch den schattenhaften Körper zu ziehen. Tatsächlich riss die Waffe den Schatten entzwei, was diesem einen schmerzerfüllten Schrei entlockte. Langsam sammelte sich das Wesen wieder und trat den Rückzug an, wobei es Gerion eiskalt an der Schulter berührte. Er merkte sofort, wie seinem Körper die Kraft entzogen wurde.

Thorgrimm

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« Antwort #173 am: 06.10.2014, 10:47:59 »

Der Schatten ließ sich weder durch das Gebrülle und die Angriffe Bergis beeindrucken - auch wenn dieser ein weiteres mal traf - noch schien der Schlafzauber der Hexe einen Effekt zu haben. Lediglich dem Angriff des neu hinzugestoßenen Nasreddin wich die Kreatur vorsichtig aus, bevor sie einen Moment auf die magische Waffe starrte. Genug Zeit für Gerion die Axt mit voller Kraft durch den schattenhaften Körper zu ziehen. Tatsächlich riss die Waffe den Schatten entzwei, was diesem einen schmerzerfüllten Schrei entlockte. Langsam sammelte sich das Wesen wieder und trat den Rückzug an, wobei es Gerion eiskalt an der Schulter berührte. Er merkte sofort, wie seinem Körper die Kraft entzogen wurde.

Gerion sah den Schatten näher kommen und fühlte plötzlich eine furchtbare Kälte in seinen Körper, als die dunkle Substanz ihn berührte. Er spürte wie die Kälte ihm seine Kraft aussaugte und hatte furchtbare Angst. Plötzlich löste sich das Wesen und instinktiv riss Gerion die Axt hoch und schlug nach dem Schatten.

Als Nasreddin sah wie sich der Schatten sich zurückzog ließ er sich diese Gelegenheit nicht entgehen, schnell wie ein Wüstenscorpion stach er mit dem Dolch nach seinem Gegner, es war zwar nicht die edelste Taktik aber er war schließlich nur ein einfacher Geschichtenerzähler und kein Krieger. Die meisten Waffen die er mit sich führte dienten sowieso nur zur Dekoration.

Der letzte Angriff Gerions reichte aus, um den Schatten zu zerstören. Die Klinge fuhr durch den dunklen Körper und zerriss ihn ein weiteres Mal, als das Wesen auf dem Weg zu dem einzigen Möbelstück im Raum war. Anstatt sich wieder zusammenzusetzen, verteilte sich der Schatten wie normaler Rauch in dem Raum und war schon nach wenigen Sekunden verschwunden, als wäre nichts geschehen. Zurück blieben nur Fragen, Adrenalin und Schwäche.

Gerion der Wanderer

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« Antwort #174 am: 06.10.2014, 19:56:59 »
Nachdem der Schatten sich aufgelöst hatte, sank Gerion erschöpft an der Wand des Kellers zu Boden. Er hatte das Gefühl, dass plötzlich seine ganze Kraft geschwunden wäre. Er spürte immer noch etwas von dieser furchtbaren Kälte in sich und war sich für einen Moment nicht sicher, ob diese je wieder verschwinden würde. Als er saß, fielen ihm seine Gefährten wieder ein. Er blickte sich um: "Seid ihr alle in Ordnung", sagte er und stand mit wackeligen Beinen wieder auf.

Shira

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« Antwort #175 am: 07.10.2014, 01:05:59 »
Die Hexe blickte etwas verwundert drein und griff sich grübelnd ans Kinn. Kein einziger ihrer Sprüche hatte bei dem Schatten eine Wirkung gezeigt. Woran konnte dies gelegen haben? Zugegeben, Bergi's Flegel hatte ihm ebenfalls nichts anhaben können, aber dies lag wahrscheinlich an der etwas transparenten Erscheinung dieser Kreatur.
Doch sie hatte deutlich die Ohren der Gestalt gesehen. War sie taub gewesen?
Das Feuer war jedenfalls zu gering gewesen. Das nächste Mal musste sie damit etwas anzünden und den brennenden Gegenstand werfen. Dadurch konnte sie die Größe des Feuers selbst bestimmen.
Auch mit dem Schlafspruch musste sie sich etwas einfallen lassen. Anscheinend gehorcht der Schatten nicht den menschlichen Eigenheiten, obwohl er optisch wie ein Mensch aussah.

Als Gerion rief, blickte sie zu ihm und stellte die Fragen erst einaml zurück. "Mir ist nichts passiert.", antwortete sie und trat nun näher heran. "Doch du scheinst nicht ganz so fit zu sein, wie zuvor?", ging sie anschließend jedoch zu einer Gegenfrage über. "Wurdest du erwischt?"

Danach zeigte sie nach oben. "Wir sollten zusehen, dass wir hier heraus kommen ... und auch nachschauen, wie es den anderen geht."
« Letzte Änderung: 07.10.2014, 22:47:45 von Shira »

Gerion der Wanderer

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« Antwort #176 am: 07.10.2014, 12:55:44 »
Gerion gewann nach einem kurzen Moment die Sicherheit in seiner Bewegung wieder. Die Kälte ließ langsam nach und als Shira die anderen erwähnte, die oben geblieben waren, übernahm der handelnde Teil von ihm wieder die Kontrolle. "Ach, es ist fast nichts. Ich musste nur kurz die Kälte der Dunkelheit spüren, als dieses Ding mich berührte. Das wird sicher gleich vergehen. Lass uns schnell nach den anderen schauen, ich höre von oben nichts mehr." Und schon eilte Gerion auf die Leiter zu und begann nach oben zu klettern. Allerdings langsamer als es ihm lieb gewesen wäre, denn natürlich hatte er die Wirkung der Kälte noch nicht vollends abgeschüttelt und die Schwäche saß weiter tief in seinem Körper.

Wilbur Goldhämmerer

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Die Krone des Koboldkönigs
« Antwort #177 am: 07.10.2014, 16:10:45 »
Dankbar blickte Wilbur die schlagkräftige Unterstützung an. Ein kalter Schauer überlief ihn abermals, als er an den unheimlichen Schatten dachte. "Wir sollten hier schnellstens verschwinden und die Zeugnisse der Greueltaten vernichten, damit die geschundenen Seelen ihr Ruhe finden." Dabei zeigte er auf seine noch brennende Hand.
« Letzte Änderung: 07.10.2014, 16:11:01 von Wilbur Goldhämmerer »

Shira

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« Antwort #178 am: 07.10.2014, 23:29:33 »
Der Gnom hatte recht, dieser Keller durfte nicht noch einmal zur Falle für zufällige Besucher dieses niedergebrannten Kinderheims werden. Die Seelen hatten genug gelitten. "Verbrenne die Leiche, bevor sich noch einmal jeamd zu ihr vorwagt", bat er Wilbur diese Aufgabe zu übernehmen.

Mit einem skeptischen Blick auf die Überreste im Raum, blieb sie beim Tisch hängen. "Warte noch einen Moment!", rief sie aprupt Wilbur zu. "Warum wollte der Schatten zu diesem Tisch?"

Mit wenige Schritten überwand sie die Distanz und nahm den Tisch etwas genauer unter die Lupe.[1]
 1. Suche nach Geheimfächern: 19
« Letzte Änderung: 07.10.2014, 23:43:05 von Shira »

Thorgrimm

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« Antwort #179 am: 08.10.2014, 02:24:32 »
Doch der Tisch verbarg keinerlei Geheimnisse. Zumindest fand Shira keine geheimen Schubladen, einen zweiten Boden oder anderweitig versteckte Gegenstände. Lediglich eine kleine Schublade befand sich in der Mitte unter dem Tisch, aus der allerdings nach dem Öffnen nur einige, faustgroße, schwarze Spinnen kletterten. Ein weiteres Büschel Kräuter - zumindest das, was davon übrig geblieben und nicht bereits verschimmelt war - und einige Spinnweben befanden sich darin. Es musste also einen anderen Grund dafür gegeben haben, dass der Schatten in Richtung des Tisches unterwegs gewesen war.
Während Shira sich dem Tisch zuwandte, ging Gerion langsam die Treppe herauf. Auf den ersten Blick, waren weder von seinen drei Gefährten, noch von den Schatten oder Jeva etwas zu sehen. Doch nachdem sich Gerion dem Waldrand näherte, sah er Ragor, der am Boden lag. Er bewegte sich nicht und aus der Nähe konnte man sehen, dass er sehr bleich und weitaus dünner war, als es für einen Zwergen normal war. Eindeutig, dass ihm von den Schatten seine gesamte Lebenskraft aus dem Körper gesaugt worden und nichts als eine leere Hülle übrig geblieben war. Der Kleriker war jetzt bei der großen Schmiede und seinem Gott Torag.
Doch von Jaak und Anwar war nichts zu sehen. Auch Jeva ließ sich nicht blicken aber es konnte gut sein, dass sie sich tiefer in den Wald zurückgezogen hatte, nachdem der Kampf in Richtung des Waldrandes ausgeartet war. Zumindest hatte sie dem Waldläufer und Barden zugenickt, bevor sie sich verkrochen hatte.
 

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