• Drucken

Autor Thema: DEUS EX MACHINA  (Gelesen 12035 mal)

Beschreibung: [Uhrwerk 39, Teil 1 ~ Es war einmal, in Mechanika...]

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Wellby

  • Moderator
  • Beiträge: 1863
    • Profil anzeigen
DEUS EX MACHINA
« Antwort #30 am: 24.05.2014, 08:50:00 »
Isamu Tanaka


Alberto Monteverdas Gesicht färbt sich nahezu leichenblass.

Obgleich die beiden Konkurrenten nicht mit gezückten Bajonetten ringen, kämpfen sie dennoch seit Anbeginn dieses schicksalhaften Treffens unerbitterlich, brutal und eiskalt... Auf Leben und Tod. So sehr Alberto alle Trümpfe von Anfang an in der Tasche hatte und so unendlich siegessicher er in diese Schlacht aufgebrochen war... So sehr schmerzt nun der letzte Streich Tanakas, welcher ihn härter trifft als ein Messer in den Bauch und ihm heftiger den Atem raubt, als hätte der Junge ihm die Kehle, von Ohr zu Ohr aufgeschlitzt.
Der Aristorkatensohn stolpert ein, zwei Schritte zurück, als würden seine Beine die Kraft verlieren, ihn zu tragen. Benommen taumelt er gegen den Schminktisch und klammert sich daran, wobei er dabei klirrend den Pinselbecher umkippt und sich dessen Inhalt über die Kommode verteilt. Seine Augen starren leer und ziellos zur Seite, als er flüstert:"Nein...Nein... Sie werden mich lieben." Langsam fährt sein Blick durch den Raum.
"Sie, sie werden mich verehren... Und niemand... niemand wird mir das nehmen können."

Tränen bilden sich gläsern unter den Augen des Barden, während seine Mimik von Bitterkeit erfüllt wird. Er beginnt, am gesamten Körper zu zittern. "Du verdammter Bastard...-"

Er starrt zurück in die Augen seines selbst ernannten Nemesis, Isamu Tanaka.

Die Rechte fährt dabei langsam zu seiner Brusttasche...[1]
 1. Bevor du erneut beiträgst, Gelirion. Würfel bitte für mich Wahrnehmung gegen das Ergebnis seines Fingerfertigkeitswurfes!
« Letzte Änderung: 24.05.2014, 10:04:52 von Wellby »
“Sometimes it’s only madness that makes us what we are.”

~ Grant Morrison; BATMAN: Arkham Asylum - A Serious House On a Serious Earth

Isamu Tanaka

  • Beiträge: 289
    • Profil anzeigen
DEUS EX MACHINA
« Antwort #31 am: 24.05.2014, 23:12:19 »
Tanaka erwiderte den Blick von Alberto. Er stand immer noch dort, wo er die Karten von Alberto für sich ausgenutzt hatte. Sein lächeln, welches seit seinem guten Treffer sein Gesicht zierte, verschwand schlagartig. Das Spiel war zu Ende. Alberto hatte verloren. Doch schien er nun einen anderen Weg nehmen zu wollen. Wie feige es doch war. Eine Aura der Verzweiflung umgab den ehemaligen Mitschüler. Das unterschied wohl die beiden Barden. Wo Tanaka die Steine in seinem Weg übersprang, er einfach weiter machte, sah Alberto keinen Weg mehr. Er gab einfach auf und griff zu anderen Mitteln. Doch dass er nun so weit gehen wollte, das konnte Tanaka nicht zulassen.

Rasch überwand überwandt er die paar Schritte die die jungen Männer trennten. Die Döschen und Becher des Tisches klirrten hinter Alberto als Tanaka sich an ihn drückte. Mit beiden Händen versuchte er die Hand von Alberto an dessen Leib zu drücken, welche versuchte zu dessen Brusttasche zu kommen. Denn das was dort verborgen lag, durfte Alberto nicht in die Finger bekommen. Seine Taschenpistole!
Bereits in der Vergangenheit hatte Tanaka einmal einen Blick auf die Waffe werfen konnte, als Alberto damit im Kollegium geprahlt hatte. Ohne sie wäre er wohl nicht unterwegs. „Oh Alberto…“ begann er sanft zu sprechen. „… Es könnte aber auch anders sein. Lass uns zusammen arbeiten. Du und ich, wir könnten zusammen diese Stadt mit unserem Gesang erfüllen, auf dass sie noch in hundert Jahren von uns singen werden. Lass uns zusammen auf die Bühne treten. Zusammen, du als strahlender Held und ich als dein böser Gegenspieler. Wir könnten die Alten werke zusammen revolutionieren oder?“[1] Es war ein Strohhalm um die Situation, in die Tanaka Alberto gebracht hatte, zu entschärfen. Er wollte nicht gegen ihn kämpfen, nicht so. Er hasste ihn, verabscheute ihn aber umbringen, nein das wollte er nicht. Verprügeln vielleicht aber nicht töten. Doch innerlich zweifelte er selbst an seinen Worten. Vielleicht war Alberto nicht mehr offen für solche Vorschläge oder der Schlag von Tanaka war wirklich zu viel für ihn gewesen. Aber zumindest musste Tanaka es versuchen.
 1. Diplo 11 … em da war es hin mit meinem Glück aber wie heißt es Versuch macht Klug
Status
Das Spiel zu erkennen, heißt nicht das Spiel zu können.

DEUS EX MACHINA
« Antwort #32 am: 25.05.2014, 01:50:31 »
Als die beiden üblen Burschen gegangen waren, seufzte Haze geräuschvoll aus. "Nun, mein lieber Bruder Flinkhand, Du hast uns wohl in Schwierigkeiten gebracht. Aber es ist nicht ganz so schlimm. Der kleine Mann ist Henry Schmitz; er besitzt eine kleine Automatismuskutschenfabrik hier in Mechanika. Naja, natürlich in Mechanika. Wo denn auch sonst? Gibt ja sonst keinen Ort, wo man eine Fabrik haben könnte, nicht war? Ist ja alles zerstört. Da fällt mir ein, hast Du Dein Labor aufgeräumt und die Flammen gelöscht? Es wäre schade, kein zu Hause mehr zu haben, wenn wir hier rauskommen sollten. Ich habe noch ein Glas Kompott unter dem Bett stehen, dass auf mich wartet. Eines von Betty. Das gute mit Zimt, Du weißt schon...", redete er vor sich hin. Und es würde noch ein wenig so weiter gehen, wenn ihn Flinkhand nicht bald unterbrach.

Schließlich aber legte Haze doch noch seinen Plan offen: "Pass auf, Flinkhand. Ich bin zwar kein Magier mehr (denn die Dilettanten in der Magierakademiet haben weder Geduld noch ein Auge für Talent), aber jeder Kobold kennt ein paar Tricks. Die Magie liegt uns quasi im Blut. Ich werde jetzt versuchen, mittels Leviten Dein Messer zu mir kommen zu lassen. Nun gut, kleiner Dolch, komm zu mir, mach schon, ja so ist's brav...", flötete er. Langsam kam das Messer auf Haze zugeschwebt[1]. Haze musste sich ganz schon konzentrieren, was ihm nicht leicht fiel.

Schließlich hielt er das Messer aber doch in seinen Händen. "Am besten, Du ziehst die Finger jetzt ein, ich will Dich nicht schneiden.", sagte er. Vorsichtig versuchte Haze das Seil zu lösen[2].
 1. Spell-Like: Prestidigitation (der Dolch wiegt 1/2 lb, also im Rahmen).
 2. Fingerfertigkeit: 23
« Letzte Änderung: 25.05.2014, 01:52:26 von Inspektor Haze »
Der kluge Kämpfer zwingt seinem Gegner seinen Willen auf, doch er läßt nicht zu, daß der Gegner ihm den seinen aufzwingt. - Sun Tse

Abraham Harker

  • Beiträge: 214
    • Profil anzeigen
DEUS EX MACHINA
« Antwort #33 am: 25.05.2014, 09:35:46 »
Langsam wandert die Hand von der Hüfte des Schützen, lässt den Mantel wieder den kalten Stahl des Revolvers bedecken- auch wenn der Blick, den er Pjotr zuwirft, immer noch eisern und warnend ist. Aber die Situation scheint entschärft- während die andere Situation immer noch hoffnungslos scheint. "Wir müssen hier weg." Der Acquisitor sieht sich in der Klamm um. Sucht nach Anzeichen eines Pfades, der ihn nach Draussen führen könnte. Lässt die Augen klickend und surrend über das endlose Gestein der Klamm wandern.
When they kick at your front door
How you gonna come?
With your hands on your head
Or on the trigger of your gun?

Flinkhand

  • Beiträge: 389
    • Profil anzeigen
DEUS EX MACHINA
« Antwort #34 am: 25.05.2014, 10:11:46 »
"Du hast einen Plan?  Prima." Das war sein Bruder, der Retter in allen Lebenslagen. Flinkhand unterstützte seinen Bruder bei der Befreiungsaktion so gut er konnte.
« Letzte Änderung: 26.05.2014, 08:58:31 von Flinkhand »

Wellby

  • Moderator
  • Beiträge: 1863
    • Profil anzeigen
DEUS EX MACHINA
« Antwort #35 am: 26.05.2014, 08:45:45 »
Isamu Tanaka


Vor Wahn verzerrt starrt Alberto Monteverda Tanaka direkt in die Augen. Er scheint am gesamten Körper über und über zu zittern. Doch neben seiner Verzweiflung gesellt sich vor allem auch ein, für Tanaka ebenfalls offensichtlicher, anderer Ausdruck: Scham. Sein Kopf läuft rot an und sein Atem beginnt in immer kürzeren Abständen die Luft einzusaugen. Erst leistet, die von seinem Gegenüber ergriffene, Hand noch Widerstand und versucht sich aus der Umklammerung Tanakas zu lösen. Nach wenigen Augenblicken jedoch erschlafft diese. Nicht, weil es dem Aristokratensohn an Kraft gefehlt hätte... Vielmehr, als ob die dadurch gewonnene Zeit seine Meinung bezüglich der überstürzten, verzweiflungs-schwangeren Tat geändert- und er die, in schierer Wut geborene, Handlung nochmal überdacht hatte.
Alberto hält sich zurück und beißt sich auf die Unterlippe. Seine Pupillen schmälern sich, als er Isamu Tanaka erneut mit den Augen fixiert.
"Du wirst in Myddfogg verschwinden... Zehn Jahre lang wirst du der frischen Luft der Oberfläche entzogen werden. Zehn verdammte Jahre lang. Und dein Körper wird sich verändern, deine Stimmbänder unter der Belastung veröden und dein so hübsches, hübsches Gesicht auf ewig zerstört. Das verspreche ich dir, mein lieber Bruder..."
Die von Tanaka gehaltene Hand ballt sich zur Faust, doch er wehrt sich nicht und gibt diesem klar zu verstehen, dass er die Pistole nicht mehr ziehen würde.
"Ich werde dich nicht erschießen. Das habe ich nicht nötig..." beginnt er zu flüstern. "Vor der Tür... Den Gang hinunter zur Hintertür. Dort wartet ein Mitarbeiter von mir. Er wird uns beide jetzt mit der Kutsche in die Brattleboro Street in 'Dale bringen, mein Lieber. Dort erwartet uns um 31:00Uhr ein Lastenaufzug bei Pickerdia & Ferbs. Zusammen auf der Bühne stehen... Pah!" Er spuckt Tanaka mitten in sein Gesicht.
"Winken werde ich dir... Winken während du in Ketten nach unten fährst... In die ewige Dunkelheit Myddfoggs! Bedauern werde ich dein Verschwinden bei den Verantwortlichen... Bedauern! Doch sie werden erkennen, dass ich der wahre Künstler von uns beiden bin... Sie werden es erkennen und du bist vergessen..." Sein Ausdruck wird wieder von der Leere erfüllt, als Alberto von der Zukunft spricht.
"Und jetzt, wenn ich bitten darf-" Mit der freien Hand deutet er auf die Tür.

"Hinaus und dann nach Links führt unser beider Weg, mein neuer Diener."
“Sometimes it’s only madness that makes us what we are.”

~ Grant Morrison; BATMAN: Arkham Asylum - A Serious House On a Serious Earth

Wellby

  • Moderator
  • Beiträge: 1863
    • Profil anzeigen
DEUS EX MACHINA
« Antwort #36 am: 26.05.2014, 09:03:30 »
Abraham Harker


Als die Augen des Pistolenschützen über die scharfkantigen Felsen, zwischen denen sie Zuflucht gefunden hatten, streifen lässt, erkennt er, dass heraus nur der waghalsige, enge Pfad führt, über welchen sie hierher gekamen. Doch... Er legt den Kopf in den Nacken und sein Blick wandert die abgebrochene Felswand zur Linken Pjotrs hoch. Wenn er dort hinauf klettern würde... Hätte er wohl im schlimmsten Fall zumindest einen weit besseren Überblick, über ihre missliche Lage.

Die Stimme Andrejwitschs holt Abraham aus seinen Überlegungen zurück, in das hier und jetzt. Gänzlich anders klingt sein Ton, als dieser Harker zunickt und die Stirn sorgenvoll in Falten legt.
"Da sind wir uns also einig. Weg müssen wir hier auf jeden Fall. Wenn wir nur-" "Still!" - Unterbricht Amundsen mit einer raschen Handbewegung den Schwertkämpfer, welcher sofort innehält und das Schwert hebt.

Der alte Acquisitor hat bereits ebenfalls seine Waffe, ein kompakt-modifiziertes Kanistergewehr, kampfbereit in beiden Händen und duckt sich etwas weiter abwärts von seiner ursprünglichen Position in den nahen, pechschwarzen Schatten des Überhangs. Verbissen flüstert er: "Hört ihr das?"

Gespannt lauschen die drei Freiheitsläufer... Moment, haben sich da gerade ein paar Kiesel gelöst?[1]

Pjotrs Augen sind weit aufgerissen und seine Pupillen haben sich zu filigranen Punkten zusammengezogen. Mit kratzender Stimme haucht er: "Da nähert sich was." Sein Kopf wandert suchen umher.

"Schauen wir, dass wir von hier verschwinden."

Allen drei ist wohl bewusst, dass sie jegliche Auseinandersetzung vermeiden sollten. Ein Schuss könnte schon reichen, um die Riesen auf ihre Position aufmerksam zu machen und somit ihr Schicksal zu besiegeln.
 1. Mit einem Wahrnehmungswurf könntest du vielleicht genaueres herausfinden!
« Letzte Änderung: 26.05.2014, 09:04:57 von Wellby »
“Sometimes it’s only madness that makes us what we are.”

~ Grant Morrison; BATMAN: Arkham Asylum - A Serious House On a Serious Earth

Wellby

  • Moderator
  • Beiträge: 1863
    • Profil anzeigen
DEUS EX MACHINA
« Antwort #37 am: 26.05.2014, 09:21:48 »
Flinkhand & Haze


Der Dolch in den Händen des selbsternannten Inspektors wandert rasch umher und tatsächlich! Haze schafft es, eine Position für die Klinge zu finden, in derer er weder sich noch die Hände seines Bruders verletzen kann und gleichzeitig dennoch den Strick erreicht. Sogleich beginnt er, mit der Klinge zu säbeln... Ein Hanfstrang löst sich... Der nächste gibt nach und springt auf, doch das Seil ist dick und es kostet den Bold wertvolle Zeit, sich auf solch engem Raum- mit den Händen am Rücken - durch das Material durchzuarbeiten.

Flinkhand bemerkt, dass ein Schatten sich unter der schäbigen Türe bildet, als eine Person sich scheinbar davor stellt. Doch der Türknauf bleibt unangetastet. Beide Bolde vernehmen gedämpfte Stimmen, welche durch das modrige Holz in ihre 'Zelle' dringen. Wie viel Zeit haben sie noch..? Wann würde dieser Schmitz zurück kommen? Der Schraubendreher rechnet jeden Moment damit, dass ihr Entfesslungsversuch vereitelt wird und die Tür aufschwingt.

Plötzlich verlieren die Fesseln den Zug und seine Hände sind frei! Haze hat es tatsächlich geschafft!
Lediglich ihre Füße bleiben angebunden, doch mit den Armen frei stellt dieses Hindernis kein Problem mehr dar und die Kobolde schaffen es, mit ihrem Geschick und dem kleinen, aber feinen magischen Kniff Hazes - sowie der offensichtlichen Dummheit ihrer Peiniger - sich von den Stühlen zu befreien.

Jetzt heißt es leise sein und rasch einen weiteren Plan zu schmieden... Wenn sie aus dieser misslichen Lage heil herauskommen wollen.
“Sometimes it’s only madness that makes us what we are.”

~ Grant Morrison; BATMAN: Arkham Asylum - A Serious House On a Serious Earth

Flinkhand

  • Beiträge: 389
    • Profil anzeigen
DEUS EX MACHINA
« Antwort #38 am: 26.05.2014, 09:49:18 »
Plötzlich fiellen die Stricke und die beiden Kobolde waren frei. "Gut gemacht, mein lieber Bruder. Und du kennst wahrhaftig diese ungehobelten Menschen?" Flinkhand wartete keine Zeit ab und eilte zu dem Tisch, auf dem er seine Ausrüstung erahnt hatte. Und tatsächlich, da lagen seine Sachen und die seines Bruders. Schnell schnappte er sich seine Sachen und fühlte sich so gleich wieder besser. Dass sein Rattenwerfer nicht da war, fand er katastrophal, aber auch die anderen Sachen waren wichtig. "Nun aber raus hier, werter Bruder. Wir müssen nur noch meinen Rattenwerfer finden." Vorsichtig schlich er zur Tür und spähte durch das Schlüsselloch hinaus.

Lavinia Crankrats

  • Beiträge: 121
    • Profil anzeigen
DEUS EX MACHINA
« Antwort #39 am: 26.05.2014, 12:18:28 »
Lavinia seufzte. Bevor sie auch nur ein Wort erwidern konnte, war Jack schon aus dem Raum verschwunden und nur ein leises Tapsen erinnerte an seine Anwesenheit, welches nach geraumer Zeit verstummte. Wieso nur, wieso nur Jack, hat es dir nicht gereicht, als Santiago uns die Papiere überreichte. Wieso lässt du dich so leicht täuschen. dachte Lavinia während sie sich weiter im Raum umsah. Was sollte sie jetzt bloß tun, zurückgelassen an einem Ort, der ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ.
Sie wusste, dass es ein Fehler war, den Auftrag des Dons anzunehmen. Nicht umsonst hatten sie versucht aus diesen Kreisen zu verschwinden, nur um kurze Zeit darauf wieder in ein Dilemma zu schlittern. Es war wie ein Teufelskreis, aus dem man nur mit größter Mühe entkommen kann. Doch Jack sah wie immer nur eines vor seinem inneren Auge. Den großen, ledernen Sack, den Santiago mit einem gehässigen Grinsen vor seiner Nase hielt. Eben jener war schuld, dass Lavinia jetzt in einem dunklen Raum mitten in einem Arkhamer Anwesen stand und sich kalter Angstschweiß auf ihrer Stirn bildete.

Ruhig bleiben, es kann ja nicht so schlimm werden, du hast ja Jack gehört, es ist keiner Zuhause. Es ist niemand da, du durchsuchst den Raum, du findest die Urkunde und haust hier ganz schnell wieder ab.

Eigentlich war sie ja beleibe kein Angsthase, im Gegenteil. Sie liebte die Aussichtslosigkeit, denn es gab ihr einen Kick, den nicht mal der süße Geschmack von Wein in ihr hervorrief. Doch etwas hier an diesem Auftrag war so falsch, dass sich heiße Schlangen in ihren Eingeweiden räkelten und ihre Finger bebten.
Lavinia schluckte, was sollte sie tun, wenn er bereits das Dokument gefunden hatte. Oder er gefangen geworden war und er preis gegeben hatte das sie sich ebenfalls im Anwesen befand. Vielleicht war er ja sogar schon tot.  Immerhin war keine Spur von Jack und sie wusste nicht mal in welche Richtung er geschlichen ist. Sie wusste ja nicht mal in welche Räume das Anwesen aufgeteilt ist noch wie viele Räume es überhaupt besaß. Sie könnten Stunden hier verbringen, solange sie keinen Anhaltspunkt haben, wo sich das Dokument genau befand, würden sie einer aussichtslosen Suche gegenüberstehen.

Erneut entfuhr ein Seufzen ihre Lippen, am besten würde es wohl sein, sich erstmals in diesem kleinen, scheinbaren Gästezimmer umzusehen. Jenes war wohl schon lange Zeit verlassen, da sich eine dicke Staubschicht angesammelt hatte.

Ich durchsuche am besten einfach mal den Schrank. rief sich Lavinia in Gedanken und schritt zu dem großen, althölzernen Schrank um die Türe zu öffnen.
Status Lavinia Crankrats

“Der Hass tritt als allgemeine Misanthropie und Lebensfeindlichkeit in Erscheinung.”

Isamu Tanaka

  • Beiträge: 289
    • Profil anzeigen
DEUS EX MACHINA
« Antwort #40 am: 26.05.2014, 15:54:35 »
Kein große Regung zeigte Tanaka, als er von Alberto angespuckt wurde. Nur seine Augen schlossen sich kurz. Der Druck, welchen er auf Albertos Hand ausübte lockerte sich. Doch ließ er sie nicht los, eben so wenig wie Alberto versuchte sie zu befreien. Das Spucken selbst und die Worte waren erträglicher, als eine Pistole. Ein offener Kampf war damit erst einmal abgewendet. Dafür hatte sich Alberto wieder gefangen. War sein Verstand zum Teil wieder da. Etwas was noch gefährlicher war.

Nach dem letzten Worten von Alberto schwieg Tanaka. Er blickte seinen Kontrahenten mit dem rechten offenen Auge an. Über das andere Auge lief dessen Speichel. Dann wendete er den Blick nach rechts ab. So das Alberto nur noch sein geschlossenes Auge sehen konnte. Er löste sich sogar von ihm. „Ja ich bin dein.“ sagte er dann endlich. Seine Stimme versuchte er dabei sehr ruhig zu halten. „Dein Diener und du kannst alles mit mir machen was du nur willst. Ich weiß.“ Er stimmte Alberto mit Absicht nicht zu, dass er wohl am Ende der zehn Jahre mehr geschunden als etwas anderes wieder aus den Minen hervorkommen würde. Aber er wusste, dass Alberto recht hatte. Es war möglich. „Als angestellter des Court Du Roi muss ich deinen Wunsch erfüllen.“ Einen Moment schwieg Tanaka. Dann blickte er jedoch mit halb geöffneten Auge wieder zu Alberto. Er rückte auch wieder näher an ihn heran. „Alle deine Wünsche. Selbst die die Ihr mein Herr Bruder noch nicht kennt.“ kaum hatte er die Worte ausgesprochen, berührte auch schon seine freie rechte Hand wie zufällig das Bein von Alberto. Leise wiederholte er die Worte „Alle deine Wünsche.“ Mit dem linken Knie drückte er etwas fester gegen Alberto, während er seine Hüfte etwas nach hinten bewegte, damit seine Hand zwischen die beiden passte. Welches er auch gleich ausnutzte.[1]
 1. 10 auf auftreten
PM an Wellby
« Letzte Änderung: 26.05.2014, 16:03:13 von Isamu Tanaka »
Status
Das Spiel zu erkennen, heißt nicht das Spiel zu können.

DEUS EX MACHINA
« Antwort #41 am: 26.05.2014, 23:32:37 »
Inspektor Haze ging ebenfalls zum Tisch und sammelte seine Sachen auf. Er stand jetzt neben Flinkhand und flüsterte diesem zu: "Erzähl ich Dir später. Nun müssen wir hier erst herauskommen. Also, dies ist der Plan: Du kniest Dich neben die Tür, direkt daneben. Ich stelle mich in die Mitte des Raums und ziehe ihre Aufmerksamkeit auf mich. Sobald sie im Raum sind, schlüpfst Du an ihnen vorbei. Beeil Dich, den Rattenwerfer zu finden und komm mir dann zur Hilfe. Etwas besseres fällt mir nicht ein, also machen wir es so."

Damit nahm den Totschläger in die eine und den Revolver in die andere Hand. Er stellte sich auf den Stuhl und verkreuzte die Hände auf dem Rücken, so dass man die Waffen nicht sehen konnte.
Der kluge Kämpfer zwingt seinem Gegner seinen Willen auf, doch er läßt nicht zu, daß der Gegner ihm den seinen aufzwingt. - Sun Tse

Wellby

  • Moderator
  • Beiträge: 1863
    • Profil anzeigen
DEUS EX MACHINA
« Antwort #42 am: 27.05.2014, 07:02:49 »
Lavinia Crankrats


Nach kurzen Bedenken schlendert die Diebin leise an dem ausladenden, altmodischen Bett vorbei. Ein flüchtiger Blick in die massiv hölzernen Regale offenbart ihr kaum nützliches, stehen dort doch nur Zierstücke und eigenartige Figuren; neben längst ausgebrannten Kerzen, deren Wachs sich bereits aus dem Fach heraus gezwungen hatte und in dicken Tropfen erstarrte, welche einst gen Fußboden fielen.
Nichts davon scheint auf den ersten Blick sonderlich wertvoll... Im Gegenteil. Ein eigenartiger Eindruck setzt sich in dem Bewusstsein Lavinias fest. Es ist bei Leibe nicht das erste Herrenhaus, in welches sie ihre Karriere als Townie Schurkin geführt hat. Ihre ersten Jahre als junges Mädchen hatte sie sich nahezu ausschließlich im eigenen Anwesen des Vaters oder dessen Geschäftspartner aufgehalten und deshalb kennt sie unzählige, eigentümlicher Geschmäcker. Doch dieses Zimmer, mit den Decken hohen Regalen, den äußerst komischen, undefinierbaren Figuren und den fast schwarz getäfelten Holzmöbeln bietet in ihren Augen eine einzigartige, bedrückende Stimmung.
Die rußverhangene Nacht Arkhams strömt mit all ihrer Gänsehaut hervorrufenden Schwärze durch das offene Fenster in das Zimmer und ein kühler Windhauch streift ihre Haare, als Lavinia schließlich vor dem schweren Schrank stehen bleibt. Ein Handgriff offenbart, dass dieser unverschlossen ist und so schwingen nach einem kurzen ziehen die beiden, mit surrealistischen Symbolen geschnitzten Türen nach außen auf.

Auf den ersten Blick befindet sich darin tatsächlich das, was man in einem Möbelstück dieser Bauart in einem Schlafzimmer erwartet. Kleider, in allen möglichen Varianten. Lavinia hat gelernt, sich vom ersten Blick nicht täuschen zu lassen und durchsucht jede Tasche, jeden Morgenrock und jeden Stapel auf Einzelheiten.

Außer drei Goldmünzen, welche in einem alten Jacket augenscheinlich vergessen wurden, bleibt diese Suche allerdings erfolglos.[1]

Doch Moment mal... Was ist das? Lavinia bemerkt plötzlich, als sie einen Schritt zurück tritt um den Schrank wieder zu schließen, etwas an der Rückwand im obersten Fach. Sei es nur, weil sie schier zufällig im geeigneten Winkel steht, oder ihr geübtes Unterbewusstsein sie darauf aufmerksam macht... Lavinia wird das Gefühl nicht los, dass bei diesem Schrank etwas anders ist, als es sein sollte...
Tatsächlich! Der Aufbau, die offensichtlich nicht gepflegte Kleidung, die Kratzer und Schürfspuren im oberen Fach. Hat Jack in seiner Euphorie das offensichtlichste missachtet und sich dem Schein hingeben lassen?

Denn das ist keine Rückwand... Sondern eine Geheimtür!
 1. Kannst dir 3GM notieren.
“Sometimes it’s only madness that makes us what we are.”

~ Grant Morrison; BATMAN: Arkham Asylum - A Serious House On a Serious Earth

Flinkhand

  • Beiträge: 389
    • Profil anzeigen
DEUS EX MACHINA
« Antwort #43 am: 27.05.2014, 08:17:09 »
"Aah gut, lieber Bruder. Ich glaube, die Tür ist nicht abgeschlossen. Nur leider steht der Dummkopf vor der Tür. Vielleicht sollte ich ihn noch fortschicken und dann versuchen wir, hier raus zu kommen. Und hoffentlich lässt er den Rattenwerfer hier. Wenn das nicht klappt, locken wir ihn hier rein", flüsterte Flinkhand seinem Bruder zu. Dann schaute er durch das Schlüsselloch, deutete auf Otis und begann zu flüstern:
"Otis!", erschallte die laute Stimme in Otis Kopf, "Otis, gleich bin ich bei Dir. Und dann sauge ich Dir Dein Gehirn aus. Otis! Was hast Du denn bei Dir, dass ich dich so leicht finden konnte? Neue Ausrüstung? Oh, Du hast den Geruch des Kobolds an Dir. Du machst es mir ja so einfach. Otis, warte, gleich bin ich da."[1] Flinkhand schaute durch das Schlüsselloch, um zu sehen, was passierte. Vielleicht nahm der Dummkopf ja Reißaus. Sollte Otis jedoch in den Raum kommen, wollte er sich neben die Tür ducken, wie es Haze vorgeschlagen hatte. Ein befriedigtes Lächeln umspielte die Mundwinkel des Erfinders.
 1. Message auf Otis
« Letzte Änderung: 27.05.2014, 10:37:25 von Flinkhand »

Lavinia Crankrats

  • Beiträge: 121
    • Profil anzeigen
DEUS EX MACHINA
« Antwort #44 am: 27.05.2014, 15:33:59 »
Lavinia blieb unbeeindruckt.

Geheimtüren, versteckte Orte oder aber auch ausgehöhlte Bücher, dies alles war in Lavinias Leben keine Seltenheit. Zu oft war sie in ihrer Laufbahn bereits mit zahlreichen Geheimnissen konfrontiert, so dass sie wusste, dass geheime Mechanismen nicht immer nur Vorteile mit sich brachten. “Das könnte genau so gut eine Falle sein!“ rief sie sich ins Gedächtnis und dachte an ihren letzten Vorfall mit der geheimen Tür hinterm Bücherregal, in einem ihrer zahlreichen Aufträge. Noch jetzt hatte sie den scharfen Geruch versengter Haare in der Nase, als Jack beinahe von einem versteckten Flammenwerfer flambiert wurde. Sie konnte sich ein kurzes Schmunzeln nicht verkneifen, als sie an Jacks Gesicht dachte, der jetzt ebenso in diesem Haus herumirrte. Ob er wohl schon etwas gefunden hat und bereits auf dem Rückweg ist? Nein, sie kannte Jack, er war zwar ein Meister seines Faches, aber lies sich zu leicht von unnützem Krams ablenken. Bestimmt liest er in einem Buch der Bauweise der Zeppeline oder hält irgendwo ein Nickerchen. Sie kicherte leise.

“Am besten wäre es wohl, mit allergrößter Vorsicht vorzugehen. Vielleicht sollte ich nach einem Schalter oder Hebel suchen? Aber was, wenn es wirklich eine Falle ist, sollte ich ihn dann betätigen... soll ich das Risiko wirklich eingehen?“ Ihr Blick ruhte auf dem kleinen Spalt im obersten Fach. Irgendetwas müsste sich dahinter befinden, da das Fach mehrere Kratzer und Spuren aufzeigte, die darauf hinwiesen, dass es wohl öfter als einmal benutzt worden ist. Es war bestimmt kein Zufall, dass sie genau hier jetzt stand und diesen Schrank durchsuchte um auf diese Tür aufmerksam zu werden. Es musste Schicksal gewesen sein, dass sie hier gefangen hielt, in einem dunklen Raum der schwer nach Ruß und leicht metallisch nach Blut roch. Das ist der Nachteil einer Fleischerei, diesen durchdringenden Geruch von Tod bekommt man nie mehr los.

“Egal, ich versuchs. Also schauen wir mal, was dieser Schrank in diesem geheimnisvollem Zimmer noch alles vor mir verbirgt.“ dachte Lavinia und begann tatsächlich nach einem Mechanismus zu suchen.
Status Lavinia Crankrats

“Der Hass tritt als allgemeine Misanthropie und Lebensfeindlichkeit in Erscheinung.”

  • Drucken