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Autor Thema: Akt 1: Farholde  (Gelesen 52212 mal)

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Klingenhagel

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Akt 1: Farholde
« Antwort #60 am: 12.08.2014, 13:03:10 »
Tatsächlich lenkte Antaras Geste die Wachen nur teilweise ab, mehr Aufmerksamkeit schenkten sie denjenigen unter euch, die gerüstet waren, allen voran Ferran in seiner prachtvollen, aber dennoch schlachterprobten Plattenrüstung. Dies war sicher etwas, das man eher auf das Schlachtfeld als zu einem Empfang mitnahm, aber scheinbar hatten sie keine Anweisungen, Rüstungen abzuweisen, und so ließen sie ihn passieren. Es erfolgt keine intensivere Untersuchung eures Besitzes, sodass ihr eure kleineren, versteckten Waffen, sowie alchemistische Extrakte und ähnliches recht problemlos mitnehmen könnt.

Ihr werdet in die Eingangshalle der prachtvollen Villa gebeten und findet euch zwischen offensichtlichen Darstellungen von Oppulenz und Reichtum wieder. Eine doppelflügelige Treppe führt empor in höhere Gemächer, dunkle Samtvorhänge verzieren die Fenster und Wandbehänge und Gemälde, überwiegend Landschaftszeichnungen und vornehm aussehende Halbelfen, zieren die Wände. Dazwischen findet sich immer wieder das Wappen des Barons, eine Abwandlung des Wappens von Haus Draca. Jenes Haus hielt die Herrschaft über Talingrad, bevor es durch die derzeitige Königsfamilie in einem Bürgerkrieg besiegt, wenn auch nicht ausgelöscht wurde. Einige Hausdiener, Männer und Frauen in edler Livree, stehen euch zur Seite und bieten euch als Erfrischung und Willkommensgruß importierten, taldanischen Feuerweinbrand und kleine Vorspeisen. Der Brand brennt wohlig in der Kehle und ist von höchster Güte, die Vorspeisen bestehen aus würzigen Rindfleischspießchen und kleinen, scharfen Krabbenpasteten. Welche Fehler der Baron auch immer haben mag, sein Weinkeller und seine Küche gehören nicht dazu. Tiadora selbst nimmt diese Gaben mit eher gelangweilter Miene entgegen und kaut eher lustlos auf einer der Pasteten herum, während die verkleidete Iomine von dem Brandy einen kleinen Hustenanfall bekommt. Jener trägt ihr ein paar schiefe Blicke ein, denn auch wenn sie wie ein Mann wirken mag, dank der Illusion der Dornenkrone, ihre Stimme ist immer noch weiblich und recht hoch. Offensichtlich sind die Diener jedoch gut genug diszipliniert, die Sache zu ignorieren.

Nach etwa einer Viertelstunde bittet man euch dann zu Tisch, da der Baron nun bereit sei. Dem Hausdiener folgend, tretet ihr durch eine der Türen der Eingangshalle und in ein großes, ebenfalls edel eingerichtetes Speisezimmer. Die Möbel und Kommoden, voll mit Porzellan und ähnlichem Schnickschnack, sind aus dunklem, wertvoll und alt aussehendem Holz und mit goldenen Einlegearbeiten verziert. Auch hier, ebenso wie auf den Porzellantellern und dem Besteck des bereits gedeckten Tisches, findet sich wieder das Wappen des Barons.

Nun seid ihr offensichtlich auch zum ersten Mal mit dem Baron selbst von Angesicht zu Angesicht, denn an der Stirn der Tafel steht ein edel gewandeter Mann, in einem weißen Hemd und weinroter Weste und Hose, dessen feine Gesichtszüge und spitzen Ohren sein halbelfisches Erbe offenbaren. Er lächelt das freundliche, warme Lächeln eines Gastgebers, seine Augen jedoch bleiben kalkulierend und kalt, während sie von einem zur anderen von euch wandern und einige Sekunden an jedem haften bleiben. Er spricht euch mit wohlmodulierter, ruhiger Stimme an. "Seid willkommen in meinem bescheidenen Heim, meine werten Freunde. Es erfreut mein Herz, dass eure Anreise sicher und erfolgreich war, und dass euer Weg euch so rasch zu mir führte. Edle Dame Tiadora, es ist mir erneut eine Freude, euch als mein Gast zu wissen. Ihr seht hinreißend aus."


Während er euch so anspricht, tritt er ruhigen, selbstbewussten Schrittes auf euch zu, sich verneigend gibt er Tiadora einen galanten Handkuss und und bittet euch dann zu Tisch, der Dienerin des Kardinals den Stuhl zurecht rückend. Euch selbst lässt er diese Geste nicht angedeihen, aber es gibt mehr als genug Diener im Raum, die sich diesem annehmen. Dann wird auch bereits das Essen serviert, ein reichhaltiges Menü mit großer Auswahl und nicht wenigen Gerichten, die offensichtlich vom Festland importiert wurden. Eure Gläser wurden befüllt, und nach einem demonstrativen Trinkspruch auf das Wohl des Königs wurden die Diener hinaus geschickt, damit, so sagt der Baron, man in Ruhe speisen konnte.

Kaum schließen sich die Türen, verschwand auch die joviale Miene des Barons, als hätte sich eine Wolke über die Sonne geschoben. Sein Gebahren und seine Stimme blieben weiter ruhig und höflich, doch bestand kein Zweifel, dass seine bis eben vorgetragene Freundlichkeit für die Augen und Ohren seiner Diener bestimmt war. Nun ging es offensichtlich um den wahren Grund eures Treffens, und auch wenn der Baron nebenher durchaus das wohlschmeckende Abendmahl genoss, kam er direkt zur Sache. "Nun können wir reden. Ich weiß, wem ihr dient und was seine Pläne sind, und ich sage euch, es gefällt mir nicht sonderlich. Ihr mögt euch für Eroberer halten, da die Diener eures Meisters den Osten mit Krieg überziehen, doch in Wahrheit tretet ihr vor mich wie Bettler. Der König wird den Angriff der Grottenschrate zerschlagen und dieser Sache ein Ende bereiten. Ich bin mir sicher, ihr benötigt meine Hilfe bei euren Vorhaben in dieser Stadt, was auch immer jene sein könnten, aber ich kann mir nicht vorstellen, was ihr mir bieten könntet, um sie euch zu geben. Das einzige, was ich in meiner Zukunft sehe, wenn ich mich auf eure Seite schlage, ist der Scheiterhaufen, dem ich einmal entkommen konnte. Also, sagt mir, wieso sollte ich euch helfen?

Und wenn wir schon dabei sind, offen und ehrlich miteinander zu sprechen, beendet diesen magischen Mummenschanz, den ihr mir hier vorführt. Meine Wachen mögen nicht in der Lage sein, simpelste Illusionen zu durchschauen, aber ich bin dazu durchaus in der Lage, und ich will jenen, die mich um meine Hilfe bitten, ins Gesicht sehen."
fügt er mit etwas verächtlichem Schnauben an, wobei seine Augen nacheinander auf Arkil, Nicolas und Iomine liegen.
« Letzte Änderung: 12.08.2014, 13:14:51 von Klingenhagel »

Antara

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Akt 1: Farholde
« Antwort #61 am: 12.08.2014, 16:28:11 »
Nun gut... offensichtlich war Baron tatsächlich so egozentrisch wie sie gehofft hatte, aber keineswegs so einfältig. Zu versuchen ihn mit allzu aggressiven Verführungskünsten für sich einzunehmen wäre vermutlich kontroproduktiv; das würde er durchschauen und als Beleidigung auffassen. Positiv vermerkte Antara dennoch eine gewisse Oberflächlichkeit, die opulenten Einrichtung entsprach. Möglich, dass er ihre weniger gut gekleideten Gefährten unterschätzte. Das wäre gut. Bauen konnte sie darauf allerdings nicht.

Sie überlegte kurz, wie sie mit der Information, die Kirche von Asmodeus selbst hätte den Konflikt mit den Grottenschraten umgehen sollte. Möglich, dass der neunte Knoten, dem auch sie nun angehörte, genau das getan hatte. Sie hatte aber nicht die Absicht, das weder zu bestätigen noch zu dementieren. Wenn es so war, war es vermutlich ein Ablenkungsmanöver und hatte seinen Zweck erfüllt. Ein Land im Krieg bot ganz neue Möglichkeiten. Dass er tatsächlich von den Plänen des Kardinals wusste hielt sie für einen Bluff.

Sie setzte sich aufrecht hin, faltete die Hände vor sich auf dem Tisch und gab sich geschäftsmäßig.
"Farhold, ihr, euer Hochwohlgeboren,[1] euer Haus sind wichtig für die Pläne unserer kleinen Gemeinschaft." Allzu offen wollte sie nicht reden, man wusste nie, ob nicht doch jemand lauschte. "Unsere Absicht ist nicht um des Eroberns selbst willen zu erobern, sondern zu herrschen. Die Zeit des Krieges wird, wie ihr, euer Hochwohlgeboren, schon korrekt bemerkt hat, enden doch ist es eine Zeit in der Umbruch und Unfriede herrscht und zugleich die Aufmerksamkeit der meisten herrschenden nach außen gekehrt ist. Die gilt es zu nutzen. Ihr habt euch in der Vergangenheit offen für unsere Ideen gezeigt, ob sie euch nun gefallen oder nicht, und es ist uns ein Anliegen, dass das so bleibt. Deswegen kommen wir nicht als Bettler, sondern mit dem Angbot unserere Fähigkeiten in Euren Dienst zu stellen und eure Herrschaft zu sichern; unabhängig davon wie dieser Krieg entstanden sein mag oder auch nicht, spricht nichts dagegen, dass er euch zu größerem Reichtum und Macht verhelfen mag. Der Scheiterhaufen ist in niemandes Interesse. Vielmehr, das diese Baronie sich gegen die feindlichen Horden verteidigt, wo die Reiter von Alerion in Ungnade fallen; das Volk benötigt einen Retter. Der solltet ihr sein, euer Hochwohlgeboren. Wir können dafür sorgen, dass niemand daran zweifelt." Auf den Engel, von dem sie gehört hatten, wollte sie lieber nicht direkt anspielen.

Sie machte eine kurze Pause: "Ich will nicht behaupten, die sei unser einziges Anliegen. Da gibt es Feinde, derer man sich entledigen muss, und zwar ohne das ihr damit in Verbindung gebracht werden könnt, es gibt Dinge zu erforschen, die in der Vergangenheit begraben sind. Es gilt Handel mit... exotischen Waren zu etablieren, die die bestehende Ordnung den Mächtigen allzu leichtfertig untersagt, ungeachtet des Nutzens." Ihr eigentliches Anliegen hatte sie zumindest nebenbei erwähnt - Dinge suchen, die in der Vergangenheit begraben sind; es wäre vermutlich nicht Weise ihn geradeheraus zu belügen. Es ging um den Dämon der vor achtzig Jahren verbannt worden ist. Sie hoffte, sie hatte ihm nicht zu viel versprochen, aber wenn sie wollten, dass sie seine Resourcen für sich nutzen konnten und nicht einfach blind in diesen Wald stolperten, würden sie sein Vertrauen benötigen. Anders als ihre Gefährten betrachtete sie die Suche nach der Seuche nicht derartig drängend, schließlich hatte sich daran seid achtzig Jahren nichts geändert. Trotzdem durften sie auch nicht übermäßig trödeln, sie mussten die Zeit des Krieges nutzen. Wenn sie nur wüssten was mit dem vierten Knoten geschehen war...

Sie lehnte sich zurück. Sie hatte es diplomatisch versucht; wenn das nicht half würde einer ihrer Gefährten mit Sicherheit andere Seiten aufziehen können. Natürlich wünschte sie sich, diesen Knoten zu ihrem Knoten zu machen, doch war sie nicht so verbohrt deswegen anderen nicht den Vortritt zu lassen, wenn ihre Methoden nicht wirkten. Flexibilität ist eine Stärke und jeder von ihnen musste seine Stärken einbringen um diese Seuche zu finden und dieses Land zu lehren, welche Konsequenz es hatte, sich dem Höllenfürsten zu widersetzen.
 1. http://de.wikipedia.org/wiki/Anrede#Historische_Anreden
« Letzte Änderung: 12.08.2014, 17:50:38 von Antara »
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Arkil

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Akt 1: Farholde
« Antwort #62 am: 13.08.2014, 00:23:15 »
Arkil nahm von den angebotenen Speisen und Getränken in der Empfangshalle nichts zu sich. Viel mehr schaute er sich genau um, denn es könnte sich ein Hinweis in all der Pracht verbergen, der nützlich sein konnte.
Als sie dann zum Essen und zum Baron gerufen wurden, konnte er es sich nicht verkneifen, kurz zurückzubleiben und einen Zauber zu wirken.[1] Noch während er in den Speisesaal ging, faßte er damit Lady Tiadora genauer ins Auge und betrachtete sie.[2]
Als sie dann der Baron begrüßte, schaute Arkil sich aber auch ihn genauer an.[3]
Er legte seinen Umhang über die Stuhllehne und wartete bis sich der Gastgeber gesetzt hatte, bevor er selbst Platz nahm. Eher desinteressiert verfolgte er, wie weitere Speisen aufgetragen wurden. Prunk und Luxus in allen Ehren, aber sie waren aus anderen Gründen hier.
Als der Baron ihn direkt tadelte, ließ er seine Verkleidung fallen. Und nach Antaras erster Ansprache erhob auch Arkil das Wort. Er stand auf und verbeugte sich förmlich vor dem Adligen. Noch immer waren einige alte Verhaltensmuster und Regeln der Etikette wichtig für ihn.
"Euer Hochwohlgeboren, ich bitte die Maskerade zu entschuldigen. Sie war nicht dazu gedacht, euch zu täuschen. Aber wir haben gegenüber jenen, die nicht von unserer Mission wissen, ein gewisses Auftreten zu wahren." Lieber ungesagt ließ Arkil, daß sie damit ganz dem Mummenschanz des Barons nachgeeifert hatten. Aber das würde dieser wohl nicht gerne hören.
"Wir wissen, daß ihr dem selbsen Meister folgt, den auch unserer Herr als seinen Herrscher ansieht. Und in dessen einem Namen diese ganze Unternehmung stattfindet. Ihr haltet uns für Bittsteller und so ganz Unrecht mögt ihr damit nicht haben. Aber wir haben euch, euer Hochwohlgeboren, auch etwas im Namen unseres Herrn zu geben. Ihr fragt was es ist?
Es ist ein Angebot auf Rache und Macht, die er euch bietet.
Wenn sein Plan erfolgreich ist, so gelüstet es ihn nicht nach der Macht, dieses Land zu regieren. Es ist sein einziges Ziel, dem wahren Herrscher zu gefallen zu sein.
Wenn ihr es wünscht, und uns unterstützt habt, so kann eure Familie wieder über das weltliche Talingrad die Kontrolle übernehmen. Und wenn ihr die erst habt, so könnt ihr an jenen, die eurer Familie einst Schreckliches antaten, gebührend Vergeltung üben. Ihr, euer Hochwohlgeboren, habt es in der Hand, den Namen eurer Familie in dem Glanz erstrahlen zu lassen, der ihm gebührt.
Dies ist mehr, als irgendjemand anderes euch anbieten kann. Aber unser Herr ist großzügig zu jenen, die ihm helfen. Nur jene, die sein Angebot verschmähen, ...."

Arkil ließ einen kurzen Hustenanfall folgen, ganz so als ob er sich verschluckt hätte, da er schon so lange redete.
"Ich bitte um Verzeihung. Wo war ich....ahja.
Ihr seht also, euer Hochwohlgeboren, daß es ganz in eurem Interesse liegen mag, uns euer Wohlwollen zukommen zu lassen."

Noch einmal verbeugte sich der Kayal förmlich und nahm wieder Platz.
 1. Detect Magic
 2. Platzhalter, falls Wurf erwünscht ist
 3. Platzhalter, falls Wurf erwünscht ist
« Letzte Änderung: 13.08.2014, 00:31:41 von Arkil »
Status
Charakter
TP: 24/24; RK: 15, Berührung: 12, ff: 13; Ini: +2; Zä: +2, Re: +3, Wi: +5; Verkleiden (Take 10): 25; Wahrnehmung: +1

Nicolas Seek

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Akt 1: Farholde
« Antwort #63 am: 13.08.2014, 02:58:38 »
Diese Zuschaustellung von Reichtum störte Nicolas. Ob nun die Villa selbst, die umliegenden Gärten, die angestellten Diener und Wächter vorher oder die Einrichtung dieses Gebäudes und die edlen Speisen jetzt, es widerte ihn an. Zum Glück hatte er sich soweit unter Kontrolle, sich nichts anmerken zu lassen. Ganz abgesehen davon, gab es auch andere Gründe dafür, dass er von dem Essen und den Getränken nichts zu sich nahm. Zum einen waren sie nicht zum Speisen hier und zum anderen erinnerte sich Nicolas noch genau an die Warnung des Kardinals, der ihnen gesagt hatte, dass sie dem Baron nicht vertrauen sollten. Er war verräterisch. Nicolas würde es nicht überraschen, wenn das Essen oder der Wein vergiftet wären und der Baron aus ihnen irgendeinen Vorteil schlagen wollte, um seine Machtstellung zu festigen.
Trotz allem blieb der Alchemist ruhig und gelassen. Erst als der Baron die Illusion seiner Verkleidung durchschaute, verzog er das Gesicht. Er löste die magische Illusion sofort auf und wartete darauf, dass Arkil geendet hatte. Unterwürfig stand Nicolas von seinem Stuhl auf und verbeugte sich tief.

"Es tut mir leid, wenn ich Euch mit dieser Illusion beleidigt haben sollte, euer Hochwohlgeboren." Nicolas verstand nicht viel von Etikette aber er war nicht dumm und ahmte Antara und Arkil einfach nach.
"Mir lag nur etwas daran, für diesen Anlass, ein etwas passenderes Gewand zu tragen, als diese alte Robe." Jetzt da die Magie der magischen Kleidung und Dornenkrone nicht mehr wirkte, stand Nicolas tatsächlich in einer alten schwarzen Robe vor dem Tisch, die nicht mehr als ein paar Goldstücke wert sein konnte. Einzig eine Flamme, gestickt mit silbernem Faden, verzierte das Kleidungsstück. Auch zeichneten sich seine nun nicht mehr verkleinerten Flügel deutlich an seinem Rücken ab und drückten gegen die Robe.
"Wenn ihr erlaubt, euer Hochwohlgeboren?" fragte der Alchemist höflich um Erlaubnis, auch etwas sagen zu dürfen.
"Ich selbst habe die Großzügigkeit unseres Herren zu spüren bekommen. Er hat in mir einen treuen Diener erkannt und mir das Leben geschenkt, dass mir von diesem Land genommen wurde. Er hat mich aus Brandmark befreit" damit zog er die Robe hoch und offenbarte das V, dass ihn als Verdammten zeichnete. "und mir einen Sinn in meinem Leben gegeben. Er hat mir Macht geschenkt und die Möglichkeit Rache zu üben, die ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht hätte ausmalen können. Niemals hat er etwas für diese Geschenke verlangt. Er ist gütig und sicherlich kann er Euch das anbieten, dass ihr Euch am meisten wünscht. Ich kann deshalb ohne zu zögern das bestätigen, was Arkil und Antara gesagt haben."
Damit verbeugte sich Nicolas wieder und nahm Platz.
HP 71/71 | AC 19 Touch 14 FF 16 | Bombe +9 / 4d6+6 (9 Splash) | INI +3 | Fort +8, Ref +10, Will +5 | Wahrnehmung +12 | Verkleiden 26 (Take 10)

Brennt und schreit für mich!

Klingenhagel

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Akt 1: Farholde
« Antwort #64 am: 13.08.2014, 12:29:12 »
Der Baron begutachtet einige Momente lang die sich verwandelnden Gruppenmitglieder. Arkils wahre Gestalt entlockt ihm ein etwas unwilliges Stirnrunzeln, welches sich dann aber in den flüchtigen Ausdruck echter Verblüffung wandelt, als sich sowohl Nicolas als auch Iomine als geflügelte Sonderlinge entpuppen. Die Überraschung lastet jedoch nur kurz auf seiner Miene, und geduldig lauscht er euch weiter während des Essens. "Nun, ich kann zumindest bei Zweien von euch verstehen, weshalb ihr euch solch einer Illusion bedient..." räumt er dabei, doch relativ vernünftig, ein.

Als ihr mit euren Worten geendet habt, wendet er seinen Blick zuerst zu Antara, das Lächeln auf seiner Miene eher kalt und gleichgültig. "Ihr wollt mir nicht wirklich weismachen, dass der Kardinal euch hier sandte, um mir dabei zu helfen, meine Macht auszuweiten, oder? Meine Herrschaft zu sichern? Wirkt es für euch so, als hätte ich dies nötig?" Dabei deutet er mit seiner Gabel, auf der ein Stück Riesenhummer aufgespießt ist, vage durch den reich eingerichteten Raum. "Ich bin der Baron zweier Gemeinden, und ihre Bewohner sind mir zu Steuer und Dienst verpflichtet. Ich habe Verbindungen, Besitztümer und Diener, so viele ich brauche. Wenn etwas meine Stellung und Macht anficht, dann ist es euer Krieg. Felder werden nicht geerntet werden, weil die Bauern als Soldaten eingezogen wurden oder flohen. Die Kriegssteuer lastet auf meinen Untertanen, und sollten die Grottenschrate tatsächlich ihren Weg hierher finden, werde ich am Ende höchstens der Baron über einen Trümmerhaufen sein, und Lord Welshire wird dennoch als Held gelten, da er auszog, die nördlichen Horden zu besiegen. Nein, selbst wenn ich euch glauben würde, dass es eure Absicht wäre, mir hier zur Herrschaft zu verhelfen, würde ich bezweifeln, dass ihr dies tun könntet...

Und ich denke..."
er wendet sich nun an Arkil und Nicolas, ein feines Lächeln auf seinen Lippen. "Ihr verschätzt euch in eurem Meister gewaltig. Niemand, der unserem Fürsten dient, tut dies nur, um ihm zu gefallen. Und Narren, die so unambitioniert handeln, halten nicht lange im Dienst durch. Nur, weil seine Geschenke bisher keinen Preis hatten, bedeutet dies nicht, dass er nicht irgendwann etwas einfordern wird, und gütig ist er sicher auch nicht. Ich sah schon viele wie ihn... nun, vermutlich nicht ganz wie ihn.

Nein, mit euren Versprechen von Macht und Einfluss könnt ihr mich nicht locken, und ebenso wenig mit euren Geschichten von der Güte des Kardinals. Das einzige, was ihr mir bieten könnt, ist die Möglichkeit zur Rache. Und vielleicht interessiert mich jene sogar, denn auch ich litt lange genug unter den Herrschern dieses Landes, auch wenn ich meine Stellung zum Teil behalten 'durfte'... Aber ich sehe nicht, wie ihr mir dies bieten könnt. Zumal, selbst wenn ihr diesem Ort großen Schaden zufügen würdet, so würde es auch mich schmerzen, und ich bin nicht bereit, euch dabei ein Komplize zu sein."


Wer zu Tiadora sieht, besonders, während der Baron so über den Kardinal spricht, kann sehen, dass ihre Miene eher verkniffen ist, sie scheint nicht begeistert, allerdings auch nicht willends, dieser Herausforderung zu begegnen.

Antara

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Akt 1: Farholde
« Antwort #65 am: 13.08.2014, 13:42:35 »
Antara runzelte die Stirn als der Baron ihre Vorschläge niederschmetterte. 'Verdammt, ich brauche irgendwas, womit ich arbeiten kann!' Sie entspannte sich ein wenig als er auf 'Rache' zu sprechen kam. Wenn Arkil das nicht aufgefallen wäre, hätten sie jetzt ein großes Problem. Baron Arkov Vandermir war eine harte Nuss, aber wenn er nicht glauben würde, dass sie ihm nützlich sein könnten, hätte er sich gar nicht auf dieses Gespräch eingelassen.

Sie begnete dem ihm mit einem freundlichen Lächeln: "Ich hoffe ihr vergebt mir, Euer Hochwohlgeboren, das ich es versuchen musste; jemandem der Macht und Wohlstand besitzt mehr davon anzubieten erschien mir naheliegend. Mal abgesehen davon, dass die Vernichtung eurer Baronie tatsächlich nicht in unserem Interesse liegt. Ich behauptet nicht, wir seien in der Lage uns frontal einer Horde von Grottenschraten entgegenzustellen, doch lässt sich mit kleinen Manipulationen und gezielten Angriffen und vergifteten Wassenstellen eine Menge erreichen. Ebenso wie man mit Illusionen, plötzlichen ausbrüchen von Gewalt und Terror, vielleicht auch ein paar Tote, die sich aus den Gäbern erheben und ein Retter in der Not an der richtigen Stelle die öffentliche Meinung beeinflussen kann. Theater, wenn ihr so wollt, und die Bühne ist der Krieg... unabhängig davon was unsere Absicht sein mag, können wir einiges bewirken; anders als eine Hand voll Kinder." Sie fragte sich, was an den Gerüchten war, der Baron habe noch ein Ass im Ärmel was eine mögliche Invasion von Grottenschraten anging. Er hat sich doch nicht tatsächlich, als vormaliger Führer eines Asmodeuskultes, mit einem Engel verschworen, oder?

"Doch wenn es Rache ist, die ihr wünscht, sollt ihr die bekommen. Wenn unsere Pläne wahr werden, wird von der Familie des Königs nicht viel übrig bleiben und ich versichere Euch, damit meine ich keine Grottenschrate oder irgendeine krude Form von Gewalt." Sie stockte kurz ob sie tatsächlich mehr zu ihrem Auftrag verraten sollte, doch sah sie keinen Weg darum herum. Eine Anspannung schlich sich in ihr Lächeln als sie weiter sprach: "Wie zum Beispiel eine geheimnisvolle Seuche in den Reihen der Königsfamilie, die sie langsam, einen nach dem anderen unter Qualen dahinsiechen und sterben lässt. Weit weg von Farhold, ohne, dass ihr in irgendeiner Form damit in Verbindung gebracht werden könnte. Und euer Haus wäre endlich gerächt." Sie flehte innerlich zum Prinz der Lügen Vandemir möge ihr abkaufen, dass sie die Auswirkungen begrenzt halten konnten und war sich keineswegs sicher, dass es eine gute Sache wäre sonst würde der Vorschlag ihn eher Entsetzen als sein gefallen zu erregen. Sie war sich auch nicht sicher ob es gut wäre, überhaupt darüber zu reden - wer wusste schon, was Vandemir daraus machen würde. Wenn sich dieser Vorstoß als Fehler erweisen würde, würde Tiadora vermutlich schlimmeres einfallen als sie auspeitschen zu lassen.

Sie warf einen Seitenblick zu Tiadora und war über ihre offenkundige Anspannung überrascht.
« Letzte Änderung: 13.08.2014, 16:49:55 von Antara »
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Arkil

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Akt 1: Farholde
« Antwort #66 am: 13.08.2014, 16:25:22 »
Innerlich fluchte Arkil, als er die Antwort des Barons hörte.
Seine angedeutete Drohung war einfach verpufft, weil Nicolas davon sprach, daß der Kardinal keine Gegenleistung forderte. Wie konnte er nur? Natürlich hatte der Kardinal Forderungen ausgesprochen. Warum waren sie sonst wohl in Balentyne gewesen?
Und auch Antara war seiner Meinung nach zu freigiebig mit Informationen. Konnte sie sich nicht etwas zurückhalten und nur schwammige Andeutungen machen?
Nun war es wohl zu spät, das Ruder wieder rumzureißen....
Oder vielleicht doch nicht.
Arkil kam eine Idee, die gefährlich war. Aber wer nicht wagte, konnte nicht gewinnen. Doch selbst wenn er den Baron erzürnen würde, irgendwie mußten sie ihn aus der Reserve locken.
Er ließ ein leises Lachen hören und setzte eine Miene der Überheblichkeit auf. Diesmal stand er nicht auf, als er das Wort an den Baron richtete. Ganz als würde er auf einem Thron sitzen, lehnte er sich zurück und schwang ein Bein über die Stuhllehne.
"Hahaha, lieber Herr Baron, ihr enttäuscht mich mehr als ich erwartet hätte.
Eure eigenen Worte zeugen davon, daß ihr uns täuschen wollt. Ihr, der angeblich offen und ehrlich sein möchte.
Leider seid ihr nicht gut genug in diesem Spiel, um es mit unserem Herrn aufzunehmen. Und das wißt ihr auch.
Ihr gebt vor, euch mit dem hier",
Arkil machte eine abfälligte Handbewegung in Richtung des Essens," und zwei kleinen, unbedeutenden Gemeinden zufrieden zu geben?! Obwohl ihr den Namen eines edlen Herrschergeschlechts tragt?
Und sagt dann, daß niemand im Dienste des Einen unambitioniert sein kann, ohne schnell unterzugehen.
Wo ist also eure Ambition? Nur Rache?
Nein! Ihr habt euch verraten.
Denn wenn es so wäre, dann wäret ihr auch nur einer der unambitionierten Narren, die nich lange durchhalten. Und das wird wohl kaum der Fall sein, oder?
Ihr neidet Lord Welshire seine Truppen und sein Ansehen und ihr habt Angst, dies bisschen, das euch geblieben ist, auch noch zu verlieren. Wenn ihr uns unterstützt, dann werdet ihr nichts verlieren und euch werden die ganzen Armee des Landes zur Verfügung stehen. Was kümmert euch da dieses armselige Fleckchen Land, wenn euch ein ganzes Königreich gehört? Euer Name wird wieder mit Ehrfurcht im ganzen Land genannt werden und nicht nur in zwei kleinen Gemeinden im hintersten Winkel des Reiches.
Und dann könnt ihr auch Rache üben, denn niemand wird es wagen, sich euch in den Weg zu stellen. Seht ihr nicht, daß das eine nur über das andere führt, wenn ihr dem Einen ein wahrer Gefolgsmann sein wollt?
Wie die Ambitionen unseres Herrn aussehen, werde ich euch nicht verraten. Aber seid gewiss, daß er sich mit der Gunst und dem Wohlwollen des Einen, in dessen Namen er diese Unternehmung begonnen hat, mehr anfangen kann, als über die Leute dieses Landes zu herrschen.
Wir sind hier als die Hand unseres Herrn und werden sein Vorhaben vorantreiben. Wie ich schon sagte, könnt ihr Teil davon sein und seine Gunst erlangen.
Und eure Forderungen, wie auch immer diese aussehn, jetzt stellen!
Wenn ihr dies nicht wollt, sondern ihm Steine in den Weg legen wollt, so könnt ihr uns dies aber auch getrost sagen. Wir werden es ausrichten und dann sehen, wie unser Herr es aufnimmt."

Arkil verblieb fast schon provizierend in der flegelhaften Sitzpostion und schaute den Baron weiter an, als ob dieser nicht mehr als ein lästiger Handlanger wäre, mit dem er sich rumschlagen müsse.
« Letzte Änderung: 13.08.2014, 16:28:10 von Arkil »
Status
Charakter
TP: 24/24; RK: 15, Berührung: 12, ff: 13; Ini: +2; Zä: +2, Re: +3, Wi: +5; Verkleiden (Take 10): 25; Wahrnehmung: +1

Saraid Eara

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Akt 1: Farholde
« Antwort #67 am: 13.08.2014, 17:59:09 »
Saraid hatte sich zurück gelehnt und das ausgefallene Essen genossen. Trotzdem hörte sie genau zu, während sie immer wieder an einem Stück Pastete, Käse oder etwas Obst naschte. Sie verabscheute diese zur Schaustellung von Ehre und Bedauern nur um jemanden mitzuteilen, dass man ihnen nicht helfen würde. Aber es gab genug Leute, die sich gerne genug selbst reden hörten.

Für sie war die Sache relativ einfach. Entweder half ihnen der Baron und war ein Verbündeter oder er half ihnen nicht und war ein Feind. Mehr gab es nicht zu beachten. Der Kardinal hatte gesagt der Baron würde ihnen helfen, also würde er dies auch tun. Sie unterdrückte den Impuls nach einem ihrer Kukris zu greifen und es dem Baron einfach unter den Adamsapfel zu halten. Als sie etwas sagen wollte hatte Arkil schon angesetzt zu sprechen. Als Einziger hatte er einen Ansatz gefunden, den Saraid wirklich unterstützte. Der Baron war das Druckmittel. Sie sollten nicht mit dem Baron verhandeln. Sie nahm sich vor die Antwort des Barons abzuwarten bevor sie etwas sagte.

Inesaya Liatath

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« Antwort #68 am: 14.08.2014, 11:15:41 »
Der Baron litt unter den Herrschern des Landes, und scheinbar hegte er immernoch einen Groll gegen sie.
Sollte der Baron jeglichen Handel ausschlagen, könnte man versuchen, mit jenen Kontakt aufzunehmen, Inesaya ging davon aus, dass auch das gemeine Volk diese Herrscher kannte.

Antara, ihre Glaubensschwester hatte nach Inesayas Meinung ihre Karten etwas zu früh offen auf den Tisch gelegt, aber vielleicht war dies auch nur ein Teil einer List.

Inesaya hingegen beschränkte sich, während sie das Mahl genoss, zunächst nur auf das beobachten und lauschen, um Informationen zu sammeln, um aus den durch das Gespräch erlangten Erkenntnissen über den Baron seine Schwächen auszuloten und ihn durch diese Schwächen zur Marionette zu machen.

Ferran Naraka

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Akt 1: Farholde
« Antwort #69 am: 14.08.2014, 11:54:53 »
Narak war von Anfang an nicht begeistert über die Idee sich mit dem Baron zu Treffen und je länger diese Zusammenkunft andauerte desto weniger gefiel es ihm. Der Baron hatte bereits mit seinen Aussagen bewiesen, was der Söldner die ganze Zeit vermutet hatte. Er war nicht ihr Verbündeter, er hatte kein Interesse mit dem Knoten Zusammen zu arbeiten oder ihn anderweitig zu unterstützen. Für den Baron war der Knoten nichts anderes als eine Unannehmlichkeit und Unannehmlichkeiten wurden in der Regel beseitigt.

Die Sache hatte natürlich auch etwas Gutes, Tiadora die Assistentin des Kardinals hatte alles mit angesehen, was bedeutete das es keine Probleme mit dem Kardinal geben würde falls oder besser gesagt wenn der Kuthiet und seine Begleiter sich entschieden, den Baron zu beseitigen. 
Was ihn momentan mehr sorge bereitete war Antara, die Priesterin schien nicht erkennen zu wollen das ihr Plan gescheitert war, es gefiel dem Söldner nicht, das sie Informationen über die Seuche preis gab. Der Nidalese dankte Akril im Stillen für dessen Ablenkung und er hoffte auf ein baldiges Ende, dieses Vollkommen sinnlosen Gesprächs.
« Letzte Änderung: 15.08.2014, 10:50:49 von Ferran Naraka »
Embrace Misery In This World And The Next, Forget All That Is Not Suffering, And Tune Your Mind So You Understand The Pleasures Of Pain.

Klingenhagel

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Akt 1: Farholde
« Antwort #70 am: 14.08.2014, 15:09:29 »
Schweigend blickte der Baron von Arkil zu Antara und wieder zurück, sich wohl voll und ganz auf diese beiden leitenden Sprecher der Verhandlung konzentrierend. Seine Finger auf das Besteck tippend, blieben seine Augen einige Momente lang auf der flegelhaften Haltung des Beschwörers hängen, bevor er dann leise klimpernd seine Gabel auf dem Teller ablegte.

"Immerhin enttäuscht ihr nicht in der Höhe eurer Angebote. Ihr bietet mir Herrschaft, Titel, Macht und Rache. Wenn meine Blutlinie ihren rechtmässigen Platz wieder einnehmen würde, so wäre dies ein gerechter Ausgleich für die vielen Jahre der Katzbuckelei vor dem König, sei es nun ein Feldherr, ein Irrer oder ein Fanatiker. Nun, es mag euch überraschen, aber die Krone strebe ich tatsächlich nicht an. Es gibt mehr als eine Form von Macht, und ich bin durchaus in der Lage, jene zu erhalten, die ich vorziehe. Glaubt mir, wenn ich euch sage, dass ihr mich damit nicht locken könnt.

Seht.. meine Familie.. ich habe keine Familie mehr. Mein Vater und Onkel starben in der Schlacht von Tamberlyn[1], und meine Mutter war nicht bereit, ihren Glauben an Asmodeus fortzuwerfen, oder auch nur zu verbergen, und verstarb im Exil, in Cheliax. Ihr glaubt, ihr würdet Talingrad hassen? Ihr würdet den Rachedurst verstehen? Nur, weil ihr in Brandmark gefangen waret? Ihr lernt Hass erst wirklich zu schätzen, wenn er wie eine Wunde für Jahrzehnte schwärt. Ich verabscheue das Haus Darius länger, als die meisten von euch leben werden, selbst wenn ihr am Alter sterbt."
Man konnte durchaus hören, wie sich der Baron in seinen Hass hinein redete. Es war kein lauter Werden der Stimme, kein Anschwellen der Galle, keine Spur Rot in seiner Miene, und dennoch troffen seine Worte nur so vor Gift und Verachtung.

"Alles, was ihr mir bieten könnt, ist es, das Haus Darius leidend und am Boden zu sehen. Wenn dies eure Absicht ist, so werde ich mich euch nicht in den Weg stellen, euch keine Steine vor die Füße werfen, das verspreche ich euch. Aber wenn ihr meine Hilfe wollt, mich zu eurem Komplizen machen wollt, will ich, dassihr mir sagt, was ihr vorhabt. Wieso sollte ich mich einer Sache verschreiben, von der ich nichts weiß außer nebulösen Andeutungen?"
 1. Geschichte 10: Hier besiegte der Siegreiche das Königshaus Barca und sicherte seinen Herrschaftsanspruch.

Saraid Eara

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Akt 1: Farholde
« Antwort #71 am: 14.08.2014, 20:23:35 »
Sorgsam hörte Saraid dem aufgeblasenen Wichtigtuer zu. Wer war dieser Wicht, dass er es wagte sich Befehlen des Kardinals zu widersetzten? Da ging ihr ein Licht auf, zwar hatte Arkil den Kardinal erwähnt aber zu beiläufig.

"Glaubt ihr ihr seid der Einzige der viel verloren hat? Ich war lange genug in den Diensten von Vanya von Veryn um genau zu wissen, was der Verlust bedeutet, gerade wenn er mit Kränkungen einhergeht. Doch zu lange haben die Ursupatoren von den Dienern des einzig würdigen Herren das hier gesehen.", hierbei zeigte sie die leeren Innenfläche ihrer Hände. "Und jeder in Talingard hat seinen Teil dazu beigetragen..."
Sie schüttelte leicht den Kopf.

"Seht ihr eine versteckte Klinge ist nur so lange ein Vorteil, bis sie gezückt wird." Ein kurzer Griff in ihren Rücken und Saraid zog ihre Zweitwaffe hervor. Die andere Hand verschwand unter dem Tisch. Sie war sich bewusst, dass alle Blicke zuerst auf die Waffe gerichtet sein würden: "Sobald die Waffe zu Tage gekommen ist ist die Konzentration auf sie gerichtet und jeder vergisst die zweite Hand."

Ihre andere Hand kam als Faust gebaut wieder über die Tischplatte zurück: "Die Schratarmee ist die Klinge, doch ihr habt die Chance mehr als dies zu sein. Doch was sich in dieser Hand befindet können wir euch nicht sagen. Uns bindet ein Schwur, den niemand von uns zu wagen brechen würde ob der Konsequenzen.[1] Was sich zwischen den beiden Händen befindet und sie kontrolliert ist der Kopf. Der Einzige, der eure Neugier befriedigen könnte wäre der Kardinal. Ich bin mir ganz sicher, dass er eine so wichtige Persönlichkeit wie euch gerne empfangen würde. Er ist Land ein Land aus für seinen Großmut und seine Geduld bekannt. Er würde euch sicherlich gerne von seinem Plan berichten."
Sie lächelte dem Baron aufmunternd zu.

"Leider gibt es dabei nur ein Problem, das ist dass es für gewisse Aufgaben Zeitfenster gibt. Wenn ihr also erleuchtet vom Kardinal zurückkehrt wird es zu spät sein uns zu unterstützen, da wir nicht auf euch warten können. Damit wird leider auch euer Platz in der ersten Reihe um eure Rache zu genießen dahin sein."

Sie streckte ihre linke Hand aus: "Wir bieten euch also zwei Möglichkeiten: Ihr unterstützt uns. Es wird euch nicht allzu viel kosten. Wir brauchen nicht viel. Nichts was nicht mit einem Fingerschnippen von euch vollbracht wäre."

Ihre rechte Hand wanderte in Richtung Tischmitte: "Oder aber ihr weigert euch. Dies hat zur Konsequenz, dass ihr einen unangenehmen Mann erzürnt. Bitte versteht mich nicht falsch. Niemals würde es einem kleinen Licht wie mir einfallen euch zu drohen. Es ist nicht mehr als ein wohlgemeinter Rat. Der Kardinal findet immer einen Weg jemanden zu zerstören und damit meine ich nicht einfach den Tod.", sie schüttelte den Kopf und versuchte ein betrübtes Gesicht zu machen: "Ich bitte euch, wählt nicht diesen Weg. Er führt nur zu unsäglichen Schmerzen. Ich bitte euch..."
Sie schaffte es sogar ein zwei Tränen zu verdrücken.
 1. Bluff: 27

Antara

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Akt 1: Farholde
« Antwort #72 am: 14.08.2014, 22:19:07 »
Antara sortierte noch ihre Gedanken und wollte gerade ihren beginnen, als Saraid mit ihrer Rede loslegte. Zuerst war Antara ein wenig durcheinander. Sie hatte die Absicht gehabt, sich auf den Status Quo einzulassen und anschließend Einzelmaßnahmen zu diskutieren, die Vandemir nicht allzu weh tun würden. Tatsächlich war Antaras Blick zuerst auf dem Dolch festgenagelt, doch wanderte er schließlich zu Saraids Gesicht. 'Die Leidenschaft dieser Frau stünde einer Furie[1] zu Gesicht.' Nicht im Traum hätte sie Saraid das zugetraut. Antara wurde sich bewusst, dass sie Saraid mit offenem Mund anstarrte. Ihr Kopf ruckte zurück zum Baron und sie sammelte sich.

Interessant war, dass sie anscheinend tatsächlich etwas mit den Grottenschraten zu tun hatten.

"Nun, da wir uns noch einmal die für alle Beteiligten unangenehmen Folgen, sollten wir uns uneinig bleiben, vergegenwärtigt haben, würde ich gerne zu Details kommen." Sie hatte sich erst während des Satzes wieder völlig gesammelt und war stolz, sich nicht verhaspelt zu haben.

"Ich denke es wäre zunächst hilfreich wenn wir in der Stadt eine Operationsbasis hätten; am besten in einem Bereich in dem zu diesen Zeiten mit schwierigem Handel weniger Betrieb ist und wir wenig aufsehen erregen. Natürlich könnten wir die uns auch selbst besorgen, doch das würde unnötiges Aufsehen erregen, das weder in unserem noch in eurem Interesse ist. Zumal... ihr könnt nicht bestreiten, dass euch dadurch, dass ihr uns eine zur Verfügung stellt, euch gewisse Vorteile entstehen. Nur eine kleine Geste des Entgegenkommens eurerseits um den... äh, unsere Zusammenarbeit zu etablieren und Unannehmlichkeiten zu vermeiden." Sie hatte nun wieder zu ihrem geschäftsmäßigen, höflichen Ton gefunden. Eigentlich hatte sie sagen wollen "den Status Quo". Sie dachte nicht daran die Operation vor seinen Augen aufzuziehen, allerdings hatte er in seiner Stadt mit den Kindern sowieso überall seine Augen und Ohren, so dass es ihm kaum verborgen bleiben dürfte, was sie in der Stadt taten.Wenn sie ab und zu eines fingen würde das sicherlich ein gutes Opfer abgeben. Ein besserer Unterschlupf um ihre Expedition zu organisieren könnte höchstens der siebente Knoten bieten.

"Außerdem wäre es gut, eine Möglichkeit zu haben mit Euch, Euer Hochwohlgeboren, in Verbindung zu treten ohne allzu viel Aufsehen zu erregen, schon allein um weitere Dinge besprechen zu können. Euer Wunsch einer direkten Beteiligung an der Operation ist nachvollziehbar. Sagen wir, es könnte mittelfristig nicht schaden wenn wir eine Vorstellung hätten, was ihr dafür im Gegenzug zu bieten habt." Sie lächelte ihm in einer Weise zu, die der von Saraid zuvor ähnlich war.

Tatsächlich würde sie sich sehr hüten weitere Information an ihn zu geben. Er könnte sie durchaus zu den Iomedae Priestern tragen und der Kardinal hatte sie gewarnt, dass ihm nicht zu trauen sei. Wieder kam der Gedanke an dieses Gerücht mit den Engel in ihren Kopf. Hatte er sich mit dem Feind verbündet um eine Amnestie zu erlangen? Unwahrscheinlich, schließlich hätte das auch für ihn sehr viele Nachteile. Inquisitoren ließen sich nicht täuschen und würden womöglich alles dem König zutragen. Aber doch... vielleicht steckte er hinter dem Verschwinden des vierten Knotens.
 1. Furie = Erinyes
« Letzte Änderung: 14.08.2014, 22:30:16 von Antara »
The river of life is all filled with sin.
The water I drink is the blood on my hands.

Ferran Naraka

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Akt 1: Farholde
« Antwort #73 am: 15.08.2014, 11:33:29 »
Unter dem Tisch ballte der Nidalese mehrfach ungeduldig seine Faust, während sein Gesicht scheinbar Ruhe und Desinteresse wiederspiegelten, er hatte sich gründlich verschätzt. Der Baron war kein Schwächling wie er es erwartet hatte und er würde alles andere als leichte Beute sein wenn es zu einem Kampf kommen würde, ganz besonderes jetzt wo Naraka unbewaffnet war. Der Baron war vermutlich ein Zauberwirker, den er hat die Verkleidungen seiner Begleiter sogleich durchschaut.

Unbewaffnet in solch einem Kampf, standen ihre Chancen schlecht. Glücklicher weiße waren seine Gefährten nicht ganz so unfähig wie Naraka. Saraid Eara lieferte eine beeindruckende Vorstellung und das nicht nur mit ihrem Messer auch Antara hatte anscheinend wieder die Führung im Gespräch übernommen und was tat der Nidalese er saß nutzlos und vor allem hilflos auf dem Stuhl starte auf seinen leeren Teller und ballte vor Zorn und vor Hass die Faust unter dem Tisch so stark, das sicherlich Blut aus ihnen Tropfen würde hätte er nicht seine Handschuhe angehabt. Dieser Zorn und dieser Hass waren auf den Nidalesen allein gerichtet als er sich für seine eigene Unfähigkeit verfluchte.

Doch nun das er diesen gravierenden Fehler gefunden hatte konnte er ihn auch ausmerzen, er würde eine Möglichkeit finden wie er sich auch ohne Waffen behaupten konnte, oder besser nach einer Alternative suche wie er nie wieder unbewaffnet war, er hatte schließlich immer noch seine Hörner obwohl er diese mehr als unpraktisch fand. Vorerst würde er sich wohl damit begnügen müssen einen Schmied aufzusuchen der die Kannten uns Spitzen an seinen Handschuhen bearbeitete und diese Schärfte.

Der Söldner verstand nicht viel von Diplomatie, das bedeutete nicht, dass er ihren Nutzen nicht sah. Selbst der Kuthiete hatte die Grundkenntnisse in dieser Kunst erworben. Daher glaubte er zu erkennen, dass dem Baron nicht mehr viel fehlte bevor er ihnen Zustimmte. Vieleicht konnte Naraka hierbei behilflich sein und die Position seiner Gefährten stärken.
Embrace Misery In This World And The Next, Forget All That Is Not Suffering, And Tune Your Mind So You Understand The Pleasures Of Pain.

Ferran Naraka

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Akt 1: Farholde
« Antwort #74 am: 15.08.2014, 13:10:23 »
Und so erhob sich Naraka von seinem Platz verbeugte sich vor dem Baron und sagte:
"Ich bin ein einfacher Söldner und pflege keinen Kontakt zur feinen Gesellschaft, daher möchte ich mich im Voraus dafür entschuldigen, falls sich meine Worte krude und taktlos wirken. Doch ich kann nicht verstehen wieso euch meine Begleiter so bedrängen."

"In erster Linie war dieses Essen nicht weiter als ein Höflichkeitsbesuch um euch von unserer Anwesenheit zu unterrichten, das die Dame Tiodora nun hier sitzt ist der beste Beweis dafür."
Diese Worte sagte er mit einer Verbeugung an Lady Tiadora gerichtet bevor er sich wieder zum Baron wandte.
"Natürlich werden für uns keine Probleme entstehen wenn wir diese Mission auch ohne eure Hilfe durchführen Herr Baron. Dieser Auftrag ist zu wichtig um euch damit zu belasten und ich gehe davon aus, dass der Kardinal auch nichts von euch erwartet."

Nun redete Naraka weiter wandte sich damit aber an die anderen Mitglieder des Knotens.
"Dem Baron sind die Sicherheit seiner Bevölkerung und seine eigen Sicherheit sehr wichtig, er ist schließlich der Letzte seiner Ahnenreihe. Und dieses Denken ist nicht Falsch, schließlich ist für manche Leute zu Überleben das wichtigste und das ist doch auch ein kleiner Sieg. Falls der Herr Baron eine so lange Lebensspanne besitzt wie er behauptet, braucht er doch nichts anderes zu tun als zu warten bis all seine Feinde dem alter zum Opfer gefallen sind, er braucht kein Risiko einzugehen, er braucht sich die Hände nicht schmutzig zu machen, daher werden alle unsere Argumente auf taube Ohren stoßen. Wir sollten aufhören den Baron weiter zu belästigen und uns daran erinnern was dieser diese Essen eigentlich ist. Ein reiner Höflichkeitsbesuch."
Damit verbeugte sich Naraka nochmals tief vor dem Baron, so dass dieser das grausame Lächeln im Gesicht des Kuthieten nicht sah das seine Lippen umspielte.
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