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Autor Thema: Die Legenden von Eredane - Die Reisenden  (Gelesen 67051 mal)

Beschreibung: Kapitel 1

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Bane of Izrador

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Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
« Antwort #165 am: 17.01.2015, 19:34:22 »
Ferygan war Boerns zögern aufgefallen, als Ferygan davon sprach, dass er sich mit Schlössern auskannte. Allerdings war Ferygan nicht sicher, was Boern in diesem Moment durch den Kopf ging. War es misstrauen gegen ihn? Boern Antwort kam dann auch zögernd, schien aber aufrichtig zu sein.

Tami beobachtete die Situation und erkannte ebenfalls, das Ferygans Worte über Schlösser Boern verwunderten, allerdings vermutete sie hinter Boerns Zögern eher etwas wie Respekt vor dem Handwerker. Je mehr sie ihn  beobachtete, desto mehr erkannte sie, dass Boern ein ganz einfacher Mann war. Er hatte wohl gelernt zu kämpfen, war aber kein grober Klotz sondern eher ein großer Junge geblieben. Das erklärte vielleicht auch, warum er ohne Wiederworte das Abendbrotverbot akzeptiert hatte, Tami hatte sich schon bei ihrer Ankunft darüber gewundert.

Tami Wolfsbrut

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Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
« Antwort #166 am: 17.01.2015, 22:30:08 »
Diese Erkenntnis über Boerns Charakter machte Tami einerseits grinsen—er ist ja fast genauso Kind wie ich, ein so großer, starker Mann wie er!—zum anderen aber ärgerte es sie, dass er es sich so einfach machte, dass er seiner Verantwortung ausweichen wollte. Hatte nicht er den Befehl zur Exekution seines Beinah-Mörders gegeben? Auch wenn er den Schlag nicht hatte selbst ausführen wollen, so trug er dennoch die Verantwortung dafür. Ganz abgesehen davon hatte er den Dorfwart herausgefordert, hatte ihn ganz klar zu einem Kampf um die Anführerschaft seines Rudels herausgefordert. Und nun wollte er den Posten nicht antreten?

"Die Sache mit dem Ältestenrat versteh ich nicht", sagte sie unumwunden. "Du bist der neue Dorfwart. Du hast den alten herausgefordert, am Tor, als draußen die Wölfe heulten und er nicht wollte, dass jemand nachschaut. Und du hast ihn besiegt. Damit trägst du jetzt die Verantwortung für dein Ru—ich mein' dein Dorf. Du kannst nicht so tun, als sei nichts geschehen, als wäre alles wie vorher, als wärst du noch derselbe wie vorher. Vergiss, wer du vorher warst. Du bist jetzt jemand anderes. Der Rat mag Rat erteilen, aber der neue Anführer deines Dorfes bist du. Das ist bei den Wölfen so und auch bei den Orks, und damit das einzige, worin die beiden sich einig sind. Es ist ein Naturgesetz. Überhaupt, was glaubst du wohl werden die Orks sagen, wenn sie hier auftauchen und einen 'Ältestenrat' statt eines Dorfwarts vorfinden?"

Doch Tami merkte schon, als sie das Wort "Verantwortung" in den Mund war, dass Boern ihre Rede unangenehm waren, dass er gar nicht richtig hinhörte oder gar begriff...[1]
 1. Diplomatie = 5
« Letzte Änderung: 18.01.2015, 00:09:07 von Tami Wolfsbrut »
Nur ein toter Ork ist ein guter Ork.

Bane of Izrador

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« Antwort #167 am: 18.01.2015, 16:52:04 »
Doch anders als Tami erwartet hatte, verstand Boern durchaus, was sie sagen wollte. Er schüttelte jedoch energisch den Kopf: "Nein, nein, so ist das nicht. Ich bin kein Dorfwart, ich bin eine Dorfwache. Ich passe auf, beschütze die Bewohner und das Dorf und unterstützen den Dorfwart. Daran ändert auch nicht, was mit Larok passiert ist. Und das am Tor mit den Wölfen, da habe ich zwar gegen seine Entscheidung gesprochen, zum Guten des Dorfs, aber nicht zum Schlechten für Larok. Wer konnte denn ahnen, warum er nicht wollte, dass wir hinaus gehen. Nein. Ich bin kein Dorfwart. Ich passe auf. Die ältesten werden entweder einen neuen Dorfwart ernennen oder sich etwas überlegen, wie es weiter geht. Und mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Und du, Junge, solltest nicht so frech reden, das gehört sich nicht."

Und mit diesen Worten drehte er sich um und stampfte fort.

Tami Wolfsbrut

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« Antwort #168 am: 18.01.2015, 17:02:11 »
Während Boerns Rede wurde Tami klar, dass sie sich in ihm geirrt hatte. (Oder er irrte sich in sich selbst, aber dagegen konnte sie auch nichts machen.)

Sie sah ihm hinterher. Junge, hatte er sie genannt, aber Schleicher einen Wolf.

"Er kennt sich auch mit Tieren besser aus als mit Menschen", sagte sie grinsend.
« Letzte Änderung: 18.01.2015, 17:03:12 von Tami Wolfsbrut »
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Ferygan

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« Antwort #169 am: 19.01.2015, 12:13:32 »
Tamis gute Laune mit einem amüsiert schiefen Grinsen erwidernd, nickte Ferygan zustimmend: "Mann kann sich nicht überall auskennen."

Nachdem es seiner Partnerin gelungen war Boern zu "vertreiben" machte sich der Handwerker daran zu Laroks Haus zu gehen. Sollte es möglich sein, so würde er versuchen ungesehen in das Haus zu gelangen. Schnell würde er die Schlüssel ausprobieren um in das Gebäude zu gelangen, oder unter einer Lederplane ins Haus zu schlüpfen. Sollte Laroks Haus zu zentral liegen um dort unbeobachtet einzudringen, würde er nonchalant zum Eingang spazieren, sich dort ostentativ mit dem Schloss beschäftigten, ehe es ihm nach kurzen Probieren "gelingen" wüde die Türe zu öffnen, wobei er versuchen würde die Schlüssel geschickt aus dem Blickfeld Umstehender zu halten.

Je nach Vorgehensweise würden sie Boern Bescheid geben lassen oder sich vorerst einmal alleine und ungestört im Haus umsehen.

Tami Wolfsbrut

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« Antwort #170 am: 19.01.2015, 12:36:23 »
Tami und Schleicher folgten Ferygan ungefragt, wo immer er hinging. Irgendwann, wenn kein Dörfler in der Nähe ist, fragte sie ihn leise: "Was suchen wir denn in Laroks Hütte? Irgendwas bestimmtes?"
Nur ein toter Ork ist ein guter Ork.

Ferygan

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Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
« Antwort #171 am: 20.01.2015, 11:42:58 »
Abrupt innehaltend dachte der Handhandwerker plötzlich nach, ehe er schnell die Türe hinter sich schloss und erneut versperrte. Konnte er Tami in die ganze Geschichte weiter hinein ziehen? Er selbst wusste worauf er sich hier einließ, aber das Mädchen? Und wieso sollte sie ihn nicht einfach an die Orks ausliefern wenn sie einmal befragt werden würden? Aber dafür war es wohl schon zu spät. Viel konnte man darauf bauen, dass das Wort eines Kindes nicht das Gewicht hatte wie ein Wort aus dem Mund eines erwachsenen Mannes, doch darüber waren sie wohl schon einige Zeit hinweg. Kurz entschlossen beugte er sich hinunter und antwortete wahrheitsgetreu: "Ich weiß es nicht. Vielleicht irgend einen Brief, oder Zettel der uns mehr Einsicht über Befehlskette in dieser Gegend gibt. Oder eine Karte die uns zeigt weshalb das hier Randdorf heißt. Oder eine Liste mit Namen die uns etwas aufzeigt, oder verrät. Vielleicht auch etwas anderes. Wir werden es hoffentlich erkennen wenn es uns in die Hände fällt."

Gemeinsam mit Tami begann er das Arbeitszimmer zu untersuchen. Rasch, aber systematisch und gründlich begann er Boden und Wände abzuklopfen, Möbel nach doppelten Böden und falschen Trennwänden zu untersuchen. Laden wurden durchsucht und vieles mehr. Dabei achtete er darauf nichts allzu sehr in Unordnung zu stürzen, damit es nicht allzu sehr auffiel, dass sie hier gewesen waren. Sollten ihm dabei Dinge von besonderer Machart oder Wert in die Hände fallen so würde er sie natürlich genauer untersuchen und dann eine Entscheidung treffen sie mitzunehmen oder an ihren Platz zurück zu stellen.
« Letzte Änderung: 20.01.2015, 12:01:13 von Ferygan »

Bane of Izrador

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Die Legenden von Eredane - Die Reisenden
« Antwort #172 am: 29.01.2015, 19:30:41 »
Tami, Ferygan und Schleicher durchsuchten Laroks Haus. Dabei begann Ferygan im Arbeitszimmer, während Tami die anderen Räume unten durchsuchte.

Als Tami sich gerade im Flur umsehen wollte zog Schleicher sie zur Küchentür. Dort schnüffelte er und kratzte dann an der Tür. Als Tami die Tür öffnete stürmte er hinein. Die Küche war klein. Eine kleine Feuerstelle war in einen abgeschnittenen Baumstamm gebaut worden, daneben stand ein Tisch. Außerdem befand sich noch ein großer Holzschrank in einer Ecke und ein paar Stühle standen vor einer Wand. Schleicher lief direkt auf einen großen Schrank zu und als Tami ihn öffnete, war ihr sofort klar, warum. In diesem Schrank bewahrte Larok seine Lebensmittel auf und Tami fand dort verschiedene geräucherte und gebrühte Wüste und sogar einen kleinen Schinken. Daneben fand sie in kleinen Tonkrügen sauer eingelegte Gurken und Kohl, eingekochte Früchte und ein noch nicht angeschnittenes knusprig aussehendes Brot. Außerdem standen einige Holzschalen mit Löffeln und Trinkbecher in diesem Schrank. Neben mehreren Holzbechern fand sie auch einige aus einem anderen, sehr harten Material, weder Holz noch gebrannter Ton, aber auch kein Metall. Ganz oben in einer kleinen Holzkiste lagen 3 massive Messer, die sicher sehr alt aber sehr gut gepflegt waren.
Tami konnte Schleicher zwar davon abhalten, sich eine der Würste zu schnappen, aber er schaute sie mit bettelnden Augen an und bleckte sogar etwas die Zähne, was sie so von ihm nicht kannte.

Danach ging sie weiter in die kleine Kammer. Dort fand sie in ein über der Tür auf einem kleinen Vorsprung einige in ein Tuch eingeschlagene Kerzen. Außerdem einen Besen und einen Holzeimer mit einer Bürste. Im Flur fand sie dagegen gar nichts, noch nicht einmal etwas unwichtiges. Der schale Gang war einfach leer.

Nachdem Ferygan immer noch im Arbeitszimmer beschäftigt war ging Tami nach oben ins Schlafzimmer. Dieser Raum war karg eingerichtet. Es gab ein Holzkasten mit Strohsack, eine kleine von Holzmaden durchlöcherte Kommode und einen großen, sehr alten Holzschrank. Dazu noch einen Stuhl, auf dem noch einige Kleidungsstücke lagen. Der Stuhl war so wackelig, dass Tami Schleicher davon fern hielt, aus Angst die kleinste Berührung könnte ihn zusammenbrechen lassen.
Im großen Schrank fand Tami neben alter und zerschlissener Bettwäsche noch einen sehr gut gearbeiteten Mantel und ein Paar Hosen und Oberhemden. In der kleinen Kommode lagen einige heruntergebrannte Kerzen, ein Kerzenständer war jedoch nicht zu sehen. Auch im Bett war nichts versteckt. Als sie den Raum schon verlassen wollte fiel ihr ein Bodenbrett ins Auge, das etwas nach oben stand. Es ließ sich an einer Seite anheben und darunter lag eine kleine fest verschlossene Holzkiste.

Der neben dem Schlafzimmer liegende Waschraum enthielt die üblichen Utensilien, eine Waschschüssel und einen Krug, ein grobes Stück Tuch zum trocknen und sogar ein kleines Stück Seife.



Ferygan durchsuchte derweil das Arbeitszimmer. Im Zentrum des Zimmers stand ein großer Schreibtisch aus schönem Holz. Auch dieser war sehr als, aber gut gepflegt. Hinter dem Schreibtisch stand eine Kommode an der Wand, darüber hing an der Wand der präparierte Kopf des Bären. Dann gab es noch einen Schrank und einen Schaukelstuhl mit einem kleinen Tisch daneben. Hier standen mehrere Kerzenständer, die herumgetragen werden konnten und aus Metall waren. Auf dem Boden lagen mehrere Teppichen von guter Qualität. Ferygan hatte so eine feine Ware bislang nur einmal auf einem Markt in einer der größeren Siedlungen gesehen. Gekauft hatte ihn niemand.
Zuerst hatte Ferygan gedacht, dass es nicht zu lange dauern würde, den Raum zu durchsuchen. Allerdings stellte sich dies nun anders dar. War der Tisch bei ihrem letzten Besuch recht aufgeräumt, lagen nun Berge an beschriebenen Tüchern dort herum und einige andere Dinge. Und damit würde es sehr schwierig werden, alles ordentlich zu durchsuchen, ohne dass das Zimmer "durchsucht" aussah.
Ferygan seufzte kurz und machte sich an die Arbeit. Auf dem Schreibtisch lagen mindesten zehn Tücher, auf denen Gesichter und Namen verzeichnet waren, offenbar von gesuchten. Ferygan sah sich einige der Tücher an und entdeckte tatsächlich ein bekanntes Gesicht. Dem Mann war er auf einer Reise im letzten Sommer begegnet und er wusste, dass er Kontakte zum Widerstand hatte. Den Namen hatte er aber nicht erfahren. Das war so üblich, denn über den Namen konnte man am leichtesten gefunden werden und wer einen Namen nicht wusste, konnte ihn auch nicht verraten.
Außerdem fand er noch Tinte und einen Holzspan, der zum Schreiben benutzt wurde. Entweder hatte Larok nach dem Brief noch etwas anderes geschrieben, oder er hatte den Tisch nicht aufgeräumt. Unter dem Tisch in einem offenen Fach lagen noch weitere Tücher mit Bildern von Gesuchten, diese waren allerdings älter und die Farben waren oft so verblasst, dass man kaum noch eines der Gesichter erkennen konnte. Ferygan durchsuchte den Tisch genau, konnte aber kein verborgenes Fach entdecken. Als er den Tisch durchsucht hatte, legte er alles wieder so hin, wie er es vorgefunden hatte. Tami war inzwischen bereits nach oben gegangen.

Dann ging er zur Kommode. Diese war verschlossen, aber Ferygan erinnerte sich an den kleinen Schlüssel an Laroks Bund und probierte ihn aus. Er passte und das Fach ließ sich öffnen. Darin fand Ferygan zwei Holzkästchen, eines aus dunklem Holz, verziert mit seltsamen Linien, und ein weiteres aus massiver Eiche. Das dunkle Kästchen hatte kein Schloss, das andere schon. Beide Kästen waren ungefähr zwei gespreizte Hände breit, eine tief und eine halbe hoch[1].
Öffnen ließen sich beide nicht. In einer kleinen Schublade, die nicht verschlossen war, lagen einige Kerzen und ein Feuerstein.

Dann widmete er sich dem Schrank. Dieser hatte oben und unten zwei Türen. Die obere rechte Tür war mit einem kleinen Haken verschlossen, der schwer zu erkennen war. Als Ferygan sie öffnete, staunte er nicht schlecht. Vor ihm standen mehrere kleine Tonbecher und ein mit einem Stopfen verschlossener Krug. Als er den Krug zur Hand nahm erkannte er bereits den scharfen Duft von Branntwein. Im linken oberen Fach, das unverschlossen war, befand sich eine Laterne und ein kleiner Krug mit Öl (auch hier staunte Ferygan, wusste er doch, wie teuer beides war).
In den beiden unteren Fächern, die ebenfalls nicht verschlossen waren, lag dagegen allerlei Tand. Alte Kettenstücke, verrostete Werkzeuge und sogar ein durchgerosteter Topf.

Als er fertig war, ging er nach oben zu Tai. Sie war noch in einem der Zimmer beschäftigt, so dass er schnell einen Blick in den leeren Raum warf. Dieser war staubig und hier war wohl schon lange niemand mehr mit einem Besen gewesen. Etwas interessantes fand er nicht, auch kein loses Brett oder ähnliches.

Dann war auch Tami mit ihrer Suche fertig.
 1. ca. 40/20/10cm
« Letzte Änderung: 01.02.2015, 14:44:28 von Bane of Izrador »

Ferygan

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« Antwort #173 am: 01.02.2015, 12:03:43 »
Als der Handwerker schließlich mit seiner Bestandsaufnahme fertig war, wischte er sich den Schweiß von der Stirn und hielt einen nachdenklichen Augenblick inne. Wie galt es nun vor zu gehen?

Kurz entschlossen nahm er das Fahndungstuch seines Bekannten und zerrieß es rasch in kleine, harmlose Fetzen, notfalls auch mit der Hilfe seines Messers. Dann blickte er sich noch einmal im Arbeitszimmer um, den hier gab es vieles, das sein Herz begehrte. Nichts desto trotz nahm er vorerst nur das Lampenöl und die zwei kleinen Holzkästchen an sich und versperrte wieder was zu versperren war. Dann ging er leise  zu Tami und sprach sie mit einem grüßenden Nicken an: "Hast du etwas Interessantes finden können?"
« Letzte Änderung: 01.02.2015, 12:18:12 von Ferygan »

Tami Wolfsbrut

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« Antwort #174 am: 02.02.2015, 12:09:52 »
Schleicher hätte Tami gar nicht so bettelnd anschauen müssen, natürlich bekam er ein paar von den Würsten! Schließlich hatte er sich im Kampf gegen den ehemaligen Würstchenbesitzer besser noch als sie selbst geschlagen, ohne ihn wäre die Sache vielleicht ganz anders ausgegangen. Nur leise musste er dabei sein. Das schärfte sie ihm zuerst ein, bevor sie ihm erst eine, dann zwei, dann die dritte und vorerst letzte Wurst zuwarf. (Sie wollte schließlich nicht, dass er sich den Magen verderbe!) Sich selbst säbelte sie ein paar Scheiben vom Schinken herunter und griff in jeden der Töpfe ein-, zweimal hinein, so etwas leckeres hatte sie schon lange nicht mehr gegessen! Einen Teil der restlichen Würste stopfte sie sich in den Hosentaschen, die sollte Schleicher später bekommen.

Dann ging die Suche weiter. Viel zu finden gab es nicht. Im Waschraum die Seife steckte Tami ein und die Kerzenstumpen aus der Kommode im Schlafzimmer auch. Daraus würde man sich ein bis zwei neue Kerzen gießen können. Als sie dann das Kästchen unter der Bodendiele fand, wurde sie ganz aufgeregt. Sofort sprang sie auf und lief zu Ferygan. Der konnte kaum seine Frage zu Ende bringen, da hielt Tami ihm schon stolz das Kästchen unter die Nase.

"Das hier hab ich unter einem losen Bodenbrett gefunden! Und in der Küche liegen noch drei gute Messer herum und ganz furchtbar viel zu Essen."
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Ferygan

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« Antwort #175 am: 03.02.2015, 11:07:42 »
Vorsichtig nahm der Handwerker das Kästechen von Tami und versuchte es zu öffnen. Wenn ihm das nicht gelingen sollte, so schüttelt er es vorsichtig um vielleicht so ein Gefühl zu bekommen was es beinhalten könnte. Zu dem Mädchen gewandt sprach er dann leise: "Gut gemacht." Sich unten die Messer ansehend, steckte der Erenländer schließlich zwei davon ein. Der nächste Winter kommt bestimmt... Dann meinte er zu seiner Begleiterin: "Sehen wir zu, dass wir hier zu einem Ende kommen. Ewig werden sie auch nicht nach dem Schlüssel suchen." Die drei Kästchen ansehend, fragte er Tami: "Ich will die hier nicht unbedingt so heraustragen. Könnten wir sie in einen Sack stecken und Schleicher bringt sie zu einem sicheren Ort, an dem wir uns in Ruhe ansehen können was sie beinhalten?"
« Letzte Änderung: 03.02.2015, 11:07:52 von Ferygan »

Bane of Izrador

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« Antwort #176 am: 04.02.2015, 12:59:57 »
Ferygan stellte schnell fest, dass Tamis Kästchen mit einem Mechanismus verschlossen war, es waren einige kleine Stifte in den Boden eingearbeitet. Um es zu öffnen würde man sich einen Moment Zeit lassen müssen.[1].
 1. Disable device check ist nötig

Tami Wolfsbrut

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« Antwort #177 am: 04.02.2015, 13:01:22 »
Tami runzelte die Stirn. "Und du meinst nicht, dass ein großer Hund mit einem Sack im Maul viel auffälliger ist als ein Mensch mit einem Sack über der Schulter? Ein Handwerker? Und was ist, wenn er erwischt wird? Ich will nicht, dass er hier für alle krummen Dinger geradestehen muss. Als die die Leiche vom Dorfwart angeschaut haben, hat ich die ganze Zeit Angst, sie sehen, dass der gebissen wurde und verdächtigen dann gleich den armen Schleicher!"

Sie betrachtete den Fund in ihrer Hand. "Vielleicht kriegen wir es ja auf?" Sie stellte das Kistchen auf den Küchentisch, kramte dann ein dünnes Metallstäbchen und etwas Draht aus ihrer Hosentasche, und hantierte mit beidem kurz an dem Verschlussmechanismus herum.[1]
 1. Disable Device = 24
« Letzte Änderung: 04.02.2015, 13:05:14 von Tami Wolfsbrut »
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Bane of Izrador

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« Antwort #178 am: 04.02.2015, 13:06:44 »
Tamis flinke Finger benötigen nicht lange, um den Mechanismus zu verstehen und das Kästchen zu öffnen.
Innen liegt ein schwarzes Tuch mit weißen oder Silbernen Fäden, darin ist ein schwerer Gegenstand eingeschlagen, der sich wie ein Messer anfühlt. Als Tami das Tuch öffnet, sieht sie einen silbernen, polierten Dolch, auf dessen Klinge seltsame schwarze Zeichen eingraviert sind. Als ihre Hand über den Gegenstand streicht, meint sie einen Windhauch zu spüren und einen dunklen Schatten zu sehen, als wäre jemand am Fenster vorbei gegangen. Ein kalter Schauer läuft ihr den Rücken herunter.

Ferygan, der Tami gespannt zusieht, fällt nichts besonderes auf.

Tami Wolfsbrut

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« Antwort #179 am: 04.02.2015, 14:29:05 »
Tami schlägt das Tuch schnell wieder zu.

"Igitt", sagte sie und schüttelte sich dabei. "Das fass ich nicht an. Das fühlt sich so... böse an."

Lieber versucht sie ihr Glück an dem Eichenkästchen, das Ferygan gefunden hatte, aber hier ist der Schlossmechanismus zu stabil, vielleicht gar etwas verrostet, als dass sie ihn mit ihren dünnen Fingern oder Hilfsmitteln bewegt bekäme.[1] Das dunkle Kästchen dagegen scheint gar kein Schloss zu besitzen. Tami betrachtet es genauer, ob sie nicht doch erkennt, wie man es öffnen kann.[2]
 1. disable device = 13
 2. perception = 20
« Letzte Änderung: 04.02.2015, 14:31:07 von Tami Wolfsbrut »
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