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Autor Thema: Prolog: Den Puls der Makropole spüren  (Gelesen 74438 mal)

Beschreibung: Neue Eindrücke, alte Erinnerungen

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Luther Engelsnot

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Prolog: Den Puls der Makropole spüren
« Antwort #75 am: 15.10.2014, 19:38:43 »
Legorion schaut sich die Zeitung an und muss schnell feststellen, dass es keine wirkliche Zeitung ist, eine Sache, die es auch nur auf manchen Planeten gibt. Nirgendwo steht ein Name oder ein Datum, aber die gesamte restliche Aufmachung schreit nach einer Sammlung von Neuigkeiten. Der Techpriester klappt sie auf und sieht, dass die Zeitung nur aus einer Seite besteht mit einigen Schlagzeilen samit kleinen Nachrichtentext. Die Schlagzeilen kann er schnell zwischen einem Schluck Recaf überfliegen.
“Feierliche Verbrennung des Lexographen Tobias Schreiber“
“Tag des Heiligen Suzzum steht kurz bevor“
“Haus Rosa erwirbt rechte an Spukfabrik im Distrikt Neun“
“Haus Gotha errichtet Statue zu Ehren von Suzzum“
“Haus Elden angeklagt! Vernachlässigung seiner Pflichten“
“Bandenkrieg am Drehkreuz“
“Erneute Proteste gegen Geschworene Eintreiber“
« Letzte Änderung: 15.10.2014, 19:38:50 von Luther Engelsnot »
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Alpherius Vin

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Prolog: Den Puls der Makropole spüren
« Antwort #76 am: 17.10.2014, 15:00:35 »
"Ah, sehr gut, sehr gut. Nun, ich werde zunächst die Kapelle des Gotti-Imperators aufsuchen, um ein wenig Andacht zu halten und um seinen Beistand zu beten! Begleitung ist mir sehr willkommen. Aber zunächst eine kleine Stärkung."

Mit diesen Worten macht sich der Adept über das Essen her, um anschließend, wie erwähnt, die besagte Kapelle aufzusuchen.

Prolog: Den Puls der Makropole spüren
« Antwort #77 am: 17.10.2014, 20:10:09 »
Legorion flucht leise und wünscht sich, dass er weniger neugierig ist.
"So viele interessante Artikel."
Der Techpriester schüttelt entschuldigend den Kopf und meint:
"Ich möchte zunächst alles lesen, was hier geschrieben steht um einen Überblick zu bekommen.
Anschließend würde ich euch auch in die Messe begleiten, aber das wird noch etwas dauern.
Ich würde gerne die Zeitungsarchieve und Geschichts-Museen aufsuchen, um mir grundlegendes Wissen über diesen Planeten einzuholen. Welche politische, organisatorische und prägende Ereignisse haben sich ereignet?
Ich will das Herz des Planeten verstehen lernen, um seine Bewohner zu verstehen."

Luther Engelsnot

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Prolog: Den Puls der Makropole spüren
« Antwort #78 am: 18.10.2014, 10:30:58 »
Während die ersten frühstücken, beginnt Legorion den ersten Artikel dieser merkwürdigen Zeitung zu lesen.
Am heutigen Tag, dem achtzehnten Zahn des verzahnten Ellipsenrad, wird feierlich Lexograph Tobias Schreiber in einer seltenen Feuerbestattung, auf dem Platz der Erinnerungen, beigesetzt. Eine Ehre für jedes Mitglied von Suzzum, welches er nicht war, und ein Gräuel für die meisten Fremdweltler. Dennoch bleibt ihm somit der Ruhm verwehrt, auch nach dem Tod Suzzum zu dienen, wie es einem treuen Gläubigen des Heiligen gebührt. Der Grund für diese besondere Behandlung ist ebenso unbekannt, wie der Grund für seinen Tod. Den offiziellen Berichten nach wurde er am Abend des zehnten des verzahnenden Ellipsenrades tot am Rande des Fremdenviertels, nahe dem Schraubdistrikt fünf aufgefunden. Das Administratum spricht von einer kleinen Tragödie, die ein geschätztes Mitglied von Ihnen befallen hat. Jedoch wurde jeder Hinweis auf einen Mord abgeschmettert und die offiziellen Untersuchungen durch die Eingeweihten sowie dem Adeptus Arbites sprechen von einem Selbstmord. Die Gründe bleiben jedoch verschleiert. Dennoch soll an diesem Tag sein Wirken im großen Getriebe der Verwaltung und dem Eintreiben des Zehntes, eine völlig veraltete Tradition aus der Vergangenheit, gewürdigt werden und das Adetus Administratum bittet darum, dass die Totenruhe und Zeremonie nicht gestört wird.
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Ratcatcher Skie

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Prolog: Den Puls der Makropole spüren
« Antwort #79 am: 18.10.2014, 21:08:25 »
Nach einer Nacht voller aufwirbelnder Träume wird Skie erst wach, als aus der Sprechanlage eine Stimme ertönt. Die Straßenmusikerin streckt sich ausgiebig - das bequeme Bett will genossen werden -, erfrischt sich, kleidet sich an und findet sich kurze Zeit später zusammen mit den anderen Akolythen im Gemeinschaftsraum ein.
Beim Anblick und Duft des reichhaltigen Frühstücks läuft der Vagabundin das Wasser im Mund zusammen. Solche üppigen Mahlzeiten ist sie so früh am Tag nicht gewöhnt. Sie setzt sich an den Tisch, reibt sich die Hände und schaut zur Decke empor. "Gepriesen sei der Gott-Imperator für seine Gaben," spricht Skie ein Stoßgebet, das keineswegs geheuchelt ist. Trotz ihrer Hexengabe ist sie felsenfest davon überzeugt, eine gute Tochter des Imperiums zu sein.
Angesichts des Angebots an verschiedenen Speisen kann sich die junge Frau nicht gleich für eine davon entscheiden, aber sie hilft sich, indem sie eine Münze herausholt und in die Luft schnippt. "Kopf - Wurst, Zahl - Käse," beschließt die Sängerin kurzerhand und fängt die Münze mit der anderen Hand auf. Als sie diese Öffnet, zeigt die Münze das stilisierte lorbeergeschmückte Haupt des Gott-Imperators. "Das Schicksal hat entschieden - Wurst soll es sein," kommentiert Skie, nachdem sie die Münze weggesteckt hat. Prompt greift sie zum Messer, schneidet sich ein Stück Brot ab und belegt dieses mit einer üppigen Ladung Wurst.
"Wir haben uns ein wenig umgehört," greift die 'Rattenfängerin' dabei Legorions Frage auf. "Von dem was man so hört, ist man als Außerweltler mit Suzzum schlecht beraten, will man Ruhm und Reichtum verdienen. Aaaaaußer man bandelt mit dem erstaunlich erfolgreichen Haus Rosa an," erzählt sie dramatisch, "und da wird es interessant. Die Leute reden nicht gerne über dieses Haus, als würde allein der Name die Zunge stechen." Die Stimme der Leerentochter, ihre Gesten und Mimik lassen das Haus Rosa in ihrer Erzählung unheimlich wirken.
Die Pläne von Alpherius und Legorion überraschen Skie nicht wirklich. Das, was der Letztere vorhat, passt in ihren Augen ganz gut zu einem Techpriester. Sie selbst hat natürlich andere Talente, Tricks und Vorlieben.
"Viki und ich nehmen uns der lebenden Herzen an. Wir lauschen, ob uns ein Vögelein das eine oder andere Ding zuzwitschert," tut sie ihre Absicht kund und wechselt einen Blick mit Oivikki. Die Musikerin glaubt aber nicht, dass ihr Freundin etwas gegen diese Vorgehensweise hat, die ihnen ja auch nicht neu wäre.
Die junge Weltenwanderin vertilgt das erste Brot und stellt fest, dass sie sich immer noch mit diesem leckeren Essen vollstopfen könnte. So eine Gelegenheit kommt ja nicht jeden Tag. "Solange wir hier wohnen, eigentlich schon, aber Völlerei ist keine Sünde, wenn man das Hungern gewöhnt ist!" Sie schlägt ihren eigenen Orakelspruch von vorhin in den Wind und kostet nach und nach von allem etwas - vom Käse, von den Früchten, dem anderen Fleisch, und ist den Heiligen Ordos wieder einmal vom Herzen dankbar.
Nach der stärkenden Mahlzeit bleibt Skie nicht lange sitzen. Sie steht auf und wandert durch den Raum, lässt ihren Blick schweifen und summt ein Lied, dasselbe Lied, das sie an dem denkwürdigen Tag gespielt hat, als Oivikki sie vor den Scharfrichtern der Unterhive-Ganger gerettet hatte:
"Sweet little bird
Needs a kind word
Once in a while, once in a while;
Come, sweet one, flap
Right on my lap,
I'll make you smile, I'll make you smile."
« Letzte Änderung: 18.10.2014, 21:14:20 von Ratcatcher Skie »
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Luther Engelsnot

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Prolog: Den Puls der Makropole spüren
« Antwort #80 am: 21.10.2014, 23:26:09 »
Die Akolythen stärken sich bei dem Frühstück, welches eher ruhig verläuft, und Legorion studiert einen weiteren Artikel. Den nächsten auf dieser merkwürdigen, selbst gestalteten Zeitung, dessen Ursprung noch ein Mysterium ist.
Am siebenundzwanzigsten Zahn des verzahnten Ellipsenrad findet das alljährliche Fest zur Ehren des Heiligen Suzzum stand. Ein Tag großer Freude, an dem wir uns alle daran erinnern, warum Suzzum das geworden ist was es ist und wir für wenigstens einen Tag die Bürde unserer Verpflichtungen vergessen können. Doch selbst dies ist kein Tag der Müßigkeit und so findet die alljährliche Messe im großen Dom der Rädermacher statt. Ein Ereignis, welche sich an der Grenze zwischen dem hochgeschätzten Adel und den einfachen Gläubigen stattfindet, im gezackten Viertel der Erhebung. Eine seltene Gelegenheit selbst für die armen Außenweltler im Lichte unseres großen Propheten zu baden. Preist Suzzum und den Gott-Imperator.“
Ein durchaus interessanter Artikel, doch dann es ist auch schon soweit. Während Skie mit Oivikki sich auf den Weg ins Fremdenviertel macht, möchte Alpherius die Kathedrale besuchen. Die drei verabschieden sich, während der Rest zurückbleibt. Ein kleines Stück begleiten die beiden Frauen den alten Mann durch die Straßen der Stadt.
Jetzt am Vormittag ist auf den Straßen weit weniger los. Nur einig gebückte Gestalten in grauen Anzügen räumen den Müll des Vortages weg. Der Geruch von Alkohol, verbranntem und Schweiß hängt jedoch immer noch schwer in der Luft. Sie hören regelmäßig das Rauschen der Magnetbahn in der Ferne und das leichte Fiepen, welches nicht ganz verschwindet und nur zu hören ist, wenn absolute Stille herrscht. Sie durchstreifen die ewig grauen Korridore, bis einer davon sich auf einen Platz öffnet.
Mitten im Betonbau erhebt sich ein prachtvoller Brunnen, der mit unzähligen Statuen umstellt sind. Darunter ein Mann in einer Servorüstung, ähnlich der Statue draußen vor der Stadt. Ein imperialer Offizier, ein Priester, ein Techpriester, ein aufgetakelter Adliger, ein einfacher Schreiber und zur Überraschung der drei, einer der legendären Engel des Todes, eine legendäre Sagengestalt, von der man viel hört, aber die wenigsten, sie eingeschlossen, sie je zu Gesicht bekommt. Um sie herum gibt es unzählige kleinere Geschäfte und gegenüber des Tunnels, aus dem sie gekommen sind, erstreckt sich die große Kathedrale, direkt mit der Makropole verwachsen, thront das schwarze, gotische Gebäude mahnenden über dem Platz.
Die riesige Doppelflügeltür ist geschlossen und auf ihr prangt das heilige Abbild des Gott-Imperators mit goldener Rüstung und Lorbeerkranz, wie er einen weiteren Mann, der vor ihm kniet, berührt und ein Leuchten von ihm ausgeht, während Engelsflügel aus seinem Rücken sprießen. Die beiden Männer sind jedoch sehr stilisiert, weswegen das Erkennen weiterer Details schwer fällt.
Dennoch ist nun der Moment gekommen sich zu verabschieden. Während Alpherius zur Kathedrale geht, werden sich Oivikki und Skie anderweitig umhören. Alpherius hingegen trottet zur großen Doppelflügeltür und sieht die kleine Tür daneben, die geöffnet ist. Vorsichtig tritt er ein und vernimmt sofort die kräftigen Töne von Orgelmusik, den Geruch nach Weihrauch und das riesige Innere des Gebäudes. Überall hängen goldene Kerzenleuchter und unzählige Bankreihen erstrecken sich vor einem reich geschmückten Altar. Große Wandgemälde zeigen verschiedene Taten des Gott-Imoperators und seiner Heiligen. Dennoch ist die Kathedrale überraschend leer, bis auf einen etwas älteren Priester mit getrübten Blick und einer reich verzierten Robe samt Hut, der fast zu schwer und prunkvoll für den alten Mann wirkt. Er ist über den Altar gebeugt und liest ein Buch, während einige kleinere Engelchen in den oberen Galerien umher tollen.
Der Techpriester hingegen liest in dieser Zeit den nächsten Artikel.
Vor einer Woche hat das Haus Rosa, völlig überraschend, die Manufaktur Onyxstein gekauft und verkündet, dass diese ehrenwerte Stätte, die bereits Suzzum selbst mit Waffen versorgt haben soll, wieder im alten Glanze erstrahlen wird. Eine wirklich überraschende Wendung von Haus Rosa, haben sie doch in der Vergangenheit mit vielen Traditionen gebrochen und sich selten um so etwas geschert. Noch überraschender ist jedoch die Tatsache, dass selbst das Adeptus Mechanicus die Manufaktur Onyxstein für nicht mehr verwendbar erklärt hat. Die genauen Umstände bleiben jedoch bis heute ungeklärt und viele der Einwohner Reden vom Fluch der blutigen Hand. Ein Legende, die bis heute nicht tot zu bekommen ist, aber von jeder offiziellen Stelle dementiert wurde. Es bleibt spannend, ob Haus Rosa Ihr Versprechen halten kann und was sie wirklich planen. Angeblich versucht Haus Konstant bereits ebenfalls das Recht an der Manufaktur Onyxstein zu erwerben, angeblich auf Grundlage von uralten Eiden. Allerdings sind dies bisher nur unbestätigte Gerüchte.
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Alpherius Vin

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Prolog: Den Puls der Makropole spüren
« Antwort #81 am: 24.10.2014, 20:07:26 »
Still und andächtig bewegt sich der alte Mann Alpherius Vin durch die erhabene Halle, einmal mehr staunend über die Pracht, die solchen Orten inne wohnt. Dann, als er den Würdenträger am Altar erreicht, bleibt der graue Adept in respektvollem Abstand stehen, um sich leise zu räuspern. Ein offenes Wort wagt er nicht, zu sehr eingeschüchtert ist er von der Eindrücken der letzten Minuten. Vergleichbares gibt es nicht auf seiner öden, kargen und zweckmäßigen Heimatwelt.

Ratcatcher Skie

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Prolog: Den Puls der Makropole spüren
« Antwort #82 am: 25.10.2014, 13:48:23 »
Bevor Skie zusammen mit Oivikki und Alpherius das 'Leerenrad' verlässt, holt sie sich als erstes ihre Waffen. Sie erwartet zwar nicht unbedingt Ärger und löst Konflikte vorzugsweise mit Worten, aber es gibt manchmal Menschen, die ihrerseits auf Ärger aus und für Worte undurchdringlich sind - nicht aber für Schwerter und Pistolenschüsse. Das fesche rosa Tuch um die Klinge an ihrem Instrument behält die Vagabundin aber.
Nun, da es noch früh am Tag ist, besteht kein Grund zur Eile, und die Straßenmusikerin kann sich ungestört umblicken. Gewaltige Bauten, wie etwa die Kathedrale, sind für sie kein so seltener Anblick wie für Alpherius, aber die junge Frau weiß die ehrfurchtgebietende Atmosphäre zu würdigen. Allerdings will sie sich nicht beim Gotteshaus aufhalten, sondern beschreibt lediglich das Aquila-Zeichen mit der Hand vor der Brust und schlägt zusammen mit Oivikki einen anderen Weg ein - in Richtung weniger gottesfürchtiger Gegenden, in denen Geschäfte florieren, Throne fließen und auch viele Neuigkeiten ausgetauscht werden. Skie will sich nicht sofort in die Untiefen der Makropole stürzen, sondern zunächst das Fremdenviertel ausgiebig erkunden. Eventuell ergeben sich einige Kontakte, die den Akolythen von Nutzen sein könnten, wenn sie erst der Dunkelheit auf die Spur kommen.
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Luther Engelsnot

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Prolog: Den Puls der Makropole spüren
« Antwort #83 am: 25.10.2014, 21:37:31 »
Der alte Priester schaut überrascht auf, als er das Räuspern hören kann. Mit einem verquollenen Gesicht und nicht ganz klarem Blick mustert dieser Alpherius. Er kommt mit einem gebückten Rücken hinter dem Altar hervor und antwortet mit heiserer Stimme.
„Was führt euch zu dieser Uhrzeit in die Hallen des Gott-Imperators, Fremder?“
Seine Nase wirkt leicht gerötet und sein Gang etwas unstetig.

Skie und Oivikki streifen dagegen durch die Betontunnel der Stadt. Doch so früh am morgen scheint das Leben hier nicht sehr ausgereift und sie begegnen nur selten anderen Leuten. Meist Reinigungskräften oder seltener einem Boten mit einer gelben Umhängetasche, robuster Lederkleidung und einem kurzen Haarschnitt. Erst nach und nach machen die Geschäfte in den Straßen auf und auch der große Platz vor dem Bahnhof ist noch leer. Es scheint als wäre das Fremdenviertel kein Ort für Frühaufsteher. Dennoch können sie verschiedenste Orte entdecken wie „Bobs Waffenschieberei“, „Vermittelung Electra und Söhne“, „Suzzum Wurst drumherum“, „Silberstein und Söhne“, „Schneiderei Rouge“ und noch viele ähnliche Geschäfte. Die Bars der Stadt hingegen sind alle noch geschlossen, auch wenn ihnen beim Erkunden gleich ein ganzes Dutzend auffallen.

Währenddessen liest der Techpriester, der kein Interesse hat, sich unbedingt jetzt unter die Leute zu mischen den nächsten Artikel, der nicht unbedingt etwas spannendes verspricht. Anderseits geht es Legorion auch nicht darum. So vertieft dieser sich in den nächsten Bericht.
“Das ehrenwerte und hohe Haus Gotha hat am heutigen Tage verkündet, dass sie den treuen, hart arbeiteten Bewohnern von Suzzum ein neues Monument errichten, damit diese vom Anblick allein inspiriert werden, anstatt von den Geschworenen Eintreibern. Zusätzlich sollen alle stetig daran erinnert werden, dass schon immer große Opfer nötig gewesen sind, damit Suzzum zu der großartigen Stadt geworden ist, die es bis zum heutigen Tage ist. Aus diesem Grund wird auf dem Platz des blutigen Widerstands wider des Kriegsmeisters eine Statue zu Ehren von Suzzum errichtet. Diese soll zeigen wie Suzzum selbst den unaussprechlichen Kriegsmeister in die Knie gezwungen hat, um Suzzum von den Verrätern zu befreien. Aufgrund der Größe des geplanten Projektes werden einige Wohnhubs in direkter Nähe abgerissen. Ein Opfer das die Bewohner mit Freuden bringen werden, wie die Geschworenen Eintreiber und Haus Gotha versichert hat. Bisher gab es keine gegenteilige Stimmen. Jedoch konnte auch keiner der Bewohner gefunden werden, um sie zu einer Stellungnahme zu bewegen.“
« Letzte Änderung: 25.10.2014, 23:57:13 von Luther Engelsnot »
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Prolog: Den Puls der Makropole spüren
« Antwort #84 am: 26.10.2014, 11:03:15 »
Legorion ließt die Artikel leise vor, so dass auch Vladislav Golesh van Strathen und Yalra Kanaan Al-Rashid das Geschriebene vernehmen können. Nachdem er auch den 4. Bericht gelesen hat, hebt er den Kopf und fragt in die verbliebene Runde:
"Hat einer der Anwesenden eine Vorstellung davon, wer genau dieser Suzzum war? - Anlegen als
003 - (heiliger) Suzzum - Hintergrund, Stellung gegenüber dem Imperator.
Weitere Begriffe, welche nach einer Definition verlangen werden in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet;
001 - Ellipsenrad - Zeiterfassung
002 - Kriegsmeister - / Wiederstand durch 'Verräter'
Möchte mich jemand gleich zu den Archiven begleiten, wenn Nahrungsaufnahme und Lesevorgang abgeschlossen sind?"

Ratcatcher Skie

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Prolog: Den Puls der Makropole spüren
« Antwort #85 am: 26.10.2014, 14:27:53 »
"So ruhig hier," wundert sich Skie ein wenig über die derart verschlafene Stimmung im Fremdenviertel. Unaufhörlich summende und piepende Maschinen zählen für die Leerentochter, die den Großteil ihres Lebens auf Raumschiffen und -stationen verbracht hat, nicht.
"Brauchst du etwas Bestimmtes?," fragt sie Oivikki, während die beiden Frauen sich in der Gegend umschauen. "Oder lassen wir uns wie Asteroiden durch die Gegend treiben?"
Sofern die Ex-Gangerin keine Pläne hat, würde die Straßenmusikerin ihrem letzten Vorschlag folgen und weiter durch die Tunnel und Straßen ziehen. Etwas hat sie allerdings im Fokus, nämlich Orte, die sich für öffentliche Auftritte eignen. Etwa größere Plätze, Gallerien oder Hallen. Ein wenig hofft sie, an einem derartigen Ort den einen oder anderen lokalen Künstler vorzufinden - wenn diese Zunft nicht auch bis zur Mittagsglocke schläft.
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Alpherius Vin

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Prolog: Den Puls der Makropole spüren
« Antwort #86 am: 27.10.2014, 17:29:43 »
"Ich suche Beistand durch den allmächtigen Gott-Imperator, auf dass er meinen Weg erleuchten möge!"
beantwortet der Adept mit leicht zittriger Stimme die Frage des Geistlichen.
"Außerdem bin ich, wie ihr bereits sagtet, ein Fremder, und wo, wenn nicht in der erhabenen Halle der Kirche,
kann man sich in der Fremde zurechtfinden?" führt Alpherius Vin, gestützt auf seinen Stock, weiter aus.
"Mein Name ist Alpherius Vin, treuer Diener des Adeptus Administratum. Und mit wem habe ich das Vergnügen, wenn ich mir die Frage erlauben darf?" fragt er weiter, aufrichtig interessiert. 

Luther Engelsnot

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« Antwort #87 am: 27.10.2014, 23:38:47 »
Der Priester antwortet nur zögerlich. Wirkt einen Moment wieder unstetig auf den Beinen.
„Natürlich, natürlich. Wo sonst. Wo der Glaube ist, ist die Heimat oder so.“
Gackert er rau und schiebt die schwere Haube zu recht.
„Ihr habt die Ehre mit dem großartigen Bischof Harum Nikodemus zu reden.“
Verkündet er stolz und hält sich dann am Altar fest, um nicht umzufallen.
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Alpherius Vin

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« Antwort #88 am: 28.10.2014, 21:26:01 »
"Es ist mir eine Freude euch kennen zu lernen, Herr Bischof Harum Nikodemus!" verkündet der alte Mann würdevoll, allerdings auch leicht irritiert. "Verzeiht mir meine forsche Frage, aber...ist mit euch alles in Ordnung?" fragt er besorgt. Dabei versucht Vin, seine Verwirrung so gut wie möglich zu verstecken...die Gestalt vor ihm hat mit seiner Vorstellung eines Bischofes nur bedingt etwas zu tun.

Luther Engelsnot

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« Antwort #89 am: 29.10.2014, 14:52:54 »
Der Bischof mustert Alpherius interessiert und schüttelt dann den Kopf, während sein Kopf rot anläuft. Offensichtlich ist die Nachfrage nicht gerade auf den fruchtbarsten Boden gefallen.
„Wie kommt ihr nur auf so etwas!? Mit mir ist alles in Ordnung. Bestens, oder zweifelt Ihr etwas am Gott-Imperator?“
Fragt er aufgebracht und leicht undeutlich klingend.

Skie und Oivikki erkunden derweil weiter die Stadt und stoßen über einige offene Plätze, die sich für ein kleine Vorstellung eignen würden. Manchmal stolpern sie sogar über eine kleine Bühne. Es scheint also durchaus, dass es hier Plätze für Künstler und Unterhalter gibt. Doch Skie entdeckt sogar noch mehr, hinter einer der Bühne lehnt eine einzelne Gestalt. Sie sitzt mit den Rücken an die Rückwand der Bühne gelehnt und trägt einen schwarzen Vollkörperanzug aus Seide. Sein Gesicht ist mit einer weißen Theatermaske bedeckt, die ein stilisierte trauriges Gesicht zeigt. In seinen Hände befindet sich eine kleine Ukulele und er klimpert einige traurige Töne.
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