Die Akolythen stärken sich bei dem Frühstück, welches eher ruhig verläuft, und Legorion studiert einen weiteren Artikel. Den nächsten auf dieser merkwürdigen, selbst gestalteten Zeitung, dessen Ursprung noch ein Mysterium ist.
Am siebenundzwanzigsten Zahn des verzahnten Ellipsenrad findet das alljährliche Fest zur Ehren des Heiligen Suzzum stand. Ein Tag großer Freude, an dem wir uns alle daran erinnern, warum Suzzum das geworden ist was es ist und wir für wenigstens einen Tag die Bürde unserer Verpflichtungen vergessen können. Doch selbst dies ist kein Tag der Müßigkeit und so findet die alljährliche Messe im großen Dom der Rädermacher statt. Ein Ereignis, welche sich an der Grenze zwischen dem hochgeschätzten Adel und den einfachen Gläubigen stattfindet, im gezackten Viertel der Erhebung. Eine seltene Gelegenheit selbst für die armen Außenweltler im Lichte unseres großen Propheten zu baden. Preist Suzzum und den Gott-Imperator.“
Ein durchaus interessanter Artikel, doch dann es ist auch schon soweit. Während Skie mit Oivikki sich auf den Weg ins Fremdenviertel macht, möchte Alpherius die Kathedrale besuchen. Die drei verabschieden sich, während der Rest zurückbleibt. Ein kleines Stück begleiten die beiden Frauen den alten Mann durch die Straßen der Stadt.
Jetzt am Vormittag ist auf den Straßen weit weniger los. Nur einig gebückte Gestalten in grauen Anzügen räumen den Müll des Vortages weg. Der Geruch von Alkohol, verbranntem und Schweiß hängt jedoch immer noch schwer in der Luft. Sie hören regelmäßig das Rauschen der Magnetbahn in der Ferne und das leichte Fiepen, welches nicht ganz verschwindet und nur zu hören ist, wenn absolute Stille herrscht. Sie durchstreifen die ewig grauen Korridore, bis einer davon sich auf einen Platz öffnet.
Mitten im Betonbau erhebt sich ein prachtvoller Brunnen, der mit unzähligen Statuen umstellt sind. Darunter ein Mann in einer Servorüstung, ähnlich der Statue draußen vor der Stadt. Ein imperialer Offizier, ein Priester, ein Techpriester, ein aufgetakelter Adliger, ein einfacher Schreiber und zur Überraschung der drei, einer der legendären Engel des Todes, eine legendäre Sagengestalt, von der man viel hört, aber die wenigsten, sie eingeschlossen, sie je zu Gesicht bekommt. Um sie herum gibt es unzählige kleinere Geschäfte und gegenüber des Tunnels, aus dem sie gekommen sind, erstreckt sich die große Kathedrale, direkt mit der Makropole verwachsen, thront das schwarze, gotische Gebäude mahnenden über dem Platz.
Die riesige Doppelflügeltür ist geschlossen und auf ihr prangt das heilige Abbild des Gott-Imperators mit goldener Rüstung und Lorbeerkranz, wie er einen weiteren Mann, der vor ihm kniet, berührt und ein Leuchten von ihm ausgeht, während Engelsflügel aus seinem Rücken sprießen. Die beiden Männer sind jedoch sehr stilisiert, weswegen das Erkennen weiterer Details schwer fällt.
Dennoch ist nun der Moment gekommen sich zu verabschieden. Während Alpherius zur Kathedrale geht, werden sich Oivikki und Skie anderweitig umhören. Alpherius hingegen trottet zur großen Doppelflügeltür und sieht die kleine Tür daneben, die geöffnet ist. Vorsichtig tritt er ein und vernimmt sofort die kräftigen Töne von Orgelmusik, den Geruch nach Weihrauch und das riesige Innere des Gebäudes. Überall hängen goldene Kerzenleuchter und unzählige Bankreihen erstrecken sich vor einem reich geschmückten Altar. Große Wandgemälde zeigen verschiedene Taten des Gott-Imoperators und seiner Heiligen. Dennoch ist die Kathedrale überraschend leer, bis auf einen etwas älteren Priester mit getrübten Blick und einer reich verzierten Robe samt Hut, der fast zu schwer und prunkvoll für den alten Mann wirkt. Er ist über den Altar gebeugt und liest ein Buch, während einige kleinere Engelchen in den oberen Galerien umher tollen.
Der Techpriester hingegen liest in dieser Zeit den nächsten Artikel.
Vor einer Woche hat das Haus Rosa, völlig überraschend, die Manufaktur Onyxstein gekauft und verkündet, dass diese ehrenwerte Stätte, die bereits Suzzum selbst mit Waffen versorgt haben soll, wieder im alten Glanze erstrahlen wird. Eine wirklich überraschende Wendung von Haus Rosa, haben sie doch in der Vergangenheit mit vielen Traditionen gebrochen und sich selten um so etwas geschert. Noch überraschender ist jedoch die Tatsache, dass selbst das Adeptus Mechanicus die Manufaktur Onyxstein für nicht mehr verwendbar erklärt hat. Die genauen Umstände bleiben jedoch bis heute ungeklärt und viele der Einwohner Reden vom Fluch der blutigen Hand. Ein Legende, die bis heute nicht tot zu bekommen ist, aber von jeder offiziellen Stelle dementiert wurde. Es bleibt spannend, ob Haus Rosa Ihr Versprechen halten kann und was sie wirklich planen. Angeblich versucht Haus Konstant bereits ebenfalls das Recht an der Manufaktur Onyxstein zu erwerben, angeblich auf Grundlage von uralten Eiden. Allerdings sind dies bisher nur unbestätigte Gerüchte.