Master Bosco Matthew Jenkins
Ein kleines Insekt, mit großen, farbenfrohen Flügeln erhob sich von einer gelben Blume und flog lautlos über ihre Köpfe hinweg. Von einem kühlen Windhauch begleitet, wogen die Blätter des nahen Baumes knisternd in ihrer Verästelung. Die saftig grünen Wiesen vor ihrem Blickfeld neigten sich im Takt zu dem plötzlichen Frösteln, welches den Nacken des alten Koboldes erfasste. Unterdessen schwieg die Eiserne Königin eine Weile und richtete ihre Aufmerksamkeit verträumt auf die sich langsam und stetig senkende Sonne am Horizont, als würde sie lediglich der Musik lauschen und den Worten Master Bosco Matthew Jenkins nur schwerlich Gehör schenken können. Der Downtown Gentleman wurde von einem schleichenden Gefühl der Trauer erfasst, welches von der güldenen Jungfrau sprichwörtlich auszugehen schien, obwohl ihre metallernen, starren Züge keine Veränderung aufweisen konnten. Ihre Stimme vibrierte vor unendlicher, jahrtausendlanger Trauer, als sie erneut zu sprechen begann.
"Dort, siehst du die ewig grünen Haine, die lebendige Natur zu unsren' Füßen liegen? Spürst du Mutter Natur, von eures Gleichen genannt Avalonnye, in all ihrer Pracht - wie ein einst beschlossener Pakt mit den Gestirnen euch das ewige Licht der Sonne schenkt, unter dessen Obhut ihr gedeiht und das pure Leben lebt'?"
Ein fernes, kaum hörbares Grollen kündete von einem nahenden Unwetter. Der erst so strahlend blaue Himmel zeigte plötzlich durchsickernde, weiße Wolkenfäden, welche sich an den Himmelswinkeln zu einer grauen Wolkenwand formten.
"All das ist vergangen, wie Tränen im Regen."
Langsam wandte sich die Eiserne wieder an Bosco. Als sich ihre Blicke trafen, bemerkte er, wie das Flackern in ihren Augen einem matten, dunklen Ockergelb wich.
"Doch uns trifft keine Schuld. Weder Thorald, der Herr der Stürme, noch die Ausübung von zügelloser Magie war daran Schuld. Es ist ein Krieg, ein Streit, der vor milliarden Jahren das Universum erschütterte! Tyr Na nOg ist dort draußen! Doch kein Herr führt die Maschinerie! Er kommt hierher um den Kontrollraum zu öffnen. Doch nur das Grim Noria kann darüber verfügen! Darum das Uhrwerk... Der Turm... Er muss sich öffnen! Das Uhrwerk muss Tyr Na nOg finden! Doch dafür brauche ich dich Bosco, du musst dafür Sorge tragen und den Zusammenhang finden. Hinter den Vorhang blicken, welcher meine Sicht versperrt! Es ist so dunkel hier, ich spüre die Fesseln an meinem Körper zerren."
Langsam hob sie ihre Arme und starrte verloren auf beide Handgelenke, bevor sie erneut Bosco fixierte.
"Es tut mir so unendlich Leid Bosco. Ich fürchte jedoch, du weißt bereits... Dass dies alles hier nur ein Traum ist?"
Ein nahes Donnern geleitete die ersten Regentropfen, welche auf den Ort des Geschehens herabsanken und sich wie ein kalter, sanfter Schauer über die Wiesen und Felder legten. Leise prasselte er auf die beiden nieder; Wasser perlte von den runenverzierten Gesichtsplatten der Eisernen Königin. Ein pochender Schmerz nagte plötzlich an Boscos rechter Hand.
"Du wärst an dem Schock gestorben, hätte ich dein Bewusstsein nicht in dem Strudel der Zeit gefunden und dir einen Teil von mir gegeben. Vielleicht halten sie dich für tot, mein treuer, tapferer Bosco... Dann kannst du diese Gegebenheit in einen Vorteil verwandeln."