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Autor Thema: Stadt ohne Gnade  (Gelesen 25105 mal)

Beschreibung: [Downtown Blues, Teil 1 ~ Die rechte Hand des Gesetzes und andere Geschichten...]

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Barry Gamble

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #150 am: 26.12.2014, 19:49:22 »
Barry wurde nicht weniger nervös, als Bernadette ihn davon abhielt, auf seinen Lawbringer loszustürzen und einen Funkspruch abzusetzen. Er hatte keine Zeit! Angespannt und nervös, wie er war, nahm er ohne weiteres Wort dann das Angebot an, Bernadettes erstaunliches Gefährt zu nutzen, um Bericht zu erstatten.
„Constable Gamble aus Godrien an Supervizor“, meldete er sich an und arbeitete das, was er sagen wollte und sollte, schnell herunterrattern, aber deutlich sprechend, ab:
„Ich erbitte sofortige Verstärkung zu meiner aktuellen Position, Kromdale, Ebene MinusVier-Drei. Ein bewaffneter Konflikt wurde vorläufig geklärt. Räumtrupp, Gefangenentransport und Wache für abgestellte Lawbringer werden benötigt. Eventuell weitere Unterstützung. Gefahr ist in Verzug. Zylinder Master Bosco Jenkins wurde von unbekannten Tätern verschleppt. Die Zauberspur sinkt hinab in Richtung der Minen. Miss Bernadette, Abteilung Downtown, und ich sind vor Ort und nehmen die Verfolgung auf.“
Er wartete die Bestätigung von Seiten des Supervizors ab und wandte sich dann an Bernadette. Sie war schon ein erstaunliches Mitglied der Gentlemen. Barry konnte sich nicht erinnern, jemals mit einer so menschlichen Maschine zu tun gehabt zu haben. Zusammen mit ihrem eigenständig handelnden Lawbringer bot sie ein zugleich faszinierendes wie respekteinflößendes Bild ab. Würde Barry nicht so unter Zeitdruck stehen, hätte er nun wahrscheinlich die Gelegenheit genutzt, sich näher mit den beiden zu befassen.
„Ich weiß nicht, was hier gerade geschehen ist“, beeilte er sich, aufgeregt, „und ob diese Zauberspur mit dem Angriff auf mich und meinen Partner zusammenhängt, doch ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir weiterhin helfen könnten. Wir wurden genau hier mit einer Blitzgranate außer Gefecht gesetzt und ich kann nicht sagen, wohin sie meinen Partner gebracht haben, aber er ist in großer Gefahr!“
Die Angst hatte sich wie ein kratziges Etwas in seiner Kehle breit gemacht. Er konnte nur zur Eisernen beten, dass seinem Opa nichts zu gestoßen war… dass Barry nicht zu spät kam!
„Die Zeit rennt uns davon! Das war kein einfacher Überfall, sondern ein kaltblütiger Mordanschlag an mir, denn sie wollten mich bewusstlos nach Mydfogg runterwerfen, und… ich weiß nicht, was sie mit meinem Partner vorhaben. Doch sie müssen noch in der Nähe sein. Der Augenzeuge, der mir das Leben gerettet hat, sagte, gab mir den Hinweis, dass sie wahrscheinlich in einem der angrenzenden Lagerhäuser sind. Wenn Sie mir helfen wollen, sehen Sie sich nach Spuren um, die die Täter hinterlassen haben könnten. Oder Türen in der Nähe. Bitte“, flehte er, „verschwenden wir keine Zeit mehr. Diese drei Strolche und diese Zauberspur haben mich schon genug von der Suche abgehalten.“
Ob Bernadette sich ihm anschließen würde oder der Zauberspur nachgehen würde oder ob sich ihre Ziele als ein und dasselbe herausstellen würde, war Barry gerade weniger wichtig als selbst nun sofort aufzubrechen. Jede verlorene Sekunde könnte eine Sekunde zu viel sein. Eine Sekunde, die er seinen Opa zu spät finden könnte. Die Worte des unbekannten Kobolds unten unter der Kanalisation waren nicht gerade ermutigend gewesen. Eile war das A und O. Barry setzte seine verzweifelte Suche nach seinem Opa fort.[1]
 1. Spurensuche/Wegsuche: Wahrnehmung: 15

Bernadette

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #151 am: 03.01.2015, 13:20:31 »
Mit ungerührtem Gesichtsausdruck (wie sollte es auch anders sein?) starrte die Uhrwerksfrau ihren Amtskollegen an, während dieser berichtete. Sie legte den Kopf schief, bevor sie antwortete: "Einverstanden. Ich gebe Ihnen Rückendeckung." Dann drehte sich der Kopf zu ihrem Lawbringer: "Bewache Gefangenen und Amtsfahrzeuge bis zur Ablösung, C.L.0! Warne die Ablösung vor dem magischen Einfluss auf dem Platz, sollten sie innerhalb der nächsten 13,76 Minuten eintreffen. Anschließend folge uns!" Ihre Gedanken waren teilweise woanders, doch schätzte sie die Situation nicht so ein, dass sie lange mit dem Kobold würde diskutieren können. "Ein Anschlag auf Gentlemen mit Tötungsabsicht gegen eine indiskriminierende Attacke gegen ein Viertel - das ist eine komplizierte Abwägung. Wenn ich den Bold aber nicht helfe, hat er gute Chancen, der nächste Tote zu sein. Einmal hat es wohl fast geklappt." Sie folgte Barry und sah sich ihrerseits um[1]. Ihre Überlegungen, welche Prototypen sie vorbereiten sollte, führten zu keinem Ergebnis. Sie fragte ihren Begleiter: "Wo erfolgte der Angriff?"
 1. Wahrnehmung 26

Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #152 am: 04.01.2015, 16:23:55 »
Bernadette & Barry Gamble


In sich zusammengesunken, krümmte sich der gefangene Bandendandy um seine Handschellen und blieb, nahezu besinnungslos, an die angrenzende Hauswand gelehnt liegen. Sein leises Wimmern war für einen kurzen Augenblick das einzige Geräusch, was noch durch den nächtlichen Hinterhof, auf den stillen Schwingen des unsichtbaren Geistersturmes dahinglitt und den unterirdischen Ort dadurch leidlich belebte. Bis das befriedigende Knistern aus den Lautsprechern des sonderbaren Lawbringers 'C.L.0' drang und die eingehende Nachricht des zugehörigen Supervizors ankündigte.

"Kromdale verstanden ~ Anweisungen eingeleitet. ~ Räumungstrupp ist bereits alarmiert. ~ Aufgrund akuter Terroranschläge in ihrem Viertel höchste Einsatzauslastung. ~ Noch keine Berechnung der Dauer bis zum Eintreffen des Gefangenentransportes möglich. ~ Wiederhole ~ Höchste Einsatzauslastung. ~ Verstärkung angrenzender Reviere bereits angeordnet. ~ Bergung und Befreiung Constable Jenkins Priorität auf Maximum. ~ Comissioner Lowbe ordnet aktuelle Festsetzung des Gefangenen vor Ort an. ~ Bergung und Befreiung Constable Jenkins hat Vorrang. ~ Zur Not höchste Verurteilung für Beteiligung an Auseinandersetzung. ~ Wiederhole ~ Erlaubnis für höchste Verurteilung nach Paragraph 79 Absatz 5 erteilt. ~ Kromdale Ende. ~"



Währenddessen beobachtete Bernadette wie die Geisteressenzen immer weiter im Boden verschwanden. Es konnte sich tatsächlich nur noch um wenige Augenblicke handeln, bis der Wirbelsturm im staubigen Pflaster des Hinterhofes verschwunden sein würde.

Auf die Frage der eigenartigen Downtown Gentleman kam Barry Gamble nicht umhin, sich vom Rande der Einmündung aus erneut ein eingehenderes Bild bezüglich der Gegebenheiten zu machen. Er versuchte sich anhand des Ortes und der uralten, wurmstichigen Häuserfassaden zu orientieren und seine Erinnerungen anzutreiben. Wo hatte der Angriff erfolgt? Was war unmittelbar davor geschehen? Von welcher Richtung aus hätte die hinterhältige Attacke mit der Blitzgranate erfolgen können? In Gedanken versunken streifte sein Blick hin und her... Doch der Moment war für ihn wie ausgeschwärzt. Er war sich lediglich sicher, dass er gemeinsam mit seinem Opa Bosco hier, an jenem berufenen Ort angekommen waren. Barry erinnerte sich, wie er abgestiegen war, um seine Beine nach der langen Fahrt zu strecken und um sich ein Bild zu machen, wo die angekündigten, anderen Gentleman sich wohl aufhalten mochten...

... Und er sah die Mülltonnen, welche seine Aufmerksamkeit auf ihn gezogen hatten, als ein plötzliches Klicken hinter ihm die weitere Vergangenheit völlig aus seinem Gedächtnis löschte.



Die ausergewöhnliche Uhrwerksfrau sah wie ihr kleiner Kollege den Hinterhof studierte. Sie folgte ihrerseits instinktiv dem Blickfeld des Koboldes und wechselte erneut surrend ihre Augenlinsen, damit das bläulich strahlende Licht des lautlosen Sturmes für ihre Beobachtung kein Hindernis darstellen konnte. Von den Mülltonnen aus wanderte ihr Kopf weiter, während ihre Synapsenstränge sich multiplizierten, dividierten und erneut gegenüberstellten. Bernadette stellte sich ein Überfallsszenario in dieser Umgebung vor und wägte nacheinander mehrere Alternativpläne ab, wie man dieses Unterfangen in solch einem Terrain am besten hätte bewerkstelligen können. Sofern man die Möglichkeit verschiedener Geheimtüren & Gänge ausblendete, blieben eigentlich nur drei Varianten übrig. Zum Einen eine Attacke von Oben, über die rußigen, von Schimmel und Rost angefressenen Malmdachrinnen. Zum Zweiten seitens der Straße jenseits ihres C.L.0s', aus der Richtung, durch welche sie selbst hierher gekommen war. Und zum Dritten bliebe da wohl noch der hohe Maschendrahtzaun, welcher im Südosten den Weg zwischen zwei Gebäuden versperrte. Sofern der Gentleman Barry Gamble nun nicht einen anderen Ort für den Angriff spezifizierte, würden diese drei Pfade nach ihrer eingehenden Beobachtung am wahrscheinlichsten für solch eine Tat in Frage kommen.
“Sometimes it’s only madness that makes us what we are.”

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Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #153 am: 04.01.2015, 17:42:42 »
Master Bosco Matthew Jenkins


Ihr unbewegliches, immerzu lächelndes Gesicht musterte ihn eingehend, während der alte Bold das kühle Metall ihrer Hand mit seinen Lippen berührte. Die leise Melodie summte durch Boscos Bewusstsein, obgleich weder seine Flöte noch ihre Stimme das Lied beschworen, klang es dennoch leise über die Wiesen, den Hügel hinab und wurde eins mit der majestätischen Schönheit des Ortes.

Sie wartete ab, bis der alte Downtown Gentleman sich neben sie auf die Steinbank gesetzt hatte und legte schließlich sanft ihre beiden Hände auf die Seine.

"Bosco. Mein lieber Bosco."

Die Silben klangen so fürsorglich, so Kraft spendend, dass sie den hellen Sonnenstrahlen an Güte nichts nachzustehen hatten.

"Es war ein weiter, beschwerlicher Weg, der dich an die Stelle gebracht hat, an welcher du nun verweilst. Am Scheitelpunkt deines Schicksals, am Rande der Wirklichkeit, zwischen Sein und Essenziell.


Ich weiß, wie müde du bist."


Langsam fuhr ihre runenverzierte Linke den Oberkörper empor und streichelte seine Wange.

"Und vor allem anderen, möchte ich dir eines sagen: Oh Bosco, mein treuer, mutiger Bosco... Es tut mir aufrichtig Leid."

Die glühenden Augen wandten sich vom Antlitz des Boldes ab und blickten in die Ferne.

"Es tut mir so Leid. Aber ich hoffe du weißt, dass ich dich Liebe. Bosco, mein tapferer Bosco... Deine Reise ist noch nicht zu Ende. Ich brauche dich. Mechanika braucht dich... Und es hat gerade erst begonnen. Die Schatten sind zurückgekehrt. Die Erben von Einst versammeln sich; denn das Lehen ist ohne Lord und die Maschinen Tyr Na nOgs liegen brach; schutzlos schwebend in der Finsternis.

Es wird schlimmer werden. Viel schlimmer.

Denn Er den ihr schwarzer Mann nennt wandelt zügellos auf Avalon. Seine Agenten sehen durch die Wasser des Quisa Zaderach; ziehen Stränge und stechen Klingen in die Vergangenheit, um die Zukunft an Ort und Stelle zu erschüttern. Ich sehe sie vor mir, nackt, von Wahnsinn jauchzend!

Du hast einen von ihnen erkannt, Bosco. Der Mann mit der Maske.

Es ist das Uhrwerk. Das Grim Noria! Der Turm er -"


Die Königin fuhr herum und fixierte den alten Kobold erneut mit ihren brennenden, Pupillen-losen Augen.

"... Wird erwachen. Das ist sein Zweck, seine Bestimmung... Doch wie kann man den Zusammenhang sehen, wenn der wahre Blick durch ihren schwarzen Nebel verborgen bleibt? Wie kann man ahnen, was Er im Schilde führt, wenn die Räder der Zeit ihn nicht bändigen können? Das Grim Noria ist unzerstörbar. Er kann den Prozess nicht aufhalten, es ist unmöglich."
« Letzte Änderung: 04.01.2015, 17:49:34 von Wellby »
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Siegfried

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #154 am: 05.01.2015, 12:41:24 »
"Pitt!" entfuhr es dem Jäger finsterer Gestalten. Sein alter Freund, besessen vom dunklen Drüben. Ein gezwungener (wie er hoffte) Sklave der Finsternis. Und er der Einzige der etwas dagegen tun konnte. "Victor..." begann er mit stockender Stimme. "Du weisst, dass ich gerne mit dir auf Streife gegangen bin- aber jetzt kommt die Zeit..." Er ließ den Deputy achtlos fallen, lockerte die Schultern. "Jetzt kommt die Zeit, in der ich dich von dieser Besessenheit befreien muss. Und... ich weiss keinen anderen Weg, als sie aus dir herauszutreiben." Knackend lockerte er die Knöchel. Dachte fieberhaft darüber nach, ob es einen Weg gab das Dunkle Drüben zu vertreiben- ohne das Gefäß zu vernichten...[1] bereitete sich aber gleichzeitig vor, ihn aus seinem Wirt zu vertreiben. Ob Freund oder nicht- wenn man dem dunklen Drüben eine Brücke überließ, würde es irgendwann die Welt überschwemmen.
 1. Knowledge (Arcana) 19, wenn es etwas bringt Knowledge (The Planes) 16
Blessed by the night, holy and bright
Called by the toll of the bell
Oh Mr. Crowley did you talk to the dead
Sleep with the devil and then you must pay

Stadt ohne Gnade
« Antwort #155 am: 06.01.2015, 10:34:22 »
Bosco ist zu lange auf den Strassen Mechanikas gewandelt, als das er die ersten Worte welche über ihre Lippen kommen nicht sofort deuten konnte. Etwas war nicht in Ordnung und wenn es aus dem Mund der Eisernen kommt… nun, dann musste etwas gewaltig aus den Fugen geraten sein.

Konnte der alte Bolt seine Klappe oft nicht halten, wusste er genau dass dies der Zeitpunkt war dies zu tun. So raucht er während er ihr genau zuhörte seine Zigarette zu Ende während das Fragezeichen in seinem Gesicht immer größer wurde. „Schatten sind zurück… Erben von einst??? Tyr Na nOgs liegt brach… Redet sie von dem Tyr Na nOg oder dem Stadtteil der Bolte der das kleine Tyr Na nOg genannt wird?

Erneut wandert eine Zigarette in seine Mundwinkel und fängt durch ein schnippen seiner Finger an zu glühen. Ratlos bläst er den Rauch seines ersten Zuges aus. „Schwarzer Mann… Avalon… Quisa Zaderach… schwarzer Nebel…Prozess aufhalten???“

Er musste die Eiserne unterbrechen, denn er hatte so gut wie keine Ahnung von dem was Sie überhaupt redete. Mit der Zigarette im Mundwinkel eröffnet er die Unterbrechung Ihres Vortrags. „Wenn ihr wollt, dass ich zurückkehre und dem Mann mit dem nun verbrannten Gesicht seiner gerechten Strafe zuteilwerden lasse, dann müsst ihr es mir nur sagen. Genau deswegen werde ich der Arm des Gesetzten auf den Strassen von Mechanika genannt. 

Allerdings spielt sich in diesem Moment seine Erinnerung der letzten Szene aus seinem alten Leben ab. Dabei ist er nicht sicher wie das mit dem Feuerspucken und dem Verrückten geendet hat. Was wollte er starten wozu er seine Hand benötigte… hat er den Handschuh angezogen und den Prozess in Gang gebracht. Ihm wurde bewusst, dass dies eventuell nicht so einfach werden würde. Aber was war dies schon in den letzten hundert Jahren gewesen. Trotzdem bringt er seine Sorgen zum Aussdruck. „Allerdings wollte ich kurz daran erinnern, dass meines Wissens nach mein Ausscheiden aus der alten Welt nicht ganz so einfach war. Die Situation war… etwas ungünstig um nicht zu sagen komplett beschissen. Könnt ihr mich einfach wieder zurück schicken in meinen alten geliebten Boltkörper. Wenn ja, wie soll ich gefesselt entkommen und was zum verfluchen Kolbenfresser ist das blaue Zeugs.

Mit fragendem Blick schaute er ihr in die flammenden Augen. „Von dem was ihr mir offenbart… habe ich keinen Schimmer um was es eigentlich geht. Geschweigenden habe ich überhaupt eine Ahnung was die einzelnen Orte und Bezeichnungen bedeuten und sind. Da müsst ihr mehr ausholen und mir das erklären."
« Letzte Änderung: 06.01.2015, 16:14:29 von Master Bosco Matthew Jenkins »
Als Gentleman erlaube mir, zu dienen meine Eisenkönigin dir.
Deine Macht reichst du uns durch deine Hand, diese verbindet uns wie ein heiliges Band.
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Tibryn - die Klinge

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #156 am: 06.01.2015, 17:59:38 »
Das flehen der Katze ignorierend hielt Tibryn die Katze fest und versuchte beruhigend auf sie einzureden

"Wenn ich di da oben rauf setzte, bist du in 20 minuten ein gut gegrilltes Katzensteak. Also nehm ich dich doch lieber mit und bringe uns beide hier raus. Was meinst du?"

Tibryn suchte schnell nach irgendeiner Art Decke, Sack, Tüte, Box die stabil genug für die Katze war verschloss diese, und band sich diese um. Die Katze wehrete sich natuerlich sehr aber darauf konnte er nun keine rücksicht nehmen. Er musste raus und das schnell.

die Flammen loderten immer wilder, das Feuer breitete sich aus. Die Hitze und der Qualm nahmen sekündlich zu. Als er die Katze befestigt hatte, ging er zurück zu seinem Seil mit dem Plan wieder Rauf ins obere Stockwerk zu klettern, ins andere Haus rüber zu laufen und schleisslich so schnell wie möglich aus diesem Höhlenfeuer rauszukommen. Soweit der Plan. Es galt nun nur noch ihn umzusetzen.

Schritt 1: zurück zum Seil und sehne ob ich nach oben komme....

Mit diesen Gedanken konzentrierte er sich wieder auf sein Ki um seine fähigkeiten zu erwecken und fing an sein vorhaben in die tat umzusetzen.[1]
 1. Akrobatik: 43
« Letzte Änderung: 16.01.2015, 15:20:03 von Tibryn - die Klinge »
Status

"Sweben wie Smetterling, Stechen wie Biene!!"

Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #157 am: 10.01.2015, 18:28:58 »
Siegfried Stauffer


Während der gepanzerte Downtown Gentleman Siegfried Stauffer fieberhaft in seinen Gedanken nach einer Lösung suchte, um herauszufinden, was wirklich mit seinem neuen Partner passiert war - und wie er diesen Schlamassel auch wieder rückgängig machen konnte - grinste sein Gegenüber lediglich weiter, neigte seinen Kopf leicht zur Seite und lachte laut; gar puppenhaft auf. All diese Bewegungen... Siegfried konnte es drehen und wenden wie er nur wollte. Mit jedem ruckartig gezuckten Muskel in Victors Zügen und jeder einzelnen Bewegung seiner, in den Augenhöhlen hin und her pulsierenden, Pupillen wurde er sich darüber bewusster, was mit Victor I. McWybrandt passiert sein musste. Sein Körper schien zu einer Hülle degradiert worden zu sein; eine Figur... Eine Handpuppe, deren unsichtbare Fäden die Dimensionen zu überspannen schienen. Wer auch immer das Marionettenkreuz führte - Es war nicht mehr Victor selbst. Siegfried hatte in seinen Studien zwar mehrmals von solch einer Art der Heimsuchung gehört, doch so verzweifelt er in jenem Moment auch sein musste - Er konnte auf keinerlei Erfahrungsschatz zurückgreifen und wusste auch nicht, wie er seinem Partner in dieser Situation noch helfen sollte.

"Heraustreiben? Hahahahahahaha! Ich muss schon sagen, lieber Siegfried... Für einen Adeligen deiner Ausbildung bist du doch alles andere als der verweichlichte Trottel, zu dem dich deine Eltern am liebsten erzogen hätten." Victors Grinsen schien nie mehr enden zu wollen. Langsam machte er einen Schritt nach vorne, wodurch der Abstand zwischen ihm und dem Durchgang zur zerstörten Küche, in welcher sich Siegfried befand, um einen weiteren, halben Meter verkürzte. "Aber ich will mich nicht weiter unhöflich gegenüber einem stolzen Mann wie dir verhalten. Immerhin bin ich dir zu tiefstem Dank verpflichtet. Ohne dein leichtsinniges Verhalten und der Pistolengranate wäre ich wohl solange in dem Maler gefangen gewesen, bis ich seinen Leib von innen heraus komplett verzehrt hätte. Dann wäre er zerfallen wie eine Sandburg im Regen... Und die Verbindung nach Avalon[1] abgebrochen. Pah... Verweichlichte Orakel, Seher und Göttermönche! Ihre Geister sind viel zu schwach! Sieh dir dieses Chaos an! All die Bannsymbole, Kerkerrunen und Fesselzeichen! Ohne deine Hilfe hätte er am Ende noch Erfolg gehabt und wäre heute Nacht zufrieden gestorben! Hahahahaha!" Langsam hob Victor beide Arme und straffte sie, unregelmäßig und abgehakt, als würden die Befehle seines Gehirnes eine Weile brauchen, bis auch der letzte Muskel seiner Glieder davon erfasst wurde... Oder als würde jemand in den Abgründen seines Bewusstseins sich dagegen wehren. "Aber nun bin ich frei und habe einen Körper gefunden, der sich meiner als würdig erweist." Die rollenden Pupillen blieben abrupt stehen und fixierten Siegfried mit einem verstohlenen, wenn auch unheimlich leeren Blick. "Und dafür bin ich dir zu tiefstem Dank verpflichtet. Ich denke, ich werde dir heute Nacht erlauben, dein armseliges Leben weiter zu führen. Geh ruhig, mein treuer Siegfried. Und mach dem Schmutz deiner Familie alle Ehre. Ersaufe das Erlebte und leugne, was du heute Nacht hier gesehen und gehört hast. Ich schenke dir hiermit dein Leben. Nimm es an, als das, was es ist und ersticke den giftigen Heldenmut auf deiner Zunge, denn ich werde mich nicht wiederholen."
 1. Eine sehr alte, gemein gültige Bezeichnung für die Welt, auf der ihr euch befindet.
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Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #158 am: 10.01.2015, 19:10:58 »
Master Bosco Matthew Jenkins


Ein kleines Insekt, mit großen, farbenfrohen Flügeln erhob sich von einer gelben Blume und flog lautlos über ihre Köpfe hinweg. Von einem kühlen Windhauch begleitet, wogen die Blätter des nahen Baumes knisternd in ihrer Verästelung. Die saftig grünen Wiesen vor ihrem Blickfeld neigten sich im Takt zu dem plötzlichen Frösteln, welches den Nacken des alten Koboldes erfasste. Unterdessen schwieg die Eiserne Königin eine Weile und richtete ihre Aufmerksamkeit verträumt auf die sich langsam und stetig senkende Sonne am Horizont, als würde sie lediglich der Musik lauschen und den Worten Master Bosco Matthew Jenkins nur schwerlich Gehör schenken können. Der Downtown Gentleman wurde von einem schleichenden Gefühl der Trauer erfasst, welches von der güldenen Jungfrau sprichwörtlich auszugehen schien, obwohl ihre metallernen, starren Züge keine Veränderung aufweisen konnten. Ihre Stimme vibrierte vor unendlicher, jahrtausendlanger Trauer, als sie erneut zu sprechen begann.

"Dort, siehst du die ewig grünen Haine, die lebendige Natur zu unsren' Füßen liegen? Spürst du Mutter Natur, von eures Gleichen genannt Avalonnye, in all ihrer Pracht - wie ein einst beschlossener Pakt mit den Gestirnen euch das ewige Licht der Sonne schenkt, unter dessen Obhut ihr gedeiht und das pure Leben lebt'?"

Ein fernes, kaum hörbares Grollen kündete von einem nahenden Unwetter. Der erst so strahlend blaue Himmel zeigte plötzlich durchsickernde, weiße Wolkenfäden, welche sich an den Himmelswinkeln zu einer grauen Wolkenwand formten.

"All das ist vergangen, wie Tränen im Regen."

Langsam wandte sich die Eiserne wieder an Bosco. Als sich ihre Blicke trafen, bemerkte er, wie das Flackern in ihren Augen einem matten, dunklen Ockergelb wich.

"Doch uns trifft keine Schuld. Weder Thorald, der Herr der Stürme, noch die Ausübung von zügelloser Magie war daran Schuld. Es ist ein Krieg, ein Streit, der vor milliarden Jahren das Universum erschütterte! Tyr Na nOg ist dort draußen! Doch kein Herr führt die Maschinerie! Er kommt hierher um den Kontrollraum zu öffnen. Doch nur das Grim Noria kann darüber verfügen! Darum das Uhrwerk... Der Turm... Er muss sich öffnen! Das Uhrwerk muss Tyr Na nOg finden! Doch dafür brauche ich dich Bosco, du musst dafür Sorge tragen und den Zusammenhang finden. Hinter den Vorhang blicken, welcher meine Sicht versperrt! Es ist so dunkel hier, ich spüre die Fesseln an meinem Körper zerren."

Langsam hob sie ihre Arme und starrte verloren auf beide Handgelenke, bevor sie erneut Bosco fixierte.

"Es tut mir so unendlich Leid Bosco. Ich fürchte jedoch, du weißt bereits... Dass dies alles hier nur ein Traum ist?"

Ein nahes Donnern geleitete die ersten Regentropfen, welche auf den Ort des Geschehens herabsanken und sich wie ein kalter, sanfter Schauer über die Wiesen und Felder legten. Leise prasselte er auf die beiden nieder; Wasser perlte von den runenverzierten Gesichtsplatten der Eisernen Königin. Ein pochender Schmerz nagte plötzlich an Boscos rechter Hand.

"Du wärst an dem Schock gestorben, hätte ich dein Bewusstsein nicht in dem Strudel der Zeit gefunden und dir einen Teil von mir gegeben. Vielleicht halten sie dich für tot, mein treuer, tapferer Bosco... Dann kannst du diese Gegebenheit in einen Vorteil verwandeln."
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Barry Gamble

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #159 am: 10.01.2015, 19:39:40 »
Barry war erleichtert, als der Supervizor antwortete, Unterstützung zusicherte und der Rettung von Opa Bosco höchste Priorität gab. Da Bernadettes Gefährt die Bewachung des Gefangenen übernehmen wurde, war es nicht notwendig, diesen an einem Fallrohr, einem der Lawbringer oder etwas ähnlichem Unverrückbaren festzuketten. So konnte alle Aufmerksamkeit der aktuellen Mission zugewendet werden.

Barry versuchte, sich zu konzentrieren. „Der Angriff erfolgte genau hier“, antwortete er Bernadette, „in diesem Hinterhof. Wir hatten die Maschinen abgestellt und waren kaum abgestiegen, als wir überrascht wurden. Ich kann noch nicht einmal sagen, wie viele es waren.“
Bedauernd schüttelte Barry den Kopf und vergrub das Gesicht für einen kurzen Moment entnervt in seinen Händen. Wenn er sich doch nur erinnern könnte! Doch da war nur ein gleißend helles Aufleuchten und darauf folgende, schwarze Leere. Was zwischen dem Überfall und dem Moment, in dem er, über dem Abgrund nach Mydfogg baumelnd, aufgewacht war, konnte er nicht sagen.
„Ich weiß nur noch, dass ich mir ein wenig die Beine vertreten wollte und in diese Richtung dort“, er wies auf die Mülltonnen, „geblickt habe. Die Granate muss hinter mir aufgekommen sein. Ich habe niemanden kommen gesehen oder gehört.“
Es war frustrierend! Und die Sorge um Bosco zerrte stark an Barrys Nerven.
„Aber sie wussten vielleicht, dass wir kamen. Mein Opa“, er nannte ihn nun das erste Mal in Bernadettes Anwesenheit so, aber dies geschah vor Anspannung unbewusst, „wollte sich hier mit anderen Gentlemen treffen.“
War es ein bewusst gelegter Hinterhalt gewesen? Warum hätte jemand so etwas tun sollen? Eigentlich konnte er sich das nicht vorstellen. Immerhin war es ein Befehl gewesen. Ein Spezialauftrag von Commissioner Vaston persönlich! Möglicherweise waren die anderen Gentlemen, die eigentlich hätten hier sein sollen, auch überfallen worden!
„Es könnte ein geplanter Hinterhalt gewesen sein“, sagte Barry zerknirscht.
« Letzte Änderung: 10.01.2015, 19:40:53 von Barry Gamble »

Bernadette

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« Antwort #160 am: 11.01.2015, 14:25:36 »
Bernadettes Zahnräder rasten mit hoher Geschwindigkeit, während sie sich umsah und Barry zuhörte: "Das Layout des Platzes begrenzt einen auf drei Angriffsrouten, nach seinen Aussagen verschieben sich die Wahrscheinlichkeiten. Das sie sie nicht kommen gehört haben, spricht für den Angriff von oben. Aber selbst wenn, mussten die beiden abtrnasportiert werden, was nach oben schwierig ist. Selbst über den Zaun bedeutet Aufwand. Also den Weg, den ich genommen habe." Sie wendete sich an den Bold: "Diese Richtung hat die höchste Trefferwahrscheinlichkeit bezogen auf bekannte Informationen." Sie drehte sich um und ging gemessenen Schrittes in die Richtung, aus der sie kam. Dabei sah sie sich nach Spuren, möglicherweise verwendeten Wegen bzw. Türen und Plätzen um, die Verbrecher gemieden hätten, da sie schlecht vor fremden Blicken schützten. "Auf Zusammenarbeit der Bevölkerung ist hier nicht zu zählen." Nebenher fragte sie ihren Kollegen: "Um welche Gentlemen handelte es sich? Wer konnte von dem Treffen wissen? Haben sich besagte Gentlemen bereits zurückgemeldet oder werden sie ebenfalls vermisst?"

Stadt ohne Gnade
« Antwort #161 am: 12.01.2015, 12:29:37 »
War das Sterben schwieriger als gedacht… Er wusste dass dies hier nicht ewig andauern würde. Doch dass die Realität so kraftvoll und schmerzhaft zurückkommen würde. Dass hatte er gehofft nicht erleben zu müssen.
Die letzten Worte der Eisernen mit den plötzlichen Schmerzen in seiner rechten Hand lassen ihn nichts Gutes ahnen. Ein schmerzhaftes Aufseufzt entweicht ihm und seine Pupillen wenden sich nach oben, so das kurzzeitig nur reines Weiß in seinen Augen zu sehen ist.
Was konnte er glauben… was war Wirklichkeit und Wahrheit oder dank der Schmerzen im Strudel der Zeit unter Wahnbedingungen erstanden. „Ich werde es sehen wenn ich diesen Irrsinn überlebe. Dann ist das erste Ziel ohne Zweifel automatisch vorgegeben. Die Jagd wäre dann sozusagen eröffnet und der Mann mit der Maske mein Staatsfind Nummer 1.“

Was blieb ihm übrig, als kurz mit einem gedämpften Lächeln seine Zähne zu zeigen. „Nehmt es mir nicht übel. Aber der Apeljack wird hoffentlich die Schmerzen dämpfen.“ Weil dies wohl sein erster Traum in diesem Umfang ist war sich Bosco dessen Auswirkungen nicht ganz bewusst. Ohne lange zu fackeln holt Bosco die Flasche hervor und nimmt einen tiefen tiefen tiefen Zug. Zumindest im Traum scheint ihm der Alkohol direkt in den Kopf zu schießen.

Barry... Wut bereitet sich in ihm aus. Er würde ihn Jagen ohne Gnade und durch ganz Mechanika hetzen!

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Wellby

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #162 am: 14.01.2015, 20:19:30 »
Bernadette & Barry Gamble


Die Uhrwerksfrau passierte den lautlosen, blau-schimmernden Geistersturm, ohne von jenem beeinflusst oder gar aufgehalten zu werden. Ihr metallener Körper glitt widerstandslos durch die wenigen, für sie noch sichtbaren, Essenzen, welche sich in ihrer völlig stummen, surrealen Existenz unermüdlich gegen jene grausamen Fesseln stemmten. Es war wahrlich nur noch eine Frage von Augenblicken, bis die letzten jener Opfer von dem kalten, staubigen Kopfsteinpflaster des Hinterhofes in MinusVier-Drei verschluckt sein würden.

Schließlich erreichte sie einige Schritte später ihren treuen, außergewöhnlichen Lawbringer samt dem Gefangenen, welcher von jenem Gefährten bewacht, sich nach wie vor regungslos an die nächste Hauswand kauerte. Ihr Blickfeld wanderte jenseits der Öffnung erneut hinaus in die unterirdischen Straßen der tiefsten Ebene Kromdales. Zu den Seiten reihten sich in chaotischer, ungleichmäßiger Reihenfolge die für die Gegend typischen Malmdachhäuser. Teilweise eingestürzt, stellenweise von windigen, in das Pflaster gestemmten Balken gehalten, neigten jene Gebäude sich ineinander, übereinander und hintereinander; als wären sie einst vergeblich dem Versuch erlegen, sich gegenseitig zu wärmen, um die alles einnehmende, unterirdische Kälte aus den alten Räumen, Gängen und Lagerräumen in ihrem Inneren zu bannen. Weder die spärlichen, längst nicht mehr gewarteten Ebenendachstrahler, noch die wenigen funktionierenden Straßenlaternen spendeten ausreichend Licht, als dass man sich auf Anhieb ein genaueres Bild der Umgebung hätte machen können. Alles schien von der gespenstischen, bedrückenden Stille eingenommen. Nicht einmal mehr der Lärm und das Chaos über ihnen schien mehr an diesen verlassenen Ort zu dringen. Hinter keinem einzigen Fenster brannte eine Lampe, obwohl auf vielen der umliegenden Fassaden alte, schmutzige Glasoberflächen zu erkennen waren. Jedes Gebäude grenzte an jene größere Straße und verfügte über einen Eingang in diese Richtung. Bernadette zählte Duzende. Es würde Tage dauern, dieses Labyrinth aus Dunkelheit, Aussichtslosigkeit und Trauer nach Gentleman Bosco zu durchsuchen... Sofern sie nicht über einen schlüssigeren Hinweis verfügten, als nur Vermutungen, sabbernde Bandendandies und blaue, gespenstische Lichter in der Nacht.
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Barry Gamble

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #163 am: 14.01.2015, 20:50:45 »
Barry hoffte, dass Bernadette Recht mit ihrer Ahnung… oder Berechnung lag. Er ließ den Hinterhof hinter sich und folgte ihr angespannt, während er über ihre Fragen nachdachte und versuchte, sie nach bestem Gewissen zu beantworten.
„Mein Partner sollte hier als Ratgeber in einem Mordfall helfen, der einem alten, etwa zwanzig Jahre alten Fall stark ähnelt“, begann er erklärend.
„Vermutlich handelt es sich bei dem Täter um einen Nachahmer des ‚Fratzendrehers‘, wenn dies Ihnen etwas sagt. Jedenfalls war das Treffen an diesem Ort veranschlagt. Ich weiß nicht namentlich, wer die Gentlemen sind, die hier hätten warten sollen, aber es muss die Kromdaler Einheit sein, die in dieser Sache ermittelt. Zurückgemeldet haben sie sich nicht. Ihnen könnte theoretisch das gleiche zugestoßen sein wie uns“, gab er zu bedenken. Er hätte daran denken müssen, den Supervizor nach den Gentlemen zu fragen! Doch nun wollte er nicht noch einmal umkehren. Die Worte seines Retters drängten sich immer wieder in den Vordergrund seiner Gedanken. Sein Opa war in Gefahr! Er durfte keine Zeit mehr verlieren.
„Ich habe mich an die Sache drangehängt, als ich davon erfahren habe, damit mein Partner nicht allein hier nach MinusVier-Drei fährt. Es hat mich interessiert, aber ich weiß leider kaum etwas über die Umstände. Daher kann ich auch nicht sagen, wer davon wusste. Vielleicht versucht jemand, die Ermittlungen in diesem Mordfall zu verhindern. Der Auftrag an meinen Partner kam von unserem Commissioner Vaston persönlich, soweit ich weiß. Genaueres kann ich nicht wirklich sagen. Wenigstens haben wir einen Anhaltspunkt, wonach wir Ausschau halten können. Mein Retter, der mich davor bewahrt hat, unten in den Minen zu zerschellen, hat mir gesagt, dass sie irgendwo in den angrenzenden Gebäuden sein müssen. In einer Art Fabrik. Er erwähnte eine ‚Schutzzone‘. Vielleicht wird der Ort irgendwie durch Magie verschleiert.“
Die Informationen waren dünn, aber vielleicht halfen sie weiter. Barry war kurz davor, eine Tür nach der anderen zu öffnen. Wenn sein Opa tatsächlich noch in der Nähe war, würde er ihn finden... Irgendwann. Hoffentlich war es dann nicht schon zu spät. Der junge Zylinder aktivierte seine Banner-Lampe. Ihm war als Bold zwar angeboren, auch bei schlechteren Lichtverhältnissen gut sehen zu können, aber vielleicht reflektierte ja irgendetwas, das ihn auf die Spur seines Opas oder auf die der Täter bringen konnte, das Leuchten. Metall, Feuchtigkeit...
Hoffentlich kein Blut.

Siegfried

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Stadt ohne Gnade
« Antwort #164 am: 15.01.2015, 13:11:01 »
"Zu wissen, wann man sterben kann, damit diese Welt weiterlebt, hat nichts mit Heldenmut zu tun. Sondern mit Pflichtgefühl. Kreatur der Nacht- heute findest du dein Ende, und wenn ich den Rest der Nacht damit verbringen muss, deine Wirtskörper zu vernichten. Du hast einen Freund von mir besudelt. Und du erwartes Vergebung? Im Namen der eisernen Königin, und im Namen des Ordens verurteile ich dich hier und jetzt dazu, von mir niedergestreckt zu werden, Kreatur." Mit einem metallischen Singen schlagen die beiden Einsatzhandschuhe gegeneinander. "Victor... es tut mir Leid. Aber ich schwöre dir- du wirst gerächt werden. Dein Opfer wird nicht umsonst gewesen sein. Ich werde dafür sorgen, dass dieses Ding sein Ende findet. Auch wenn es mir lieber wäre, wenn ich dazu nicht auch gegen dich kämpfen müsste... "

Im nächsten Moment stürmte er schon mit einem archaischen Schrei nach vorne, die Faust zum Schlag erhoben...
« Letzte Änderung: 15.01.2015, 13:31:55 von Siegfried »
Blessed by the night, holy and bright
Called by the toll of the bell
Oh Mr. Crowley did you talk to the dead
Sleep with the devil and then you must pay

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