Unter Darmons Führung machen die Rebellen sich auf zu dem Weg in die unteren Tunnel. Schließlich haben sie keine Alternative mehr dazu in das brackige Wasser zu steigen, denn einen anderen Weg gibt es nicht zu ihrem Ziel. Der Gestank wird jetzt um einiges schlimmer, aber da sie wenigstens ein Ziel vor Augen haben, bringen sie es hinter sich. Sie widerstehen sogar dem Drang sich möglichst schnell durch das Wasser zu bewegen, um wieder aus dem Gestank heraus zu kommen. Denn das hätte die Aufmerksamkeit von wem auch immer hier unten in den Kanalisationstunnel erregen können. Schließlich steigen sie wieder aus der dunklen Brühe heraus auf eine kleine Plattform, an deren Rand sich eine Falltür befindet. Anfangs wissen sie nicht so recht, was sie tun sollten, denn auch Darmon war noch nie dort unten gewesen. Aber Malark legt seinen Kopf schief, als würde er einer Stimme lauschen und einige Handgriffe später, bei denen er mehreren scheinbar unbedeutende Steine hereindrückt, vernehmen die Rebellen und ihr neuer Begleiter ein Klicken, das die Tür offensichtlich entriegelt und sie steigen hinab.
Die Wendeltreppe hier scheint in einem einfachen Loch zu enden, doch erneut weiß Malark nach einer kurzen Pause den rechten Ziegel zu drücken und eine Geheimtür öffnet sich. Es besteht kein Zweifel, dass all dies schon länger hier sein muss als die Schattenwirker, jemand anders muss all dies errichtet haben. Zu allem Überfluss gibt es hier offensichtlich ein neues Labyrinth, das noch schwerer zu durchschauen ist, als die Tunnel der Kanalisation. Immerhin gibt es hier in der Dunkelheit eine Lichtquelle, denn überall an den Decken wächst ein merkwürdiges fluoreszierendes Moß, das die Tunnel in ein gespenstisches dunkelgrün taucht. Gerade gerade als sie unten angekommen ist, vernehmen sie alle - selbst Darmon - die bekannte Stimme: "Folgt meinen Anweisungen aufs genaueste oder ihr werdet scheitern." Zum ersten Mal seit sie sich dem Maskierten in seinem Kampf angeschlossen haben, scheinen die Rebellen seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu haben, denn anders als sonst gibt er ihnen nicht einen Hinweis und schweigt dann führ Stunden, sondern an jeder Kreuzung an die sie kommen, spricht Nebulos Stimme in ihren Köpfen. Ohne ihn wären sie hier unten wohl heillos verloren, denn die Tunnel wurden offensichtlich zu dem Zweck angelegt, Eindringlinge zu verwirren. Sie sehen alle gleich aus und die Rebellen sind sich sicher, dass sie allein niemals diesen Weg gefunden hätten.
Sie wandern beinahe eine Stunde durch die Tunnel und auch wenn es schwer einzuschätzen ist, glauben sie sich längst nicht mehr unter dem Hafenviertel zu befinden. Das würde auch erklären, wieso sie keine Spuren in der Kanalisation von den Schattenwirkern in der Kanalisation gefunden hatten. Es musste noch mehr Eingänge nach hier unten geben, so groß wie das alles war. Aber schlussendlich hatte sie das Labyrinth hinter sich und standen vor einer weiteren Tür, die Malark für sie öffnete. Direkt hinter der Tür sahen sie jetzt weitere Gänge, aber es ist sofort klar, dass diese etwas anderes sind als zuvor. Zunächst ist das Moß verschwunden und durch schwach leuchtende magische Fackeln ersetzt worden. Hinzu kommt, dass nur ein Teil so aussieht, wie das Labyrinth zuvor. Ein anderer Teil der Tunnel und Wände sieht nicht wie sorgfältig gemauerte Stein aus, der zuvor alles gefüllt hatte, sondern eher wie geschmolzener Fels, genau so, wie ihn Magie hinterlässt, wenn man mit ihr Gestein und Erde formt. Überall gibt es Türen, aber es ist keine Menschenseele zu entdecken. Inzwischen wird es an der Oberfläche auch Nacht sein und deshalb sollten sich die meisten Schwarzen Schwester auf Patrouille befinden und nicht hier unten, so dies wirklich ihr Hauptquatier ist. Doch statt viel Grübeln zu können vernehmen die Rebellen erneut Nebulos Stimme in ihren Köpfen: "Geht nach links und folgt dem Weg bis die Treppe nach unten führt. Am unteren Ende der Treppe wartet eine Wache. Schaltet sie lautlos aus. Dann tut, worum man euch bittet." Doch statt wie befohlen dem Weg, den Nebulo ihnen vorgegeben hatte zu folgen, flüstert Malark: "Ich muss etwas anderes tun. Wartet nicht auf mich." Ohne eine Gelegenheit zur Antwort zu lassen verschwindet der Mann nach rechts und ist schnell außer Sicht. Da sie sich nicht direkt dem Befehl des Maskierten widersetzen wollen, gehen die verbliebenen vier Rebellen nach links und entdecken, nachdem sie eine Reihe von Türen passiert haben, tatsächlich eine Treppe, die nach unten führt. Sie ist gerade so breit, dass ein Mann hier problemlos herunter gehen kann und nach etwa drei Metern macht sie eine Kehre, sodass die Rebellen das untere Ende nicht sehen können. Aber wenn Nebulo Recht hat - und das hatte er bis jetzt immer - dann würde dort unten eine Wache auf sie warten, derer sie sich entledigen mussten. Jetzt stellt sich nur die Frage, wie sie das erreichen sollten.