Familie und KindheitSvante wurde am 17.5.1970 in Göteborg als jüngeres von zwei Kindern von Olaf und Åsa Ångström geboren. Sein Vater war Lehrer für Physik und Chemie an einem Gymnasium, seine Mutter blieb zuhause, um sich um die Erziehung der Kinder zu kümmern. Seine Kindheit verlief überwiegend normal für einen schwedischen Jungen.
JugendDas änderte sich im Jahr 1980, als sein Vater sich kurz nach Svantes zehntem Geburtstag einen Apple II zulegte. Der Junge, dessen Leidenschaft immer schon der Mathematik und Logikrätseln galt, begann sofort damit, den Computer in jeder freien Minute in Beschlag zu nehmen, wenn sein Vater ihn nicht aus dem Arbeitszimmer schmiss. Schnell begann er, da ihm die vorhandenen Programme nicht genügten, eigene Software - vor allem Spiele - zu schreiben und auch für seinen Vater allerlei nützliche Hilfsmittel zu programmieren.
Als 1983 endlich der von Svante langersehnte C64 auf den schwedischen Markt gelangte, kaufte er sich (mit Unterstützung seiner Eltern) gleich am ersten Tag ein Exemplar. Spätestens jetzt war der (inzwischen) Teenager hoffnungslos allem verfallen, was mit Computern zu tun hatte.
Einstieg ins BerufslebenNach dem Abitur 1988 begann Svante an der KTH (Kungliga Tekniska högskolan) in Stockholm ein Studium der Mathematik sowie des immer noch relativ neuen Studiengangs Informatik. Nach zwei Jahren gelang es ihm jedoch, ein Stipendium an der renommierten Stanford University zu bekommen, und so zog es ihn weiter an den Rand des Silicon Valley. Während seiner Zeit in Stanford begann das Internet langsam, aus seiner Nische zu kommen und sich zu einem ernstzunehmenden Phänomen zu entwickeln. Svante, der keine Eile hatte, sein Studium zu beenden, da er an genau dem Ort war, an dem er sein wollte, widmete sich mehr und mehr den Möglichkeiten dieses noch jungen Mediums und wie man sie nutzen konnte. Als einer der ersten programmierte er 1993 eine Suchmaschine für das Internet, zu einer Zeit, als man üblicherweise noch Linklisten untereinander austauschte.
Nachdem die Universität ihn 1994 zwang, nun endlich seinen Abschluss zu machen, gründete er mit seinem Studienfreund Jeff Doors die Firma DoorOpener, die sich der kommerziellen Nutzung und der Weiterentwicklung der nun so benannten Suchmaschine widmete. Während die Nutzerzahlen stetig stiegen und die beiden Firmengründer sich Gedanken machten, mittels welcher Bezahlmodelle man denn einmal Geld verdienen konnte, begann sich langsam die jetzt als "Dotcom Bubble" bekannte Spekulationsblase aufzublähen. In den folgenden Jahren wuchs das Unternehmen parallel zu den erwirtschafteten Verlusten stetig, was zu dieser Zeit jedoch niemanden interessierte, solange die Nutzerzahlen in die Höhe schnellten. Auf dem Höhepunkt der Blase im Februar 2000, kurz vor ihrem Platzen, verkauften Ångström und Doors ihre Firma für 500 Millionen US-Dollar an AOL (die verzweifelt einen Ersatz für ihre veralteten Search Engines suchten und DoorOpener in kürzester Zeit zugrunde wirtschafteten).
ErwachsenenalterMit gut 200 Millionen Dollar auf dem Konto verschwand Svante erst einmal für mehrere Jahre aus der Öffentlichkeit. Zunächst kaufte er sich eine Harley und reiste quer durch die USA, im Anschluss bereiste er die ganze Welt. Dies tat er allerdings nicht als Tourist, sondern er wollte nach eigener Aussage "das Leben neu fühlen". Er wohnte zusammen mit Kaffeebauern in Südamerika, arbeitete als Farmer in Afrika, als Reispflücker in Indien. Überall wo er hinkam mischte er sich unter die normale Bevölkerung und wurde zu einem der ihren. So verbrachte er die nächsten drei Jahre, abgeschnitten von seinen Verwandten und Freunden, bis er eines Tages wieder in seiner alten Heimat Göteborg auftauchte.
Er war kaum wiederzuerkennen. War er vor seiner Abreise eher der Typ Nerd gewesen, etwas blass, hager, glattrasiert, so hatte ihn die harte körperliche Arbeit zu einem muskelbepackten, braungebrannten Kerl mit üppigen Vollbart gemacht, der seine auf der ganzen Welt erworbenen Tätowierungen stolz mit freiem Oberkörper präsentierte. Niemals zufrieden mit dem Status quo, ging Svante umgehend ein neues Projekt an: Wrestling!
Unter dem Kampfnamen
Mänsklig Vargen (der menschliche Wolf) startete er eine Karriere als Amateurwrestler, der in der lokalen schwedischen Wrestlingszene schnell zu einiger Berühmtheit kam. Seinen Namen erhielt er schnell aufgrund seiner starken Körperbehaarung sowie des Tattoos eines Wolfskopfes in Originalgrösse auf seinem Rücken. Wenn auch sportlich eher zweifelhaft, fand er doch für einige Zeit eine neue Aufgabe im Wrestlingbereich, wo er sich bald auch vermehrt um Organisation und Marketing des Verbandes kümmerte.
Obwohl er das Wrestling vier Jahre lang bis ins Jahr 2007 aktiv betrieb, packte ihn bereits kurz nach seiner Rückkehr nach Schweden wieder das Programmierfieber. Zunächst hauptsächlich in Open Source Projekten aktiv, gründete er mit der Zeit mehrere kleine Firmen zur Entwicklung von hochspezialisierter für Nischenanwendungen. Im Jahr 2005 gründete er schliesslich sein bekanntes Venture-Capital Unternehmen
Big Bad Wolf, das zunächst nur als Holding für seine eigenen Firmen fungierte, allerdings nach kurzer Zeit damit begann, Startups mit Risikokapital zu versorgen. Ursprünglich wurden nur schwedische Jungunternehmer finanziert, später erweiterte sich der Fokus auf internationale Startups, wobei der grösste Teil aus dem Silicon Valley kam, wo
Big Bad Wolf 2009 auch ein Büro eröffnete.
Angetrieben aus den Erfahrungen seiner Auszeit verfolgte Svante schon länger das Ziel, auch ärmere Regionen der Welt mit Internetzugängen zu versorgen. Dies setzte er ab 2010 mit einem Büro in Tansania um, als er begann, gezielt afrikanische Startups sowie den Ausbau der dortigen Infrastruktur zu fördern.
[1] Aktuelle SituationDerzeit ist Svante Ångström über
Big Bad Wolf gemeinsam mit weiteren Investoren an mehreren Dutzend Unternehmen beteiligt. Seit den Vorfällen um die Enthüllungen von Wikileaks über die Praktiken der Amerikaner im sogenannten
Kampf gegen den Terror sowie den späteren Enthüllungen von Edward Snowden richtet sich sein Interesse stark auf (notfalls erzwungene) Transparenz staatlicher Machenschaften und den Schutz von Whistleblowern sowie auf den Schutz normaler Bürger vor staatlicher und unternehmerischer Überwachung. Aus letzterem Grund arbeitet er verstärkt an Kryptographieverfahren und -Software.
Ångström hat seinen Hauptwohnsitz in Göteborg, wo er auch eine Wohnung besitzt. Er verbringt jedoch viel Zeit in den Aussenstellen seiner Firma in San Francisco und Daressalam, zudem auf Reisen in Hotels auf der ganzen Welt. Es ist unklar, wie reich er tatsächlich ist. Fakt ist, dass er große Teile seines Vermögens Projekten wie der FSF gespendet hat, jedoch dürfte er auch so noch über erhebliche finanzielle Mittel verfügen. Zudem verwaltet er als CEO von
Big Bad Wolf Risikokapital im oberen dreistelligen Millionenbereich.
Der Tantalum-Komplex hat von Beginn an sein Interesse geweckt - insbesondere auch wegen seiner Exterritorialität. Gerüchten zufolge möchte er ein Unternehmen dort ansiedeln, welches Software zur aktiven Bekämpfung von NSA-Spionagetools und ähnlichem entwickeln soll - ausserhalb der Jurisdiktion der USA und verbündeter oder kontrollierter Staaten. Unter vorgehaltener Hand tuscheln manche, er bereite einen besonderen Coup vor: Edward Snowden selbst solle zum Tantalum-Komplex ausgeflogen werden und dort eine Beratertätigkeit in dem neu zu gründenden Unternehmen aufnehmen. Offizielle Verlautbarungen gibt es bisher jedoch keine, Anfragen von Journalisten bleiben - wie stets - unbeantwortet.
Sicher ist jedoch, dass Svante Ångström zur Eröffnung des Komplexes erwartet wird. Ob aus geschäftlichen Gründen oder nur, um Urlaub zu machen, kann momentan niemand ausser ihm selbst beantworten.