OK, also ich hoffe, es wird mir nicht übelgenommen, hier noch etwas verspätet meine 2 Pfennige zum Thema Bogen bzw. Fernkampf abzugeben.
1. Pfennig: Mir fällt es noch ziemlich schwer, die Lücken in meiner Regelkenntnis (oder im Regelwerk) nicht automatisch, teils ohne dass es mir überhaupt bewusst wird, mit DnD Regeln zu schließen! Ich könnte mir vorstellen, dass es hier noch einigen anderen so geht. Das halte ich nun allerdings für gefährlich.
Beispiel Fernkampf: Der ist in Degenesis schon wesentlich "aufgewertet" gegenüber dem DnD Regelwerk! Und zwar allein schon durch die
eingeschränkte Mobilität der Charaktere. Hier komme ich ohne Abzug 2 Kästchen weit, in DnD aber - mit charge - 12 Kästchen weit, kann dann noch angreifen und das sogar mit einem Bonus! Dazu die ab sagen wir 3. Stufe wesentlich höheren hitpoints - da kann ein Nahkämpfer locker auf einen Bogenschützen zustürmen und ihn umhauen: in Degenesis wesentlich schwieriger! Er müsste Körper und Athletik schon auf 12 ausgemaxt haben, um da nur annähernd mithalten zu können.
(Und dann gibt es in Degenesis auch keinen 4er Malus auf den Fernkampfangriff für "ins Melee schießen".)
So, also das war der Hauptgrund, warum ich doch noch etwas sagen wollte, obwohl der Meister die Sache längst entschieden hat: um einfach nur mal die Warnung in den Raum zu stellen, dass wir uns etwas vom DnD-Denken lösen müssen. Mir wäre es also lieber, die Regeln so, wie sie dastehen (wenn sie denn schon einmal in einer Sache genau sind), auszuprobieren und erst zu modifizieren, wenn wir mindestens einen Kampf oder eine soziale Interaktion lang festgestellt haben, dass sie einfach wirklich nicht taugen.
2. Pfennig: Irgendwo wurde der Vergleich Messer - Bogen gezogen.
Also, Bogen macht 6 (bzw. 8 der Komposit) Schaden, jeweils +K/3, und hat die oben erwähnten Vorteile. Messer macht 2 Schaden (+ K/3). Da richte ich in 3 Runden 6 Schaden an, der Bogenschütze 12 bzw. 16, selbst wenn er eine Runde nur läd. (Ganz abgesehen davon, dass ich als Messerkämpfer erst einmal drei Runden auf ihn zulaufen müsste, um ihn überhaupt angreifen zu können.) Ein flinker Charakter mit Messer ist einem langsamen mit Bogen also noch immer haushoch unterlegen. (Dafür war das Messer billiger.
)
Will ich aber nun meinen Messerkampf verbessern, d.h. wenigstens etwas mehr Schaden machen, muss ich halt ordentlich in Kraft investieren. Das war auch nicht die Richtung, in die ich mit meinem Char eigentlich will, aber das habe ich halt gemacht. Und zwar nachträglich, als ich bemerkte, dass Cesare unter der Last von 1 Stilett, 2 Wurfmessern und 1 Ledermantel schier zusammenbrach! Da habe ich halt den SL gefragt: Ups, darf ich das noch ändern? Das konnte ein Mensch doch nicht ahnen, das man damit schon derart überlastet ist! Und dann habe ich halt KÖR und Kraft gesteigert. Dafür musste ich auf die Geschicklichkeit verzichten, die mir eigentlich lieber gewesen wäre.
Abschließend gesagt: nachdem ich mir die Waffenlisten etwas genauer angeschaut habe, scheint mir, dass hier doch von Seiten der Macher her noch am meisten Sorgfalt hineingesteckt wurde und auf das vielbeschworene Balancing geachtet wurde. Ich tät mich da erst einmal ihrer Führung anvertrauen. Aber das ist nur meine bescheidene Meinung. Ich kann mich durchaus irren.