Archiv > Pathfinder Chronicles - Das Spiel der Türme

Welt 404 - Irgendwo im Nirgendwo

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Xanxus Sel'Feyren:
Xanxus kichert leise.

"Welch tolles Spiel. Wahrhaft, das Wort - nein - vielmehr der bloße Gedanke hat immense Macht an diesem Ort. Erstaunlich mit welcher Geschwindigkeit und Kraft sich diese Welt nach unseren Wünschen entfaltet. Eifrig und dienbar, einem treuen Familiar gleich versucht sie dem Gesprochenen nachzueifern, auch wenn es noch so wiedersprüchlich klingen mag.

Sehen wir uns die Darbietung doch etwas genauer an. Doch halt, sorgen wir doch dafür das wir auch entsprechend empfangen werden!"

Der Magier in seiner neuen, schmächtigen Form reckt eine Arm empor und formt seine Hand zu einer klauenförmigen Siluette vor dem gespenstischen Mond. Mit zitternder Stimme intoniert er:

"Dumpf dringt der Klang von Hufen näher,
das Klappern von eisernen Rädern dringt durch den Wald.
Pferde, das Fell wie Schatten nahen
und ziehen eine Kutsche wie aus seidener Nacht.
Hoch auf dem Kutschbock oben auf,
grinst ein gar schauriger Geselle mit hohem Hut.
Seine Gäste stehen schon bereit,
die Kutschentür schwingt auf und knarzt dabei wie ein Sarg."

Xanxus vollendet das Gedicht indem er die Hand schließt, als könnte er den roten Mond packen.
"Ustalavsche Schauerpoesie, eine traditionelles Stück", fügt der Magier beiläufig hinzu.

Suzaniel:
"Seid ihr jetzt endlich fertig?" knurrte Suzaniel, welche den immer finsterer werdenden Ausführungen der Anwesenden schweigend lauschte. "Ihr könntet noch ein paar Dämonen beschwören. Oder vielleicht einen Drachen. Oder einen untoten, dämonischen Drachen. Euch ist schon klar, dass wir diese ganzen Schauergestalten, die ihr hier in eurem Wahn herbei erzählt, auch am Ende besiegen müssen, oder? Und so weit ich das sehe, haben wir nicht einmal einen Priester uns, der sich der ganzen Untoten annehmen kann."

Dann blickte sie den Weg entlang, wohl wartend auf die Kutsche, welche sich laut der Erzählung des Magiers ja jetzt nähern müsste. Wie diese den Knüppeldamm überquerte, war natürlich eine andere Frage.

Demiurg:
Ranahs Worte werfen einen Schatten auf euch, als plötzlich ein geflügeltes Wesen, das eine eine monströse Fledermaus erinnert, über euch hinweg setzt und sich auf das Schloss zubewegt. Schreie dringen aus dem Dorf, als dessen Bewohner den Kopf in den Nachthimmel werfen und das Ungetüm entdecken. Ihr erkennt das Gesicht der Kreatur nur für den Bruchteil einer Sekunde, aber die glühend roten Augen, die wie Tore der Hölle anmuten, brennen sich in die Erinnerung ein. Dann ist die Gestalt schon hinter dem Bergfried verschwunden und Stille kehrt ein.

Zumindest bis Xanxus das Wort erhebt und eine weitere Veränderung durch die Landschaft geht. Das Dickicht des Dschungels und die sumpfige Untiefe, in der ihr euch momentan befindet, hebt sich zu einem Damm, auf dem eine gepflasterte Straße entsteht. Rechts und links des Weges schießen hohe Holzbauten aus dem Boden. Stangen und Kreuze, die über und über mit Talismanen behängt wurden und der Szenerie eine nur noch bizarrere Atmosphäre verleihen.

Dann hört ihr Hufgetrappel. Hinter euch schlängelt sich eine Kutsche auf dem schmalen Weg durch den Sumpf. Vier schwarze Pferde ziehen den Wagen in einem Tempo als würde der Kutscher vor etwas fliehen. Ein Peitschenknall ertönt und die Pferde verlangsamen ihren Schritt. Schweißgebadet traben sie zur eurer Position. Vom Kutschbock des schwarzen Wagens, der Platz für gut acht Gäste lässt und mit Laternen am Kutschendach geschmückt ist, tritt eine ganz in schwarz gekleidete Hünen große Gestalt. Der Mann trägt nur eine einfache Hose und eine Weste sowie einen breitkrempigen Hut unter dem sein mächtiger Rauschebart beinahe sein ganzes Gesicht verhüllt. Die Augen sind klein und schimmern gelblich, auch wenn ihr das im Licht des Mondes nicht genau erkennen könnt. Der Mann öffnet die Kutschentür und blickt dann nur Yao zielstrebig an.

Seine Stimme klingt wie ein Grab als er fragt:

"Ihr wurdet erwartet. Darf ich euch einen Platz in der Kutsche für das letzte Stück Weg anbieten? Mein Meister würde es nicht verzeihen, wenn ich euch warten ließe."

Xanxus Sel'Feyren:
"Ihr habt vollkommen Recht, Suzaniel. Die Gefahr für uns steigt mit jedem Wort das wir unbedacht aussprechen. Achtet auf das was ihr sagt. Sobald ihr etwas vermutet, sobald sich eine winzige Gedankenknospe empor reckt, wird es sogleich geschehen. Ein Fluch und zugleich ein Segen möchte man meinen und doch ist es schlicht die Regel dieser speziellen, uns anvertrauten Geschichte."

Die dürre Gestalt des Magiers stellt sich vor den hühnenhaften Kutscher und grinsend den Kopf in den Nacken.

"Ich kann es gar nicht erwarten euren Meister kennenzulernen, Kutscher. Den angebotenen Platz nehme ich gerne an."

Mit einem Satz ist Xanxus im Inneren der Kutsche verschwunden.

Suzaniel:
Ein wenig nachdenklich blickt Suzaniel Xanxus hinterher, welcher in die Kutsche steigt, nachdem sie sich von dem Anblick der unglaublich bösartigen Gestalt erholt hat, zu dem dieser Kutscher sie jetzt kutschieren würde. Vermutlich waren sie "zum Essen eingeladen". Einige Momente dachte die junge Frau über das nach, was ihnen wohl bevorstand, wenn sie sich einfach so, ohne großen Widerstand und ohne Eigeninitiative wegfahren lassen würden. Dann zuckte sie mit den Schultern, machte ein kurzes prustendes Geräusch, und mit einem leisen Schaben zückte sie ihren Rapier aus seiner Gürtelscheide, während ihre andere Hand sich den Parierschild nahm, welcher von ihrem Gürtel hin. Ihre feindseeligen Absichten waren mehr als offensichtlich.

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