Derek war zum Feiern zumute, als sie Rickis Cantina betraten. Endlich schien sich ihre Situation zum Besseren zu wenden. Sie hatten etwas Geld in der Tasche, einen Weg nach oben, und vor allem konnten sie nun Asen Sulk kontaktieren, der hoffentlich wieder etwas Sinn in Dereks Leben bringen konnte.
Der ehemalige Imperiale erhob gerade sein Glas, um mit den anderen anzustoßen, als ihm plötzliche ein kalter Schauer über den Rücken lief, während sich die Tür zur Cantina öffnete. Einen Augenblick später erblickte er die Gestalt und erstarrte. Der Schauer legte sich wie eine Mantel aus Kälte um seinen Körper und, schlimmer, um seine Seele, als ihm bewusst wurde, dass er diese Person schon einmal gesehen hatte.
"Ich denke, mit Dir werde ich noch mehr Spaß haben als mit dem Mädchen. Nur ihr Schreien hat ein wenig gestört."Die Worte von damals klangen ihm in den Ohren, wie damals wollte er nach Leera schreien - und wie damals war es ihm unmöglich, einen Ton herauszubringen, als sich ihm die Kehle zusammenzog. Wie konnte das sein? War sie ihm tatsächlich bis hierher gefolgt?
Augenblicke vergingen, in denen er vor Furcht wie erstarrt war, doch ihm kam es vor wie Stunden. Eine gefühlte Ewigkeit saß er reglos da, doch dann begann sich etwas anderes in seinem Inneren auszubreiten. Ein dunkles, Übelkeit erregendes Gefühl bemächtigte sich seiner, verdrängte seine Erstarrung und nahm den Platz der Furcht ein, die ihn eben noch ausgefüllt hatte. Er kannte dieses Gefühl: Es war das gleiche, das er am Tag zuvor bei dem Weequay verspürt hatte, wenn auch um ein Vielfaches stärker. Es hatte ihm Stärke gegeben, und so hieß er es willkommen wie einen alten Freund. Es löschte alle Gedanken in ihm aus außer einem: Rache!
[1]Langsam senkte er sein Glas und stand auf, den Blick immer auf die Gestalt aus seinen Albträumen gerichtet. Zu dieser Zeit waren außer ihnen und Ricki keine weiteren Gäste in der Cantina, so dass sonst niemand beobachtete, wie er langsam seinen Blaster zog und auf die Fremde anlegte.
Er wusste um die Kräfte dieser Fremden, die ihn damals mit bloßer Kraft ihrer Gedanken beinahe erwürgt hätte, aber in seinem Zorn war es ihm egal. Er wollte, dass sie ihm in die Augen sah, wenn sie durch seine Hand sterben würde - oder er durch ihre. Aber alles wäre besser, als diese Gelegenheit zur Rache verstreichen zu lassen.
Vorher musste er jedoch wissen, ob Leera wirklich tot war.
"Warum hast Du das getan?" stieß er hervor.
"Was hast Du mit Leera gemacht?"