Lulu kann im ersten Moment einen erschrockenen Schrei nicht unterdrücken, als die Kugeln zu fliegen beginnen. Panisch duckt sie sich hinter den Karren, ihre Gedanken rasen. In einer so gefährlichen Situation findet sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben wieder. Wie Rex getroffen zu Boden geht, kommt der Chronistin unwirklich vor; sie kann so schnell gar nicht fassen, was da wirklich passiert.
Zum Glück reagiert Truknur geistesgegenwärtiger, und bevor Lulu noch eine Kugel fängt, zieht er sie schon weg.
"Hey! Stopp! Halt!," ruft die Frau nach einigen Sekunden, als der Schock allmählich nachlässt und sie sich plötzlich wie ein nasser Sandsack fühlt, den der Hüne durch den Matsch zerrt. Sie kann allerdings nicht die Erleichterung leugnen, dass sie noch unversehrt und nun außer Schußbahn ist - und dass Jamil und vor allem Inna auch gerettet wurden.
"Was ist mit den anderen?! Spinner? Liz? Rex?," schaut die Chronistin hilflos Truknur an, während irgendwo in ihrem Hinterkopf der Gedanke spukt, dass sie ihm vor allem für die Rettung danken sollte. Sie rappelt sich auf, kann sich aber nicht durchringen, zurückzurennen oder nach den noch fehlenden Mutanten zu rufen und damit ihre Position zu verraten. Die Angst und der Frust wecken in ihr das Bedürfnis, irgendetwas anzuzünden - ein Gefühl, dass sie eigentlich nicht mag. Aber was soll sie in dem Moment noch tun?
"Scheiße, was machen wir jetzt?," ballt Lulu die Hände zu Fäusten. Ganz tatenlos herumstehen und warten, dass der Rest erschossen wird, kann sie einfach nicht. Geduckt und auf Zehenspitzen pirscht sie zur nächsten Hausruine und wagt mit trockener Kehle und zittrigen Händen einen Blick um die Ecke.