• Drucken

Autor Thema: Buch I - Dämonensturm  (Gelesen 21612 mal)

Beschreibung: Drittes Kapitel - Zwischen Ruinen

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Yadrix

  • Beiträge: 591
    • Profil anzeigen
Die Invasion der Weltenwunde III
« Antwort #210 am: 02.02.2016, 23:52:59 »
Mit einem irritierten Zucken reagiert Yadrix auf den Krach, welchen Razgrim gerade veranstaltet. Sofort lässt er die Ratte wieder aus dem Stapel herausschießen. "Hoffentlich haben sie nichts gehört", sagt er zu sich selbst. Dabei ist ihm aber klar, dass dies kaum zu überhören war.

Ultan

  • Moderator
  • Beiträge: 3920
    • Profil anzeigen
Die Invasion der Weltenwunde III
« Antwort #211 am: 03.02.2016, 13:58:02 »
Während einer der Schir nach wie vor der illusionären Ratte hinterher rennt, dreht der zweite seinen Kopf in Richtung Mauer, als Razgrim erneut einen Felsbrocken in den Graben fallen lässt.
Der Dämon zischt brüllt etwas in unverständlichen, kehligen Sprache. Nun lässt auch der andere Schir von seiner vermeintlichen Beute ab und wendet sich in Richtung der Gruppe.

Offenbar ist die Tarnung der Gruppe aufgeflogen, die Schir Dämonen haben die tapferen Kreuzfahrer entdeckt. Boshaft grinsend heben die beiden Scheusale ihre gezackten Waffen und machen Anstalten in Richtung der Helden zu stürmen.
Doch dann bleiben sie stehen und blicken sich verunsichert um. Die Dämonen scheinen eindeutig etwas bemerkt zu haben, doch kann niemand der Kreuzfahrer etwas entdecken.

Plötzliche reißt der Boden zwischen den Dämonen auf und in einem Schauer aus Trümmern und Geröll bricht eine groteske, madenartige Kreatur von der Größe eines Schlachtrosses hervor.[1] Die Dämonen springen erschrocken zur Seite, doch der abscheuliche Wurm ist schneller. Innerhalb eines Wimpernschlages hat das Monster sein rundes Maul über den Kopf eines der beiden Schir gestülpt und hält ihn fest. Ein dornenübersäter Stachel schießt aus dem Boden und gräbt sich in das Fleisch des unglücklichen Scheusals. Der Körper des Dämons erzittert kurz, dann gleitet er kraftlos in die tödliche Umarmung des Monsterwurms.

Der zweite Schir fackelt nicht lange und nimmt die Beine in die Hand. Während der Wurm noch mit seiner Beute beschäftigt ist, ist der Dämon längst zwischen den Ruinen verschwunden.

 1. 
« Letzte Änderung: 03.02.2016, 14:01:25 von Ultan »

Razgrim

  • Beiträge: 1430
    • Profil anzeigen
Die Invasion der Weltenwunde III
« Antwort #212 am: 03.02.2016, 17:52:53 »
Ungläubig nimmt Razgrim die unwirkliche Kreatur wahr, als er wie fest gefroren zwischen den Trümmern der Mauerreste steht. Der breite Schlund und der pulsierende Schwanz des Wesens lassen es so bedrohlich wirken, dass der Zwerg die Schir Dämonen längst vergessen hat. Nur schwer kann er sich aus seiner Starre lösen und sieht zu seinen Kameraden hinüber, die mittlerweile alle auf der anderen Seite angekommen sind.

Einen kurzen Moment sieht er sie nur an, dann besinnt er sich und schließt zu ihnen auf. "Ich weiß nicht wie ihr das seht, aber wir sollten unsere Chance nutzen." brummt er mit großen Augen, die ein letztes Mal das Scheusal, das gerade dabei ist, den ziegenartigen Dämon mit Haut und Haaren zu verschlingen, anstarren, bevor er hinter dem Durchbruch verschwindet.

Damian

  • Beiträge: 907
    • Profil anzeigen
Die Invasion der Weltenwunde III
« Antwort #213 am: 03.02.2016, 22:13:06 »
Damian hatte schon nach seiner Armbrust gegriffen, als Razgrim den Felsbrocken in den Graben tritt, doch als die Dämonen inne halten, stockt auch Damian der Atem. Er war schon einmal einem Grimmwurm begegnet[1], doch das darauf folgende Geschehen hatte nichts von seiner Schrecklichkeit verloren. Noch bevor das Ungeheuer den Dämonen mit seinem Stachel durchbohrt, hat Damian schon Anevias Hand gepackt und sie mit auf die andere Seite gezogen. In seinen Augen steht das blanke Entsetzen, als er an Razgrim vorbei stürmt.

"Rennt! Rennt, so schnell ihr könnt!"

Erst als sie einige hundert Meter Abstand haben, greift er schweißgebadet nach seiner Armbrust und schaut zurück. Er hat sich bei der Flucht immer wieder nach seinen Gefährten umgesehen und meint, keinen aus den Augen verloren zu haben, aber er sucht trotzdem jeden einzelnen, während er immer noch zitternd die Armbrust erhoben hält.

"Geht es allen gut?"

Damian sieht sich nach Anevia um. Es muss schmerzhaft gewesen sein. Damian hat sie mehr gezogen als dass sie alleine gelaufen ist.

"Wir sollten weiter. Das war ein Grimmwurm. Ein Alptraum. Ich habe schon einen Trupp an eine dieser Bestien verloren und ich weiß, dass der Dämon ihm nicht reichen wird."
 1. Wissen (Gewölbe): 20.
« Letzte Änderung: 03.02.2016, 22:13:56 von Damian »

Razgrim

  • Beiträge: 1430
    • Profil anzeigen
Die Invasion der Weltenwunde III
« Antwort #214 am: 03.02.2016, 22:36:45 »
Über Schutt, Dreck und Gestein stürmen die Gefährten am inneren Wall Kenabres' entlang und lassen dabei viele Straßen und Gassen hinter sich. Völlig außer Atem kommt Razgrim am Ende des Trupps zum Stehen, Nachdem Damian langsamer wird und Anevia humpelnd neben ihm an einem der Mauerreste Halt findet.

Die Hände auf die Knie gestützt keucht der Zwerg schwer, fängt sich aber schneller als gedacht. "Querfeldein bin ich nicht zu gebrauchen. Wir Zwerge sind eher geborene Spurter, mordsgefährlich über kurze Entfernungen!" Das eine Auge vor Anstrengung geschlossen blickt er Damian fragend an. "Konnten wir dieses Ding abschütteln?"
« Letzte Änderung: 03.02.2016, 22:37:21 von Razgrim »

Baldark

  • Beiträge: 531
    • Profil anzeigen
Die Invasion der Weltenwunde III
« Antwort #215 am: 04.02.2016, 01:58:55 »
Voller Entsetzten beobachtet der Zwerg wie das madenartige Monstrum den Boden aufbricht und sich über einen der Dämonen hermacht. Ungläubig blickt er dem fliehenden Schir hinterher. Baldark ist sich nicht sicher, ob die Situation sich unbedingt zu ihrem Vorteil geändert hat. Doch angesichts der Gegebenheiten bleibt der Gruppe wohl nur die Flucht.

Baldark wirft immer wieder einen Blick zurück, um sicher zu gehen, dass das Monster auch tatsächlich noch beschäftigt ist. Erst als Damian stoppt, spannt er wieder seinen Bogen und nimmt hinter einer Deckung Stellung.

"Zurück in Formation! Wir sollten so schnell weiter wie nur möglich."

Otham Sauertopf

  • Beiträge: 930
    • Profil anzeigen
Die Invasion der Weltenwunde III
« Antwort #216 am: 04.02.2016, 12:41:23 »
"Was ist das für ein Vieh?", schießt es Otham durch den Kopf, als er sich mit Mühe und Not davon abhalten kann einfach loszurennen. Was auch immer es ist es hatte gerade ein paar Dämonen gefressen; ohne mit der Wimper zu zucken. Bzw. hatte es Wimpern, geschweige denn Augen? Otham ist sich nicht sicher.

Als die Gruppe aufgeschlossen hat stürmt auch der Halbling weiter. Seine Befürchtungen werden bestättigt als Damian von dem Monster erzählt.

"Es sieht so aus als wäre es nicht hinter uns her. Wir sollten gucken, dass wir weiterkommen.", stimmt Otham Baldark zu, nachdem er wieder etwas zu Atem gekommen ist.

Ultan

  • Moderator
  • Beiträge: 3920
    • Profil anzeigen
Die Invasion der Weltenwunde III
« Antwort #217 am: 04.02.2016, 14:49:11 »
Die Kreuzfahrer überqueren den Graben so schnell wie möglich und nehmen dann die Beine in die Hand um von dem monströsen Wurm zu entkommen.
Damian zieht Anevia förmlich hinter sich her, Lisandra bemüht sich mit Otham Schritt zu halten und Caz rennt so schnell er kann am Kopf der Gruppe.
Lediglich Millorn schenkt dem Grimmwurm ein entrücktes Lächeln, entschließt sich aber dann doch der Gruppe hinterherzueilen.
Ein paar Häuserblocks weiter hält die Gruppe an und holt Atem. Anevia lehnt sich an eine Hauswand und reibt sich mit zusammengebissenen Zähnen den Oberschenkel des verletzten Beins.
Die Offizierin beschwert sich jedoch nicht, sondern gibt Damian durch ein Nicken ihre Dankbarkeit zu verstehen.
Caz kauert mit bleichem Gesicht in einem Hauseingang und Lisandra holt keuchend Atem. Millorn hechelt auch nach Luft, doch statt sich auszuruhen, springt der entstellte Halbling von einem Bein auf das andere, reißt abwechselnd die Hände in die Luft und dreht sich kichernd im Kreis. Ob er überhaupt mitbekommen hat in welcher Gefahr die Gruppe sich befunden hat ist fraglich.

Anevia stößt sich nach einer kurzen Verschnaufpause wieder von der Hauswand ab und sieht sich um.

"Ich kenne diese Gegend. Ich bin beinahe zu Hause. Da vorne die Straße runter und dann rechts..."

Die Späherin stutzt als sie sich der Bedeutung ihrer Worte bewusst wird. Ihre Augen weiten sich und auf einmal packt sie Damian am Revers und zieht ihn zu sich heran.

"Irabeth! Bei allen Göttern, ich habe Irabeth total vergessen. Damian, wir müssen unbedingt bei mir vorbei! Ich muss wissen ob es Irabeth geschafft hat! Wenn sie überlebt hat wird sie als erstes bei uns daheim nachsehen wollen! Ich... ich weiß das wir keine Zeit haben, ich weiß das es gefährlich ist, aber... ihr versteht mich oder? Irabeth ist mir die wichtigste Person auf der Welt! Ihr werdet sicher sagen das es dumm ist darauf zu hoffen sie zu Hause anzutreffen - und vermutlich habt ihr Recht - aber wenn ich muss mich vergewissern!
Es tut mir Leid das ich euch so ein Klotz am Bein bin. Ausgerechnet euer Hauptmann muss euch solche Probleme machen, dass ist sicherlich schwer zu ertragen.
Ich bitte euch dennoch innständig: Helft mir nachzusehen. Wenn mein Haus nicht mehr steht, wenn Irabeth ... tot ist... dann habe ich wenigstens Gewissheit."


Anevia blickt mit verzweifeltem, flehenden Blick in Damians Augen und dann in die der anderen Kreuzfahrer.

Damian

  • Beiträge: 907
    • Profil anzeigen
Die Invasion der Weltenwunde III
« Antwort #218 am: 04.02.2016, 16:13:08 »
Damian nickt Anevia langsam zu. Hauptman. Er hatte sie schon seit einiger Zeit nicht mehr so angesprochen. Wenigstens erinnert sie sich wieder ihres Titels, wenn auch nicht an die damit verbundene Verantwortung. Damian verübelt es ihr nicht. Sie ist eine der besten Kundschafter, die Damian in seinem Leben gesehen hat und ihr brillanter taktischer Verstand sowie ihre eiserne Disziplin haben sich in unzähligen Einsätzen bewährt. Sie ist ein exzellenter Soldat, aber kein Anführer.

Ganz anders ihre Frau, Hauptman Irabeth Tirabade. Wenn jemand dieses Gemetzel überlebt haben sollte, dann Irabeth und ihre Adlerwacht. Erfahren im Kampf gegen Dämonen, untersteht diese Einheit angeblich einzig Königin Galfreyist, ist für die innere Sicherheit der Stadt verantwortlich und hat bereits erfolgreich korrupte Magistrate, Spione oder sogar Dämonenkulte enttarnt. Wenn es in Kenabres noch eine Einheit gibt, denen sie vertrauen können, dann der Adlerwacht.

Das ist der andere Grund, warum Damian zum Herz des Verteidigers strebt. Es ist ein offenes Geheimnis, dass dieses Gasthaus das Stammlokal der Adlerwacht ist und Irabeth selbst hat ihn auf dem Clydwell Plaza eingeladen, ihrem Trupp Gesellschaft zu leisten. Irabeth sowie einige andere Würdenträger der Einheit, mussten sicherlich der Zeremonie beiwohnen und sind daher aller Wahrscheinlichkeit nach in die Kämpfe auf dem Platz selbst verwickelt worden, aber wenn Damian die übrigen Soldaten richtig einschätzte, haben sie für den Pomp an Armasse keinen Sinn und sind gleich zum Gasthaus aufgebrochen. Vielleicht haben sie sich dort verschanzt und halten immer noch die Stellung. Zumindest hofft Damian das.

Sollte Irabeth überlebt haben und sollte sich die Adlerwacht tatsächlich im Herz des Verteidigers befinden, würde der Hauptmann der Adlerwacht sicher versuchen, zu seinem Trupp zu stoßen, aber Anevia wäre der Orkin höchstwahrscheinlich noch wichtiger. Es ist also zumindest nicht ausgeschlossen, dass Irabeth nur ein paar Straßen entfernt auf Anevia wartet.

Damian atmet kurz durch. Reine Spekulation, aber wenn er Anevia richtig einschätzt, würde sie notfalls alleine aufbrechen und das ist ohne Frage ein Todesurteil. Welche Wahl haben sie also.

"Ich bin dafür, euch zu begleiten. Es ist kein großer Umweg und Hauptmann Tirabade wäre in der Tat eine schlagkräftige Unterstützung."


« Letzte Änderung: 04.02.2016, 16:15:00 von Damian »

Otham Sauertopf

  • Beiträge: 930
    • Profil anzeigen
Die Invasion der Weltenwunde III
« Antwort #219 am: 04.02.2016, 16:21:07 »
"Wir haben bisher keinen Umweg ausgelassen, ob zum Guten oder zum Schlechten.", antwortet der Halbling mit zuckenden Schultern: "Es gibt keinen Grund, nicht eine Straße weiter zu gehen, anstatt hier abzubiegen."
Mehr gibt es dazu von seiner Seite aus nicht zu sagen. Zwar hat die Schuppe seine Energie wieder hergestellt, trotzdem fühlt er sich leer und erschöpft und er hat das Gefühl, dass nur Schlaf ihm wirklich soetwas wie Erholung ermöglicht.

Razgrim

  • Beiträge: 1430
    • Profil anzeigen
Die Invasion der Weltenwunde III
« Antwort #220 am: 04.02.2016, 17:14:29 »
Razgrim richtet sich auf, hustet trocken, klopft sich auf die Brust und nimmt etwas zögerlich einen Schluck seines letzten warmen, abgestandenen Zwergenbieres. Während er sich weiterhin umsieht, nachdem sie auf ihrer Flucht kaum auf die Umgebung geachtet haben, hört er Anevias Worte. Doch ist dies die richtige Entscheidung, jetzt wo ihnen vielleicht ein solch grausiges Scheusal auf den Fersen ist. Er versteht die Panik und Angst in der Stimme des Hauptmanns, aber würde es doch mehr Sinn ergeben, ihre Frau im Herz des Verteidigers zu erwarten, als in einem den Dämonenhorden nicht standhaltenden Wohnhaus alleine auszuharren. Andererseits, was werden sie tun, wenn das Gasthaus genauso niedergebrannt ist, wie alle anderen Häuser auch, was wenn die letzte ihnen bekannte Zuflucht nicht existiert. Dieser Gedanke trifft ihn wie ein Blitz und seine Gesichtszüge verhärten sich. Razgrim hat sich an den Gedanken gewöhnt, bald hinter den erstmals sicheren Mauern der Festungsschenke auszuruhen und neue Kräfte zu sammeln. Was wenn diese Hoffnung nur ein Trugschluss ist und sie weiter vor den Horden des Abgrunds flüchten, ja die Stadt ganz aufgeben müssen. Daran darf er nicht denken, selbst wenn ihre Chancen klein sind. Torag wacht über ihn und seine Kameraden, sie werden einen Weg aus diesen Ruinen finden.

Damians Worte folgen nach kurzer Pause und der Zwerg ist sich sicher, dass auch der Aasimar Zweifel hat, sie jedoch nicht ausspricht. 'Hoffnung ist das einzige, was uns jetzt in Bewegung hält, also werden wir in Erfahrung bringen, was mit Irabeth Tirabade geschehen ist!'

Razgrim nickt zustimmend. "Ja, es ist dumm, aber genauso verständlich. Folgen wir eurer Intuition und sehen nach eurem Zuhause." Der Zwerg schreitet mit rasselndem Kettenhemd an ihr vorbei und grummelt seufzend in seinen Bart "Was gäbe ich jetzt für einen kühlen Humpen aus Hochhelms Tavernen."

Damian

  • Beiträge: 907
    • Profil anzeigen
Die Invasion der Weltenwunde III
« Antwort #221 am: 04.02.2016, 20:09:55 »
Anevia zulächelnd, setzt sich auch Damian in Bewegung. Neben Razgrim, stimmt er diesem zu. Damian hat sich in seinem Leben nicht vielen Lastern hingegeben, aber mit Alkohol kann er schon immer etwas anfangen.

"Wenn wir diesem Alptraum irgendwann einmal entkommen, öffne ich für euch meinen ganzen Weinkeller. Da gibt es ein paar Tropfen, für die ich Pharasma Rede und Antwort stehen muss, aber sie sind jede Sünde wert."

Ob sie es jemals schaffen würden, bei einem gemütlichen Feuer mit viel Zeit einen Wein zu entkorken, liegt in den Sternen, aber für einen kleinen Moment fühlt sich Damian leichter und das ist alles, was zählt.


Razgrim

  • Beiträge: 1430
    • Profil anzeigen
Die Invasion der Weltenwunde III
« Antwort #222 am: 04.02.2016, 20:38:16 »
Razgrim klopft Damian fest auf den Rücken, während er zu Anevia sieht, ob diese mit ihrem angeschlagenen Bein nach ihrer Flucht vor der bizarren Kreatur zurecht kommt. "Darauf werde ich wohl zurückkommen, also lasst euch nicht einfallen, vorher das Zeitliche zu segnen!" antwortet der Zwerg nach einem unterdrückten Lachen, als er auf ihren Weg achtend Teilen eines zusammen gebrochenen Karrens ausweicht. Den halb ausgeweideten Gaul einige Meter entfernt am Straßenrand beachtet er schon gar nicht mehr.

An jeder Häuserecke sieht Razgrim kurz nach hinten und überprüft den kleinen Trupp auf seine Anwesenheit, dann bleibt sein Blick kurz auf dem Waldläufer hängen, der hinter ihnen zwischen den Stadtbewohnern aufmerksam entlang des Weges läuft. "Wie lange kennt ihr euch schon, ihr und Baldark meine ich?" fragt er Damian offen.

Damian

  • Beiträge: 907
    • Profil anzeigen
Die Invasion der Weltenwunde III
« Antwort #223 am: 04.02.2016, 21:37:12 »
Razgrims Frage lässt Damian ebenfalls zu Baldark sehen. Die Augenbrauen zusammenziehend, überlegt er kurz, bevor er antwortet. Tage in der Weltenwunde zählen länger. Das ist nur ein Sprichwort der Späher, aber es liegt viel Wahrheit darin. In der Weltenwunde gibt es keine Rast. Alles ist unwirklich, verzerrt, bösartig. Selbst die Luft, die man atmet und der Boden auf dem man läuft. Spähtrupps sind klein. Fünf, maximal sieben Späher. Je größer die Gruppe ist, desto schneller wird sie entdeckt. Hinzu kommt, dass sich der Trupp oft aufteilt, um eine größere Spähausrichtung zu erhalten oder einen Feind einzukreisen. Späher sind keine Kämpfer, zumindest nicht primär. Oft besteht ihre Aufgabe darin, lange auf einem Posten auszuharren und ein Gebiet zu sichern. Sowas zehrt in der Weltenwunde und Damian kann sich an viele Tage und Nächste erinnern, in denen ihr Trupp irgendwo in diesem roten Ödland darauf wartete, dass irgendeinen Abscheulichkeit über sie herfiel.

"Wir dienen jetzt knapp acht Monate zusammen unter Hauptmann Tirabade. Ob er schon länger im dritten Spähtrupp dient, habe ich ihn noch nie gefragt."

Oder was er getan hat, bevor er zu den Spähern kam.

"Ich kann euch aber nur wenig über ihn sagen. Er ist ein fähiger Soldat. Anfangs habe ich mich ehrlich gesagt gewundert, warum er bei den Spähern dient. Versteht mich nicht falsch, Baldark hat mir und jedem anderen des Dritten mehr als einmal das Leben gerettet und er ist zäh, selbst nach Zwergen Maßstäben; wenn jemand sich beharrlich weigert, Pharasma gegenüber zu treten, dann er.

Trotzdem, ich war nicht immer bei den Spähtruppen und ich weiß auch, welchen Ruf wir nicht ganz zu unrecht im Kreuzzug haben. Anevia, Baldark und ich sind die einzigen drei Mitglieder unserer ursprünglichen Trupps, die noch am Leben sind. Schneller stirbt man wahrscheinlich nur noch bei den Strafzügen der Verurteilten. Von Anevia mal abgesehen, würde ich sagen, dass jeder von uns einen Grund hat, trotzdem in die Weltenwunde zu gehen.

Ihr seid unter dem Banner Hochhelms gekommen. Er nicht. Es gibt kein Banner, zu dem er zugehörig ist und verzeiht erneut, wenn ich das anmerke, dass scheint mir untypisch für einen Zwergen. Ich kannte viele Zwerge, als ich noch in Ustalav diente. Sie alle teilten Baldarks Hingabe, aber niemand, den ich zuvor getroffen habe, teilt Baldarks Hass auf alles Dämonische. Er ist unerbitterlich. Gegen sich, aber vor allem gegen alles, was die Weltenwunde so ausspuckt."


Damian hält kurz inne und ergänzt dann.

"Vielleicht irre ich mich aber auch. Wie gesagt, Baldark und ich dienen zusammen und ich kann mich genauso auf ihn verlassen, wie er sich auf mich. Mehr muss ich nicht wissen und ich fürchte auch, dass es schwierig werden würde, mehr über ihn zu erfahren. Vielleicht habt ihr mehr Glück."

Yadrix

  • Beiträge: 591
    • Profil anzeigen
Die Invasion der Weltenwunde III
« Antwort #224 am: 05.02.2016, 00:00:53 »
Auch Yadrix lässt sich die Aufforderung zur Flucht nicht zweimal sagen und beginnt zu rennen. Ein solches Ungetüm hat er bisher noch nicht gesehen, und ehrlich gesagt, möchte er auch nicht nähere Bekanntschaft mit ihm machen.

Als Anevia sich meldet, um nach einem Abstecher zu Hause zu bitten, um ihre Lebenspartnerin zu finden, kann der Hexenmeister dies gut nachvollziehen. Wer sorgt sich in diesen Zeiten nicht um seine Angehörigen und Freunde. Wer weiß schon wo sie stecken und ob sie gerade Hilfe brauchen. "Gebt die Hoffnung nicht auf! Es gibt viele Überlebende, auch wenn sie sich vielleicht verstecken, um nicht das Ziel eines erneuten Angriffs zu werden. Wenn es wirklich nur ein kleiner Umweg ist, sollten wir zumindest nachsehen. Vielleicht haben wir anschließend ja auch eine Mitstreiterin mehr in unseren Reihen."

  • Drucken