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Autor Thema: Der Außenposten  (Gelesen 32773 mal)

Beschreibung: IC-Thread Chapter 1

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Floki

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Der Außenposten
« Antwort #45 am: 02.12.2015, 12:01:19 »
Floki war müde. Müde und zerschuden. Kaputt.
Er schüttelte seinen kleinen Kopf und spuckte Blut geräuschvoll auf den Boden. Sein Blut, Gift und Galle.
Was das hier alles sollte, erschloss sich ihm nicht. Warum gerade er entführt wurde ... es dämmerte ihm, dass er mit seinem Bruder zusammen gewesen ist.
Hastig blickte er sich um. Und sah das zerschundene Bündel von Gnom, welches sein Bruder sein musste. Vorsichtig rappelte er sich auf und torkelte, gifttrunken, zu Corwin herüber.
Zärtlich legte er diesem eine Hand auf die Schulter, seine Umgebung noch völlig ignorierend.
"Hey, Corwin. Hörst Du mich? Hey, Bruderherz ... bist Du noch da?"
Er flüsterte und seine Stimme war zittrig. Seine Nasenflügel bebten aufgeregt und seine Atmung war schnell. Fast schien es so, als ob man seinen lauten Herzschlag hörten konnte.

In Erwartung einer Antwort, schaute er sich das erste Mal um. Die Schemen, die langsam Gestalt annahmen, klärten sich vor seinen Augen. Der Schmerz wurde etwas weniger und sein Körper begann wieder zu funktionieren. Hörbar atmete er tief ein. Stutzte kurz, doch dann nahm er seinen Mut zusammen:
"Wer seid ihr alle? Was ist hier eigentlich los?"
Er sprach niemanden direkt an, merkte sich aber schonmal das Aussehen der grundverschiedenen Gestalten in der Höhle. Genauso, wie die Tür, das Schloss, die Gitterstäbe, die Wärter ... er suchte innerlich schon nach Möglichkeiten. Möglichkeiten ... sie waren schon immer da. Bestimmt auch jetzt.
Du erkennst den Charakter eines Menschen dann wenn es ihm richtig dreckig geht.
Statussymbole sind die Rangabzeichen der Zivilisten.

Orel Sturmreiter

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Der Außenposten
« Antwort #46 am: 02.12.2015, 13:05:28 »
Orel wischte sich mit dem Handrücken den kalten Schweiß von der Stirn. "Gefangene, so wie ihr es seid, kleiner Freund. Sklaven der Brut Lolths." entgegnete er ausdruckslos. Mit schmerz-verzogenem Gesicht rappelte der Mann sich langsam auf und ging auf den Gnom zu. Seine verfilzten langen Haare hingen in dicken Strähnen über sein vernarbtes Gesicht. "Dunkelelfen nahmen euch gefangen, erinnert ihr euch? Ich heiße Orel Sturmreiter, Offizier der Mauer Langsattel's. Gleiches ist auch mir widerfahren."

"Die Hexe hatte wohl besonders viel Freude an eurem Bruder" er runzelte die Stirn, als er sich den wohl bewusstlosen Gnom genauer ansah. Er kannte die Narben und geschwollenen Stellen. "Aber keine Sorge, sie haben ihn aller Wahrscheinlichkeit nach geheilt, so wie jeden hier, den sie fast zu Tode folterten. Doch brauchen sie uns noch, damit wir Arbeit für sie verrichten."

Mhyr

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Der Außenposten
« Antwort #47 am: 02.12.2015, 14:09:35 »
Die drei Svirfneblin schlurften kettenrasselnd durch das grünliche Licht in den Sklavenunterkünften auf die beiden Gnomengebrüder zu. Sie ließen dabei den Mykonid Stu zitternd unter einer der lichtspendenden Tonschalen zurück. Angeführt wurden sie von Jimjar, dem Größten des Trios. "Auch wir grüßen euch, Brüder von der Oberfläche. Die Zwillinge nennt man Drunter und Drüber. Ich bin Jimjar. Herrin Ilvara scheint euch wirklich übel erwischt zu haben. Aber am besten ihr rappelt euch schnell auf. Schwäche verzeiht man im Unterreich nicht so leicht. Die langen Kerle hier werden euch sonst nur übervorteilen."
Drunter und Drüber blickten sich verstohlen um, und beobachteten die anderen Gefangenen.
"Kein Angst, ich wette hier spricht ausser uns niemand Gnomisch.", versuchte Jimjar sie zu beruhigen.

Der Svirfneblin hatte seinen Ratschlag soeben ausgesprochen, da setzte sich Ront der Ork auch schon laut seufzend auf den grauen Pilzmann.
« Letzte Änderung: 02.12.2015, 20:54:49 von Mhyr »
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Mhyr

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Der Außenposten
« Antwort #48 am: 02.12.2015, 15:13:15 »
"Alless... klar?", fragte eine ruhige, tiefe Stimme neben Heynryck. Neben dem Halbelf stand plötzlich der Zwerg mit der graublauen Haut. Er hatte wirres weißgraues Haar und milchige pupillenlose Augen, die ihn befremdlich anstarrten. Nach einer längeren Pause fügte sein kurzgewachsenes Gegenüber etwas hinzu: "Buppido der Name. Wie nennt man Euch? ... Oder versteht Ihr etwa die Handelssprache gar nicht? ... Mir gefällt jedenfalls das Muster in Eurem Gesicht. Das ist Blut, oder?"

"Nun lass den Guten doch erst Mal ankommen, Buppido.", mischte sich plötzlich der Kuo-Toa ein, der wie immer völlig entspannt an der feuchten Höhlenwand nahe dem Gittertor lehnte. "Wie du schon vermutet hast, wird er dich ohnehin nicht verstehen. Seine bleiche, schuppenlose Haut verrät uns doch, dass er von der Oberfläche kommt. Entspann dich, mein Lieber, entspann dich." Das geschuppte Doppelkinn des Fischmanns wackelte wild hin und her, als er die wenigen Worte mit seiner triefend nassen Aussprache fabrizierte. Er schien befremdlich gelassen, ja gar zufrieden, da zwischen den Rinnsalen an der Höhlenwand.
« Letzte Änderung: 02.12.2015, 16:41:32 von Mhyr »
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Corwin

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Der Außenposten
« Antwort #49 am: 02.12.2015, 20:10:39 »
Nur langsam lichteten sich die Schatten, die sich dumpf über Corwin gelegt hatten. Mit der abnehmenden Schwärze kamen auch die Schmerzen und die Erinnerungen zurück. Mein Bruder, nach so langer Zeit habe ich Dich endlich gefunden. Ich weiss immer noch nicht, wie Du dieses Unheil über unsere Familie gebracht hast.  Hat nun auch dieser Überfall auch etwas mit Deinen damaligen Taten zu tun?
Als er langsam die Augen öffnete, erkannte auf seinen Armen und an seinem Oberkörper die Spuren der Misshandlung, die er durch die ebenholzfarbige Elfe erfahren hatte. Unter seinem Bauch spürte er ein Seil liegen. Wo kommt das denn her??, fragte er sich, fand aber keine Antwort darauf. Noch immer brannten seine Wunden wie Feuer. Während er sich langsam aufsetzte, versuchte er das Seil unter den Lumpen zu verstecken, in die er gekleidet war. Nur schemenhaft zuerst nahm er jetzt die weiteren Gestalten in der Höhle wahr.
"Wo bin ich? Ist mein Bruder hier? FLOKI", brüllte er, doch nur kurz, bis ihn ein Hustenanfall schüttelte.
Wenn Baravar die Welt in Schatten hüllt, spielt die Größe keine Rolle mehr.
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Ryck

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Der Außenposten
« Antwort #50 am: 02.12.2015, 22:06:32 »
Ein kurzes, leises Lachen durchfuhr den Halbelf, gefolgt von einem Brennen ist seiner Lunge. Mit dieser Art von Kamaradschaft hatte er unter den Gefangenen nicht unbedingt gerechnet, aber wahrscheinlich war es nach den Torturen die sie teilten kaum anders zu erwarten gewesen.
"Es ist nicht meine erste Sprache, aber ich habe Eure Handelssprache gelernt. Ihr könnt mich Heynryck nennen."

Die Anspannung wich etwas aus ihm und er versuchte sich an einem Lächeln in der Hoffnung, das unter dem Fischvolk und dem Dunkelzwergen solche Gesten ähnliches bedeuten, wie bei den Oberflächenbewohnern. Nun bemerkte er, dass er bei der Tortur zwei Schneidezähne verlohren haben mußte, und es verlieh ihm ein etwas komisches Aussehen. Sicher das kleinste seiner Probleme, sofern er irgendwann wieder einen Tempel und dort etwas Gold für Heilung lassen kann.
Unter anderen Umständen wäre diese Situation sicher ein hochinteressantes, sozio-kulturelles Experiement, bestimmt mehr als nur eine Studienarbeit wert.

« Letzte Änderung: 02.12.2015, 23:49:34 von Heynryck »

Mhyr

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Der Außenposten
« Antwort #51 am: 02.12.2015, 22:23:35 »
"Sieh an!", raunte der Derro und warf dem Kuo-Toa einen erstaunten Blick zu. "Wir haben einen Gelehrten unter uns. Sehr erfreut. Und sehr... handlich einen Übersetzer zu haben. Wisst Ihr, es ist weitestgehend schwierig sich mit den Oberflächenbewohnern zu verständigen, ... wenn man nicht dieselbe Sprache spricht. ... Und, wenn ihnen immer das Blut in den Adern gefriert, sobald sie einen zu Gesicht bekommen."
Das Gesicht des Derro verzog sich zu etwas wie einem Lächeln und der Kuo-Toa schien auch zu lachen. Der Fischmann versuchte es eine ganze Weile erfolglos zu unterdrücken und sein aufgedunsener Leib waberte von den Schwimmhäuten bis zum Doppelkinn.
« Letzte Änderung: 03.12.2015, 09:33:38 von Mhyr »
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Orel Sturmreiter

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Der Außenposten
« Antwort #52 am: 03.12.2015, 09:03:31 »
Orel nickte den Gnomen um Jimjar zu und grinste leicht, als Corwyn erwachte. Wer so laut schreien konnte, dem ging es nicht allzu schlecht. "Ruhig Blut, eurem Bruder scheint es den Umständen entsprechend gut zu gehen."

Corwyn und Floki also. Der Offizier merkte sich die Namen und stützte sich auf sein rechtes Knie. Der Kreatur, die einem Fisch mehr als einem Mann ähnelte, schien es nach dem Tag am Wasserfall besser zu gehen, zumindest schloss Orel das aus dem schallenden Gelächter. Während seine Blicke noch auf dem Kuo-Toa verweilten, bemerkte er Ront und die Selbstverständlichkeit, mit der er den Mykonid als Stuhl nutzte. Mehr zu sich selbst raunt er "Kann jemand dem Ork vielleicht klar machen, das der Pilz kein Stuhl ist."
« Letzte Änderung: 03.12.2015, 09:38:20 von Orel Sturmreiter »

Mhyr

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Der Außenposten
« Antwort #53 am: 03.12.2015, 09:44:52 »
Der Ork stand entrüstet und völlig verständnislos auf. "WAS DU WOLLEN?!?", brüllte er Orel zu.
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Orel Sturmreiter

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Der Außenposten
« Antwort #54 am: 03.12.2015, 10:59:16 »
Seufzend stand Orel auf und wendete sich dem Ork zu. "Der Mykonid ist nicht zum daraufsetzen da, oder würde es euch gefallen, als Stuhl herhalten zu müssen? Seid vernünftig und habt etwas Respekt vor ihm, seht ihr nicht, wie ängstlich er sowieso schon ist."

Mhyr

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Der Außenposten
« Antwort #55 am: 03.12.2015, 11:08:20 »
"Pilzmann namen Stul! Ront sitzen Pilzmann.", erklärte der Ork, dessen bestialische Gesichtszüge sich zu einer Maske des Zorns verwandelt hatten. Er machte sich besonders schwer und bog die an sich stämmigen Beinchen des Mykonides gefährlich weit durch. Stu zitterte. Voller Angst und voller Anstregung.
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Tisuriel Durothil

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Der Außenposten
« Antwort #56 am: 03.12.2015, 11:33:59 »
Tisuriel beobachtete fürs erste das Treiben unter den Neuankömmlingen und mischte sich nicht direkt ein. Er wollte sich zunächst ein genaues Bild von diesen Leuten machen, um dann gezielter und vor allem geplanter mit ihnen zu sprechen. Sie mussten sich vernünftig organisieren und zwar am Besten so, dass ihre Wärter das nicht sofort bemerkten. Das würde minutiöse Planung erfordern und um damit beginnen zu können bedurfte es eines klaren Eindrucks, womit sie es zu tun hatten.
Leider verstand er nicht, was die Gnome zueinander sagen, aber der Austausch zwischen dem Halbelfen und dem Derro interessierte ihn genauso sehr wie der zwischen dem Ork und den Menschen. Es würde schwierig werden beiden zu folgen, aber es war einen Versuch wert.
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Orel Sturmreiter

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Der Außenposten
« Antwort #57 am: 03.12.2015, 12:57:24 »
Orels Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. "Ihr wollt wirklich das Risiko eingehen, einen Sklaven eurer Peiniger, zu verletzen? Sie werden euch sicher liebend gerne und mit Freude zu Tode foltern, wenn sie für den Mykoniden weniger Gold erhalten, weil ihr ihm die Beine gebrochen habt. Ich hielt euch für schlauer."

Mhyr

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Der Außenposten
« Antwort #58 am: 03.12.2015, 15:09:57 »
Der Ork sah Orel eine Weile dümmlich an. Dann keifte er los. "Ich RONT! RONT von die EISSCHILDKLAN! Nix gehen nach Risiku! Ront will gehen Klanhöhle! JETZT!" Ront betonte jedes gebrüllte Wort indem er sich leicht erhob und wieder auf Stu fallen ließ. Mit dem letzten Wort des Orks brach der Mykonid zusammen. Er begann bräunlichen Dampf auszustoßen, der schnell auch den Menschen erreicht hatte. Nur der konzentrierte Beobachter konnte die Wolke um Mykonid, Ork und Mensch überhaupt wahrnehmen.

"Magga... ", entfuhr es Drunter. "... Cammara.", beendete Drüber. "Bei den Steinen.", übersetzte Jimjar.

Plötzlich sprach Stu zu Orel, oder es erklang vielmehr der verzweifelte Wille des Mykonids im Kopf des Menschen:
"Ich bitte Euch, edler Krieger. Beschützt mich vor diesem Wilden. Er zerquetscht mich noch! Ihr werdet auf Ewig im Nimmerlichthain willkommen sein! Ich flehe Euch an, helft mir."
« Letzte Änderung: 03.12.2015, 15:24:55 von Mhyr »
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Orel Sturmreiter

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« Antwort #59 am: 03.12.2015, 15:39:50 »
Orel wendete sich nun gänzlich dem Ork zu, als die pilzähnliche Kreatur zusammenbrach. Er brauchte einen Moment, um die telepathische Energie zu verstehen, die der Mykonid offenkundig benutzte, um mit ihm zu kommunizieren. Der Mann hatte nicht erwartet, das der Ork seiner Bitte Folge leisten würde. Ihn dazu zu zwingen, den Mykonid in Frieden zu lassen, wäre nicht sonderlich klug. Er musste es mit Worten schaffen, ihn davon abzuhalten, den Pilz zu zerquetschen.

"Ihr wollt in die Höhlen eures Klans zurück? Dann steht auf und lasst den Pilz zufrieden, wir brauchen ihn, sonst werdet ihr hier nie rauskommen!" 'du dämliche, einfältige Kreatur.' Den Rest des Satzes dachte Orel im Stillen und wartete ab.

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