Es würde also noch dauern, bis eine Flucht gelingen könnte. Das war Floki irgendwie recht. Er hatte Geduld, viel Geduld. Eine seiner wenigen Stärken. Er war ein Jäger im Schatten und hatte einige kleinere Tricks auf Lager. Ein kleines, aufmerksames Wiesel. Auch wenn er früher abfällig Furukel genannt wurde -ein Seitenhieb auf den komplizierten und unglücklichen Familiennamen, sowie seine von Aknenarben verunzierte Visage- so war er auf der Straße doch immer Wiesel genannt worden.
Wie ein Wiesel also begann er innere Ruhe vor einer Jagd zu tanken. Er bereitete sich auf das vor, was kommen mochte. Und es würden harte Zeiten kommen, dessen war er sich sicher.
Mit seinen Gedanken allein, folgte er dem kleinen Trupp zum Wasserfall. Arbeit, auch Drecksarbeit machten ihm nichts mehr aus. Es gehörte dazu, sich die Finger schmutzig zu machen.
Auf der Brücke lauschte er dem tief fallenden Wasser und überdachte seinen Plan, dort hinabzuspringen.
Doch plötzlich fiel Tisuriel. Verdammt! er hatte gerade angefangen, den misanthropischen Elfen zu mögen. Er dachte, dass sich eine Wellenlinie einpendeln hätte können.
NEIN! Dachte er. Er sah das Geschehen in Zeitlupe und versuchte, den fallenden Halbelfen zu fassen. Doch wie sollte er das anstellen? Gefesselt und so weit weg.
So blieb es bei einer halbherzigen Geste mit ausgestrecktem Arm und einem Stolperschritt in Richtung Tisuriels.
"Nein. Das darf nicht ..." er verstummte und sah die dreckshöhlenbären anklagend an.
"Das gibt Ärger. Die Herrin wird NICHT begeistert sein."
Wütend dreht er sich zu dem Abgrund, um zu sehen, was mit Tisu wohl passieren würde.