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Autor Thema: Der Außenposten  (Gelesen 34419 mal)

Beschreibung: IC-Thread Chapter 1

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Orel Sturmreiter

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Der Außenposten
« Antwort #90 am: 14.12.2015, 11:04:03 »
Der Mann stimmte stillschweigend zu. Er verachtete diese Brut zu tiefst und hegte keinen Zweifel daran, dass sie für ihre Überzeugung oder den eigenen Vorteil auch die eigenen Kinder opfern würden. Es war gut mit den Neuankömmlingen ins Gespräch zu kommen. So, und nur so, konnte er sie einschätzen. Allesamt schienen sie vernünftig, wenn auch noch etwas undurchsichtig. Doch das wird sich legen und sie werden einen Weg aus den eisernen Fängen der Dunkelelfen finden. Orel packte ein letztes Mal einen der vollen, vor Dung stinkenden, Säcke und trug ihn zum Abgrund.

Mhyr

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Der Außenposten
« Antwort #91 am: 15.12.2015, 14:31:58 »
Die Stunden vergingen langsam, sehr langsam, denn die ekelerregende Plagerei in der Bärenhöhle schien einfach kein Ende nehmen zu wollen. Ja, Zeit schien im Unterreich eine andere Bedeutung zu haben. Irgendwann verstummten die Gespräche und jede Bewegung der verkrampften Muskeln schmerzte die Gefangenen. Dann erschien der feurige Lichtschein der Fackeln im Höhlenmund.

Ein halbes Dutzend Quagosse stapfte durch das frische Stroh. Die Tiefenbären drängten die Gefangenen an die Rückwand der Höhle und grinsten zähnefletschend. Ein paar von ihnen gingen in die Knie und bedeuteten den gefesselten Oberflächenbewohnern, das Stroh mit ihren Fackeln in Brand zu setzen. Das Licht brannte in den Augen der Gefangenen, die so lang in völliger Dunkelheit gearbeitet hatten.

Plötzlich durchbrach ein Drow die Formation der Quagosse. Es war ein betont langsam und bedeutungsschwanger schreitender Aristokrat. Seinen Stand verriet nicht nur das überhebliche Auftreten, sondern auch seine kostbaren Seidengewänder über einem kunstvoll gefertigten schwarzen Lederwams. Er hielt lediglich einen zierlichen, schwarzen Zauberstab in der Hand, der das feurige Licht der Fackeln wiedergab.

"Und jetzt seht zu, dass ihr rauskommt! Oder will jemand als Häppchen bleiben?"
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Orel Sturmreiter

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Der Außenposten
« Antwort #92 am: 15.12.2015, 15:08:33 »
Orel blinzelte und kniff die Augen zusammen, als die Flammen in dem Raum nach oben steigen. Zu kurz war der Moment, um etwas zu erkennen, bis der Drow sie nach draußen wies. Ohne jeden Widerstand tat der Mensch wie ihm geheißen wurde, um nicht wieder bis zur Ohnmacht gefoltert zu werden.

Mhyr

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Der Außenposten
« Antwort #93 am: 15.12.2015, 15:30:00 »
Der Drow nimmt das Verhalten des Menschen mit einem überheblichen Grinsen zur Kenntnis.

"Na, los, meine kleinen MISTFLIEGEN!", fordert er auch die anderen Gefangenen auf.
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Ryck

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Der Außenposten
« Antwort #94 am: 15.12.2015, 21:55:53 »
"V.. V... Verzeiht, Herr." sagte Heynryck zu seinem Drow-Peiniger erneut in seiner Rolle. "Diese Kreaturen v.. v... verstehen die Unterreichsprache nicht. Ich, Euer Diener, Putre, kann für Euch übersetzen, wenn ihr w.. w... wünscht.". Er warf sich vor dem Dunkelelfen auf die Knie und schaute auf wie ein streunender Hund der auf einen Leckerbissen hoffte.

Mhyr

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Der Außenposten
« Antwort #95 am: 16.12.2015, 12:01:25 »
Der Drow betrachtete den Halbelf angewidert mit gerümpfter Nase. "Ein Dolmetscher? Nicht schlecht. Auch wenn du mehr als einfältig scheinst, du Mistfliege. Und du stinkst nicht nur, sondern scheinst auch noch unreines Blut in deinen Adern zu haben.", antwortete er und betrachtete für einen Augenblick die leicht spitzen Ohren von Heynryck. "Sag den anderen, dass sie ein erfrischender Wasserfall erwartet, der ihnen den Dreck aus dem Gesicht wäscht."

Der Drow wirbelte herum und wies die Quagosse an: "Der hier bleibt, bis die anderen sich in Bewegung setzen. Wenn er nicht recht vermitteln will, reisst ihn in Stücke und gönnt euch etwas Halbdreck, äh... Halbelf."
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Ryck

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Der Außenposten
« Antwort #96 am: 16.12.2015, 18:39:35 »
"Jawohl, Herr. Ihr schmeichelt mir zu sehr, Herr." sagte der Halbelf in der Rolle des Putre. "Wir sollen zum Waschen zum Wasserfall." Bei der Übersetzung behielt er die Stimme seiner Rolle bei um weiterhin die Drow zu täuschen.

Es war riskant mehr Aufmerksamkeit als nötig auf sich zu lenken. Das wußte Heynryck. Die Chance, dass die Drow ihm gegenüber jedoch etwas weniger Wachsam sein oder mit ihm vielleicht mehr Informationen teilen würden, verleitete den Paktmagier zu dieser Entscheidung.

Corwin

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Der Außenposten
« Antwort #97 am: 16.12.2015, 19:26:55 »
Auch diesmal vermied Corwin es, dem Drow in die Augen zu schauen. "Baravar, verhülle mich in den Schatten", flehte er innerlich zu seinem Gott, sammelte aber seine Kraft, um sich im Notfall wie ein in die Enge getriebener Dachs wehren zu können. Kurzzeitig kamen Zweifel in ihm auf, ob sein Gott ihn überhaupt einem diesem Ort tief unter der Erde finden würde, doch dann zwang er sich, Vertrauen in seinen Glauben zu finden und den anderen zu folgen.
Als Heybnryck die für Corwin unverständliche Sprache der Drow übersetzte, freute er sich zunächst darauf, den Dreck von seinem Körper waschen zu können, doch im gleichen Moment kamen Zweifel auf, wieso es den Drow nun plötzlich wichtig war, dass sie sich wuschen.
« Letzte Änderung: 16.12.2015, 19:27:22 von Corwin »
Wenn Baravar die Welt in Schatten hüllt, spielt die Größe keine Rolle mehr.
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Orel Sturmreiter

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Der Außenposten
« Antwort #98 am: 17.12.2015, 09:46:39 »
Kurz sah Orel hinüber zu dem Drow, als er den unterwürfigen Ton des Halbelfen als übertriebenes Schauspiel erkannte.[1] Diese Fratze im flackernden Licht der Höhle, dieser überhebliche Ton und die Grausamkeit, die ihm Spaß zu bereiten schien. Mit einem schnellen Satz wäre er an Heynryck vorbei und könnte seine Ketten wie eine Schlinge um den Hals des widerwärtigen Sklaventreibers legen. Danach würden ihn die Quagosse jedoch in der Luft zerreißen und seine Eingeweide auf dem Höhlenboden verteilen. Mit verbissenem Blick ging er, den Kopf gesenkt, an ihm und den Tiefenbären vorbei und auf den Wasserfall zu. 'Stanken sie so sehr, dass selbst ihre Peiniger dies nicht mehr aushielten?'
 1. Mutmaßung von Orel Sturmreiter.
« Letzte Änderung: 17.12.2015, 09:57:58 von Mhyr »

Mhyr

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Der Außenposten
« Antwort #99 am: 17.12.2015, 11:48:51 »
Zehn Quagosse trieben die Gefangenen durch den Außenposten, über die Hängebrücken durch den Wachturm, bis zum Wasserfall. Unsanft reihten sie den Mensch, den Halbelf, die beiden Waldgnome und den Sonnenelf auf der Hängebrücke auf. Die Holzplanken schwankten durch die kraftvollen Bewegungen der Tiefenbären. Zwei Mißtgabelträger drängten sie im feurigen Lichtschein einer Pranke voll Fackeln zum weiß sprudelnden Wasser. Die Fackelträger lachten. Das Gelächter wurde jedoch, wie jedweder Protest der Gefangenen, vom Rauschen des Wasserfalls geschluckt. Jenseits des Fackelscheins waren die dunklen Schatten der Drow zu erkennen.

Dann warfen die Quagosse die Fackeln um Haaresbreite an den Oberflächenbewohnern in die herabstürzenden Wasserfluten. Jeder Lichtträger wurde mit einem Zischen in die Tiefe gerissen. Es wurde dunkler und dunkler, bis nur noch der schwache lilablaue Lichtschein von den Hängetürmen der Drow die Finsternis des Unterreichs fernhielt.

Plötzlich rollte ein schweres Holzfass über die Hängebrücke und krachte gegen Orel Sturmreiter, der sich nur schwer  schützen konnte.[1]

"FÜLLNNN unn WASCHNNNN!", brüllte einer der Tiefenbären.

Heynryck übersetzte.[2]
 1. 2 bludgeoning damage
 2. Hoffe die Annahme war im Sinne des Spielfortschritts in Ordnung.
« Letzte Änderung: 17.12.2015, 11:53:18 von Mhyr »
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Tisuriel Durothil

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Der Außenposten
« Antwort #100 am: 17.12.2015, 13:47:10 »
Tisuriel übte sich weiterhin in Geduld. Ihre Zeit zum Handeln würde kommen, aber nicht jetzt, sondern erst später. Auch wenn er die Worte der Drow direkt verstand, bemühte er sich erst nach der Übersetzung zu reagieren. Es konnte ja nicht schaden. Am Wasserfall angekommen, folgte er wie gewohnt den Anweisungen ihrer Kerkermeister und trat an Orels Seite, um das Fass aufzustellen und es dann in den Wasserfall zu halten, um es zu füllen.
Never laugh, never smile, but hunt without fear!
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Mhyr

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Der Außenposten
« Antwort #101 am: 17.12.2015, 17:11:38 »
Tisuriel stellte das Fass auf. Es war schwer. Dennoch wuchtete er den Behälter über die Absturzsicherung der Hängebrücke. Das Fass füllte sich so schlagartig mit dem eiskalten Wasser, dass es den Elfen einfach von der Hängebrücke riss. Tisuriel war mit seinen Fesseln an einem der Fassreifen hängen geblieben und hatte sich so plötzlich nicht befreien können. In nur einem kurzen Augenblick hatte ihn das weiß schäumende Wasser verschluckt.

Die Quagosse blickten sich mit angsterfüllten Augen um, während sie sich gegenseitig beunruhigt anbrummten. Dann fanden ihre böse funkelnden Raubtieraugen die verbliebenen Gefangenen.
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Floki

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Der Außenposten
« Antwort #102 am: 17.12.2015, 17:45:37 »
Es würde also noch dauern, bis eine Flucht gelingen könnte. Das war Floki irgendwie recht. Er hatte Geduld, viel Geduld. Eine seiner wenigen Stärken. Er war ein Jäger im Schatten und hatte einige kleinere Tricks auf Lager. Ein kleines, aufmerksames Wiesel. Auch wenn er früher abfällig Furukel genannt wurde -ein Seitenhieb auf den komplizierten und unglücklichen Familiennamen, sowie seine von Aknenarben verunzierte Visage- so war er auf der Straße doch immer Wiesel genannt worden.

Wie ein Wiesel also begann er innere Ruhe vor einer Jagd zu tanken. Er bereitete sich auf das vor, was kommen mochte. Und es würden harte Zeiten kommen, dessen war er sich sicher.
Mit seinen Gedanken allein, folgte er dem kleinen Trupp zum Wasserfall. Arbeit, auch Drecksarbeit machten ihm nichts mehr aus. Es gehörte dazu, sich die Finger schmutzig zu machen.

Auf der Brücke lauschte er dem tief fallenden Wasser und überdachte seinen Plan, dort hinabzuspringen.

Doch plötzlich fiel Tisuriel. Verdammt! er hatte gerade angefangen, den misanthropischen Elfen zu mögen. Er dachte, dass sich eine Wellenlinie einpendeln hätte können.
NEIN! Dachte er. Er sah das Geschehen in Zeitlupe und versuchte, den fallenden Halbelfen zu fassen. Doch wie sollte er das anstellen? Gefesselt und so weit weg.
So blieb es bei einer halbherzigen Geste mit ausgestrecktem Arm und einem Stolperschritt in Richtung Tisuriels.
"Nein. Das darf nicht ..." er verstummte und sah die dreckshöhlenbären anklagend an.
"Das gibt Ärger. Die Herrin wird NICHT begeistert sein."
Wütend dreht er sich zu dem Abgrund, um zu sehen, was mit Tisu wohl passieren würde.
Du erkennst den Charakter eines Menschen dann wenn es ihm richtig dreckig geht.
Statussymbole sind die Rangabzeichen der Zivilisten.

Ryck

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Der Außenposten
« Antwort #103 am: 17.12.2015, 21:04:30 »
Auf dem Weg zum Wasserfall versuchte Heynryck so viele Details des Außenposten aufzunehmen wie möglich. Alles war ihnen irgendwie bei einer Flucht behilflich sein könnte war für ihn von Interesse. Während er sich an der Rehling der schaukelnden Hängebrücken festhielt, überprüfte er das Material aus dem diese gemacht war. Auch das innere des Stalatiten war relevant. Ließ sich dieser Ort verteidigen? Waren dort vielleicht irgendwelche Gegenstände die Hilfreich sein könnten?

Am Wasserfall angekommen konnte sich der Halbelf ein ehrliches Lächeln kaum verdrücken. Die Chance darauf sich etwas waschen zu können, war wie ein Lichtblick. Nicht nur die letzte Arbeit sondern der Dreck der letzten Wochen hing sehr an ihm und die Erfrischung würde auch seinem Geist gut tun.
Der Paktmagier glaubte seinen Augen kaum als der Sonnenelf plötzlich vom Wasser mitgerissen wurde. Reflexartig versuchte er Tisuriel zu greifen, aber er war schon im Dunkel der Höhle verschwunden. Heynryck starrte über den abgrund und versuchte etwas zu erkennen, aber das Wasser in der Luft trug zur schlechten Sicht bei. War dies vielleicht die Ablenkung auf die sie gewartet hatten? Die Quagossen standen immer noch entsetzt, wie angewurzelt dar. Sie hatten die Worte des Gnoms nicht verstanden darum wiederholt er sinngemäß.
"Was wird die Herrin sagen, wenn ihr Eigentum verschwindet? Direkt von unter eurer Nase und ihr steht nur so da."
« Letzte Änderung: 17.12.2015, 21:07:48 von Heynryck »

Orel Sturmreiter

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Der Außenposten
« Antwort #104 am: 17.12.2015, 21:37:03 »
Es geschah für Orel wie in Zeitlupe. Tisuriel rechnete nicht mit der Wucht des Wassers, verlor das Gleichgewicht und stürzte. Die zur Hilfe ausgestreckte Hand des Mannes griff ins Leere und er starrte mit aufgerissenen Augen in die dunklen Tiefen, in denen sich das Wasser mit rasender Geschwindigkeit verlor.

Einen Moment blieb er wie angewurzelt stehen, dann drehte er sich hastig um. Ganz im Gegenteil zu dem Halbelf und dem Gnom entgegnete er gereizter, als die Quagosse sich nicht rührten. "Was steht ihr hier nur rum, zum Aufzug! Mit viel Glück treibt er unten im Wasser und ist nicht auf die Steine geschlagen." 'War dies Absicht oder Pech gewesen, wollte der Elf nur seine eigene Haut retten? Nein, das würde er nicht einfach so riskieren.' Erst jetzt fiel ihm auf, dass die Tiefenbären seine Worte nicht verstehen konnten und er sah hilfesuchend zu Heynryk.

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